Erweiterte Labor-Ausstattung
Satte 150 Verbesserungen und ein ganzer Haufen neuer Features hat Steinberg in die nunmehr achte Version seiner Mastering-Software Wavelab gepackt, die fortan noch komfortabler zu bedienen sein soll. Wir haben uns die Highlights herausgepickt und auf Praxistauglichkeit überprüft.
Von Georg Berger
Mit Major-Updates ist das immer so eine Sache. Während manche Programme Jahr für Jahr in einer neuen Version herausgebracht werden, fristen andere Anwendungen einen mehrjährigen Dornröschen-Schlaf, bevor ihre Schöpfer an eine allumfassende Renovierung oder Erweiterung des Programm-Codes gehen. So jetzt auch endlich, nach knapp drei Jahren, mit Steinbergs beliebter Audio-Editor- und Mastering-Software Wavelab geschehen, die zur Musikmesse erstmals in Version 8 vorgestellt wurde. Eine durchaus lange Zeit, in der die Entwickler jedoch nicht untätig gewesen sind und über 150 Verbesserungen vorgenommen haben. Erfreulich: Im Vergleich zur Vorversion ist der Neukauf von Wavelab nochmals verbilligt worden. Der Hersteller verlangt jetzt rund 550 Euro, also 50 Euro weniger als noch vor drei Jahren. Die Light-Version Wavelab Elements 8 sowie das Update von Wavelab 7 kosten hingegen gerade mal 100 Euro.
Die wichtigste Neuheit in Version 8 ist dabei ganz klar die Implementierung eines Lautheits-Meters nach R-128-Standard, mit dem Wavelab jetzt endlich nicht mehr auf das Insertieren entsprechender Meter-Plug-ins angewiesen ist (siehe dazu auch den Grundlagen-Artikel von Friedemann Tischmeyer in der Ausgabe 1/2012). Mit dem bereits in Cubase 7 und Nuendo 6 eingeführten Brickwall-Limiter, dem Tube Compressor und dem Curve EQ des russischen Herstellers Voxengo, findet sich auch ein kleiner Zuwachs an mitgelieferten Effekt-Plug-ins (siehe Test in Heft 2/2013). Mit dem MBIT+-Dither-Algorithmus des amerikanischen Herstellers Izotope findet sich überdies eine weitere Option zur Bitraten-Reduktion, die bereits seit langem erfolgreich in der Ozone-Mastering-Suite ans Werk geht und von vielen Profis geschätzt wird (siehe Test in Heft 4/2012). Abseits dieser augenfälligen Neuheiten hat Steinberg offenbar auf die Bedürfnisse und Nöte des Anwenders geschaut und Wavelab 8 hinsichtlich Workflow und Bedienung gehörig aufgemotzt. So verfügt das Programm jetzt über ein Speaker-Management, die Transport-Leiste offeriert opulenten Luxus, der Umgang mit Effekten wurde verbessert, und, und, und… Doch der Reihe nach.
Wavelab 8 führt selbstverständlich den konzeptionellen Weg, der seinerzeit mit Wavelab 7 eingeführt wurde, konsequent fort. Das Wichtigste in Kürze: Seit Version 7 verfügt das Programm über vier separate Arbeitsbereiche mit fest umrissenem Aufgabengebiet. Das Audio-File-Fenster erlaubt das Optimieren einzelner Audio-Dateien nach allen Regeln der Kunst. In der Audio-Montage dreht sich hingegen alles um das Zusammenstellen mehrerer Audio-Files zu einem Album, wobei Profi-Features wie Meta-Daten, DDP-Support, ein onboard-Brennprogramm und ein Master-Bereich zur klanglichen Optimierung zur Verfügung stehen. Das Ganze kann natürlich auch auf mehreren Spuren geschehen, wobei sich selbstverständlich auch Surround-Projekte darüber realisieren lassen. Im dritten Arbeitsbereich steht die Stapelverarbeitung im Zentrum. Dezidierte Befehle, Arbeitsschritte und Effekt-Bearbeitungen lassen sich dort definieren, die anschließend auf mehrere Audio-Dateien sukzessive angewendet werden, perfekt zum Verfeinern umfangreicher Sample Librarys. Im Podcast-Bereich können – Nomen est Omen – Audio-Dateien nach allen Regeln der Kunst mit Beschreibungen/RSS-Feeds versehen und bequem aus Wavelab heraus ins Internet übertragen werden, mittlerweile auch zu iTunes und bei Bedarf auch zeitgesteuert. Großer Vorteil: Die Arbeitsbereiche sind modular aufgebaut, so dass sich der Anwender seine Oberfläche nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen zurecht legen kann.
