So machen Sie Ihre Skills zu Geld
Als Musiker Geld zu verdienen ist auch in Zeiten ohne Inzidenzen und Ausgangssperren kein einfaches Unterfangen. Wir zeigen in diesem Artikel eine Auswahl an interessanten Online-Portalen, die Geld in die Kassen spülen können.
Von Stefan Hofmann
Besonders für Künstler hat die immer noch anhaltende Corona-Pandemie oft große finanzielle Einbußen zur Folge. Konzerte werden abgesagt, Bandproben sind aufgrund der meist strengen Kontaktbestimmungen nicht möglich und auch Studio Recordings lassen sich, je nach Inzidenzwert, schwer umsetzen. Doch das Internet der Dinge würde seinem Namen nicht gerecht werden, wenn es nicht auch für die Kunstschaffenden unserer Zeit Dinge bereitstellen würde, um etwas Geld ins virtuelle Portemonnaie zu transferieren.
In zwei verschiedenen Rubriken stellen wir Portale vor, die helfen können, Ihre Musik beziehungsweise Skills in bare Münze zu verwandeln. Hierbei lassen wir Anbieter außen vor, die Musik auf Plattformen wie Spotify und dergleichen veröffentlichen und konzentrieren uns stattdessen auf andere Anbieter und Konzepte. Zuerst stellen wir fünf Websites vor, die eine perfekte Infrastruktur für den Verkauf von Beats beziehungsweise Instrumentals und/oder Sample-Packs bereitstellen. Rubrik zwei setzt sich aus Plattformen zusammen, die sich auf musikalische Dienstleistungen wie beispielsweise Komponieren für Film- und Werbemusik sowie Mixing und Mastering spezialisieren.
Die wichtigsten Beat-Verkaufs-Portale
Jeder Musiker und Produzent kennt folgendes Problem: Ein Großteil der Produktionsfestplatte ist voll mit ungenutzten Songideen, die sich meist als instrumentale Skizzen auf dem Speichermedium befinden. Oft sind diese nicht verwendeten Musikschnipsel von einer hervorragenden Qualität und eigentlich zu schade, um auf dem Rechner zu versauern.
Airbit
Über die Plattform Airbit lassen sich Beats aber auch Soundpacks verkaufen. Sie können hier festlegen, für welchen Preis Sie das jeweilige Instrumental verkaufen möchten und welchen Umfang die Nutzungsrechte des Käufers, je nach Verkaufspreis, umfassen. Nach dem Kauf wird automatisch ein elektronischer Vertrag für den Käufer erstellt, der sich an Ihren Vorgaben orientiert. Zur Auswahl stehen die drei Preismodelle Basic, Gold und Platinum. Erste Variante ist kostenlos, Gold und Platinum schlagen zwischen acht und knapp über 16 US-Dollar pro Monat zu Buche. Je nach Modell können Sie auf verschiedene Funktionen wie einen unlimitierten Upload oder Discount-Codes zurückgreifen. Übrigens: 100 Prozent der Verkaufserlöse bleiben bei Ihnen.
beatstars
Obwohl der Fokus bei beatstars auf dem Verkauf von Beats und Soundpacks liegt, können hier auch Serviceleistungen wie Mixing und Mastering angeboten werden. Das hängt jedoch vom gewählten Preismodell ab. Zur Auswahl stehen Free, Marketplace und Pro Page. Die beiden letzten Varianten kosten neun beziehungsweise 18 US-Dollar pro Monat. Nutzer der Free-Version müssen 30 Prozent des Verkaufspreises an beatstars abgeben. Bei einer Verwendung der beiden kostenpflichtigen Varianten bleiben 100 Prozent des Verkaufserlöses bei Ihnen. Für den Verkauf wird der große beatstars Marketplace bereitgestellt. Verwenden Sie Pro Page, können Sie ihre Shopseite den eigenen Bedürfnissen anpassen.
soundee
Anbieter soundee ist recht simpel aufgebaut, was in Bezug auf die Übersicht und Bedienbarkeit positiv ins Gewicht fällt. Über ein üppig ausgestattetes „Analytics Dashboard“ können Sie problemlos die Daten Ihrer Verkäufe auswerten. Auch soundee verfügt über drei Preismodelle. Bei der kostenlosen Variante bleiben 30 Prozent bei soundee, während bei den kostenpflichtigen Angeboten 100 Prozent des Verkaufserlöses auf Ihr Konto fließen. Alle drei Modelle stellen Anwendern einen eingebetteten Player im Store bereit, über den potentielle Käufer Ihre Beats vorab hören können. Preislich liegen Starter beziehungsweise Pro bei knapp acht und 15 US-Dollar.
