Hab Acht!
Rolands Octa-Capture ist prädestiniert für Schlagzeug- Aufnahmen und kleinere Live-Recording-Setups. Mit integrierter Auto-Sens-Funktion und vier softwarebasierten Monitor-Mixern avanciert das kompakte USB-2.0-Audio-Interface zu einem begehrten Produktions-Tool. Wie’s in der Praxis aussieht, klärt der Test.
Von Michael Nötges
Verständnisloses Kopfschütteln war bei vielen Skeptikern die erste Reaktion als der deutsche Audio-Hardware-Spezialist RME 2009 mit dem Fireface UC (Test in Ausgabe 10/2009) die Ebenbürtigkeit der fast schon abgeschriebenen USB-Schnittstelle zu Firewire proklamierte. Das Ergebnis – geringe Latenzen und hohe Stabilität bei Samplingfrequenzen bis zu 192 Kilohertz – setzte neue Maßstäbe in der Riege der USB-Audio-Interfaces, die bis dato eher als Amateur- und Consumer-Lösungen von vielen Profis abgetan wurden. Auch Roland setzt bei seinen Audio-Interfaces, wie der neuen Capture-Serie, weiterhin auf die USB-Schnittstelle. Der jüngste Streich des japanischen Herstellers ist der achtkanalige Octa-Capture, der neben dem drei- und zweikanaligen Geschwistern (Tri- und Duo-Capture) in die Königsklasse der Audio-Interfaces vorstößt. Königsklasse deshalb, weil mit acht Mikrofoneingängen auch Schlagzeugaufnahmen oder Live-Mitschnitte und damit eine komplette Band-Produktion ohne zusätzliches Equipment möglich ist. Schaut man sich auf dem Markt der USBler um, fällt auf, dass es zwar einige achtkanalige USB-Interfaces gibt, aber nur wenige auch wirklich acht separate Mikrofoneingänge, sprich Preamps mit zuschaltbaren Kompressoren/Gates, Hochpassfiltern, Phantomspannung und Phasenumkehrfunktion anbieten. Daher beschränkt sich die direkte Konkurrenz im Wesentlichen auf das Fast Track Ultra 8R von M-Audio (617 Euro), den US-2000 von Tascam (559 Euro), Phonics Firefly 808 U (511 Euro) und das Lexicon I-Onix U82S (788 Euro). Der Octa-Capture siedelt sich in dieser Riege mit 719 Euro im oberen Drittel an. Dafür wartet er mit einer eigenen Kontrollfeld-Software inklusive vier separater Monitor-Mixer auf, der sogenannten Auto-Sens-Funktion und Abtastraten bis 192 Kilohertz bei 24 Bit (Aufnahmen mit 192 Kilohertz sind zwar grundsätzlich möglich aber mit einigen Einschränkungen verbunden (siehe Tabelle), wie der Halbierung auf vier Ein- und Ausgangskanäle, der Verzicht auf den internen Hall sowie die Routingmöglichkeiten der Patchbay.).
