Goldschatz

Die Wandler von Dan Lavry genießen Kultstatus, der Goldserie des Wandler-Papstes, zu der auch der neue AD122-96 MX gehört, wird Referenzqualität zugesprochen.       

Von Harald Wittig 

Dan Lavry gehört zu den Ikonen der Pro Audio-Gemeinschaft und ist einer der Vorreiter der Digital-Analog-Wandlung, dessen Entwicklungen von seinen Anhängern und auch Kollegen oft „genial“ genannt werden. Seit 1993, zunächst unter dem Namen db Technologies, ab 2002 mit der Firma Lavry Engineering entwickelt der Amerikaner, nachdem er zuvor unter anderem Apogee auf Erfolgskurs in Sachen AD/DA-Wandlung brachte, für sein eigenes Unternehmen. Lavry Engineering, oft schlicht „Lavry“ genannt, bietet heute eine breite Palette an Geräten an, wobei es sich mehrheitlich um Wandler handelt. Es gibt aber auch Mikrofon-Vorverstärker aus Dan Lavrys Labor – beispielsweise in Gestalt des zweikanaligen MP10, als AD11 in Kombination mit einem Analog-Digital-Wandler mit USB-Schnittstelle und in verschiedenen Konfigurationen als Teil der 23 Geräte umfassenden Blue-Serie (siehe hierzu näher den Test des LavryBlue LE 4496-21). Den Einstieg in die Welt der Lavry-Wandlung stellt der DA-11 dar, der auf Basis des nicht mehr hergestellten LavryBlack DA 10 für rund 1.300 Euro Spitzenklang für die Ohren anspruchsvollere Tonschaffender, aber auch audiophiler HiFi-Enthusiasten bieten soll (siehe Test des LavryBlack DA 10 in Ausgabe 11/2006).Die absolute Spitzenklasse im Lavry-Produktportfolio besetzt die Gold-Serie, die den Ruf Dan Lavrys und den Kult um seine Geräte begründete und vier Geräte umfasst: Angefangen beim Analog-Digital-Wandler AD122-96 MKIII, seinem nächsten Verwandten dem AD122-96 MX, dem auch in HiFi-Kreisen angesagten Digital-Analog-Wandler DA924 sowie den Abtastraten-Wandler 3000S Digital Optimizer. Die Goldenen eint, dass sie allesamt den aktuellen Höchststand der Lavry-Entwicklung darstellen, ausdrücklich für bestmögliche Aufnahmen und als Werkzeuge für Mastering-Profis konzipiert sind und einen fünfstelligen Eurobetrag kosten. Unser Testgerät, der brandneue AD122-96 MX schlägt mit rund 7.800 Euro zu Buche. Eine Menge Geld fürs Gold, aber womöglich auf die Kupfermünze angemessen? Wir werden sehen – und hören.