Soundclick
Soundclick ist für Bands, Musiker und Beat-Produzenten geeignet. Auf dieser Website können Sie sowohl fertige Tracks als auch Instrumentals verkaufen. Auch hier gibt es wieder drei verschiedene Preis-Varianten. Möchten Sie Soundclick kostenlos nutzen, wird Werbung auf Ihrem Profil angezeigt. Schalten Sie „Silver“ für acht US-Dollar pro Monat frei, gibt es keine Werbung mehr auf Ihrem Profil und Sie können die sogenannte Pro Page nutzen. Mit „Gold“ für 15 US-Dollar müssen Sie Ihren Ertrag nicht mehr mit Soundclick teilen. Bei den anderen beiden Varianten fallen eine 15-prozentige Beteiligung für Singles/Alben an beziehungsweise 30 Prozent für Lizenzen.
Sellfy
Sellfy ist eine cloudbasierte E-Commerce-Plattform, mit der Sie Ihren eigenen Online-Shop einrichten und Produkte verkaufen können. Auch für den Verkauf von Beats ist der Online-Shop geeignet. So können Sie hier unter anderem Ihre Beats als Produkte anlegen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit den Shop auf Ihrer Website, SoundCloud oder Social Media einzubetten. 14 Tage lang können Sie Sellfy kostenlos ausprobieren – anschließend besteht die Möglichkeit, sich für eines der drei Preismodelle Starter, Business oder Premium zu entscheiden. Hierbei sollten Sie sich überlegen, welchen Jahresumsatz Sie vermutlich mit dem Verkauf Ihrer Beats generieren werden. Kostenseitig sind Sie bei Sellfy ab 19 US-Dollar pro Monat mit von der Partie. Übrigens: Auch Dienstleistungen wie Mixing und Mastering können hier problemlos als Artikel eingestellt werden. Somit bietet Sellfy den perfekten Übergang zu unserer nächsten Liste, die sich mit Plattformen für Dienstleister beschäftigt.
Plattformen für Musik-Dienstleister
Neben dem Verkauf von Beats gibt es weitere lukrative Verdienstmöglichkeiten für Musiker im World Wide Web. So können Sie auch mit Dienstleistungen wie beispielsweise Mixing, Mastering und Songwriting Geld verdienen. Ein weiterer großer Markt ist die Vertonung von Werbung, Games, Filmen und TV-Produktionen. Auch hier gibt es interessante Plattformen, die als Bindeglied zwischen der Industrie und den Dienstleistern fungieren. In den kommenden Absätzen stellen wir fünf Anbieter vor, die es erlauben, eigene Skills zu Geld zu machen.
Fiverr
Fiverr ist die wohl bekannteste Plattform für virtuelle Dienstleistungen aller Art im Internet. Hier können Sie problemlos Dienstleister aus Bereichen wie Musik & Audio, Video & Animation sowie Grafik & Design finden oder selbst Dienstleister werden. Den Preis für Ihre Arbeit bestimmen Sie selbst. Besonders hervorzuheben ist die übersichtliche Gestaltung der Website und eine sinnvolle Kategorisierung. So gibt es im Bereich Musik & Audio Unterteilungen wie beispielsweise Mix und Mastering, Voiceover, Produzenten und Komponisten sowie Online-Musikunterricht. Die Nutzung von Fiverr ist kostenlos, jedoch gehen pro Verkauf 20 Prozent an Fiverr. Aufgrund der Größe der Plattform und den vielen aktiven Nutzern bietet die Plattform ein großes Potential für alle Dienstleister.