Der unscheinbar schwarze Octa-Capture ist ein Platzwunder. Deutlich schmaler als ein DIN-A4-Blatt nimmt er gerade einmal eine Höheneinheit im Rack ein, vorausgesetzt die beiden zehn Zentimeter langen, mitgelieferten Rackwinkel sind angeschraubt. Ansonsten rutscht der unternehmungslustige Interface-Roadie mit den schick abgerundeten Gehäuse-Ecken problemlos in Rucksack oder Equipment-Tasche. Dabei macht er einen durchaus widerstandsfähigen, wenngleich keinen besonders edlen, sondern eher pragmatisch funktionalen Eindruck. Das zweifarbige, sondermarkengroße, grafische Display ist zwar aufgrund des hohen Kontrasts und der Beleuchtung grundsätzlich gut lesbar. Spätestens aber wenn zehn Kanal- und zwei Master-Fader inklusive Pan-Pots auf vier mal zwei Zentimetern angezeigt werden, stößt die Praktikabilität an ihre Grenzen. Die Einstellung der Monitor-Mixe und auch aller anderen Parameter ist zwar möglich und macht den Octa-Capture damit grundsätzlich autark, aber bei dem Gedanken vier Musikern einen passenden Mix auf dem Mäusebildschirm zu erstellen und gleichzeitig die Preamps zu kontrollieren, stellt sich nicht gerade lockere Entspannung ein. Die gummierten Endlos-Drehregler (Sens, Cursor/Value, Direct-Mixer) sind griffig, sitzen aber etwas locker auf. Etwas Farbe ins Spiel bringen die hinterleuchteten und in das Gehäuse eingelassenen milchig weißen Taster. Dabei sind die rot leuchtenden Channel-Auswahl-Buttons gleichzeitig auch die Clip-Anzeige: Sobald ein Eingang übersteuert, blinken sie warnend auf und mahnen, den Eingangspegel zu verringern. Ohne dieses Feature wäre man beim Einpegeln auch ziemlich aufgeschmissen. Zwar zeigt das grafische Display den Eingangs-Level-Balken und einen Overload-Frame an. Allerdings setzt sich der winzige Clip-Bereich farblich nicht ab und auch die Kontrollfeld-Software offeriert weder Pegel- noch Clip-Anzeigen, weshalb das Warnblinken der Buttons die einzige Option darstellt, die dafür sehr gelungen gelöst ist.
Aber zurück zur Ausstattung des Octa-Capture: Vier der insgesamt acht symmetrischen XLR/Klinke-Combobuchsen finden sich auf der Vorder-, die zweite Hälfte gegenüberliegend auf der Rückseite. Kanal 1 und 2 können in den Hi-Z-Modus geschaltet werden, um E-Gitarren oder -Bässe direkt anzuschließen. Kanal 7 und 8 haben eine um rund sechs Dezibel verschobene Verstärkungs-Range. Sie sind unempfindlicher ausgelegt als die anderen Anschlüsse, was sie für laute Schallquellen wie Schlagzeug oder Percussion-Instrumente prädestiniert. Die insgesamt acht symmetrischen Ausgänge sind als Klinkenbuchsen ausgeführt, um den Octa-Capture kompakt zu halten. Ausgang 1 (links) und 2 (rechts) sind die Main-Outs und als einzige mit Hilfe des entsprechenden Drehreglers auf der Vorderseite regulierbar, der gleichzeitig auch Einfluss auf die Kopfhörerlautstärke nimmt. Ein zusätzlicher Taster neben der Phones-Buchse entscheidet darüber, ob nur der Kopfhörerausgang – sinnvoll bei Mikrofonaufnahmen – oder gleichzeitig auch die Main-Outs das Monitor-Signal führen. Dass der Octa-Capture als 10/10-Interface gehandelt wird, liegt an der zusätzlichen digitalen Schnittstelle (In/Out 9/10). Sie dient nicht nur zum Anschluss anderer digitaler Quellen, sondern auch dazu, zwei Octa-Capture zu kaskadieren. Dann stehen insgesamt 16 Preamps und 16 analoge Ausgänge für umfangreichere Recording-Sessions zur Verfügung. Übrigens lässt sich der Octa-Capture auf diesem Weg auch als Erweiterung für das V-Studio VS-700 (Test in Ausgabe 7/2009) oder VS-100 verwenden. Außerdem bietet das Audio-Interface noch eine MIDI-Schnittstelle (In/Out), um sich auch in komplexeren Umgebungen zurechtzufinden. Zurechtfinden muss man sich zunächst auch mit der Bedienung des Octa-Capture, wobei das Handling nach einer kurzen Eingewöhnungsphase gut gelingt. Die Navigation erfolgt im Wesentlichen durch den Cursor/Value-Endlos-Drehregler mit Push-Funktion um Elemente auszuwählen, zu aktivieren und deaktivieren. Grundsätzliche Einstellungen finden sich im System-Menü, das durch einen längeren Druck auf den Display-Button erscheint. Grundlegende Parameter sind dort einstellbar wie der Kontrast des LCD, die Samplingfrequenz (44,1 bis 192 Kilohertz), Backup- und Recall-Funktionen eingestellter Parameter, Ein- beziehungsweise Ausschalten der digitalen Eingänge 9/10, Initialisierung der Systemeinstellungen, Kaskadierungsaktivierung oder der Auto-Power-Off-Modus sowie das Aufheben der Solo/Mute-Funktion. Außerdem erhält der Anwender Zugriff auf die wichtigen Auto-Sens- und Hall-Einstellungen sowie die virtuelle Patchbay mit ihren Routing-Möglichkeiten.
