Davids Meisterstück

Mit dem R-121 hat Bändchen-Guru David Royer ein allseits anerkanntes Kultmikrofon geschaffen. Anlässlich der limitierten Platin-Edition des R-121 würdigt Professional audio die Leistungen David Royers.

Von Harald Wittig

Heute, im Jahr 2014, weiß jeder, der sich ernsthaft mit Aufnahmetechnik auseinandersetzt, was Bändchenmikrofone sind und wo ihre ganz eigenen Stärken liegen. Inzwischen gibt es auch wieder ein breites Bändchen-Angebot von spotbillig bis unverschämt teuer, ohne dass sich daran in nächster Zeit etwas ändern dürfte. Das war mal ganz anders und vor knapp 20 Jahren galten Bändchen als akut vom Aussterben bedrohte Mikrofon-Spezies. Wären da nicht einige Enthusiasten gewesen, die an diese Konstruktion glaubten und mit den alten Konzepten experimentierten und diese weiterentwickelten. Einer der herausragenden Köpfe ist der US-Amerikaner David Royer, der im Jahre 1998 als erstes Produkt seines eben gegründeten Unternehmens Royer Labs ein völlig neuartiges Bändchenmikrofon anbot: Das Modell R-121, welches auch heute noch, 16 Jahre später unverändert im Royer-Programm ist. Die Amerikaner bezeichnen das R-121 als ihr „Brot und Butter“-Mikrofon, es ist längst etabliert als Allround-Mikrofon für praktisch alle Aufnahmegelegenheiten mit besonderen Kernkompetenzen. Wer es nicht ohnehin schon hat, hat zumindest einmal von dem schlanken Schallwandler geträumt. Neben dem Flaggschiff R-121 bietet Royer Labs aktuell noch sieben weitere Bändchenmikrofone, darunter auch Stereo-Bändchen und sogar aktive Bändchen mit Röhrenverstärker an. Im Februar 2013 wurde Royer Labs mit der höchsten internationalen Auszeichnung der Musikindustrie geehrt, dem Technical Grammy. Zur Erinnerung an die Ehrung haben die Amerikaner jetzt eine auf 120 Stück limitierte Sonderedition ihres Flaggschiffs herausgebracht: Das R-121-PLAT, das Sie auf diesen Seiten bewundern können und das wir vom deutschen Royer Labs-Vertrieb S.E.A. Vertrieb & Consulting zur Verfügung gestellt bekommen haben. Es ist technisch identisch mit dem Serien-Modell, allerdings ist das Gehäuse, in Anlehnung an das Grammy-Grammophon mit reinem Platin beschichtet. Zusätzlich gibt es noch ein von David Royer signiertes Echtheitszertifikat, was diese Sonderauflage des R-121 zum Liebhaber- und höchstwahrscheinlich künftigen Sammlerstück macht. Wir wollen das R-121-PLAT zum Anlass nehmen, die Geschichte dieses Mikrofons zu erzählen und die Leistung seines Schöpfers David Royers zu würdigen.