SoundBetter
Im Jahr 2019 übernahm Spotify die Plattform SoundBetter. Hier können Musiker und Produzenten Kontakte knüpfen und ihre Dienstleistungen gegen eine Bezahlung anbieten. Viele der registrierten Anbieter haben sehr bekannte Credits wie beispielsweise Sting, Sia und Flo Rider. Somit ist diese Plattform für unbekanntere Nutzer nur bedingt weiterzuempfehlen. Aber Probieren geht natürlich immer über Studieren. Käufer können entweder Projekte erstellen, auf die sich die Dienstleister dann bewerben müssen oder direkt mit den gewünschten Produzenten und Musikern über deren Profil in Kontakt treten. Übrigens können bei SoundBetter auch Tracks von Produzenten lizenziert werden – nur so am Rande. Für Anbieter gibt es drei verschiedene Bezahlmodelle. In der kostenlosen Basic-Version können Sie ein Profil erstellen und von Klienten zu Jobs eingeladen werden. Natürlich tauchen Sie auch in der jeweiligen Kategorie der Suchfunktion auf. Die Premium-Version schlägt mit rund 59 US-Dollar pro Monat zu Buche. Entscheiden Sie sich für eine jährliche Zahlung wird es etwas billiger. Premium-Nutzer werden in den Suchergebnissen höher angezeigt und bekommen einen Zugang zum sogenannten Job-Board. Leider ist nicht ersichtlich, welche Beteiligung SoundBetter nach einer erfolgreichen Zusammenarbeit einbehält.
Tracks and Fields
Der Anbieter Tracks and Fields ist eine Plattform, die Musiker und Unternehmen verbindet. Besonders Anbieter von Musik für Werbung, Film- und TV-Produktionen sowie Games sind hier gut aufgehoben. Interessierte Firmen können Briefings erstellen, die neben einer Beschreibung des gewünschten Klangbildes auch das Budget und die Deadline enthalten. Um sich auf Jobs bewerben zu können, benötigen Sie eine Mitgliedschaft. Die Preismodelle reichen von kostenlos bis 29,99 Euro pro Monat und bestimmen unter anderem die Anzahl der möglichen monatlichen Einreichungen Ihrerseits. Firmen wie ebay, Porsche und VW zählen zu den Klienten der Plattform, weswegen die Ausschreibungen teilweise mit mehreren tausend Euro vergütet werden.
ProCollabs
Eine noch relativ kleine Plattform ist ProCollabs. Hier besteht die Möglichkeit, Dienstleistungen als Studiomusiker, Songwriter, Produzent, Engineer und dergleichen anzubieten. Suchende können mit einer kostenlosen Mitgliedschaft Projekte erstellen, Budgets und Infotexte festlegen, während sich Dienstleister mit einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft auf diese bewerben können. Preislich liegt die günstigste Variante derzeit bei 1,70 US-Dollar pro Monat.
POND5
POND5 ist eine Stock-Website für Videos, Musik und mehr, die es Ihnen erlaubt unter anderem Soundeffekte und Musik zu verkaufen. So können Medienschaffende ganz einfach Sounds für ihre Werbeclips, Games, Filme und Dokus finden. Dabei ist es egal, ob Sie als Verkäufer bei einer Verwertungsgesellschaft wie der GEMA angemeldet sind oder eben nicht. Eine Auszahlung erfolgt jeden Monat, wobei POND5 prozentual an den Einkünften beteiligt ist. Kunden wie Disney, Netflix und MTV sprechen jedenfalls für die Plattform.
Fazit
Heutzutage gibt es für Musiker und Produzenten unzählige Möglichkeiten mit dem eigenen Können Geld zu verdienen. Plattformen wie beispielsweise Fiverr, Sellfy und beatstars vereinfachen das Anbieten von Dienstleistungen ungemein und stellen eine perfekte Infrastruktur für Anwender bereit. Jedoch gibt es auch Nachteile. Die Konkurrenz auf solchen Plattformen ist sehr groß, weswegen es sich besonders zu Beginn schwierig gestalten könnte, an eine ausreichende Anzahl Aufträge zu kommen. Wer jedoch gute Arbeit leistet, kann sich ein schönes Taschengeld verdienen oder vielleicht sogar komplett von virtuellen Aufträgen leben. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren und viele spanende Aufträge!
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