Powerbändchen

Zu leise, zu mimosenhaft, nicht universell genug – trotz unbestrittener klanglicher Vorzüge sagt mancher Praktiker immer noch Nein zum Bändchen. Da wird es Zeit, sich eines besseren belehren zu lassen, denn die Bändchenmikrofone von Royer Labs können einige traditionelle Vorbehalte gegen diese Mikrofongattung widerlegen.

Von Harald Wittig


Hinter Royer Labs steht der Mikrofondesigner David Royer, den die Leser von Professional audio Magazin bereits vom Test des Mojave Audio MA-200 in Ausgabe 3/2007 kennen. In und außerhalb der USA ist Royer seit der Gründung von Royer Labs im Jahre 1998 anerkannt als der Mann, der die altehrwürdige und schon fast in Rente geschickte Bändchen-Konstruktion völlig überarbeitete und fit für die Ansprüche moderner Tonstudios und Produzenten machte. Sein
Brot und Butter-Mikrofon ist nach wie vor der allererste Spross seines des Unternehmens: das R-121, unser erster Testkandidat. Stolz bezeichnet David Royer dieses passive Bändchen-Mikrofon als sein „Flagschiff“. Tatsächlich ist dieses Mikrofon in den USA ungebrochen populär bei Profis und anspruchsvollen Amateuren. Mitverantwortlich hierfür war und ist die enorme Pegelfestigkeit des Bändchenelements: Auch vor einem voll aufgedrehten Marshall oder einem Twin Reverb soll das Bändchen dem enormen Schalldruck standhalten und sterbe nicht den vorzeitigen Bändchentod vieler klassischer Bändchenmikrofone. Laut dem ungewöhnlich umfangreichen Handbuch sei der Hauptgrund dafür die spezielle nordnung des Bändchenelements, die bei Royer Labs als „Offset Ribbon Design“ bezeichnet wird: Der Rahmen mit den Permanentmagneten, zwischen die das Alubändchen eingespannt ist, sitzt nicht zentriert in der Kapsel sondern ist einige Millimeter in Richtung des Royer-Logos nach vorne versetzt. Dadurch habe das Bändchen mehr Raum, um sich nach hinten auszudehnen ohne an das Dämpfungsgitter zu stoßen und Gefahr zu laufen, vorschnell zu reißen. Angeblich verkrafte jedes Royer-Mikrofon einen Maximalpegel von sage und schreibe 135 dB. Allerdings fällt der maximale
Schalldruckpegel bedingt durch diese Spezialkonstruktion geringer aus, wird das Mikrofon von der Rückseite besprochen. Hier sind es „nur“ noch 110 dB. Aha. Soweit die Erklärung im Handbuch, die – Leser mit grundlegenden Kenntnissen der Akustik wissen es – unlogisch ist, denn das Bändchen wird notwendigerweise nicht nur nach in eine Richtung ausgelenkt, sondern schwingt auch zurück. Vermutlich soll diese unbefriedigende Erklärung die eigentlichen Konstruktionsdetails, die der Hersteller aus nachvollziehbaren Gründen (Nachbau) nicht verraten will, kaschieren. Wie dem auch sei: Schließlich bewirke das Offset Ribbon-Design, das verschweigen die Entwickler nicht, dass alle Royer-Mikrofone, trotz der traditionellen Achtercharakteristik zwei unterschiedliche Kangfarben haben: Eher klassisch voll und warm auf der
Vorderseite, der In-Phase-Einsprechrichtung, brillanter und höhenbetonter auf der Rückseite. Manchen wird das stören, andere werden gerade begrüßen, dass sie mit einem Royer-Mikrofon klanggestaltend ohne zu Hilfenahme des Equalizers arbeiten können…

