Renovierte Variation in 24-Kanal
Für einen großen Mischpult-Hersteller wie Mackie gehört es zur Selbstverständlichkeit, eine breite Palette unterschiedlich ausgestatteter Pulte anzubieten. Die mit vier Subgruppen ausgestattete 4-Bus-Serie ist dabei schon länger am Start. Höchste Zeit also, dieser Serie eine grundlegende Renovierung angedeihen zu lassen. Wo und wie der Spachtel angesetzt wurde zeigt Ihnen Professional audio Magazin.
Von Georg Berger
Der erste Blick auf das Mackie Onyx 24.4 Mischpult lässt an das in Ausgabe 5/2006 getestete Onyx 2480 erinnern. Erste Reaktionen erfolgen in Form eher ironisch gemeinter Kommentare, die Mutmaßungen über den vermeintlichen Schrumpfprozess des mächtigen 2480er-Pultes anstellen. Doch der Schein trügt. Unterschiede zur großen 8-Bus-Serie offenbaren sich erst mit einem intensiveren Blick. Zwar ist der Look and Feel des 24.4-Pultes eindeutig der großen 80er Serie nachempfunden. Die Form mit der charakteristisch gewölbten Rundung der grau lackierten Metalloberfläche am oberen Ende der Konsole, die angesetzten Kunststoff-Seitenteile, sowie das Layout der Kanalzüge und die Ausstattung bei den Anschlüssen verweisen eindeutig auf das größere Pult. Dennoch ist das Onyx 24.4 kein kleiner Bruder der 80er Serie, sondern der in vielen Teilen erweiterte Nachfolger des erfolgreichen SR 24.4 Mischpults, der sich jetzt quasi die Vorzüge der 80er Serie zu Eigen macht. Viele Features der größeren Serie finden sich im Onyx 24.4 Pult und lassen es im Vergleich zum Vorgänger eindeutig besser ausgestattet erscheinen. Damit rückt das anfangs eher schiefe Bild wieder gerade. Denn das Onyx 24.4-Mischpult mit seinen 24 Eingangs-Kanälen und vier Subgruppen ist eine gelungene Verschmelzung aus altem Konzept mit neuen professionellen Features. Für gerade einmal 2000 Euro – um mehr als die Hälfte billiger als der vermeintlich große Bruder – ist das neueste Produkt der 4-Bus-Serie erhältlich. Genau wie in der 80er-Serie ist auch noch eine größere Variante unter der Bezeichnung Onyx 32.4 mit 32 Eingangs-Kanälen aber identischer Master-Sektion erhältlich.
In der Liste an herausragenden Features finden sich Komponenten und Bauteile wie die Onyx-Mikrofon-Vorverstärker, der Perkins-Equalizer, ein Matrix-Mischer und die Implementierung von 24 Direct outs, die über drei DB25-Buchsen zum Anschluss von Kabelpeitschen nach dem Tascam-Standard realisiert sind. Als Novum ist in der Mastersektion jetzt auch ein Kompressor integriert, der im Kern mit Technologie des amerikanischen Audio-Chip Herstellers That Corporation ausgestattet ist. Mit seinen kompakten Gehäuse-Dimensionen empfiehlt es sich für kleinere Beschallungsaufgaben mit professionellem Anspruch, aber auch fürs Heimstudio mit wenig Platz. Zwei Griffschalen an den Schmalseiten erlauben ein müheloses Transportieren des knapp 18 Kilo leichten Pultes. Kompakt oder klein muss nicht immer nachteilig sein.
Auf der knapp 80 Zentimeter breiten Oberfläche der Konsole verteilen sich zu Dreiviertel die insgesamt 24 Eingangs-Kanäle. Die Kanalzüge folgen dabei dem Konzept der 80er Serie. Eingehende Signale lassen sich verstärken und per Taster mit einer wirkungsvollen Trittschalldämpfung, die bei 100 Hertz einsetzt, quasi entrumpeln. Jeder Kanalzug besitzt eine XLR- und symmetrische Klinken-Buchse zur Einspeisung von Signalen und wartet darüber hinaus mit einem Insert zum separaten Einschleifen von Effektgeräten auf. Die Verstärkersektion ist mit einer separat schaltbaren Phantomspeisung ausgestattet. Eine Möglichkeit zur Umkehr der Phase ist jedoch nicht vorhanden. Im Gegenzug dafür ist in dieser Serie jetzt erstmals ein neues Feature enthalten: Ein Pad-Schalter dämpft an der XLR-Buchse anliegende Signale um 20 Dezibel.