Beim Aufruf von Wavelab 8 sieht folglich alles zunächst auch sehr vertraut aus. Die Unterschiede kommen erst bei näherem Blick ans Tageslicht, wobei Steinberg die Neuheiten organisch in die Arbeitsbereiche eingepasst hat. Die erste Neuheit findet sich in einer gehörig aufgebohrten Master-Transport-Leiste, die deutlich mehr Buttons zum Ausführen diverser Befehle besitzt. Noch besser: Per Rechtsklick können Befehle/Buttons den eigenen Bedürfnissen der Leiste hinzugefügt oder weggenommen werden. Dabei sind viele Funktionen darüber jetzt ungleich direkter erreich- und ausführbar als noch zuvor.
Die Haupt-Neuheit, das EBU-konforme Lautheits-Meter ist logischerweise zusammen mit den übrigen Mess-Instrumenten im Standard-Fenster-Layout oben rechts aufrufbar. Im Vergleich zu den Lautheits-Metern in Cubase und Nuendo hat Steinberg dort aus dem Vollen geschöpft und ein luxuriöses Mess-Instrument integriert. Drei Meter-Balken geben entsprechende Zustände zur Lautheit des gerade abgespielten Files ab. Der Integrated-Balken zeigt hierbei die durchschnittliche Gesamt-Lautheit an, quasi also den RMS-Wert. Der Momentary-Balken gibt Auskunft über die Lautheit der letzten drei Sekunden, wohingegen der Shortterm-Balken quasi in Echtzeit – es werden die letzten 400 Millisekunden angezeigt – Auskunft über die gerade herrschende Lautheit gibt. Kleine, sich permanent ändernde Rahmen um die Balken-Anzeige geben zudem Auskunft über die Gesamt-Dynamik. Dabei gilt: Je breiter der Rahmen, desto größer die Abstände zwischen leise und laut, was uns im Test eine verlässliche Auskunft darüber gibt, ob und inwiefern wir es mit dem Kompressor und Limiter zu gut gemeint haben. Damit nicht genug findet sich oberhalb davon eine Kurven-Darstellung, die nochmals Auskunft über die Verteilung einzelner Pegel im Gesamtverlauf des Stücks gibt. Dabei zeigen die höchsten Ausschläge die statistisch am häufigsten vorkommenden Pegel. Ein purpurfarbener Balken zeigt den Lautheitsbereich an, in dem das File letztlich gerendert werden soll. Finden sich Peaks rechts von diesem Bereich, ist das File noch zu laut. Die Skalierung lässt sich selbstverständlich einstellen, unter anderem für CD- (-12 LU) oder für Broadcast-Projekte (-23 LU). Eher unscheinbar eingelassen, verfügt das Lautheits-Meter auch über eine True-Peak-Anzeige in Form einer winzigen roten LED unterhalb der Ziffern-Anzeigen der drei Messbalken. Leuchtet die LED auf, gibt es Intersample-Verzerrungen und die Lautstärke oder der Limiter sollten korrigiert werden. Damit dies funktioniert, wird das gerade abgespielte File per vierfachem Oversampling permanent analysiert. Alles in allem haben wir solch eine Opulenz in Sachen Lautheits-Messung bislang noch nicht gesehen. Dafür gibts ein Sonderlob. Doch es geht noch weiter. Im Audio-File-Arbeitsbereich lässt sich jetzt außer der Wellenform- und der Spektral-Darstellung erstmals auch eine Lautheits-Kurve aufrufen, die über den gesamten Verlauf des Audio-Files darüber Auskunft gibt. Dort finden sich analog zu den drei Balken im Lautheits-Meter entsprechend farbige Kurvenverläufe. Die blaue Kurve zeigt dabei den nach R-128 optimalen Kurvenverlauf an. Liegen die übrigen Kurven darüber, ist das File noch zu „heiß“. Abseits davon begegnen wir im weiteren Verlauf des Tests der EBU-konformen Lautheit immer wieder und der Eindruck entsteht, dass Wavelab 8 von R-128 komplett durchdrungen ist. So finden wir nach Aufruf des globalen Analyse-Fensters einen entsprechenden Reiter, der uns außer den ermittelten Werten auch anzeigt, an wie vielen Stellen im File der Pegel kritisch ist. Logischerweise haben auch der Normalisierungs-, respektive der Meta-Normalisierungs-Dialog in der Audio-Montage Zuwachs in Form eines dezidierten R-128-Unter-Dialogs erhalten, mit dem sich die Files entsprechend anpassen lassen. Insgesamt bleiben damit wahrlich keine Wünsche offen, wenn es um das EBU-konforme Optimieren von Audio-Material geht. Wer im Broadcast-Bereich arbeitet, wird an diesen Features nicht vorbeikommen und in jedem Fall auf die Version 8 updaten müssen.