David Royer stammt aus einem musikverliebten Elternhaus, seine Eltern spielten und hörten ständig Musik, vorzugsweise Klassik und Folk. So nimmt es nicht Wunder, dass Klein-David, angeregt durch die elterliche Schallplatten-Sammlung, schon in jungen Jahren sein Herz an den imposanten Klangkörper des Symphonie-Orchesters verlor. Seiner ersten Liebe, der klassischen Musik, ist David Royer übrigens bis heute treu geblieben, wenn er auch im Laufe der Jahrzehnte andere Stilistiken kennen und schätzen lernte. Aber wir wollen nicht vorgreifen und sehen zunächst den 21-Jährigen, der mit einer gebrauchten Ampex 960 Stereo-Bandmaschine und einigen einfachen Amateur-Mikrofonen erste Aufnahmen lokaler Ensembles machte. Mit den Ergebnissen war er jedoch ganz und gar nicht zufrieden. Royer, der mit einem analytischen Verstand gesegnet ist, betrieb Ursachenforschung und überführte schnell die eingesetzten Mikrofone als missklingende Übeltäter. Er investierte in bessere und professionellere Schallwandler, die ihn aber immer noch nicht vollständig überzeugten. So kam, was kommen musste: David Royer stieg in die Mikrofonkonstruktion und die Elektrotechnik ein und fasste den Plan, selbst Mikrofone zu entwickeln, die seinen Klangvorstellungen entsprechen werden würden. „Damals, Anfang 20, war für mich klar, dass das Entwickeln von Mikrofonen mein Lebensinhalt sein wird – und es ist auch tatsächlich so gekommen“, bekannte Royer in einem seiner wenigen Interviews.
David Royer verpflichtete sich für vier Jahre bei der US-Navy wo er eine gründliche Ausbildung als Sonar-Messtechniker genoss, auf die sich sein theoretisches und fachpraktisches Wissen in den Kerndisziplinen Elektrotechnik und Akustik gründet und von dem er heute noch zehrt. Dermaßen gerüstet begann Royer direkt nach seiner Entlassung aus der Armee mit dem Design eigener Mikrofone, gründete wenig später ein Unternehmen namens Mojave Audio und widmete sich der Konstruktion und Fertigung von Kondensatormikrofonen, Mikrofon-Vorverstärkern und Kompressoren. Im kalifornischen Fullerton gelegen, wo auch der große Leo Fender seine Werkstatt hatte, war Mojave Audio im buchstäblichen Sinne eine Einmann-Garagenfirma. Heute gibt es zwar wieder Mikrofone mit dem Namen Mojave Audio, diese haben aber nur noch wenig mit David Royers in Kleinstserie gefertigten Ur-Mojaves zu tun. Es gibt aber durchaus auch bei den aktuellen Mikrofonen von Mojave Audio gewisse grundlegende, selbstverständlich auf David Royer zurückgehende Designs. Ganz typisch für das Vintage-Land USA orientierte sich auch Royer bei seinen Röhren-Mikrofonen an den Mikrofonlegenden europäischer Provenienz wie AKG C12 und Neumann U67. In Form des aktuellen MA-200, das wir bereits in Ausgabe 3/2007 besprachen und damals Herrn Royer auch noch den neuen Vornamen Richard verpassten, lässt sich die klangliche Ausrichtung Richtung U67-Wärme unserer Meinung nach gut nachempfinden.

David Royer machte jedenfalls mit seinen frühen Mikrofon-Entwicklungen von sich reden und fand begeisterte Fans unter den Profis wie den international renommierten Toningenieuren und Produzenten Bob Clearmountain (Bruce Springsteen, The Rolling Stones, Bryan Adams, Toto, Robbie Williams) und Robert John „Mutt“ Lange (AC/DC, Def Leppard, Shania Twain).
Neben der quasi einzelstückweisen Fertigung seiner Entwicklungen reparierte Royer auch ihm anvertraute Geräte und Mikrofone und eines Tages wurde ihm auch ein Bändchen-mikrofon zur Reparatur übergeben. Es handelte sich um ein altes Reslo, das aus dem fernen England stammend, seinen Weg in das Tonstudio eines Freundes Royers gefunden hatte und dessen Bändchen gerissen war: „Ich hatte zwar schon Mitte der 1970er-Jahre ein wenig mit RCA-Bändchen experimentiert, die konnten mich aber nicht recht überzeugen, denn wenn das Bändchen gerissen war, dann konnte ich die nur wegwerfen. Als ich dieses Reslo, das mir auch äußerlich gefiel, 1993 bekam, hatte ich bereits einige Erfahrung als Reparateur und Entwickler, außerdem war ich ausgebildeter Sonar-Techniker. Ich traute mir also zu, das Bändchen zu erneuern.“ Mit Unterstützung seines Freundes Bob Speiden, der später noch sehr wichtig für Royer Labs werden sollte, fand er die passende Folie und bekam eine gute Einbauanweisung: „Ich schaffte es jedenfalls dank Bobs Unterstützung, machte ein paar Testaufnahmen – und verfiel dem Bändchenklang. Für mich war das der musikalischste Mikrofonklang, den ich bisher gehört hatte. Fast direkt im Anschluss an die Reslo-Reparatur fing ich an, eigene Bändchen aus zusammengekauften Einzelteilen zu bauen.“ Diese allerersten Bändchen waren aber noch zu geringempfindlich, das starke Rauschen machte sie für professionelle Anwendungen unbrauchbar. Royer erkannte als Hauptverantwortliche für das Noisefloor-Dilemma schlechte Ausgangsübertrager und zu schwache Magnete: „Erst als ich gute Ausgangsübertrager und Neodymium-Stabmagente auftreiben konnte, kam ich weiter und am Ende zu den ersten wirklich brauchbaren Bändchen.“ Royer fand einen Werkzeugmacher, der Metall-Gehäuse für die Mikrofone anfertigen konnte und um 1995/1996 herum konnte der vom Bändchenvirus infizierte Tüftler seine ersten eigenen Bändchen präsentieren. Diese frühen Mikrofone wurden noch unter dem Namen Mojave Audio verkauft, sahen aber „dem R-121 schon sehr ähnlich, wenngleich die Mojaves etwas kürzer waren.“

