Großer Wurf
Die Toneport-Familie von Line 6 hat Nachwuchs bekommen und freut sich über ihr bisher größtes USB-Audio-Interface. Sein Name ist UX8, er misst 19 Zoll, wiegt 4300 Gramm und hat acht Kanäle. Was der Pfundskerl sonst noch zu bieten hat, klärt der folgende Test.
Von Michael Nötges
Im Kern sind sie alle gleich. Was vor Jahren mit dem POD als digitale Hardwarelösung für Gitarrenverstärker-Emulationen begann, hat der amerikanische Equipment-Hersteller Line 6 mittlerweile zu einem regelrechten Fuhrpark an Audio-Interfaces, Musikinstrumenten, Verstärkern und Effektgeräten ausgebaut. Die Grundidee, analoge Klänge digital zu emulieren, gehört dabei zu Line 6 wie Bono zu U2. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die jüngste Entwicklung der Toneport-Serie mit der Emulations-Software Gear Box ausgestattet ist, die schon beim Test der Variax Workbench (Test in 11/2006) oder des Toneport KB37 (Test in 13/2006) vorgestellt wurde. Das UX8 ist zunächst einmal ein üppig ausgestattetes USB-Audio-Interface mit je acht Mikrofon- und Line-, zwei Hi-Z (ein Megaohm) Instrumenteneingängen und digitaler S/PDIF-Schnittstelle (I/O). Darüber hinaus verfügt es über je 29 Verstärker-Emulationen (Gitarre, Bass, Gesang) und Cabinets, sowie über 30 Boden- und Studio-Effekte. Die Software ist sowohl als Stand-alone-, wie auch als Plug-in-Version mit VST-, AU- und RTAS-Schnittstelle verfügbar und damit auf PC, MAC und unter Pro Tools gleichermaßen einsetzbar. Die USB-2.0-Schnittstelle ermöglicht den bidirektionalen Datenfluss mit einer Auflösung bis zu 24 Bit und 96 Kilohertz. Gedacht ist das UX8 als Multi-Track-Recording-Interface, das besonders den Ansprüchen von Semiprofis, tontechnisch interessierten Musikern und Homerecordlern gerecht werden soll, die auch schon mal eine komplette Band live aufnehmen wollen. Konzeptionell will das UX8 als Kombination aus Hard- und Software verstanden werden und ist keinesfalls als klassischer Stand-alone-Mikrofon-Vorverstärker einzusetzen. Aus diesem Grund muss es nach erfolgreicher Installation der Treiber- und Gear-Box-Software immer per USB-Kabel an den Computer (Mac oder PC) angeschlossen sein.
Der im Lieferumfang befindliche Quick-Start-Guide erklärt, wie’s geht und nach einigen Minuten ist das UX8 einsatzbereit. Dabei kostet die Symbiose aus Hard- und Software nur rund 640 Euro. Ein Kampfpreis, dessen Gegenwert Professional audio Magazin im Folgenden gründlich unter die Lupe nimmt. Das mattschwarze Stahlblechgehäuse des zwei Höheneinheiten messenden 19-Zoll-Geräts sieht recht edel aus. Die hochwertig wirkenden silbernen Dreh-Regler und Tast-Schalter bestehen aus griffigem Kunststoff und sind fraglos ein Eingeständnis an den günstigen Preis. Ihre Funktionalität ist damit aber keinesfalls eingeschränkt: Die Potentiometer lassen sich angenehm gleichmäßig und punktgenau justieren, die Taster zielsicher betätigen. Etwas eng beieinander liegen die drei Bedienelemente (PAD, Trittschallfilter, Eingangspegel-Regler) jedes Kanalzugs. Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl und Vorsicht ist aber weder das Einpegeln der Mikrofonsignale noch die Auswahl der Dämpfung um 20 Dezibel oder die sichere Aktivierung des Hochpassfilters ein Problem. Diese Bedienelemente beziehen sich nur auf die Mikrofoneingänge. Um an diese auch Kondensator-Mikrofone anschließen zu können, ist die Phantomspannung für die Kanäle eins bis vier oder fünf bis acht Blockweise aktivierbar und damit die Kombination mit dynamischen Mikrofonen möglich. Auch wenn es sich um ein digitales Gerät handelt, sorgen die beiden hinterleuchteten VU-Meter beim UX8 für einen anheimelnden analogen Look. Freunde exakter und schneller LED-Anzeigen müssen sich ein wenig umgewöhnen, alte Analog-Hasen werden sich aber über die dem Hörverhalten des menschlichen Ohrs angepasste VU-Anzeige freuen. Mit den dort angezeigten Mittelwerten kommt man in jedem Fall zurecht – auch in dunklen Aufnahme-Situationen. Dabei helfen zwei rote Clip-LEDs, die bei Übersteuerung des Main-Ausgangs leuchten. Eine gelbe LED leuchtet übrigens bei gedrückter Mute-Taste, Ausgang eins und zwei sind dann stumm geschaltet. Acht weitere Leuchtdioden warnen darüber hinaus vor zu hohem Eingangspegel der analogen Inputs. Zusätzlich leuchtet eine grüne LED pro Kanal, wenn ein Signal anliegt. Das UX8 hält seinen User also jederzeit bestens informiert. Wer ganz genau über die anliegenden Pegel Bescheid wissen möchte, muss auf die virtuelle LED-Pegelanzeige der Software zurückgreifen. Ansonsten bleibt nur das vorsichtige Herantasten an die Übersteuerungsgrenze – die Eingangsempfindlichkeit solange erhöhen bis die Clip-Anzeige aufleuchtet und dann den Pegel wieder etwas reduzieren.
Auf der Rückseite finden sich acht symmetrische Mikrofon-Eingänge im XLR-Format. Die acht unsymmetrischen Line-Eingänge sowie symmetrischen Line-Ausgänge sind als 6,35-mm-Klinken-Buchsen ausgeführt. Ausgang eins und zwei sind als Main-Outputs vorgesehen. Grund: Nur diese beiden sind auch an der Frontplatte per Pegelsteller regelbar. Die ausschließlich über den Software-Mixer einstellbaren Ausgänge drei bis acht eignen sich dagegen als Monitor-Wege, um beispielsweise softwareseitig den Musikern beim Aufnehmen im Studio individuelle Kopfhörer-Mixe anzubieten. Über den S/PDIF-Ein- und -Ausgang können digitale Geräte (DAT-Rekorder, Mischpulte) angeschlossen werden. Zur Fernsteuerung der Software mittels Fußschalter oder Expression-Pedal dienen drei 6,35-mm-Klinken-Buchsen. Damit lassen sich per MIDI-Befehl beispielsweise ein virtuelles WahWah-Pedal (Expression) bedienen oder unterschiedliche Sounds umschalten (Fußschalter). Die Entwickler haben an alles gedacht. Die beiden regelbaren Kopfhörer-Ausgänge und die beiden hochohmigen Instrumenten-Eingänge sind praktischerweise auf der Frontseite angebracht und damit immer direkt verfügbar, auch wenn das UX8 ins Rack eingeschraubt ist. Ein PAD-Taster reduziert jeweils den Eingangspegel der angeschlossenen Instrumente um zehn Dezibel. Das kann beispielsweise sehr hilfreich sein, um auch Signale von E-Gitarren oder E-Bässen mit aktiven Schaltungen problemlos in den Griff zu bekommen. Nach der Software-Installation bringt das Registrierungs- und Update-Programm, der sogenannte Line 6-Monkey, das Setup auf den neuesten Stand. Voraussetzung ist allerdings eine Internetverbindung und ein User-Account auf der Firmen-Homepage. Obwohl diese Prozedur mittlerweile bei vielen Produkten üblich ist, bleibt es trotzdem ärgerlich, dass der Benutzer gezwungen wird, mit seiner DAW online zu gehen und seine Kontaktdaten zu hinterlassen. Ebenfalls weniger erfreulich: Im Lieferumfang ist keine Bedienungsanleitung enthalten. Diese muss man sich erst von der Homepage herunterladen und selber ausdrucken. Für deutsche Anwender kommt erschwerend hinzu, dass sie derzeit nur auf Englisch verfügbar ist.