Die Verstärkung von Mikrofonen mit sehr hohem Ausgangspegel ist über diese Funktion mit dem Gain-Regler anschließend besser kontrollierbar. Nach der Vorverstärkung folgt auch schon die schaltbare Equalizer-Sektion mit dem vierbandigen Perkins-Equalizer, der mit Kuhschwanzfiltern im Höhen- und Tiefenband aufwartet, sowie mit zwei semi-parametrischen Mittenbändern. Erst danach werden Signale in die Aux-Sektion geleitet. Sechs Sends sind in jedem Kanalzug enthalten. Den Abschluss bilden der obligatorische Panorama-Regler, Mute-Taster und jeweils ein 100-Millimeter Fader nebst Tastern zum Routing auf die Subgruppen oder die Master-Summe. Das Routing eines Kanals geschieht immer direkt auf zwei Subgruppenkanäle gleichzeitig, also entweder Gruppe eins und zwei, oder drei und vier. Wer Eingangskanäle separat in mono auf die Subgruppen verteilen möchte braucht lediglich den Panorama-Regler im Kanalzug entweder nach links oder rechts drehen. Ganz am Ende findet sich noch ein PFL-Taster, mit dem sich das anliegende Signal wahlweise Pre- oder Postfader im Solo-Modus über den Control Room Monitor oder den Kopfhörer abhören lässt.
Über Jumper im Inneren des Pultes sind pro Kanal unterschiedliche Signalführungen und
-schaltungen realisierbar. Das Direct out-Signal ist wahlweise pre- oder post-Equalizer schaltbar, genauso wie die Mute-Funktion und die Aux-Sends. Wir hätten uns zusätzlich in jedem Kanalzug noch einen Taster gewünscht, ähnlich wie im alten SR 24.4, der zumindest zwei Aux-Wege bequem zwischen pre- und postfader schaltet. Dies ist im Nachfolger nur global in der Master-Sektion möglich. Eine nachträgliche Neupositionierung der Jumper sollte wohl überlegt sein, denn sie ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Vom Vorgänger-Modell übernommen wurde hingegen die Zusammenfassung der Kanäle 21 und 22, sowie 23 und 24 zu zwei Stereo-Kanalzügen. Im Vergleich zum Rest enthalten sie lediglich zwei servo-symmetrische Klinkenbuchsen zur Aufnahme von Line-Pegeln, etwa eines Keyboards oder eines Effektgeräts bei Nutzung etwa als zusätzliche Effekt-Return-Wege mit opulenter Ausstattung. Der Equalizer offeriert dort lediglich vier feste Bänder und eine umfangreiche Verstärker-Sektion entfällt ebenfalls, genauso wie die Möglichkeit Effekte über separate Inserts einzuschleifen, was aber für den eigentlichen Zweck verschmerzbar ist. In Summe sind also 20 Kanalzüge auf dem Pult enthalten mit ebenso vielen XLR-Anschlüssen und Onyx-Mikrofonverstärkern, aber dafür mit 24 Klinken-Buchsen zur Aufnahme von Signalen mit Line-Pegel.