Auch beim neuen R-122V, unserem zweiten Testkandidaten, das auf der diesjährigen NAMM-Show im Januar erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde, vertraut der Hersteller auf das eben beschriebene Kapseldesign. Im Unterschied zum R-121 gehört das R-122V zur Gruppe der aktiven Bändchenmikrofone. David Royer ist der Pionier auf dem Gebiet der aktiven, also mit einem internen Vorverstärker ausgestatteten Bändchenmikrofone. Sein R-122, im Jahre 2002 auf den Markt gebracht, war das welterste aktive Bändchenmikrofon und verwirklichte, was vordem als undenkbar galt: Ein Bändchen-Mikrofon, das mit Phantom-Spannung betrieben wird und die Empfindlichkeit eines Kondensator-Mikrofons hat. Dabei ist beim R-122 das Bändchen-Element isoliert von dem komplett symmetrierten, diskreten Verstärker mit nebengeräuscharmen FETs [G], so dass die Phantomspannung dem sensiblen Bändchen keinen Schaden zufügen kann. Das neue R-122V stellt insoweit eine Weiterentwicklung des R-122 dar, als dass anstelle der Transistor-Stufe hier eine Pentoden-Röhre für die Verstärkung sorgt. Damit hat David Royer einmal mehr für eine echte Weltpremiere gesorgt, denn ein aktives Röhren-Bändchen-Mikrofon hat es bis dato noch nicht gegeben. Interessanterweise ist das R-122V in seiner grundlegenden Konzeption eigentlich gar nicht jung, denn den Prototypen gibt es bereits seit sechs Jahren. Wobei Prototyp nicht ganz zutreffend ist, denn das R-122V diente bei Royer Labs als Leistungstest-Mikrofon bei der Entwicklung des R-122. Allerdings wurde das Ur-Modell ständig verbessert und ist jetzt, nach vierjähriger Entwicklungszeit zur Serienreife gelangt. Bevor wir uns eingehend mit weiteren technischen Besonderheiten beider Mikrofone und ihrer Ausstattung befassen, ein Blick auf die Preise, die nicht eben in die Schnäppchen-Kategorie fallen: Mit knapp 1.400 Euro schlägt das R-121 zu Buche, für das R-122V sind es fast 3.000 Euro – mithin gehören die beiden Mikrofone schon preislich in die Edel-Kategorie. Ob sie auch klanglich Juwelen und ihren hohen Preis wert sind, wird sich im Laufe des Tests zeigen.

Beide Mikrofone geben sich nichts bei der Verarbeitung, die ist auf sehr hohem Niveau. Die massiven Metall-Gehäuse mit ihrem Seidenmatt-Finish machen einen soliden Eindruck, dabei sind beide Mikrofone mit 288 (R-121) und 296 Gramm (R-122V) im Vergleich zu anderen Bändchen-Mikrofonen, die häufig um die 500 Gramm und mehr auf die Waage bringen (siehe hierzu den großen Bändchen-Mikrofontest in Ausgabe 2/2007), noch einigermaßen leichtgewichtig und zerren nicht zu kräftig am Stativ. Bei den beiden Royers sorgt die mitgelieferte Klammer für sicheren Halt am Stativ. Besser ist allerdings der als Sonderzubehör erhältliche Schockabsorber RSM-1. Denn auch wenn die Royer-Mikrofone sich von einigen Bändchen-Altlasten befreit haben mögen, so reagieren sie doch nach wie vor konstruktionsbedingt sehr empfindlich auf Trittschall und Vibrationen. Leider belastet der vertrauen erweckend stabile und topp verarbeitete RSM-1 das Budget noch einmal mit rund 250 Euro. Auch ein nach wie vor allem bei Gesangsaufnahmen unverzichtbarer Popfilter, ist im Programm. Er heißt PS 101, ist aus Metall und kostet immerhin 63 Euro. Dafür ist er deutlich wirksamer als billigere Schaumstoff-Konstruktionen und schützt das zarte Aluminium-Bändchen effektiver. Royer-Qualität hat eben ihren Preis, der zumindest bei Geiz ist geil-Fetischisten nicht auf Gegenliebe stoßen wird.

Die Aluminiumbändchen selbst bestehen jeweils aus 99.9 Prozent reinem Aluminium und sind nur 2,5 Mikron dick. Eingespannt sind sie zwischen zwei starken Neodymium Magnete im Royer-eigenen, patentierten „Flux Frame“. Dieser soll den Magnetischen Fluss, beziehungsweise die Magnetische Induktion verbessern. Wie er das im Einzelnen bewerkstelligt, bleibt das wohl gehütete Geheimnis des Herstellers.Beim R-122V besorgt eine handselektierte 5840 W Pentoden-Röhre aus Militär-Beständen die Vorverstärkung. Diese amerikanische Ausgabe der EF 732 HF ist grundsätzlich eine gute Wahl, zeichnet sie sich doch durch eine beträchtliche Verstärkung bei gleichzeitiger Rauscharmut aus. Das notwendige Netzteil ist eine Sonderanfertigung von Jensen und sei präzise auf das Mikrofon abgestimmt, was auch für das hochwertige Anschlusskabel gelte. Mikrofon und Zubehör werden im stabilen, edel wirkenden Aluminium-Koffer geliefert, das Mikrofon selbst ist zusätzlich in einer Edelholzschatulle sicher verwahrt. Ein vergleichbares Holz-Etui mit massivem Messingschloss behütet auch das R-121, zu beiden Mikrofonen wird noch ein Stoffsäckchen mit Samtoptik, witzigerweise als „Mikrofon-Socke“ bezeichnet, mitgeliefert. Mit der Socke sollte das Mikrofon, wenn es nach der Session nicht sogleich im Etui zur Ruhe gebettet wird, eingehüllt werden. Denn moderne Bändchen-Konstruktion hin oder her: Auch Royer-Mikrofone sollten tunlichst wie rohe Eier behandelt werden.

