In seiner allmonatlichen Kolumne stellt Autor Heiner Kruse in kurzer, knapper Form bekannte und nicht so bekannte Soft- und Hardware vor, bei denen ein genauerer Blick in jedem Fall lohnenswert ist. Alle Hot Tools →
Happy Nerding FX Aid Pro
Das FX Aid Pro Modul des Herstellers Happy Nerding ist ein vielseitiges Effektmodul und Soundgenerator, das für Anfänger und Profis gleichermaßen interessant ist. Es ist übersichtlich gestaltet und gut bedienbar. 200 Effekte, Programs genannt, lassen sich gleichzeitig aufspielen, die ihr zuvor in einem Web-Editor laden und auf Speicherplätzen platzieren könnt.
Ein großes Display im Modul zeigt den Namen eines geladenen Effektes und dessen drei editierbare Parameter an. Darunter findet ihr drei Drehregler, die diese Parameter verändern können. Über dem Display sind drei CV-Eingänge zur Modulation integriert. Ihr könnt Effekte am Gerät leicht mit einem dedizierten Program-Auswahlregler wechseln.
Die Auswahl an Effekten und Generatoren ist groß und kann in Zukunft noch wachsen. Das Aufspielen einer Konfiguration auf das Modul per Firmware-Update funktioniert durch die Wiedergabe eines etwa zwei Minuten langen WAV-Files.
In der Liste verfügbarer Effekte findet ihr gut klingende Reverb-Algorithmen, beispielsweise in Form eines durchaus überzeugenden Versuchs, ein großes „Big Sky“ Reverb nachzuahmen. Ein Strymon Modul dient auch beim „Magneto“ Delay-Program mit vier Taps als Vorbild, doch ist dies bei weitem nicht der einzige Delay-Algorithmus, viele, darunter auch ein Shimmer-Delay, sind verfügbar. Man kann das Modul auch als Multieffekt einsetzen, immerhin gibt es ladbare Effektkombinationen wie Delay Crushed, oder Delay into Reverb. Außerdem findet ihr an Effekten beispielsweise digitale Frequency Shifter, Pitch Shifter, Filter und Modulationseffekte zur Auswahl.
FX Aid Pro kann auch als Klangerzeuger dienen. Programs können sogenannte Generatoren in Form diverser Drumsounds (es gibt viele 808 und 909 Emulationen) oder eines sehr einfachen Oszillators sein.
Happy Nerding bietet alternativ zu dem 14TE breiten Pro Modul auch kleinere Varianten des Moduls namens FX Aid (4TE) und FX Aid XL (6TE) an. Diese brauchen wesentlich weniger Platz im Rack. Ihr müsst klanglich grundsätzlich keine Einbußen machen, dafür aber auf das Display des Pro-Moduls verzichten. Zudem lassen sich in den kleineren Modellen mit Hilfe eines vergleichbaren Web-Editors nur je 32 Effekte in einem Schwung aufspielen und am Modul nur durch etwas kryptische Bedienung aufrufen. Das funktioniert indem ihr mit zwei Buttons verschiedene Kombinationen von 8 LED’s zum Leuchten bringt. Die kleinen Modelle bieten auch nicht den Input Gain-Regler des Pro Moduls. Die drei zu verändernden Parameter mit dedizierten Reglern gibt es aber auch hier.
Module mit einer Vielzahl von Funktionen wie Disting EX erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch Tip Top Audios Z5000 ist ein vielseitiger Effekt. Doch die Kombination aus Effekten gepaart mit Generatoren des FX Aid ist besonders. Den genannten Konkurrenten, die ich auch schon testen konnte, hat FX Aid Pro eine bessere Bedienbarkeit dank der Struktur des Moduls und des großen Displays voraus, hier findet ihr euch auch ohne Manual gut zurecht. Die Variabilität des Moduls ist enorm praktisch, es kann in einem kleinen Rack auch mal die Rolle eines Filters, Hall, Delay oder anderen Effekts übernehmen und sogar Soundgenerator sein. Ihr könnt somit auch mehrere FX Aid Module zusammen sinnvoll einsetzen.
Bewertung: Allround-Multitalent im Eurorack
Wo: schneidersladen.de
Wieviel: FX Aid Pro 340,-, FX Aid XL 245,-, FX Aid 200,-
HOFA CD-Burn
HOFA Produkte haben sich einen guten Namen erarbeitet und diverse Software und Plug-ins wurden in diesem Magazin schon mehrfach getestet. Hier liefere ich Tipps fürs Master-Management, die mir aufgrund von sehr aktueller Mastering-Praxiserfahrung mit der aktuellen Version auf dem Herzen liegen. Denn einige ältere, vertraute Mastering-Tools ließen mich dabei im Stich. Das genannte HOFA Programm ist zwar nicht neu, erfuhr aber viele Aktualisierungen. Es funktioniert aktuell tadellos und bietet einige nicht sofort erkennbare, interessante Mehrwerte, daher stelle ich es hier gerne kurz vor.