Individuell zeigt sich das Onyx 24.4 in der Master-Sektion. Zwar sind Features sowohl vom SR 24.4, als auch vom Onyx 2480 erkennbar. Doch der Neuling variiert sie und enthält mit dem Kompressor sogar ein völlig eigenständiges Feature. So existiert wie im Vorgänger eine Master-Aux-Sektion zur Angleichung der Gesamtlautstärke der Hilfswege. Neu sind dabei drei Taster, die es erlauben die Summen-Signale der Aux-Wege unterschiedlich zu verschalten. So lässt sich ein Aux-Weg entweder stumm schalten, zwischen pre- oder postfader Abgriff wechseln und über den AFL-Schalter ähnlich einer Solo-Funktion auf die Kopfhörer oder den Control Room Monitor legen. Abgespeckt hat das Onyx 24.4 bei den in stereo ausgelegten Return-Kanälen. Es finden sich lediglich zwei Pärchen Klinken-Buchsen. Dafür ist die Regelung dieser Eingänge in der Master-Sektion ungleich opulenter ausgefallen. Mit dem Level-Regler wird der Lautstärke-Anteil auf die Summenkanäle geregelt, wohingegen die beiden Aux-Regler die Return-Signale – über die Shift-Taste auswählbar – anteilig entweder auf die Aux-Wege eins und zwei oder drei und vier leiten. Auch in Sachen Abhörmöglichkeiten wartet das Onyx 24.4 mit reichhaltigen Optionen auf, die im Vergleich zum Vorgängermodell ungleich reichhaltiger ausfallen. Über den Monitor-Regler ist der Control Room separat einstellbar, Solo Level ermöglicht ein übergeordnetes Angleichen von Kanälen, die per PFL oder AFL-Taster auf solo geschaltet sind. Der Mono-Regler schließlich erlaubt jetzt auf der Konsolen-Oberfläche die Lautstärke des Mono-Ausgangs einzustellen. Zu erwähnen ist auch die Talkback-Sektion, die nunmehr mit vier Routing-Tastern eine flexible Kommunikation mit Musikern auf der Bühne oder im Studio über Kopfhörer-Verstärker ermöglicht. Der aus dem Onyx 2480 bekannte Matrix-Mischer findet sich ebenfalls. Er bietet eine zusätzliche Option zum Abzweigen von Signalen aus dem Pult heraus. Die mit A und B bezeichneten Reihen arbeiten dabei unabhängig voneinander. Anteilig können Signale aus den Subgruppen oder den beiden Summenkanälen auf die Matrix-Ausgänge geregelt werden. Jeweils ein Level-Regler sorgt für eine Angleichung der Ausgangslautstärke. Damit enthält auch die kleinere 4-Bus-Serie eine zusätzliche und vor allem komfortable Option zum Ausspielen von Signalen, die die Mitbewerber so nicht zu bieten haben.
Der Kompressor ist eine komplett neue onboard-Komponente in dieser Geräte-Serie, die sich in erster Linie für die Zähmung der Summenkanäle empfiehlt bevor sie in eine Endstufe gehen oder aufgezeichnet werden. Es existieren lediglich Einstellmöglichkeiten für Threshold und Ratio. Über einen Taster lässt sich das Attack für die Bearbeitung von Transienten von langsam auf schnell umschalten. Eine intelligente Schaltung sorgt dabei im Hintergrund für eine automatische Angleichung der Ausgangsverstärkung. Ein Drehschalter erlaubt den Einsatz des Kompressors an unterschiedlichen Stellen. Er kann wahlweise postfader auf die Summe oder prefader auf die Subgruppen eins und zwei oder drei und vier geschaltet werden. Neben der Peakmeter-Anzeige für das Summensignal finden sich direkt daneben zwei weitere Reihen mit einer Zwölf-Segment LED-Kette für die Aussteuerung des Kompressors. Die linke Reihe zeigt die Pegel des Eingangs-Signals, wohingegen die rechte den Grad der Kompression anzeigt.
Nicht unerwähnt bleiben soll auch die Möglichkeit der Verschaltung und Regelung von CD- oder MD-Playern, die Signale über die Cinch-Buchsen auf die Summe des Pultes leiten. Außer einer Lautstärkeregelung können diese Signale wahlweise auf die Kopfhörer oder den Control Room Monitor gegeben werden. Ein zweiter Taster dürfte vornehmlich Tontechniker im Live-Bereich entzücken. Bei Druck auf den Break-Taster liegt am Summenausgang nicht mehr der angefertigte Mix, sondern nur noch das Signal des CD-Players. Für Hintergrundbeschallungen vor und nach einem Auftritt entlastet diese Funktion den Tontechniker auf bequeme Weise, da keine mitunter wertvollen Kanalzüge dafür geopfert werden müssen, oder zur Anpassung der Lautstärke etwa am Master-Fader geregelt werden muss.
Die Cinch-Ausgänge führen das Summen-Signal bei Bedarf auf einen CD- oder MD-Recorder. Der Live-Mitschnitt eines Konzertes oder einer Studio-Session ist damit bequem realisierbar.
