Was sind die Vorteile eines Class-A-Verstärkers?

Bei klassischen Class-B-Verstärkern wird der Arbeitspunkt eines Transistors, respektive Verstärkers, so gelegt, dass der Verstärker nur eine Halbwelle einer Sinusschwingung, beispielsweise die positive, verarbeitet. Für die Verstärkung der negativen Halbwelle benötigt meinen einen weiteren, entsprechend verschalteten Class-B-Verstärker. Beim Zusammenführen dieser beiden, nunmehr verstärkten Halbwellen, zu einem vollständigen Sinussignal entstehen so genannte Übernahmeverzerrungen, die bei Audio-Verstärkern zum Teil sehr deutliche Klangbeeinträchtigungen nach sich ziehen. Der Vorteil dieser Schaltung ist jedoch: es lassen sich selbst hohe Verstärkungen, beispielsweise bei Leistungsverstärkern, relativ problemlos erzielen.

Beim Class-A-Verstärker wird dagegen die gesamte Schwingungsamplitude eines Signals von einer einzigen Verstärkerstufe verarbeitet, indem der Arbeitspunkt der Schaltung entsprechend definiert wird. Vorteil dieser Schaltung: Es können prinzipbedingt keine Übernahmeverzerrungen auftreten, was der Klangqualität deutlich zu gute kommt. Der Preis, den die Entwickler dafür zahlen, ist ein sehr hoher Ruhestrom, der auch dann fließt, wenn der Verstärker keine Signale verarbeiten muss. Dies begrenzt die maximale Ausgangsleistung bei Class-A-Leistungsverstärkern wegen der enormen Hitzeentwicklung. Außerdem steigen die Kosten beispielsweise für das Netzteil, das ja immer sehr hoher Ströme liefern muss, im Vergleich zu einem Class-B-Verstärker enorm an. Bei Kleinsignal-Verstärkern, etwa Mikrofon-Vorverstärkern, spielen diese Faktoren keine Rolle. Zwar fließen auch hier schon im Ruhebetrieb vergleichsweise hohe Ströme aber die Wärmeentwicklung hält sich in Grenzen. Was zählt, ist die hohe Klangqualität der Class-A-Schaltung.