Bevor wir uns dem AD122-96 MX widmen, müssen wir uns mit seinem Zwilling, dem AD122-96 MK III befassen, denn beide Geräte weisen, die Namensähnlichkeit gibt insofern klare Hinweise, essentielle Gemeinsamkeiten auf. Der AD122-96 MK III stellt die neueste Entwicklung Dan Lavrys in puncto bestmöglicher Analog-Digital-Wandlung dar und repräsentiert die kultisch verehrte Gold-Serie in nunmehr fünfter Generation. Kennzeichnend für Lavrys Goldene ist ihr hoher Rauschabstand: Schon der erste, noch für db Technologies entwickelte Wandler der Reihe, das Modell AD122, bot einen seinerzeit konkurrenzlosen Dynamikbereich von 122 Dezibel – ungewichtet wohlgemerkt. Der Nachfolger AD122-96 MK II brachte es dann laut Hersteller auf -127 dB Dynamik, unterstützte erstmal die doppelten Abtastraten 88,2 und 96 Kilohertz, die überarbeitete Crystal Lock-Technik sorgte für eine noch effektivere Jitter-Unterdrückung, außerdem bot die MK II-Version erstmals echte 24 Bit-Wandlung. Der Vorgänger brachte es auf eine Amplitudenauflösung von 20 Bit, was zur damaligen Zeit, wie sprechen von der Jahrtausendwende, außergewöhnlich war und den Gipfel des technisch Machbaren stürmte. Der AD122-96 MKIII bietet die Verbesserungen des MKII-Modells ist aber mit einem neuen Netzteil ausgestattet, das bei verbesserter Gleichstromregelung effizienter arbeiten soll. Mit dem amerikanischen Mastering-Ingenieur Bernie Grundman (siehe das ausführliche Interview in der Ausgabe 8/2007) hat der AD122-96 MKIII einen prominenten Benutzer und Fürsprecher. Grundmans Wort hat umso mehr Gewicht, als dass er, Klangfetischist der er ist, das absolute Reinheitsgebot hochhält: Alles, was auch nur annähernd den Klang verschlechtern könnte, hat in der Signalkette nichts verloren. Da trifft es sich, dass Dan Lavrys Glaubensbekenntnis passenderweise lautet: „Elektronik darf das Signal in keiner Weise verfärben. Verfärbungen und Verzerrungen sind nur zulässig, wenn sie aus ästhetischen Gründen bewusst hinzugefügt werden.“                                                                     Die Produktions- und Misch-Ästhetik einiger Ton- und Mastering-Ingenieure war es auch, welche Dan Lavry den AD122-96 MX entwickeln ließ. Grundsätzlich, das heißt in puncto Wandler-Technik und Dynamik, gibt es keine Unterschiede zum MK III-Modell. Falls Sie sich gewundert haben sollten, dass sowohl AD122-96 MK III als auch AD122-96 MX sich auf 96 Kilohertz als maximale Abtastrate beschränken: Das ist Absicht, denn Dan Lavry hat in seinem lesenswerten Aufsatz „The Optimal Sample Rate for Quality Audio“ ausführlich begründet, weshalb er die von vielen seiner Mitbewerber propagierte Erhöhung der Abtastrate für kontraproduktiv hält. Nach Lavrys Überzeugung führe das wegen der Unlinearität von Frequenzen oberhalb der menschlichen Hörschwelle nur zu Intermodulationsverzerrungen, die keinesfalls zu tolerieren sind. Das Argument der Anhänger von dreistelligen Abtastraten, das ein Wandler damit näher am analogen Signal, das schließlich auch Frequenzanteile jenseits der Hörschwelle enthalte, sei, lässt er im Hinblick auf die Analog-Aufnahmetechnik nicht gelten. An dieser Stelle wollen wir uns dieser Diskussion enthalten, wohl wissend, dass die Lavry-Opposition gute Argumente in Form überzeugender Geräte ins Feld führen kann. Wer sich für die Ausführungen des Meisters im Detail interessiert, kann den Abtastraten-Aufsatz sowie einige andere Beiträge zum Thema Digital Audio unter www.lavryengineering.com/lavry-white-papers/ als PDF herunterladen.

Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal des AD122-96 MX ist eine noch bessere Reaktion des Wandlers auf analoges Clipping. Schon das MKIII-Modell erwarb sich insoweit einen sehr guten Ruf. Dem Wandler wird von Praktikern, die ihre analogen Mischungen gerne in den hochroten Bereich fahren, nachgesagt, dass der AD122-96 MKIII sich von teilweise angezerrten Analog-Signalen nicht aus der Ruhe bringen lässt und diese auf musikalische, fast schon analog klingende Weise behandelt. Der Goldene klinge –  so auch die Herstelleraussage –, weniger harsch und weicher als andere Wandler, wenn diese mit übersteuerten Signalen konfrontiert werden. Unser Testkandidat soll insoweit noch besser als sein Zwilling sein und sich damit für die perfekte Digitalisierung bewusst sehr laut gefahrener Aufnahmen und Mixe eignen. Die dafür exklusiv im MX-Modell eingesetzte Technik bezeichnet Lavry Engineering als „Vernier Transfer Function Corection“. Hinter dem eigenwilligen Namen verbirgt sich nicht etwa der in der Audio-Technik gänzlich unerwünschte Vernier Effekt, der weitaus geläufiger auch als Aliasing-(Effekt) bezeichnet wird. Es handelt sich stattdessen um eine Sammlung proprietärer Algorithmen, die vergleichbar eines Verniers/Nonius das Gesamtsystem ständig mit hoher Messgenauigkeit überwachen und eine Bit-genaue Linearität bei der Analog-Digital-Wandlung gewährleisten sollen. Hört sich kompliziert an, ist es auch und niemanden dürfte verwundert sein, dass der Hersteller keine weiteren Details preisgibt. Unbedingt erwähnenswert ist aber, dass das MX-Modell über einen eingebauten Limiter mit weicher Kennlinie verfügt, der Pegelspitzen abfängt und glättet. Der lässt sich nicht deaktivieren, arbeitet allerdings auch nur, wenn das Eingangssignal entsprechend groß, also laut ist.
Nicht zu verwechseln ist dieser Limiter mit der Soft Saturation-Funktion, einer Lavry-Spezialität, die einen analogen Bandsättigungseffekt digital emuliert. Die Soft Saturation arbeitet auf digitaler Ebene nach erfolgter Digitalisierung der analogen Signale. der  Es handelt sich genaugenommen um eine digitalen Limiter mit Soft Knee-Charakteristik, der auf „Sample für Sample“-Basis arbeitet und je nach vorgewähltem Schwellenwert – zur Auswahl stehen -6 und -12 dBFS – die Signale unterhalb dieser Grenzen um +3 beziehungsweise +6 Dezibel verstärkt. Signale oberhalb der Schwellenwerte werden hingegen reduziert, wobei diese Pegelreduktion dem Verhalten analoger Bandmaschinen und deren Sättigungsverhalten nachempfunden ist, das sich von dem eines Kompressors unterscheidet. Den ersetzt die Soft Saturation nämlich nicht. Es handelt sich also eher um einen Verschönerungs-Effekt zur Analogisierung des Digitalmaterials.

