Hot Tools

In seiner allmonatlichen Kolumne stellt Autor Heiner Kruse in kurzer, knapper Form bekannte und nicht so bekannte Soft- und Hardware vor, bei denen ein genauerer Blick in jedem Fall lohnenswert ist. Alle Hot Tools →

Audiomodern Loopmix

In der neuen Loopmix App könnt ihr aus sechs Audioloops in sechs Spuren einen bis zu vier Takte langen neuen Loop erschaffen. Loopmix funktioniert Stand-alone oder als Plug-in, auch eine günstigere iOS-Variante ist erhältlich. Loops werden meist aus vorbereiteten Packs geladen und sind dort nach Tempo gekennzeichnet. Es lässt sich aber auch eigenes Material, etwa per drag-and-drop aus Live, importieren und Slices davon an gewünschten Taktpositionen hörbar machen. Ihr könnt Teile dieser Loops in typischerweise 16 aber maximal bis zu 64 Slices umarrangieren, pitchen, umkehren, mit einem Stuttereffekt belegen oder die Lautstärke verändern, wobei jede Spur viele eigene Einstellungen haben kann.

Ihr könnt Euch zudem von Zufallsfunktionen auf verschiedene Weisen helfen lassen, was ein zentrales Konzept von Loopmix ist. Zentral seht ihr im Kopf des GUI einen großen roten Knopf, mit dem ihr die Zufallsfunktion auslöst, die optional in einem dezenteren Remix Mode oder auch nur temporär erfolgen kann. Das Randomizing via „Infinity“ kann automatisch alle „x“ Takte den Loop verändern, via „Distraction“ wird der Loop langsam „aufgelöst“. Für das Randomizing im Sequencer gibt es drei Abstufungen (Subtle, Normal, Complex) spurweise oder als Ganzes anwendbar, wobei ein „Anchor“-Loop zum Hauptbestandteil auserkoren wird. Es gibt aber noch weitere Optionen. So könnt ihr einzelne Bereiche oder gelockte Steps von der Zufallsbearbeitung ausklammern. Es können auch Slices mehrerer Loops gleichzeitig spielen, typischerweise deaktiviert das Selektieren eines Slices einen anderen Schnipsel. In einem Mixer könnt ihr Lautstärken justieren, Effekte fehlen (noch). Die Ergebnisse könnt ihr als Ganzes oder in Einzelteilen als MIDI- oder Audiofile exportieren. Das Manual empfiehlt, Audio in Echtzeit aufzuzeichnen und liefert Instruktionen für viele DAW’s gleich mit.

Wie bei anderen Step-Sequencern könnt ihr die Länge der Schritte von 1/32tel bis hoch zu einem Ganzen Takt verändern. Das führt hier zu Echtzeit-Timestretching aller Loops mit Hilfe der integrierten Zynaptiq Stretch-Engine. Die Ergebnisse klingen oft schön oldschoolig. Der Sequencer kann synchronisiert oder in eigenem Tempo spielen. Presets können im Handumdrehen in ein System mit 24 (Zufalls-) Variationen umgewandelt werden, dann könnt ihr Sequenzen, Spuren oder Teile auch mit dem Keyboard hörbar machen. 1,6 GB an Factory-Presets werden mitgeliefert.

 

Bewertung:
Komplexer Loop Creator der Spitzenklasse!

Wo?
https://audiomodern.com

Wieviel?
69,- Euro (Special Offers für 49,-), iOS 17,99 Euro