Die Auto-Sens-Funktion ist eine Besonderheit des Octa-Capture, wenngleich auch schon andere Hersteller wie RME beim Mikrofonvorverstärker Micstasy (Test in Ausgabe 4/2007) die Idee der automatischen Einpegelhilfe umgesetzt haben. Das soll die Leistung des Octa-Capture jedoch keinesfalls schmälern, schließlich kostet der Micstasy rund 3.700 Euro. Für ein achtkanaliges Audio-Interface wie dem Octa-Capture, das rund 700 Euro kostet, ist die Integration dieses Features daher ein ziemlich großer Wurf in puncto Usability. Dabei ist die Handhabung auch noch denkbar einfach: Ein Druck auf den Sens-Regler im Preamp-Bereich links neben dem Display öffnet ein Menü, in dem Häkchen für die zu überwachenden Kanäle (1-8) gesetzt werden können. Der Start-Befehl setzt den Auto-Sens-Modus in Gang. Daraufhin überwacht der Octa-Capture solange die Eingangspegel der ausgewählten Kanäle und passt die Lautstärke den Pegelspitzen entsprechend optimal an, bis der Sens-Regler erneut gedrückt wird. Wem der manuelle Modus zu umständlich ist, kann im System-Menü auch eine festgelegte Überwachungsdauer (0,5, 1, 3 oder 5 Minuten) wählen. Dann bleibt einem der zweite Druck des Sens-Reglers erspart und die Überwachung wird nach der eingestellten Zeitspanne automatisch beendet. Das kann zum Beispiel sehr hilfreich sein, wenn eine Band oder auch ein Drummer sich selbst aufnehmen möchte und kein separater Techniker zur Hand ist, der diesen Job erledigen könnte. Zur Formung des Sounds helfen sowohl das Hochpassfilter (Einsatzfrequenz bei 100 Hertz), das Trittschall und je nach Instrument überflüssige Bassfrequenzen eliminiert, als auch ein Kompressor-Modul, welches ebenso pro Kanal zur Verfügung steht. Außer den Standard-Parametern Threshold, Attack, Release, Ratio und Gain gibt es eine zusätzliche Gate-Funktion, die sich besonders gut eignet zur präzisen Übersprechreduzierung bei Schlagzeugaufnahmen. Bei den Gates ist zwar nur der Schwellenwert justierbar, aber zum sauberen Aufnehmen einer Snare- oder Bassdrum eignet sich das schnell reagierende Tool allemal. Dennoch: Regelbare Attack- und Release-Zeiten würden das Roland-Interface in Sachen Ausstattung zusätzlich adeln. Zum komfortablen Anfertigen von Stereoaufnahmen steht zusätzlich eine Link-Funktion (Kanäle 1/2, 3/4, 5/6, 7/8) für das komplette Kompressor-Modul inklusive Gate zur Verfügung. Erfreulich ist auch, dass die Entwickler neben der Phantomspannung auch an die Möglichkeit einer Phasenkorrektur gedacht haben. Die Umkehrfunktion pro Kanal ist bei mehrkanaligen Aufnahmen sehr wichtig, um etwaige Auslöschungen beispielsweise bei einer doppelten Snare-Abnahme (oben und unten) zu vermeiden.