Im Vergleich dazu nehmen sich die weiteren Neuheiten dazu eher klein und unscheinbar aus, nicht jedoch in ihrer Wirkmächtigkeit. Bleiben wir kurz bei den Effekten: Die eingangs erwähnten neuen Effekte scheinen wie geschaffen für die Arbeit in Wavelab. Voxengos Curve EQ punktet dabei gerade mit seiner Match-Funktion, mit der sich der Klang beziehungsweise Frequenzgang eines Stückes bequem auf ein anderes aufprägen lässt. Das Plug-in ist geradezu prädestiniert, um in der Audio-Montage künftig einen Stammplatz einzunehmen, wenn es darum geht, klangliche Konsistenz herzustellen. Mit aktiviertem Linearphasen-Modus punktet der Curve EQ zudem mit äußerst feinem, transparentem Klang. Das Gleiche gilt auch für den Brickwall-Limiter, der zwar überschaubar ausgestattet ist, sich aber als effizientes Werkzeug erweist, wenn es darum geht, Pegelgrenzen strikt einzuhalten. Das Maximieren von Klang überlässt er jedoch anderen Plug-ins. Dafür punktet er noch mit Surround-Fähigkeit. Wer dennoch ein wenig Klangfarbe in seinen Projekten einsetzen will, kann dies jetzt mit dem Tube Compressor erledigen. Der Clou: Ab sofort können beim Aufruf mehrerer Plug-ins verschiedene Anzeige-Optionen gewählt werden. Wie gehabt öffnet sich einmal für jedes Plug-in ein eigenes Fenster. Neu ist, das beim Aufruf eines zweiten Plug-ins, das Fenster des ersten Effekts nach wie vor stehen bleibt, der Inhalt aber gegen das zweite Plug-in ausgetauscht wird. Das spart Platz und sorgt enorm für Übersichtlichkeit. Doch es geht noch weiter in Sachen Ein-Fenster-Plug-in-Management: Beim Aufruf eines Plug-ins etwa im Master-Bereich erscheinen die übrigen Plug-ins der Effektkette in Form von Reitern oberhalb der Bedienoberfläche, so dass sich über ein Fenster rasch die einzelnen Effekte per simplem Click aufrufen und austauschen lassen. Das ist zwar ein alter Hut – im Test des Presonus Studio One Sequenzers ist uns dieses Reiter-Konzept bereits begegnet (Test in Heft 3/2013) – in Wavelab aber völlig neu. So etwas wünschen wir uns in jedem Falle auch für Cubase und Nuendo. Ebenfalls neu in der Audio-Montage ist auch ein Effekt-Menü, das über drei Buttons die Effektketten für den gerade aktiven Clip, für die Spur und für den Master-Ausgang anzeigt. Darin können selbstverständlich auch weitere Effekte – maximal zehn Stück – eingesetzt und per Drag-and-drop in der Reihenfolge versetzt werden. Fader und erstmals auch Panpots in der Clip- und Spur-Effekt-Sektion sowie ein ebenfalls erstmals pre/post schaltbarer Lautstärke-Fader in der Master-Effekt-Sektion runden die Möglichkeiten ab. Zusätzlich ist es jetzt per simplem Click möglich, die Effektkette des Master-Bereichs in die drei Effekt-Untermenüs zu kopieren. Der Master-Ausgang steht übrigens am Ende einer Audio-Montage, wohingegen die Effekte des Master-Bereichs beim Rendern mehrerer Audio-Montagen noch einmal nachgeschaltet sind. Besonderheit: Anders als im Master-Bereich, werden die Effekte des Master-Ausgangs mitsamt ihrer Einstellungen im Montage-File abgespeichert und beim Laden wieder aufgerufen. Im Test haben wir das neue Effekte-Fenster jedenfalls sofort in unser Herz geschlossen, denn es sorgt für mehr Übersichtlichkeit, gerade bei der Arbeit an mehrspurigen Audio-Montagen. Last but not Least: Neu und ab sofort unverzichtbar ist auch die Render in Place-Funktion, mit der sich zuvor ausgewählte Bereiche eines Files rasch mit Effekten rendern und zwecks Kontrolle abhören lassen. Das lästige Rendern des Gesamt-Files entfällt dadurch und spart wiederum eine Menge Zeit.