Die Treiber-Software bietet neben den allgemeinen Einstellungen, wie das Anpassen der Buffer-Größe für latenz- und dropout-freies Aufnehmen (siehe Screenshot), serienmäßig auch unterschiedliche MIDI-Setups, um die Controller-Settings für die Fußschalter und das Expression-Pedal zu konfigurieren. Außerdem liefert es die Kontrolle über die Eingangsquellen der Kanäle zum Aufnehmen. Unter ´Input & Recording` kann man den acht virtuellen Eingängen, die auch zu vier Stereo-Signalen verlinkt werden können, jeweils einen physischen Eingang zuweisen. Bei den Kanälen drei bis acht beschränkt sich die Auswahl auf die Mikrofon- und Line-Eingänge. Die Kanäle eins und zwei bieten zusätzlich die Möglichkeit den Instrumenten- oder S/PDIF-Eingang auszuwählen. Ist die Gear-Box-Software gestartet, werden die Konfigurationen für die ersten beiden Kanäle ausschließlich dort vorgenommen. Ein weiteres Pop-Up-Menü bietet die Möglichkeit, die Belegung der VU-Meter zu ändern, je nach dem welcher Eingang gerade kontrolliert werden soll. Der Kartenreiter ´Outputs & Monitoring` (siehe Screenshot) bietet darüber hinaus einen virtuellen Monitor-Mixer für alle vier Stereo-Ausgänge. Somit lassen sich unterschiedliche Monitor- oder Kopfhörer-Mixe erstellen. In der Matrix erscheinen untereinander alle acht Eingänge plus die beiden internen Stereo-Inputs der Gear-Box-Software (Kanäle 9/10 und 11/12). Jedes dieser Eingangs-Signale kann gemuted, in der Lautstärke angepasst und im Stereopanorama angeordnet werden, so dass sich insgesamt vier unterschiedliche Mischungen erstellen lassen. In der Praxis denkbar ist ein Main-Mix für die Ausgänge eins und zwei und drei Kopfhörer-Mixe mit individuellen Einstellungen für die verschiedenen Musiker. Im Messlabor von Professional audio Magazin zeigt sich das UX8 in guter Form.
Geräuschspannungs- und Fremdspannungsabstand liegen bei sehr guten 88,0 und 84,6 Dezibel. Die Frequenzgang-Kurve zeigt im Bassbereich lediglich eine Absenkung von zwei Dezibel bei 20 Hertz. Der Klirrfaktor liegt bei ordentlichen 0,05 Prozent. Weniger erfreulich ist die geringe Gleichtaktunterdrückung, die zum einen von Kanal zu Kanal deutliche Unterschiede aufweist und zum anderen im Bassbereich (20 Hertz) an die Schmerzgrenze von -45 Dezibel reicht. Mit einer Eingangsempfindlichkeit von maximal 44,7 Dezibel ist eine praxisgerechte Aussteuerung gerade mit ausgangsschwachen dynamischen Mikrofonen kaum möglich. Mehr Reserven wären wünschenswert, aber mit lauten Kondensatormikrofonen, vom Schlage eines Røde NT5 (Test in 6/2006) oder das MXL-V6 (Test in 11/2006) arbeitet das UX8 gut zusammen. Überzeugend ist wiederum das für mehrkanalige Geräte wichtige Übersprechen. Für Kanal eins und zwei bleibt es bis 1,5 Kilohertz unterhalb von -85 Dezibel und übersteigt auch bei 20 Kilohertz die -65-Dezibel Marke nicht. Im ausführlichen Hör- und Praxistest von Professional audio Magazin fertigen wir Aufnahmen in Cubase 4 sowohl über den Instrumenten- (E-Gitarre, Bass) als auch Mikrofoneingang (akustische Gitarre, Gesang) des UX8 an. Das Schoeps CMC64ug dient als neutraler Schallwandler, die Aufnahmen mit dem Lake People F355 und über den Lynx Aurora 8 als Vergleichs-Referenz. Anschließend lassen wir es uns nicht nehmen, die unterschiedlichen Verstärker-Emulationen auszuprobieren und die Gear-Box-Software als Plug-in auf die Gesangsaufnahmen anzuwenden. Die unbehandelten Signale, die wir sowohl über den Instrumenten- als auch Mikrofoneingang einspielen, sind absolut rauschfrei und klar. Probleme mit Latenzen gibt es dank der wirkungsvollen Direct-Monitoring-Funktion des Treibers nicht. Die Auflösung ist fein und in puncto Impulsverhalten gibt es nichts auszusetzen. Anschlagsgeräusche des Plektrums an den Saiten der Steelstring-Gitarre kommen sehr direkt und knackig, der Klang des Instrumentes kräftig aber trotzdem natürlich. Im direkten Vergleich zur F355/Aurora-8-Kombination