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Ganz gleich ob in der Musik, im Rundfunk, Mastering, im Soundware-Sektor oder in anderen Bereichen in denen es ums Bearbeiten von Audiomaterial geht, Steinbergs beliebtes Audio-Tool Wavelab hat stets die passende Antwort parat. Das jüngste Major-Update kommt erneut mit einer Vielzahl an Verbesserungen daher, mit der sich künftig noch besser, detaillierter, schneller und komfortabler arbeiten lässt.
Von Georg Berger
Steinbergs Entwickler haben einmal mehr die Köpfe rauchen lassen und getreu der Maxime „Was lange währt, wird endlich gut“, vor kurzem das nächste Major-Update seiner überaus beliebten Audio-Editor- und Mastering-Software Wavelab vorgestellt. In den zwei Jahren seit dem letzten Zwischen-Update auf Version 8.5 hat man sich bei Steinberg viele Gedanken hinsichtlich Workflow gemacht. Herausgekommen ist eine komplett neue Bedienoberfläche, die fortan für mehr Übersichtlichkeit bei der Arbeit sorgen soll. Stand die Version Wavelab 8 ganz im Zeichen des damals noch neuen Lautheitsstandards R-128, wird in der neuen Version Wavelab Pro 9 verstärkt auf die Mitte-/Seite-Bearbeitung gesetzt. An fast allen Stellen im Programm, aber auch in im neu hinzugefügten Master-Rig ist es jetzt möglich von stereo auf Dual-Mono oder Mitte/Seite umzuschalten. Eher unspektakulär integriert, dafür umso wirkmächtiger, ist es jetzt endlich möglich, Dateien von Cubase direkt in Wavelab zu laden und umgekehrt. Dabei werden in Interaktion zwischen beiden Programmen die relevanten Daten per Knopfdruck nach entsprechender Bearbeitung automatisch aktualisiert. In Presonus Studio One ist das zwar von vorne herein schon über die Song- und Project-Menüs der DAW integriert. In der Steinberg-Welt war dies aber lange Zeit ein unerfüllter Wunsch, der jetzt endlich realisiert wurde. Daneben finden sich – standesgemäß für ein Major-Update – noch eine Vielzahl weiterer Verbesserungen, die alle zu nennen einmal mehr unmöglich innerhalb eines Tests zu nennen sind, weshalb wir uns erneut auf die wichtigsten Highlights konzentrieren.
Nicht unerwähnt bleiben darf aber der Verkaufspreis. Im Vergleich zur 8er-Version ist dieser bei Erstkauf um 30 Euro auf rund 580 Euro gestiegen, was aber verschmerzbar ist. Upgrades gehen bei rund 100 Euro los und bewegen sich bis hinauf auf rund 300 Euro, je nachdem von welcher Version aus man auf die große Pro-Version umsteigen möchte. Daneben gibt’s nach alter Väter Sitte in Form der Version Wavelab Elements 9 einmal mehr eine abgespeckte Variante mit den wichtigsten Funktionen und Features. Mit rund 100 Euro ist das Preis-Niveau bei Erstkauf für diese Version unverändert geblieben.