A pro pos Master-Bereich: Dort hat sich als Novum eher klammheimlich am Fuß dieser Sektion eine Leiste mit acht runden Buttons eingenistet. Dahinter werkelt das ebenfalls neu integrierte Speaker-Management. Ein Klick auf das Lautsprecher-Symbol öffnet dabei den VST-Audio-Connections-Dialog, in dem sich bis zu acht verschiedene Ausgangs-Kanal-Konfigurationen definieren lassen, um so entsprechend unterschiedliche Monitor-Sets, die am eingesetzten Wandler angeschlossen sind, bequem per Click auf die Buttons und ohne Latenz aufrufen zu können. Stereo- und auch Surround-Setups bis hinauf 7.1 sind definierbar. Ein kleiner Lautstärke-Regler neben den Buttons erlaubt überdies das individuelle Angleichen der Lautstärke jedes zuvor definierten Ausgangs-Routings. Sicherlich, Besitzer eines Hardware-Monitor-Controller-Systems werden darüber höchstwahrscheinlich die Nase rümpfen. Alle anderen erhalten mit dieser Option eine bequeme Lösung zum raschen Abhören über verschiedene Lautsprecher. Dennoch müssen wir an dieser Stelle meckern. Denn in der Form ist diese Lösung einfach zu rudimentär ausgefallen. Wir vermissen klassische Controller-Features wie eine Dim-Funktion, das Schalten auf Mono, das Vertauschen der Stereokanäle und so weiter. Dabei hat Steinberg dies doch schon erfolgreich mit dem Control Room-Mixer in Cubase und Nuendo realisiert. Da ist also in jedem Falle noch viel Luft nach oben hin. Und wo wir gerade schon beim Meckern sind: Der Import mehrkanaliger Surroundsound-Dateien ist nach wie vor nicht möglich, was schade ist. Zwar erlaubt Wavelab 8 das Erstellen von Surroundsound-Projekten und dank des Speaker-Managements lassen sich auch entsprechende Setups abhören. Insgesamt ist das jedoch nicht konsequent zu Ende gedacht. Wir hätten uns zumindest die Möglichkeit gewünscht, in der Audio-Montage solche Dateien importieren zu können, wobei nach Bedarf jeder Kanal auf eine eigene Spur gesetzt wird. Auch in dieser Hinsicht vertrauen wir auf ein künftiges Update. Schließlich: Genial fänden wir auch die Möglichkeit, ähnlich wie in Cubase und Nuendo, Effekt-Parameter-Automationen auf Audiomaterial anwenden zu können. In dem Punkt zeigt sich, dass Wavelab im Kern ein Audio-Datei-Editor und kein Sequenzer ist. Aber man wird ja noch wünschen dürfen.
Nichts zu meckern gibt es hingegen bei der Vielzahl an weiteren Verbesserungen. So findet sich mit dem „Raise Selection“-Befehl innerhalb des Hüllkurven-Menüs der Audio-Montage eine überaus komfortable Funktion zur Pegelanpassung, die wir uns ebenfalls für Cubase und Nuendo wünschen: Einfach den gewünschten Bereich innerhalb der Wellenform selektieren und anschließend den so markierten Bereich per Anfasser in der Lautstärke anheben oder absenken. Das geht im Test wieselflink über die Bühne und wir möchten es nie mehr missen. Weiter geht’s mit der Auto-Replay-Funktion, die das lästige Starten und Stoppen der Wiedergabe auf ein Minimum reduziert. So wird die Wiedergabe des Auswahlbereichs automatisch gestartet sobald wir die Auswahlgrenzen verändern. Auf diese Weise haben wir den gewünschten Ausschnitt ungleich rascher erstellt als noch in der Vorversion. Weiter geht’s mit der erweiterten Auto-Split-Funktion, die mit mehr Optionen zum automatischen Zerteilen von Audiomaterial aufwartet.