Doch der Reihe nach: Alle paar Jahre erstelle ich ein Album und habe verschiedenste Masteringprozeduren ausprobiert – von „Alles selbst machen“ hin bis hin zu komplett externem Mastering. Für mein 25 Years Basswerk Sessions Album habe ich mir diesmal von Tony Calhoun von M3 Mastering gründlicher helfen lassen, der in Offenbach analoge Soundveredelungen durchführt. Zum finalen Erstellen der Einzeltracks und eines DDP’s empfahl er mir das genannte HOFA- Programm.
Es stellte sich für mich dabei heraus, dass CD-Burn.DDP.Master, wie das Programm genau heißt, nicht nur für die CD-Erstellung mit Hilfe eines DDP-Files geeignet ist, sondern generell für die finale Albumproduktion oder das Management der finalen Releasedateien einer kleinen digital releasten EP ein hervorragendes Tool darstellt. Das gilt in besonderem Maße, wenn ihr eine einfache Lösung sucht und Zeit sparen möchtet.
Nicht das teure Master ruinieren!
Wenn ihr ein Album oder eine EP zusammenstellt, ist es sinnvoll, die Lautstärken der Tracks einander anzupassen. Dabei möchtet ihr analog gemasterte Tracks typischerweise nicht durch eine DAW mit einem Bounce oder durch Plug-ins jagen, um sicherzustellen, das alles wirklich unverändert bleibt und ihr keine ungewollten Veränderungen durch Bit- und Sampleratenkonvertierungen oder ungeahnte Wirkungen eines eingebundenen, scheinbar neutralen Plug-ins einkassieren müsst.
In CD-Burn.DDP.Master ist das möglich, alles wird auf Wunsch exportiert wie gehabt. Ihr könnt auch Files mit anderen Bit- und Sampleraten in das Programm ziehen – und im nativen Format wieder exportieren.
Namedropping und Cover
Ihr könnt zudem sämtliche Track-Infos inklusive Artistname, Trackname, Albumname, UPC Code, Coverbild und ISRC Code eingeben und beim Export in die Audiofiles und ID3 Tags hereinschreiben. Dabei könnt ihr alle Audiofiles auf einmal oder einzeln oder auch das Album als eine Datei exportieren. Zudem findet ihr diverse Optionen, welche Beschriftungen in die Dateinamen hineingeschrieben oder welche Trackpausen wie eingebaut werden sollen. Auch ein mp3 oder FLAC Batch-Export mit verschiedenen Einstellungen ist möglich. Das ist nicht nur extrem komfortabel, so schön aufgeräumt sieht ein Haufen Trackdateien selten aus. Das macht einen richtig guten Eindruck, wenn ihr Eure Musik verschickt. Ihr könnt außerdem natürlich auch das Album oder die EP als Ganzes exportieren.
Arbeiten wie das richtige Tagging und die Beschriftung kosten viel Zeit und werden oft manchmal aus Zeitgründen nicht mehr gemacht. Das gilt besonders, wenn es viele Änderungen gibt oder gab. Stellt man mühsam ein Album zusammen, möchte man nicht, dass das Bundle in einer anderen Reihenfolge in einer Musikabspiel-App landet. Das lässt sich beispielsweise verhindern, indem die Tracknummer ins Tagging integriert und zum Beispiel in den Track Namen geschrieben wird. Die 79 Euro, die das Standard CD-Burn Programm kostet, mit dem sich dies alles machen lässt, lohnen sich also allemal, als Student bekommt ihr zusätzlich noch 33% Rabatt.
Programme im HOFA CD & DDP Bundle
Das Konglomerat aus zugehörigen Programmen, welches HOFA rund um die DDP-Erstellung als CD & DDP-Bundle anbietet, ist nicht ganz so leicht zu durchschauen. Die Pro-Version unterstützt auch noch erweiterte Metadaten oder die Erstellung eines Render-Caches für Samplerate-Konvertierungen. Mit der Pro-Version könnt ihr auch einzelne Tracks individuell mit Effekten und Plug-ins bearbeiten. Das richtet sich an Mastering Engineers, die alle Schritte des Masterns in CD-Burn vornehmen möchten. Das brauchte ich bei meinem Album-Anwendungsfall wegen des externen Masterings nicht.
Der DDP Player Maker ermöglicht das Erzeugen eines Players, der auf ein bereits vorhandenes DDP zugeschnitten ist. Dadurch kann der Endkunde eines Mastering Studios das erhaltene DDP Image prüfen. Der Player ist also für den Endkunden. Wer CD-Burn hat, braucht ihn für sich selbst nicht, denn das einfache CD-Burn Programm kann auch DDP’s importieren.
Bewertung:
Professionelles Track-Management für Releases
Wo:
hofa-plugins.de
Wieviel:
CD-Burn.DDP.Master 89,90 €
CD-Burn.DDP.Master PRO 169,90 €
CD & DDP Bundle 249,90 €
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