Besserer Workflow dank neuer Oberfläche
Die erste Überraschung im Test folgt gleich beim Starten des Programms. In Wavelab Pro 9 ist jetzt alles auf einen Ein-Fenster-Betrieb getrimmt mit einer Haupt-Oberfläche und wir blicken auf ein Layout, das im oberen Viertel zwei Sektionen mit per Reiter wählbaren Mess-Instrumenten – etwa Spektrogram, Lautheits- oder Pegelmeter – und weiteren Dialogen, etwa den Datei-Browser zeigt und den altbekannten Master-Bereich, anders als in Version 8, auf der rechten Seite enthält. Auffällig: Die vielen kleinen fitzeligen Buttons am Kopf, Fuß und der rechten Seite des Hauptfensters zum Aufruf von Messinstrumenten und Funktionen sind jetzt weg, was das GUI ungleich aufgeräumter erscheinen lässt. Den Großteil nimmt zunächst eine leere Arbeitsfläche ein, die später je nach gewünschtem Anwendungsfall einen dazu korrespondierenden Dialog zeigt. Auffällig ist das jetzt insgesamt etwas dunkler gehaltene GUI mit den Hauptfarben Grau und Blau, was eine unverhohlene Nähe zum Cubase-GUI vermittelt und im Vergleich zur Vorversion mit seinem fröhlichen hellblau insgesamt vornehmer, zurückhaltender wirkt. Uns gefällt dieser Look jedenfalls. Ein Klick auf das Ordner-Symbol in der noch leeren Hauptarbeitsfläche lässt ein für Wavelab neues Explorer-Fenster erscheinen, über das nicht nur die Voreinstellungen des Programms aufgerufen, sondern primär die einzelnen Teil-Anwendungen (Audio-Edit/Montage, Podcast, Stapelbearbeitung, Skript-Editor, CD-/DVD-Authoring) gezielt ausgewählt werden können, inklusive natürlich der Möglichkeit bei Bedarf per interner Explorer/Finder-Ansicht nach Dateien zu suchen. Im Vergleich zum Template-Menü der Vorversion, geht’s im Neuner-Pendant allerdings merkbar komfortabler zur Sache. Denn es lassen sich nicht nur neue Anwendungen erstellen, sondern auch flink aus zuvor definierten Favoriten oder den zuletzt ausgewählten Dateien ohne weiteres lästiges Suchen blitzschnell auswählen.
Endlich: Direkter Austausch mit Cubase
Als erstes wählen wir das Audio-File-Template. Daraufhin zeigt sich der altbekannte Dialog mit zentraler Wellenformdarstellung. Oberhalb dessen ist eine Leiste mit verschiedenen Buttons integriert, über die Werkzeuge und Funktionen ausgewählt werden können. Quasi eine Etage darüber finden sich mehrere Reiter – unter anderem Datei, Ansicht, Einfügen, Analysieren, Rendern – die den Satz an Funktionen thematisch sortiert in der Leiste darunter austauschen. Die oberste Menü-Leiste des Gesamt-Programms wird dadurch in den Dornröschen-Schlaf versetzt und so gut wie gar nicht gebraucht. Je nach Anwendung findet sich ein unterschiedlich sortiertes Arsenal an Funktionen und Reitern. Wichtig: Das soeben aufgerufene Template nennt sich im Wavelab-Sprech jetzt „Dateigruppe“. Innerhalb jeder Dateigruppe können dabei mehrere Dateien integriert werden, die wiederum flink per Reiter aufrufbar sind. So können wir innerhalb einer Dateigruppe etwa je eine Audio-Montage für eine CD-Single, das CD-Album und für eine Extended Version des gleichen Albums mit zusätzlichen Stücken integrieren. Mit Hilfe des Reiter-Konzepts ist das Navigieren und Aufrufen im Test tatsächlich ein Klacks, sowohl innerhalb einer Dateigruppe als über mehrere Dateigruppen hinweg. Zusätzliche Hilfe erhalten wir über den neuen Project-Manager, der in Form einer Baumansicht sämtliche Dateigruppen und Files eines Projekts übersichtlich auflistet und als zusätzliche Navigationshilfe zur Seite steht. Einzig das Laden und Aktualisieren von Effekten bei Aufruf einer anderen Dateigruppe etwa, sorgt für eine entsprechende Atempause, aber das wäre unfair dies jetzt als Minuspunkt werten zu wollen.