Zur Übersicht der unterschiedlichen Pegel dient ausschließlich das umschaltbare Display-Menü, welches bei Bedarf sowohl die Eingangs- und Ausgangs-Pegel, als auch die Audio-Streams aus der jeweiligen DAW anzeigen kann. Die Input-Ansicht informiert zusätzlich darüber, in welchen Kanälen die Phantomspannung aktiviert ist. Das hilft im Ernstfall – ein Signal kommt nicht an – schnell zu überprüfen ob vielleicht die Stromversorgung für das Kondensatormikrofon nicht angeschaltet ist. Schade ist, dass eine komfortablere softwarebasierte Pegelüberwachung, wie es beispielsweise die Total-Mix-Anwendung eines RME Fireface bietet, nicht gibt. Dennoch ist die Kontrollfeldsoftware beim Erstellen der Monitor-Mixe, aber auch bei den bereits erwähnten Preamp-Einstellungen, dem Mäusekino des LCD in puncto Bedienkomfort natürlich weit überlegen. Neben dem Preamp-Fenster, das alle bereits erwähnten Vorverstärker-Funktionen bereitstellt, bietet das Direct-Mix-Fenster vier Kartenreiter für die unabhängigen Monitor-Mixe. Für jede Mixer-Ebene (A-D) steht ein zehnkanaliger Ein- und Ausgangs-Mixer mit Pan-, Solo-, Mute- und Stereo-Link-Funktion sowie jeweils ein Input- und Output-Master-Fader zur Verfügung. Jeder Monitor-Mix führt dabei die zehn Eingangskanäle sowie zehn Output-Streams aus der DAW. Der Hall-Effekt ist nur im ersten Direct Mixer einsetzbar und kann per Send-Weg beigemischt werden. Die anderen drei Monitor-Mixe (B-D) müssen wohl oder übel ohne Raumeindruck auskommen. Die digitale Patchbay ermöglicht schließlich das Signalrouting der physikalischen Ausgänge. Jedem der fünf Stereopaare kann entweder der Ausgang eines Direct-Mixers (A-D) oder aber ein Output-Stream der DAW (Wave Out 1/2 bis 9/10) zugewiesen werden. Im Messlabor von Professional audio erzielt der Octa-Capture ordentliche, wenn auch nicht überragende Ergebnisse: Geräusch- und Fremdspannungsabstand gehen mit 78,7 und 75,2 Dezibel zwar in Ordnung, können aber keinesfalls an den Spitzenwerten (90,4 und 87,9 Dezibel) eines RME Fireface UC (Test in Ausgabe 10/2009) kratzen. Direkte achtkanalige Konkurrenten wie der Toneport UX8 von Line6 (Test in Ausgabe 2/2008) sind übrigens nur geringfügig besser (80,0 und 84,6 Dezibel). Die Eingangsempfindlichkeit der Preamps liegt bei -48,3 Dezibel, was für die meisten Schallwandler mit hoher Ausgangsspannung reichen wird. Bei Bändchen- und dynamischen Mikrofonen in Verbindung mit leisen Schallquellen kann es aber mit den Verstärkungsreserven des Octa-Capture schnell knapp werden. Nur zum Vergleich: Das Fireface UC wartet mit -64,3, der Toneport UX8 hingegen mit -44,7 Dezibel auf. Die THD+N-Werte des Octa-Capture liegen im Mittel bei 0,03 Prozent. Allerdings weichen die Messergebnisse der einzelnen Kanäle (0,01 bis 0,08 Prozent) deutlich voneinander ab. Von präziser Kanalgleichheit kann also nicht die Rede sein. Das belegen auch die Messungen der Gleichtaktunterdrückung, die auf sehr unterschiedlichem Niveau (-76 bis -42 Dezibel) für die einzelnen Kanäle liegen. Ein Blick auf das FFT-Spektrum des Mikrofoneingangs zeigt: Der Noisefloor liegt unterhalb seht guter -80 Dezibel. Außerdem sind deutlich ausgeprägte k2- und k3-Anteile zu erkennen, wobei der angenehm klingende geradzahlige Anteil überwiegt.