fällt allerdings eine leichte Mittenbetonung auf. Außerdem klingt das UX8 etwas matter, von der Bandbreite her leicht eingeengt und in den Höhen büßt es im direkten Vergleich mit der ungleich teuren Referenz doch ein wenig an Frische und Spritzigkeit ein. Die Präzision, sprich Auflösung, in den Höhen und unteren Mitten ist insgesamt gut, lässt aber noch Luft für Verbesserungen. Bei den Gesangsaufnahmen wirken sich die kräftigeren Mitten dagegen sogar durchaus positiv aus, verleihen sie der Stimme doch etwas mehr Bauch und Volumen. Angenehm direkt und durchsetzungsstark klingt die Stimme authentisch und detailgetreu bei Zisch- und Schmatzlauten. Das Timbre bleibt unverfälscht und charaktervoll, auch wenn die Stimme insgesamt etwas strahlender und offener klingen könnte. Als VST-Plug-in eingeschleift, probieren wir unterschiedliche Emulationen der Gear-Box-Software aus. Besonders überzeugend klingen die Vorverstärker ‚Console’, angelehnt an den Klang des legendären Neve 1073-Moduls (Test des AMS Neve 1073 DPD in 13/2006) und ‚Modern’, der dem Avalon Channelstrip VT737 (Test des Avalon VT737SP in 8/2007) nachempfunden ist. Ob die Emulationen tatsächlich 100-prozentig so klingen wie die Hardware ist dabei unerheblich. Wichtiger ist das konkrete Ergebnis. In beiden Fällen lassen sich im Handumdrehen charakteristische Vocal-Tracks erzeugen, die deutlich an Charme und Durchsetzungskraft gewinnen.
Die Avalon-Kopie gefällt am besten: Die Stimme wird samtig, wirkt edel und klingt am Ende – nach einige Einstellungen am Equalizer –tatsächlich nach einem typisch amerikanischen Sound, den man aus vielen großen R&B-Produktionen kennt. Auch Kompressor (LA-2A-Emulation) und der Cavernous-Hall leisten gute Dienste, wobei letzterer etwas harsch klingt und für Gesang sehr vorsichtig eingesetzt werden sollte. Beim Testen der Amp-Emulationen für Bass und Gitarre kommt richtig Freude auf. Die Presets klingen durch die Bank weg gut, auch wenn bei einigen etwas Feinjustierung notwendig ist und bestimmten Klänge eben interessanter sind als andere – aber das ist Geschmackssache. Spannend wird es außerdem, wenn wir zur Klangoptimierung in der Software die unterschiedlichen Cabinets wählen, beziehungsweise das Abnahmemikrofon wechseln oder dessen Position zum Lautsprecher verändern. In Verbindung mit den amtlichen Effekten ist die Gear-Box-Software so eine wahre Fundgrube für Sound-Tüftler. Ob’s am Ende gefällt, liegt am Können des Users. Da sich über Geschmack bekannter Maßen nicht streiten lässt, über die Qualität aber schon, bleibt am Ende die Empfehlung, selbst zum Instrument zu greifen und die Sounds und Effekte auf eigene Präferenzen hin zu prüfen. Qualitativ wird die Emulations-Software in jedem Fall professionellen Ansprüchen gerecht.
Fazit
Unterm Strich ist das achtkanalige USB-Audio-Interface UX8 in Kombination mit der Emulations-Software Gear Box ein gelungenes und flexibles Multi-Track Recording-Tool, das klanglich durchaus professionellen Ansprüchen gerecht wird. Die marginalen Abzüge in der B-Note sind bei einem Preis von rund 640 Euro kein Therma.
Gear-Software im Überblick
Source Select: Ist die Gear-Box-Software gestartet, werden die Kanäle eins und zwei nicht mehr über die Treiber-Software konfiguriert, sondern ausschließlich im eigenen Source-Select-Menü. Zur Auswahl stehen die Mikrofon-, Line- und Instrumenten-Eingänge (mono oder stereo), sowie der digitale S/PDIF-Eingang. Sind die Quellen mit einem ‚&’ verbunden, beispielsweise Inst1 & Inst 2, schaltet die Software in den sogenannten Dual-Tone-Modus. Jetzt können zwei unabhängige Sounds kreiert und gleichzeitig gespielt werden. Zwei Gitarren-Symbole erscheinen neben dem Sound-Auswahl-Menü, mit deren Hilfe zwischen Setup eins und zwei hin- und hergeschaltet werden kann. Denkbar sind beispielsweise eine Bass- und eine Gitarren-Konfiguration oder eine Kombination aus Gesangs- und Gitarren-Sound.