Mitte/Seite allerorten
Sehr schön: Die Instrumente und Dialoge in den beiden Sektionen oberhalb der Hauptarbeitsfläche bleiben unabhängig vom Aufruf verschiedener Dateigruppen unverändert. Ebenfalls per Reiter rufen wir blitzschnell die für die Arbeit relevanten Instrumente und Dialoge auf. Insgesamt wirkt das neue Wavelab mit dieser Auslegung äußerst kompakt, aufgeräumt und übersichtlich. Doch der eigentliche Clou kommt erst jetzt: Ausnahmslos jedes Teil-Fenster und jeder per Reiter aufrufbare Unter-Dialog lässt sich auskoppeln und als freischwebendes Fenster – vorteilhaft für diejenigen, die mit mehreren Monitoren arbeiten – an beliebiger Stelle ablegen. Doch es geht ja jetzt erst richtig los: Die so losgelösten Fenster können anschließend auch wieder in die Haupt-Arbeitsfläche integriert beziehungsweise angedockt werden. In dem Fall blenden sich farbige Pfeil-Buttons ein, die beim Überfahren mit dem Mauszeiger blaue Felder aufleuchten lassen und darüber die Position anzeigen, an der das gewünschte Fenster anschließend in die Hauptoberfläche integriert wird. Weiteres Schmankerl: Instrumente und Dialoge, die wir nicht ständig brauchen, können wir nach Gusto ganz auf die linke, rechte oder obere Seite andocken, wo sie als Reiter zum Liegen kommen und per Klick anschließend temporär ein- und ausgeklappt werden können. Im Test geht dies nach kurzer Eingewöhnungszeit schließlich reibungslos über die Bühne und ehe wir uns versehen betätigen wir uns als Wavelab-Innenarchitekt. Als erstes versetzen wir dabei aus purer Gewohnheit den ebenfalls neu gestalteten Masterbereich – so wie in Version 8 – wieder nach links.
A pro pos Masterbereich: Auch in diesem zentralen Dialog finden sich einige Neuheiten. Außer dem eingangs erwähnten MasterRig-Effekt, der per se bei jeder neuen Dateigruppe im Insert-Bereich geladen ist, verfügt der Masterbereich jetzt über zwölf Slots zur Aufnahme von Plug-ins. Neu ist der Resampler-Dialog, beziehungsweise der dahinter werkelnde, komplett neu entwickelte Sampler, der uns im Test die geladenen Files ohne Mühe in eine neue Abtastrate zwischen 22 bis 192 Kilohertz wandelt. Dem Encoder-Checker, der bereits in Version 8.5 Premiere feierte und einen gehörsmäßigen Vergleich zwischen Original-File und komprimiertem Ergebnis noch vor dem Rendern erlaubt, ist ebenfalls ein Plätzchen dort reserviert worden. Die nach wie vor rudimentäre Lautsprecher-Sektion über die insgesamt acht Abhör-Settings aufrufbar und in der Lautstärke regulierbar sind, findet sich wie gehabt am Fuß des Dialogs, oberhalb des Render-Buttons. Last but not Least ist auch das Dithering wie in der Vorversion mit einem eigenen Slot im Mastering-Bereich vertreten.
Mit Hilfe des MasterRig zum perfekten Sound
Hatten wir im Test der 8er-Version noch über die rudimentäre Ausstattung der Lautsprecher-Konfigurations-Möglichkeiten gemeckert, stellt sich das in Version 9 jetzt etwas anders dar, obwohl die Eingriffsmöglichkeiten nach wie vor die gleichen sind. Die Lösung: Ein Druck auf den Channel-Button neben dem Link-Button unterhalb der Master-Fader erlaubt das Umschalten auf unterschiedliche Ausgabe-Routings. Außer einem Umschalten auf Mono-Mix und separate Stereokanäle lässt sich auch das Mitten- und Seitensignal bei Bedarf isoliert abhören. Na bitte, das ist fortschrittlich und stimmt uns froh. Die nach wie vor fehlende Dim-Funktion fällt schließlich nicht mehr ins Gewicht.
Doch das ist erst der Anfang in Sachen Mitte/Seite. Jeder Insert-Slot im Masterbereich verfügt über den gleichen Channel-Processing-Dialog in dem sich bestimmen lässt, auf welche Kanäle und Modi der Effekt einwirken soll, also nicht nur in stereo oder kanalweise, sondern auch auf das Mitten- und Seitensignal. Das ist nicht nur pfiffig, sondern schlichtweg genial, denn auf diese Weise lassen sich die Lieblings-Effekte kurzerhand mit einem M/S-Modus versehen. Gleiches gilt übrigens auch für die allgemeine Effekt-Sektion in Wavelab. Dort lässt sich ebenfalls frei bestimmen ob ein Effekt wahlweise das Mitten- oder Seitensignal bearbeiten soll und zwar separat auf der Clip- und Spur-Ebene sowie am Ausgang.