Der AD122-96 MX wandelt mit echten 24 Bit, am Ausgang liegt ein Signal mit 22 aktiven Bits an, die Bits 23 und 24 enthalten kaum Klanginformationen. Auf Wunsch lässt sich das Datenwort des ausgegebenen Digital-Signals aber auch beschneiden – beispielsweise um die Datenmengen überschaubar zu halten: Zur Auswahl stehen 16 Bit oder NI was faktisch 20 Bit nach den AES/EBU-Spezifikationen entspricht.  Soll eine Truncation, also Datenwort-Beschneidung, durchgeführt werden, bietet Lavry mit der patentierten „Acoustic Bit Correction“ ein spezielles Verfahren zur Vermeidung von Artefakten an. Dahinter verbergen zwei Dither- und vier Noise Shaping-Algorithmen. Die Rauschformung macht sich dabei psychoakustische Phänomene zur Nutze, indem sie die Unempfindlichkeit des Ohrs bei sehr hohen Frequenzen nutzt und das Quantisierungsrauschen durch eine spezielle spektrale Gewichtung verringert. Das ist zunächst mal noch nichts Besonderes. Das Lavry-eigene Verfahren geht noch weiter: Im relevanten Mittenbereich, für den das menschliche Ohr bekanntlich besonders sensibel ist, wird noch eine zusätzliche Rauschminderung hinzugefügt.Ein Fehler, der vollständig den Klang einer digitalen Übertragung beeinflussen kann, ist der Zeitfehler in der Abfolge der Samplings, bekannt unter der Bezeichnung Jitter, frei übersetzt das Wackeln der Abtastwerte. Bei der internen Generierung der Clockinformationen vertrauen auch die Goldenen auf die Lavry Crystal Lock-Technik, zur Verfügung stehen hierfür die Samplingraten 44,1, 48, 88,2 und 96 kHz. Ist eine interne Selbsttacktung nicht erwünscht, synchronisiert sich der AD122-96 MX wahlweise auf AES- oder Wordclock-Signale. Dafür stehen ein XLR-Eingang und ein BNC-Eingang zur Verfügung, wobei sich der Wandler insoweit sehr vielseitig zeigt: Neben den Standard-Abtastraten 44,1, 48, 88,2 und 96 Kilohertz in Narrow-Stellung funktioniert die Fremdtacktung problemlos auch auf alle Signale von 40 bis 51 Kilohertz in Wide-Stellung.                                                                        Alle bisher besprochenen Funktionen lassen sich mit Hilfe des übersichtlichen und vorbildlich kontrastreichen LCDs und die Cursor-Tasten auf der rechten Frontseite einstellen. Insoweit wird der Lavry Gold-Käufer mit einem erhöhten Bedienkomfort  – wir denken an die gewöhnungsbedürftigen Kippschalter und LED-Displays der günstigeren Lavrys – belohnt. Dazu gehört auch die hervorragende Metering-Anzeige mit ihren 2 x 37 LEDs. Diese Anzeige lässt sich noch auf einen eigenen Referenzpegel fein abstimmen. Ab Werk ist der AD122-96 MX auf +24 dBu entsprechend 0 dBFS kalibriert. Sollten +18 dBU entsprechend 0 dBFS verlangt sein, ist Eingangsverstärkung mit zwei Trimpotis – für jeden der beiden Stereo-Kanäle – feinjustierbar. 
Ein vollprogrammierbarer digitaler Tontestgenerator zur Systemeinmessung und eine intelligente Selbstkalibrierung, welche der Wandler bei jedem Einschalten vornimmt und die eine optimale Arbeitsweise garantieren soll, runden das Ausstattungspaket ab. Die Verarbeitung des AD122-96 MX ist tadellos – weniger wäre angesichts des hohen Anspruchs und Preises an und für den Goldenen auch nicht hinnehmbar. Wenn schon edel und hochpreisig, dann darf ein wenig Luxus nicht fehlen: Die Frontplatte der Gold-Wandler ist nicht etwa aus poliertem Messing. Es handelt sich tatsächlich um eine 24 Karat-Vergoldung, die selbstverständlich nicht nur High Society-Glamour verströmt, sondern auch praktischen Nutzen hat: Die Oberfläche läuft nicht an und ist mit einem Microfasertuch einfach sauber zu halten.