David Royer zeigte seinem Freund Rick Perrotta, einem Briten mit elektrotechnischer Ausbildung und Erfahrungen im Orgelbau, der in seiner Wahlheimat USA sehr erfolgreich als Toningenieur und Musikproduzent Karriere gemacht hatte, seine Mojave-Bändchen. Perotta, heute übrigens Präsident von Royer Labs, testete die Mikrofone im eigenen Studio und war sofort Feuer und Flamme. Er überzeugte Royer, ein neues Unternehmen zu gründen, das sich ganz auf die Entwicklung und Herstellung von Bändchenmikrofonen konzentrieren sollte. Kurz darauf wurde Royer Labs gegründet.
1998 war das, als sich eine gewisse Digital-Müdigkeit ausbreitete. Immer mehr Musiker und Produzenten fröstelten inmitten der digitalen Kälte und begannen von der analogen Wärme zu schwärmen. Da kam Royer Labs mit seinem Erstling, dem R-121 gerade recht. Obschon sich der Erfolg des heutigen Flaggschiffs keineswegs über Nacht einstellte: „Wir machten so viele Aufnahmen wie nur möglich und präsentierten den Toningenieuren unser R-121, die sich, sobald sie es ausprobiert hatten, oft begeistert waren. Aber es war sehr hart und trotz unserer guten Kontakte, hatten wir einfach auch viel Glück.“

Das R-121 machte jedenfalls Karriere. Zunächst aber nur in den USA, das im Unterschied zu Europa eine lange Bändchen-Tradition hat. Bis in die frühen 1960er-Jahre, als die europäische Ton- und Rundfunkstudioszene längst von den Kondensatormikrofonen beherrscht wurde, waren Bändchen-Mikrofone die Studio-/Gesangsmikrofone schlechthin. Das R-121 übertraf die Ahnherren allerdings, da das an und für sich superempfindliche Bändchen auch hohen Schalldrücken gewachsen war und nicht sogleich riss. Das Geheimnis für die bändchen-untypische Pegelfestigkeit ist laut David Royer das sogenannte „Offset Ribbon Design“: Der Rahmen des Neodymium-Permanentmagneten, zwischen den das Alubändchen eingespannt ist, ist einige Millimeter noch vorne, als zum Royer-Logo hin verschoben. Damit hätte es mehr Raum sich nach hinten auszudehnen und überlebe deswegen auch einen Maximalpegel von 135 dB. An dieser Stelle sei diese nicht vollständig überzeugende Erklärung nicht weiter kommentiert. Fakt ist, dass das R-121 vor allem als Mikrofonierungs-Geheimwaffe für Blechbläser und E-Gitarren-Verstärker berühmt geworden ist. Heute ist das R-121 zum Amp-Mikrofon schlechthin bei den Klangfetischisten unter den Musikern und Tonschaffenden weltweit avanciert: Saitenstars wie Mark Knopfler, Slash oder Steve Stevens, um nur drei illustre Namen zu nennen, lieben das R-121 vor ihren Combos oder Cabinets – solo oder auch mal zusammen mit dem Sure SM57 (Klangbeispiele gibt es zu Hauf auf der Website von Royer Labs, www.royerlabs.com). Da passt es bestens, dass heutzutage jede Software Amp-Simulation ein virtuelles Royer Labs R-121 im Angebot hat.