Weiter geht’s mit den Wellenform-Darstellungen im Audio-Editor und der Audio-Montage. Auch dort lässt sich der Modus von Stereo auf Mitte/Seite umschalten, um auch dort bequeme Bearbeitungen in diesem Modus realisieren zu können. So etwas sieht man dabei nicht alle Tage und verdient ein Sonderlob. Uns ist jedenfalls kein vergleichbares Produkt bekannt, das den M/S-Modus in einer solchen Tiefe und so konsequent integriert hat. Das gilt übrigens auch für die Mess-Instrumente, die logischer- und konsequenterweise jetzt ebenfalls über M/S-Funktionalität verfügen.
Simultaner Export in mehrere Formate
Doch bei aller Freude über die willkommenen neuen Features und Verbesserungen, gibt es auch einige Schwachstellen zu nennen, die Wavelab Pro 9 jetzt zwar nicht unbrauchbar machen, aber das Programm dennoch in Sachen Flexibilität einschränken. Dazu zählt zum Einen die nach wie vor nicht vorhandene Möglichkeit zum Import und zur Bearbeitung von Mehrkanal-/Surroundsound-Dateien. Und wo wir gerade bei Datenformaten sind: Der Im- und Export von DSD-Dateien ist ebenfalls nicht möglich. Sicherlich lässt sich trefflich über den Sinn und Unsinn dieses Formates diskutieren. Doch zurzeit feiert das totgeglaubte DSD gerade im HiFi-Bereich wieder zunehmend fröhliche Urständ. Last but not Least: Wie bereits im Test der Vorversion schon moniert, ist es auch in Wavelab Pro 9 immer noch nicht möglich, Effekt-Parameter-Automationen via Hüllkurve zu realisieren. Ein wenig Rettung in dieser Hinsicht naht in Form des sogenannten Effekt-Morphings über das sich hüllkurvenbasiert bearbeitete und unbearbeitete Files dynamisch überblenden lassen und in Form von clipbasierten Sendpegel-Automationen, die allerdings lediglich das Einstellen des Wet/Dry-Anteils erlauben. Aber immerhin ist das schon einmal besser als gar nichts. Trotzdem: Den überaus positiven Eindruck, den Wavelab Pro 9 im Test hinterlässt können diese Kritikpunkte nur unwesentlich trüben.
Fazit
Steinberg legt mit der neuen Version Wavelab Pro 9 einmal mehr ein rundherum gelungenes Major-Update vor. Oberflächlich betrachtet mögen die Verbesserungen wenig innovativ erscheinen. Doch in Gesamtheit und vor allem hinsichtlich ihrer Tiefe, mit der sie ins Programm eingefügt wurden, sind sie wiederum äußerst mächtig und eilen den Mitbewerbern voraus. Wavelab Pro 9 setzt dabei nicht nur auf ein komplett neu entworfenes Äußeres mit verbessertem Workflow. Das zweite Hauptthema ist der M/S-Modus, von dem die neue Version bis in den letzten Winkel durchdrungen ist und die Eingriffsmöglichkeiten in Audio-Material nachhaltig erweitern beziehungsweise bereichern. Zusammen mit weiteren Features wie direkter Austausch mit Cubase und künftig auch Nuendo, Surroundsound-Export in MP3 und AAC, dem Project-Manager, dem pfiffig ausgestatteten und exzellent klingenden MasterRig sowie simultanem Export von Files und Projekten in gleich mehreren Formaten, lassen Wavelab Pro 9 up to date erscheinen und abseits von einigen wenigen Kritikpunkten bestens gerüstet erscheinen für künftige Aufgaben, denen der Anwender ab sofort ungleich entspannter entgegensehen kann.