Alles in allem zeigt sich das Mackie Onyx 24.4 mit einer breiten Palette an Schalt- und Mischmöglichkeiten. Eher unauffällig da nicht auf der Oberseite direkt regelbar zeigen sich auf der Schmalseite weitere Anschlussmöglichkeiten, die das 24.4-Pult zu einer flexiblen Schaltzentrale wandeln. Es existieren Ausgänge für jeden Subgruppen-Kanal, für einen Control Room Monitor, sowie für die beiden Matrix-Mischer Kanäle. Schon altbekannt bei Mackie-Pult ist die Möglichkeit, das Summen-Signal wahlweise über drei XLR- (Stereo und Mono) oder zwei Klinkenbuchsen (Stereo) abzugreifen. Vorbildlich ist, dass – bis auf die Stereo-Kanäle – sämtliche Eingangskanäle über Inserts verfügen, um gezielt etwa einen Kompressor, Hall oder Equalizer auf einen Kanal anzuwenden. Sie finden sich auch bei den Aux-Wegen, dem Hauptausgang und bei den Subgruppen und sorgen für zusätzliche Flexibilität in Sachen Klangoptimierung. Diese neuen Features, die eindeutig der 80er Serie entlehnt sind, dürften das Onyx 24.4-Pult auch für Interessenten mit professionellem Anspruch interessant machen.
Die Anwendungsmöglichkeiten des Mischers sind nicht zuletzt durch das informative, bisweilen mit launigen Kommentaren
Im Praxistest verhält sich das Onyx 24.4 genauso wie das große 2480-Pult. Hier wie dort fallen die 100-Millimeter Fader durch eine etwas zu leichtgängige Bewegung auf, die das Erstellen von Fades jedoch nicht beeinträchtigen. Die Dreh-Potentiometer zeichnen sich durch einen angenehm zähen Widerstand beim Drehen aus. Weiterhin ist auch beim Onyx 24.4 ein leichtes Wackeln der Regler in der Equalizer-Sektion auffällig wenn der EQ-Taster gedrückt wird, was schon damals von uns hinsichtlich der Platinenbefestigung moniert wurde. Meckern müssen wir auch bei den Potentiometern für die Verstärkung der Frequenzbänder. Der Rastpunkt in der Mitte des Regelweges ist nicht deutlich genug spürbar. Nutzer mit eher Suppenteller großen Händen dürften weiterhin ihre rechte Not bei der Regelung etwa der Send Wege haben, da die Drehknöpfe doch recht eng übereinander stehen. Dafür ist im Gegenzug der Platz zwischen den Kanalzügen breit genug bemessen, so dass ein problemloses Drehen der Regler an den Seiten möglich ist. Doch bei aller detaillierten Kritik macht das Pult in Gesamtheit einen sehr robusten Eindruck. Sämtliche Bedienelemente und auch die Anschlüsse sind bombenfest auf der Ober- und Stirnseite verschraubt.
Das übersichtliche Layout der Bedienelemente und vor allem die Tatsache, dass sämtliche Bedienelemente immer nur eine Funktion ausüben gestaltet das Arbeiten mit dem Pult flott und reibungslos. Ein hörbares Kratzen oder merkbare Pegelsprünge bei Betätigung der Fader sind nicht zu entdecken. Hinsichtlich Anschlüsse stehen uns sämtliche Türen und Tore offen. Wir vermissen nichts in Bezug auf die Verkabelung von Peripheriegeräten mit den diversen Ein- und Ausgängen des Pultes bis auf eine Ausnahme. Auch im Onyx 24.4 würde die Implementierung einer Messerleiste zum bequemen Anschluss einer Stage-Box für den Live-Betrieb, einen ungleich höheren Komfort bieten und dem Pult einen noch professionelleren Glanz verleihen.
Wie eingangs erwähnt erhalten wir zwei zusätzliche Stereo-Return-Wege bei Einsatz der beiden Stereo-Kanalzüge. Ein Beispiel: An die Ausgänge des vierten und fünften Sends schließen wir das Lexicon MX 400 XL an, Test auf Seite 68. Die vom Hallgerät ausgegebenen Signale leiten wir anschließend in die Kanäle 21 und 22. Wir routen diese Kanäle danach auf die Subgruppe drei und vier und erhalten so die Möglichkeit über die Subgruppen-Fader dieselbe Funktion auszuüben wie die Level-Regler der Stereo-Return-Sektion. Zusätzlicher Vorteil: Der Equalizer des Kanals erlaubt zusätzliche Eingriffe in den Klang. Allerdings ist Vorsicht bei den Aux-Sends vier und fünf des Stereo-Kanalzugs geboten, da bei Betätigung eine Feedback-Schleife entstehen könnte.