Für die Praxis zeigt sich der Octa-Capture zunächst sehr gut gerüstet. Die Installation des Treibers inklusive Kontrollfeld-Software gelingt auf dem PC ohne Probleme und sofort ist das Audio-Interface einsatzbereit. Gleiches gilt für den Einsatz auf einem Mac Pro, den wir für die Messroutine verwenden. Allerdings gibt es hier im Gegensatz zum PC, wo alles reibungslos funktioniert, Probleme mit dem Einstellen der Samplingfrequenz. Wird diese im Sequenzer geändert bleibt das Control-Panel hartnäckig auf seiner vorher eingestellten Abtastrate stehen. Das Ändern der Samplerate gelingt nur, wenn es am Octa-Capture selbst vorgenommen wird. Aber auch erst dann, wenn das Audio-Interface einmal aus- und wieder angeschaltet wird. Dann ist das Mac Audio/Midi-Setup aktualisiert und der Sequenzer lässt sich problemlos anpassen. Das ist ein klarer Fall für das nächste Software-Update. Bei einem eingestellten Audio Buffer von 96 Samples (sechs Millisekunden) läuft unser PC-System ruckelfrei und sehr stabil. Darunter (64 Samples und kleiner) kommt der Intel Dual Core-Rechner mit zwei Gigabyte RAM und 3 Gigahertz Taktung etwas ins Schleudern. Beim Einspielen von E-Gitarrenparts kommen wir aber mit Latenzen um die sechs Millisekunden sehr gut zurecht. Eins ist schnell klar: Selbst bei der Aufnahme von Einzel- oder Stereosignalen wollen wir nach kürzester Zeit die Einpegelhilfe (Auto-Sens-Funktion) nicht mehr missen, bietet sie doch ein hohes Maß an intuitivem Bedienkomfort und hilft, sich auf das Wesentliche – das ordentliche Einspielen – zu konzentrieren. Die Bedienelemente sind etwas fummelig auch wenn sie grundsätzlich gut zu bedienen sind und das Display ist und bleibt etwas klein. Sobald es nicht auf Augenhöhe ausgerichtet ist, leidet außerdem die Lesbarkeit, weswegen es sich lohnt, das Control-Panel parallel auf dem Computerbildschirm zu öffnen und die Maus zur Hilfe zu nehmen. Für ein künftiges Software-Update wünschen wir uns außer virtuellen Pegelanzeigen zusätzlich die Möglichkeit, Parameter (Pan, Send, Volume) direkt numerisch einzugeben und die Kanäle oder auch Monitor-Mix-Ebene benennen zu können. Klanglich machen die Preamps eine sehr gute Figur: Akustikgitarren-, Gesangs- und Sprachaufnahmen mit unterschiedlichen Mikrofonen gelingen transparent und rauschfrei, selbst wenn die Vorverstärker bei dynamischen Mikrofonen stark gefordert sind. Die Auflösung ist fein, der Grundsound offen in den Höhen und etwas angedickt in den unteren Mitten. Dadurch kommen Sprachaufnahmen angenehm kräftig und Steelstring-Gitarren etwas mächtiger und runder als der Originalklang. Auch bei Konzertgitarren kann der Bauch-Boost gefallen, vorausgesetzt Instrument und Spieler vertragen einen etwas üppigeren Grundcharakter. Sehr schön frisch, aber immer dezent, kommen außerdem die Anschlagsgeräusche wenn das Horn der Nägel den Saiten schmeichelt. Beim Gesang überzeugt der satte und detailreiche Sound, der die Stimme griffig konturiert und ihr ein charakteristisches Profil verleiht, ohne sich klangfärbend zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Schlussendlich zeigt der Octa-Capture auch, dass er mit E-Gitarren sehr gut zurecht kommt. Der Charakter der Instrumente wird dabei sehr fein, detailreich und naturgetreu übertragen und an kräftigen unteren Mitten mangelt es auch hier nicht.
Fazit
Nicht zuletzt durch die komfortable Auto-Sens-Funktion, integrierte Kompressoren und Gates sowie vier softwarebasierten Monitor-Mixern wird der Octa-Capture von Roland den Anforderungen bei Schlagzeug- und Live-Aufnahmen mit bis zu acht Signalen vollauf gerecht. Trotz kleiner Abzüge in der B-Note bei der Bedienung und den Messwerten gibt es für knapp 720 Euro ein flexibles und gut klingendes USB-Audio-Interface.
Erschienen in Ausgabe 04/2011
Preisklasse: Mittelklasse
Preis: 719 €
Bewertung: gut – sehr gut
Preis/Leistung: gut – sehr gut
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