Der Hum Reducer unterdrückt Störgeräusche für den ersten Instrumenten-Eingang. Er analysiert dabei die spezifischen Einstreuungen und eliminiert diese.
Das Tone Menü bietet eine Vielzahl vorgefertigter Presets von Gitarren-, Bass- und Gesangs-Setups. Im Pop-up-Menü erscheinen auch die abgespeicherten User-Presets.
Das Amp-Model-Menü bietet Emulationen von 18 Gitarren-, fünf Bass-Verstärkern sowie sechs Gesangs-Vorverstärkern namenhafter Hersteller wie Fender, Mesa Boogie, Marshall, Ampeg, Gallien Kruger, Avalon, oder AMS Neve. Ist ein Instrumentenverstärker ausgewählt, kann im Cab-Model-Menü die passende Box, sowie zusätzlich das Mikrofon für die Abnahme und dessen Positionierung festgelegt werden. Eine Übersicht über die emulierten Verstärker- und Cabinet-Typen findet sich unter: www.line6.com/toneportux8/index.html
Send 11-12 bietet neben den internen Send-Wegen neun und zehn die Möglichkeit, parallel ein zweites Signal aufzuzeichnen. Beispielsweise ein unbearbeitetes Signal zum späteren Re-Amping über die Kanäle neun und zehn und das bearbeitete über die Kanäle elf und zwölf. In einem neuen Pop-up-Fenster können für die beiden alternativen Send-Wege (11-12) zwei Abzweigpunkte aus dem Signalweg gewählt werden: Steht der Schalter auf Pre wird das Signal direkt hinter dem Verstärker abgegriffen, steht er auf Post hinter dem EQ-Effekt. Handelt es sich um ein Mono-Signal, ist zusätzlich dessen Positionierung im Stereopanorama veränderbar. Der Aufnahmepegel lässt sich außerdem ändern und über zwei virtuelle VU-Meter überwachen. Auf diesem Weg können bei einem Take zwei Signale simultan aufgezeichnet werden.
Das Effekt-Menü zeigt das ausgewählte Gerät und dessen Bedienelemente an. Insgesamt lassen sich 30 Boden- und Studio-Effekte auswählen. Darunter sind Emulationen bekannter Geräte und Klassiker wie der Kompressor LA-2A von Teletronix, das Röhren-Delay Maestro EP1, der Delux Memory Man von Electro Harmonix, der MXR Phase 90 oder der legendäre Jimi Hendrix-Effekt Uni-Vibe. Eine detaillierte Auflistung findet sich auf der Homepage von Line 6 unter http://www.line6.com/toneportux8/effects.html. Der Bypass-Button muted alle Effekte und Emulationen. Der Tuner-Button öffnet ein neues Fenster mit einem virtuellen Stimmgerät. Die Record-Send-VU-Meter zeigen den Pegel des an die Aufnahme-Software weiter geleiteten Signals. Mit Hilfe des Pegelstellers kann dieser gedämpft werden, um Übersteuerungen zu vermeiden. Reicht der Regelbereich nicht aus empfiehlt es sich, den +18 dB-Button zu deaktivieren. Der Player ist ein hilfreiches Tool, um zu bestehenden Tracks zu üben. Audio-Files lassen sich problemlos laden und abspielen. Das Metronom ist eigentlich ein kleiner Drumcomputer, mit dessen Hilfe auch Patterns programmiert werden können. Der Tone Locker verwaltet die bestehenden Sound-Files auf dem Computer. Ähnlich des Windows-Explorers lassen sich so unkompliziert Verzeichnisse anlegen, um nicht die Übersicht zu verlieren. Über die Tone Library bekommt man direkten Zugriff auf eine Datenbank mit erstellten Presets, die unkompliziert herunter geladen werden können.
Erschienen in Ausgabe 02/2008
Preisklasse: Mittelklasse
Preis: 641 €
Bewertung: gut
Preis/Leistung: sehr gut
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