Den Klang- und Hörtest meistert das Onyx 24.4 mit Bravour. Der schon damals von uns hoch gelobte Perkins Equalizer überzeugt uns auch in diesem Mischer durch seine Musikalität und eher samtig-weiche Klangkorrektur, die eher verhalten aber dennoch kraftvoll Signale im Frequenzgang beeinflusst. Beim längeren Abhören einer behutsam aber dennoch bemerkbaren Einstellung entsteht der Eindruck, dass das Signal schon immer in dieser klanglichen Qualität vorgelegen hat.
Der Kompressor arbeitet trotz seiner eingeschränkten Regelmöglichkeiten ebenfalls sehr zufrieden stellend. Er fällt angenehm durch einen eher zurückhaltenden Eingriff in die Dynamik von Signalen auf. Es sind schon Extremstellungen von Threshold und Ratio, sowie die Aktivierung des Fast Attack-Tasters nötig, um die oftmals so gefürchteten pumpenden Effekte eines Kompressors zu bemerken. Weniger schön ist bei Aktivierung der Kompressor-Bypass-Funktion ein bemerkbares Knacken in den Lautsprechern. Zu Kontrollzwecken zwischen Original und bearbeitetem Signal ist das noch verschmerzbar. Wer aber die Bypass-Funktion während eines Konzertes oder einer Aufnahme betätigen möchte erhält unerwünschte Nebengeräusche.
Mikrofon- und Instrumenten-Signale von E-Gitarren und Bässen werden brillant und originalgetreu ohne jegliches Rauschen übertragen, wenngleich wir im unteren Mittenbereich minimal eine angenehme Anhebung feststellen, die den Signalen eine gewisse Wärme verleihen. Die eingebauten Onyx-Vorverstärker zeichnen sich ohne direkte Vergleichsmöglichkeit durch eine hochwertige transparente und klangneutrale Wiedergabe aus. Erst im Vergleich zum Lake People Mic-Amp F335 fällt auf, dass das Mackie-Pult Höhenanteile nicht ganz so differenziert und offen überträgt. Doch dafür spielt der Lake People Verstärker auch in einer anderen Liga. Durch behutsamen Einsatz des Equalizers im Höhenbereich können wir dies jedoch angleichen. Erwartungsgemäß ist dem Pult eine sehr gute klangliche Note auszustellen und beweist mal wieder, dass Mackie sein Handwerk beherrscht.
Der tadellose klangliche Eindruck wird schließlich von den Messergebnissen aus unserem Testlabor unterstützt. Ein im relevanten Bereich vollkommen linearer Frequenzgang, sowie ein mustergültiger Messwert von 0,003 Prozent beim Klirrfaktor vermitteln, dass das Pult Signale sauber und verzerrungsarm überträgt. Dazu gesellen sich ebenfalls mit 92,3 und 89,4 dBu für Geräusch- und Fremdspannungsabstände bei den Mikrofon-Eingängen hervorragende Werte. Die Line-Eingänge weichen da nur um ein bis zwei Zehntel nach oben hin ab. Auch in Sachen Übersprechdämpfung weiß der 24-Kanäler zu überzeugen. Eine Anhebung ab zehn Kilohertz auf -63 Dezibel bei ansonsten durchschnittlichen -70 Dezibel ist immer noch mehr als ordentlich zu nennen. Lediglich bei der Gleichtaktunterdrückung zeigen sich einige auffällige Unterschiede über mehrere Kanäle hinweg. Doch das schmälert nicht den insgesamt hervorragenden positiven Eindruck, den das Pult im Test hinterlässt.
Fazit
Alles in allem beweist Mackie auch in diesem Pult mal wieder seine Qualitäten in Bezug auf hochwertigen analogen Klang und manifestiert damit aufs Neue seinen guten Ruf als Mischpulthersteller. Das als Nachfolger des SR 24.4 konzipierte Onyx 24.4 zeigt sich in weiten Teilen komplett neu renoviert und ausgestattet mit Funktionen und Komponenten, die sich für den Profi-Bereich empfehlen. Durch seine kompakte Bauweise dürfte es für diejenigen interessant sein, die mit dem Erwerb eines qualitativ hochwertigen Mischpults liebäugeln, aber dies aus Platzgründen bisher verworfen haben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist im Vergleich zu Ausstattung, Verarbeitung und Klang nur mit sehr gut zu bezeichnen.
Erschienen in Ausgabe 13/2006
Preisklasse: Mittelklasse
Preis: 1995 €
Bewertung: sehr gut
Preis/Leistung: sehr gut
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