Im Unterschied zu Kloppern wie dem amerikanischen Bändchen-Urgestein RCA44, ist das R-121 vergleichsweise klein und schmal gebaut. Die Gehäuseform und Größe stelle laut David Royer den bestmöglichen Kompromiss aus Größe, Empfindlichkeit und optimalem Höhenfrequenzgang dar. Ganz vorbildlos ist das R-121 übrigens nicht. Inspirationsgeber war ein echter Exot, das BM3 des heute in erster Linie als Hersteller von HiFi- und Heimkino-Geräten bekannten dänischen Unternehmens Bang & Olufson, das kaum mehr zu bekommen ist. David Royer: „Ich bekam um 1994 ein Paar, in alle Einzelteile zerlegte BM3. Ich baute sie wieder zusammen und schaffte es, dass sie wieder funktionierten. Ihren ausgesprochen warmen Klang mochte ich, allerdings waren die BM3 für Digital-Aufnahmen leiser Quellen wegen ihrer sehr geringen Empfindlichkeit von 0,56 mV/Pa nicht zu gebrauchen“ Royer entwickelte ausgehend vom BM3 sein R-121, das mit 2,2 mV/Pa deutlich empfindlicher als das dänische Mikrofon ist. Klanglich ist es mit dem BM3, soweit den Aussagen der wenigen B & O-Anwender Glauben zu schenken ist, nicht zu vergleichen: Das BM3 klinge angeblich ausgesprochen warm ohne jede Höhenpräsenz, während das R-121 dank eines sanften Silberhauchs in den Höhen bei aller bändchentypischen Wärme moderner klingt. Mehr zum Klang des R-121 und einige Anwendungs-Tipps finden Sie im Abschnitt weiter unten.

Mit 2,2 mV/Pa ist das R-121 immer noch sehr leise und stellt, solange es aus guten klanglichen Gründen auch mal zur Mikrofonierung eines leisen Instrumentes Verwendung findet, hohe Anforderungen an Rauscharmut und Verstärkungsleistung des Preamps. Damit wollte sich David Royer, fest überzeugt von der Überlegenheit des Bändchenklangs, nicht abfinden. Er forschte intensiv und schuf zum Millenniumswechsel mit dem R-122 das erste aktive Bändchenmikrofon der Welt: Das R-122 basiert auf dem R-121 und verfügt über das gleiche Bändchenelement, ist aber mit einem Mikrofonverstärker ausgestattet und wird wie ein Kondensatormikrofon mit Phantomspannung betrieben. Damit ist das R-122 fast zehn Mal empfindlicher als sein Geschwister R-121 und verrauschte Aufnahmen sind endgültig kein Thema mehr.

Aber es sollte noch besser kommen: 2006 verblüffte Royer Labs die Pro Audio-Szene ein weiteres Mal und stellte mit dem Modell R-122V (siehe Ausgabe 5/2007) ein aktives Röhren-Bändchenmikrofon vor. Das Edel-Bändchen ist sicherlich kein Mikrofon für Jedermann – dazu ist es mit über 3.000 Euro auch zu teuer – , es ist aber nach unseren Erfahrungen ein wahres Meisterstück des (Bändchen-)Mikrofonbaus und lässt in klanglicher Hinsicht niemanden kalt, der das Vergnügen hatte, mit ihm aufzunehmen.
Royer Labs bietet nicht nur passive und aktive Mono-Mikrofone an. Auch Stereo-Bändchen finden sich. Da es sich bei sämtlichen Royer-Bändchen ganz traditionell um reine Druckgradienten-Empfänger mit Achter-Charakteristik handelt, finden wir bei den Stereo-Mikrofonen eine klassische Blumlein-Konfiguration mit gekreuzten Achten vor. Das erfolgreichste Stereo-Royer ist das Modell SF-12. Entwickelt wurde es von Bob Speiden, jenem stillen Mikrofon-Guru, der auch David Royer bei seinen ersten Experimenten mit Bändchen-Mikrofonen unterstütze. Speiden stellte sein Kind, das SF-12 in Winzserie und in Handarbeit her, 1998 gab er als Mentor David Royers dessen neugeründetem Unternehmen Royer Labs die Erlaubnis, das SF-12 in Lizenz zu fertigen. 2009 starb Bob Speiden nach langer schwerer Krankheit mit 87 Jahren. Geschockt von seinem Tod erklärte David Royer: „Bob war eine Ausnahme-Persönlichkeit und für mich sehr wichtig. Seine Bändchenmikrofone wurden von allen, die sie kennenlernen konnten in den höchsten Tönen gelobt. Ich lernte sehr viel von Bob und auch als ich daran ging, dass Bändchen-Prinzip zu verbessern, habe ich stets im Blick behalten, was Bob mich lehrte. Er war ein wundervoller Mensch.“
Wer so redet, beweist wahre Größe. Dass David Royer längst selbst ein Großer ist, dem wir wundervolle, in Handarbeit gefertigte Mikrofone verdanken, sollte spätestens jetzt allen klar sein.

– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Gitarrenaufnahmen mit dem R-121-PLAT

Das Royer Labs R-121-PLAT ist wie das Serienmodell ohne Platinauflage ein passives Bändchen-Mikrofon mit der typischen Klangcharakteristik dieses Mikrofontyps: Der Klang ist eigentümlich weich und mittenwarm, in den Höhen eher zurückhaltend, die Bässe sind vollmundig und – das ist ein Royer-Charakteristikum – wundervoll crèmig. Speziell Akustikgitarren-Aufnahmen – Nylon- und Stahlseiten – können so einen besonders lyrischen Klang bekommen.
Allerdings ist beim praktischen Umgang mit dem Royer R-121 einiges zu beachten. Vergessen Sie nicht, dass es sich um ein dynamisches Mikrofon mit einer eher geringen Empfindlichkeit handelt. Sie benötigen einen möglichst rauscharmen „High Gain“-Preamp, wenn Sie entsprechend saubere Aufnahmen möchten. Oder sie wählen einen Vorverstärker mit tonal angenehmem Eigenrauschen, beispielsweise ein Röhrengerät. Tatsächlich hören Sie auf den Aufnahmen eher das Rauschen des Preamps als des Mikrofons.
Mitunter werden Bändchen generell als ungeeignet für die Nahmikrofonierung, besonders von akustischen Gitarren, bezeichnet. Da ist durchaus was dran, denn konstruktionsbedingt und typbedingt kann die Aufnahme ganz schnell zu bassig. Für Ensembleaufnahmen, wo noch ein Bass beteiligt ist, dem die Gitarre ohnehin gerne in die Quere kommt, sollten Sie deswegen als Stützmikrofon in unmittelbarer Nähe der Gitarre eher ein Kondensatormikrofon wählen. Bei Soloaufnahmen oder als Begleitung für einen Solisten ist der breite Bändchen-Bass hingegen was ganz Feines. Dann darf das R-121 auch mal bis minimalst 30 Zentimeter ans Instrument heranrücken. Nach unserer Erfahrung mit den verschiedensten Akustikgitarren ergibt sich der reichhaltigste Klang bei einer Ausrichtung aufs Griffbrett in Höhe des 12. Bundes. Das gilt, soweit ersichtlich, für alle Bändchen, im Falle des R-121 ergibt sich dank der Sonderklasse des Mikrofons ein besonders reichhaltiger Klang, mit sanft einschwingenden Bässen, detaillierten, sehr runden Mitten, ohne jemals dumpf und matt zu sein. Wie das klingen kann, können Sie unter https://www.professional-audio.de/klangbeispiele-2/ nachhören. Sollte Ihr Instrument unter einer gewissen Höhenschwäche leiden, empfiehlt es sich, das R-121 umzudrehen und von der 180°-Seite zu besprechen. Denken sie aber daran, dass Sie dann den Phasenumkehrschalter am Preamp aktivieren.

Erschienen in Ausgabe 06/2014

Preisklasse: Spitzenklasse
Preis: 1649 €
Bewertung: gut – sehr gut
Preis/Leistung: sehr gut