Einen deutlichen Sprung nach vorne hat auch die Wellenformdarstellung beim Zoomen gemacht. Waren wir ohnehin schon daran gewöhnt, dass sämtliche Steinberg-Produkte mit einer sehr guten Wellenformdarstellung aufwarten, gerade wenn bis hinab auf Sample-Ebene gezoomt wird, so setzt Wavelab 8 in dieser Disziplin noch ein Schippchen drauf. Ab sofort finden sich keinerlei treppenartig gezackte Verläufe mehr und Punkte zeigen jetzt die Position der Samples an. Damit lässt sich ab sofort auf microchirurgische Art noch besser in die Wellenform eingreifen.
Ein weiteres Highlight findet sich in den sogenannten Super-Clips. Sind mehrere Clips in der Audio-Montage eingefügt, lassen sich diese per Super Clip-Funktion quasi zu einem Clip zusammenfassen, bei Bedarf sogar inklusive Freeze-Funktion, um CPU-Ressourcen zu sparen. Weitere Bearbeitungen an diesem Super Clip wirken sich logischerweise auf sämtliche darin enthaltenen Clips auf. Das Ganze ist mit den Subgruppen am Mischpult vergleichbar. Gerade für Montagen mit mehreren Spuren, seien es Surround-Projekte oder das immer beliebter werdende Stem-Mastering, ist dieses Feature ein Segen, sorgt es doch nachhaltig für mehr Übersichtlichkeit. Weitere Pluspunkte in Sachen Arbeitserleichterung und Bedienkomfort finden sich im erweiterten Meta-Daten-Editor sowie in der Tatsache, dass ab sofort Clips mit unterschiedlichen Sample- und Bitraten in der Audio-Montage eingefügt und zunächst in der angestammten Audio-Qualität bearbeitet werden können. Erst beim finalen Rendering-Prozess wird festgelegt in welcher resultierenden Audio-Qualität das Projekt gerendert werden soll. Das war schon lange fällig und spart künftig zwischenzeitliches Hin- und Herkonvertieren. Neu im Meta-Daten-Editor sind außer einigen neuen Formaten, etwa ID3 v2, das Arbeiten mit Variablen, die automatisch in jedes File/Montage eingerechnet werden. Das Datum, der EAN-Code oder aber auch zufällig generierte, mehrstellige Ziffern zählen etwa dazu. Es können sogar Vorlagen nach eigenen Wünschen, inklusive Variablen, gespeichert und aufgerufen werden, die anschließend in jedes File eingefügt werden. Die Auswahl an Variablen ist riesig und lässt keine Wünsche offen. Der gekonnte Umgang damit erfordert jedoch ein wenig Zeit zur Einarbeitung. Anschließend kann man sich bequem zurücklehnen und den Rest vom Rechner erledigen lassen. Lästiger Papierkram adé lautet hierbei die Devise. Wavelab 8 hat natürlich noch weitaus mehr zu bieten, aber bei 150 Verbesserungen mussten wir einfach eine Auswahl treffen, die, wie wir finden, die Vorzüge der neuen Version ausreichend dargelegt haben.
Fazit
Steinberg setzt mit Wavelab 8 den in der Vorversion eingeschlagenen neuen Weg gekonnt weiter fort. Die Entwickler haben einmal mehr ganze Arbeit geleistet und erneut Gutes noch besser gemacht. Mit einer geballten Zahl an Verbesserungen geht die Arbeit in Wavelab 8 deutlich schneller, effizienter und komfortabler über die Bühne als noch zuvor. Absolutes Highlight ist die tiefgreifende Implementierung des R-128 Lautheits-Standards, mit dem Wavelab 8 zu aktuellen Entwicklungen in der Audio-Technik endlich aufgeschlossen hat und seinen Platz in der Profi-Liga souverän behaupten kann.
Erschienen in Ausgabe 11/2013
Preisklasse: Spitzenklasse
Preis: 549 €
Bewertung: sehr gut
Preis/Leistung: sehr gut
Hinterlasse einen Kommentar