Neue Klanggewürze: Das MasterRig
Mit dem MasterRig erfährt Wavelab Pro 9 eine bemerkenswerte Erweiterung seines Effekte-Werks-Arsenals. Konzeptionell erinnert die Mastering-Effekt-Suite an Izotopes Ozone-Anwendung. Primär fungiert das MasterRig als Host für sechs Prozessoren, die sich beliebig laden und kombinieren lassen. An Bord sind ein Acht-Band-EQ und ein vierbandiger dynamischer EQ. Hinzu gesellen sich ein Kompressor, ein Limiter ein Sättigungs-Prozessor sowie ein Stereo-Imager. Überdies kann bei Bedarf noch ein zweiter (dynamischer) EQ, ein Kompressor und ein Sättigungs-Prozessor hinzugeladen werden. Allerdings erfolgt die Verkettung stets seriell. Ein paralleles Routing einzelner Prozessoren ist (noch?) nicht vorgesehen. Als dezidierter Mastering-Effekt kommen mit Ausnahme der beiden EQs sämtliche Teil-Effekte als Multiband-Versionen, wobei maximal vier einstellbare Bänder verfügbar sind. Schade ist, dass die Zahl der Bänder nicht frei definierbar ist. Gleiches gilt auch für die Flankensteilheit der Multiband-Filter. Ebenfalls vermissen wir die Möglichkeit, per Tastenkombination simultan den gleichen Parameter in allen Bändern einzustellen. Da ist also noch Platz für künftige (Zwischen-)Updates. Der Clou: Jedes einzelne Band – und hierbei kommen auch wieder die beiden EQs ins Spiel – kann nicht nur in stereo oder Dual-Mono, sondern auch im M/S-Modus eingestellt und bearbeitet werden. Die Effektstärke der separaten Kanäle kann dabei via Maus im zentralen Display graphisch editiert werden. Insofern steht das MasterRig auf Augenhöhe zu Izotopes Ozone. Abseits dessen warten die Teil-Effekte mit einer gut bis exzellenten, sogar einzigartigen Ausstattung auf. Zu nennen sind die vier, natürlich pro Band, wählbaren Kompressor-Charakteristiken Standard, Tube, Vintage und Maximizer, die an die Pendants im Channelstrip von Cubase erinnern. Überdies findet sich, ebenso wie im dynamischen Equalizer, ein zuschalt- und einstellbarer Sidechain-EQ inklusive Abhör-Funktion. Der Saturator erlaubt das bandweise Umschalten zwischen den Charakteristiken Röhre und Tonband. Den Vogel schießt aber der Limiter ab, der wahlweise als Brickwall-Limiter oder Maximizer einsetzbar ist. Der Clou ist eine Multiband-Transienten-Sektion, die ähnlich einem Envelope Shaper Einfluss auf das Attack und Release nimmt. Zusätzlich sorgt eine integrierte Harmonics-Funktion für das anteilige Hinzufügen von gerad- oder ungeradzahligen Oberwellen. Damit mutiert ein herkömmlicher Lautmacher und Pegelbegrenzer glatt zu einem Sounddesign-Instrument. Uns ist jedenfalls kein Limiter bekannt, der mit solch einer Ausstattung aufwartet. Last but not Least können pro Instanz vier Szenen, also Effekt-Kombinationen, erzeugt und gespeichert werden, um etwa Feineinstellungen für Songteile oder für verschiedene Songs bequem bereitzustellen. Im Hörtest glänzt das MasterRig, typisch für diesen Anwendungszweck, mit einem feinen, transparenten Grundsound, der anliegende Signale subtil, aber nachhaltig verschönt. Selbst dort, wo es klanglich färbend zur Sache geht, ist das MasterRig, verglichen mit dezidierten Einzeltätern, ebenfalls eher zurückhaltend. Die EQs gehen selbst in Extremstellungen äußerst sanft ans Werk. Der Standard-Kompressor entpuppt sich hingegen als kraftvollstes Studio-Werkzeug, wohingegen die anderen Kompressor-Varianten mehr klanglich, als dynamisch zupackend ans Werk gehen. Der Saturator zaubert feinen Glanz auf die Signale, wobei der Tape-Algorithmus ungleich kräftiger ans Werk geht als die Tube-Variante. Und wie schon angedeutet, ist der Limiter dank seiner charakteristischen Ausstattung das klangfärbende Highlight im MasterRig, mit dem sich Signale letztlich am nachhaltigsten verbiegen lassen.
Für Cubase-Anwender zwar nichts Neues, finden sich schließlich mit dem Multiband-Expander und -Envelope Shaper zwei weitere, für Wavelab neue Signal-Prozessor-Experten, die nachhaltig Einfluss auf die Dynamik anliegender Signale nehmen.
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