War bisher alles mehr oder weniger graue Theorie, muss der AD122-96 MX nunmehr Farbe bekennen und den obligatorischen Testparcours im Messlabor von Professional audio durchlaufen. Tatsächlich erlaubt sich der Goldene nicht das geringste Straucheln und belegt mit Spitzen-Messwerten, dass er ebendieses Prädikat, „Spitzenklasse“ verdient.  Entsprechend der Lavry´schen Klangphilosophie, dass Störgeräusche auf Aufnahmen nichts zu suchen haben, präsentiert sich der Wandler als Saubermann: 129,2 und 126,9 Dezibel für Geräusch- und Fremdspannungsabstand sowie das makellose, auf Seite 34 abgedruckte FFT-Spektrum verdeutlichen und illustrieren, dass dem Edelgerät Rauschen und Verzerrungen unbekannt sind. Auch sonstigen Schmutz hat der Hersteller erfolgreich eliminiert. Das Jitter-Histogramm beweist, dass Lavrys Chrystal Lock-Technik genau das tut, was von ihr zu erwarten ist – den Jitter so stark zu unterdrücken, dass der Wandler als quasi jitterfrei gelten darf. Die Wandlerlinearität, ebenfalls auf Seite 34 abgedruckt, zeigt sehr deutlich, dass der AD122-96 MX tatsächlich mit der versprochenen -127 dB-Dynamik wandelt, mithin das Rüstzeug für einen kompetenten Übersetzer analogen Materials in Nullen und Einsen hat.Auf den Messtest folgt die Praxis: Der AD122-96 MX bekommt zwei Gelegenheiten, seine Sonderklasse unter Beweis zu stellen. Zunächst darf er eine Analog-Aufnahme der „Slawischen Tänze“ von Antonin Dvorak in der Orchesterfassung. Die Aufnahme machte die Professional audio-Messinstanz, Diplom Ingenieur Uli Apel, wie es sich gehört für einen überzeugten und erfahrenen Analogiker auf einer Telefunken M15A, die er höchstselbst eingemessen hat. Bei der Aufnahme kam selbstverständlich das Rauschunterdrückungssystem Telcom C4 zu Einsatz. Wie klingt jetzt die Digitalisierung dieser Analog-Aufnahmen in 24Bit/96 kHz-Auflösung durch den Lavry? „Authentisch“ ist der Begriff, der uns sofort beim Vergleichshören in den Sinn kommt. Der Goldene ist nah am Original, die Aufnahme enthält nicht das digitale Funkeln in den Höhen, das manchen Wandler  – auch teuren – immer noch zu Eigen ist. Die Dynamik der Originalaufnahme hat der AD122-96 MX aufs erste Hinhören vollständig in die digitale Welt portiert. Es bedarf schon sehr, sehr feiner Ohren und höchster Konzentration, um Unterschiede zu erkennen. Es geht wie so oft um Nuancen in der Feindynamik, teilweise auch bei der Räumlichkeit, welcher der Digital-Fassung der „Slawischen Tänze“ im Vergleich zum Magnetband                                                       fehlen. Details wie die berühmte Solo Cello-Kadenz oder das Trompeten-Solo besitzen auf der Analog-Aufnahme  etwas mehr Plastizität und gesättigtere Farben beziehungsweise ein Quäntchen mehr Oberton-Glanz. Aber diese Unterschiede sind so gering, dass sie kaum auffallen. Das ist als großes Kompliment an den amerikanischen Wandler zu verstehen.Wir wollen zusätzlich noch wissen, wie sich der Lavry beim Aufnehmen, vor allem auch im direkten Vergleich mit unserem Referenz-Wandler, dem Mytek Digital ADDA 8×192 ADDA schlägt. Wir nehmen daher ein kurzes Stück für Konzertgitarre unter Sonar X2 auf. Das Instrument ist mit zwei Mikrofonen, einem Røde NT6, ausgerichtet aufs Griffbrett, und einem Sennheiser MKH 40, das auf die Decke, direkt hinter dem Saitenhalter, zielt, mikrofoniert. Der Lake People Mic-Amp F355 verstärkt die Signale wie gewohnt, ohne selbst klanglich in Erscheinung zu treten. Die AES-Signale beider Wandler empfängt die AES16-Karte von Lynx, die insoweit als Rechnerschnittstelle fungiert. Beim Anhören der Aufnahmen ist – zu unserer Überraschung – der Klangunterschied zwischen dem Lavry und dem Mytek  ohrenfälliger als wir erwartet haben: Die Mytek-Aufnahme klingt im direkten Vergleich heller, etwas silbrig mit einem sanften, keineswegs unangenehmen Höhenschimmer. Die Lavry-Aufnahme klingt dagegen runder, wärmer und – jawohl – analoger. Nicht dass wir uns missverstehen. Der AD122-96 MX unterschlägt keine Details, seine Wandlung scheint nur, bildlich gesprochen, einen viel glatteren, weniger gezackten Kurvenverlauf zu haben. Damit kommt er sehr nahe an den TrueMatch RMC von Stage Tec heran, den einzigen Wandler, dem wir bis dato Referenzqualität zugesprochen haben. Ein direkter Vergleich mit dem Lavry wäre spannend, dann aber mit demselben Analog-Outboard.Wer es noch analoger möchte, sollte die Soft Saturation-Funktion mal antesten: Der Effekt ist subtil, aber hörbar, vielleicht nicht unbedingt was für ganz puristische Aufnahmen, als klanggestalterisches Verschönerungsinstrument und damit Kreativ-Werkzeug.

Fazit

Der AD122-96 MX von Lavry Engineering beweist eindrucksvoll, dass die Gold-Serie ihren hervorragenden Ruf völlig zu Recht genießt. Der Edel-Wandler digitalisiert analoges Material mit hoher Präzision, die das Prädikat authentisch verdient. Seinen hohen Preis ist der Wandler in jedem Fall wert.

Erschienen in Ausgabe 11/2013

Preisklasse: Spitzenklasse
Preis: 7799 €
Bewertung: sehr gut – überragend
Preis/Leistung: gut – sehr gut