Im Messlabor erweist sich das R-121 als typischer Vertreter der Gattung: Mit einem Wert von 2,2 mV/Pa ist es geringfügig empfindlicher als manch flüsterleiser Kollege, dennoch ein Leisetreter, der gewisse Ansprüche an den
Vorverstärker stellt. Der sollte einiges an Gain zu bieten haben und möglichst rauscharm sein. Das R-122V zeigt sich insoweit etwas genügsamer, wenngleich die gemessene Empfindlichkeit von 9,4 mV/Pa nicht gerade sensationell ist. Auch wenn der Wert deutlich höher ist als bei den passiven Konstruktionen, so beweisen beispielsweise Sontronics mit ihrem Sigma (Test in Ausgabe 3/2007), das hier noch mehr herauszuholen ist: Das Sigma bringt es immerhin auf 14,2 mV/Pa. Für die Praxis bedeutet das: Auch beim R-122V ist es verfehlt beim Vorverstärker zu sparen. Neben der notwenigen Power sollte dieser gleichzeitig auch einen überdurchschnittlichen Geräuschpegelabstand haben. Denn das Eigenrauschen des R-122V fällt mit einem Messwert von 77,7 dB zwar moderat, aber doch nicht ganz so vorbildlich niedrig aus, wie es Royer Labs versprechen.

Die beiden von vorne und hinten gemessenen Frequenzgänge des R-121 sind sehr ähnlich: Neben einer sanften, aber stetigen Anhebung unterhalb 200 Herz, einem weitgehend gleichmäßigen Verlauf im Mittenbereich, weisen beide Kurven einen bändchen-typischen Höhenpeak zwischen vier und fünf Kilohertz, der aber vergleichsweise moderat ausfällt, auf. Ab fünf Kilohertz kommt es jeweils zu einem steilen Abfall, gefolgt von einem abrupten Anstieg über zehn Kilohertz – auch das ist für diesen Mikrofontyp nicht ungewöhnlich. Insgesamt lassen die Kurven auf einen warmen, vollen Klang bei gleichzeitiger Höhenzeichnung schließen. Beim R-122V verlaufen beide Kurven vom Bassbereich bis knapp unterhalb vier Kilohertz erstaunlich gleichmäßig, die leichte Senke zwischen 150 und 250 Hertz könnte sich subtil auf den Klang auswirken. Während die Anhebung ab vier Kilohertz mit anschließendem Abfall des frontseitigen Frequenzganges fast aufs Haar dem des R-121 entspricht, ist dieser Höhenpeak auf der Rückseite ausgeprägter. Trotz des Abfalls ist die Anhebung im Bereich bis sechs Kilohertz deutlicher. Vermutlich wirkt sich dies auf den Klang aus: Das Mikrofon kann von der Rückseite her besprochen, der Herstellerangabe entsprechend, brillanter klingen.Royer Labs empfiehlt als perfekten Partner für beide Mikrofone einen Vorverstärker, der dem sprichwörtlichen Ideal „Draht mit Verstärkung“ nahe kommt. Wir können insoweit auf unseren bewährten Referenz-Preamp, den Lake People Mic-Amp F355 vertrauen und machen mit beiden Mikrofonen mehrer Vergleichsaufnahmen. Um das Transienten-Verhalten beider Mikrofone hörbar zu machen, dienen uns Querflöte und Steelstring-Akustikgitarre als Klangquellen. Da eine der klassischen Domänen von Bändchen-Mikrofonen Sprach- und Gesangsaufnahmen sind, machen wir auch kurze Takes mit Stimme. Schließlich dürfen sich beide Mikrofone auch vor einem Fender Concert Amp, einer modernisierten Variante des klassischen Fender Blackface-Designs bewähren. Hier gehen wir allerdings sehr behutsam zu Werke, um nicht einen Riss der Bändchen zu provozieren. Deswegen positionieren wir beide Mikrofone etwa im 45°-Winkel in einem Abstand von 25 cm zum Lautsprecher. Immerhin produziert ein 60-Watt-Röhrenamp bei 12-Uhr-Einstelung des Gain-Reglers einen heftigen Schalldruck. An Gitarren schließen wir eine Fender Stratocaster und eine Archtop-Jazzgitarre mit EMG-Tonabnehmer an.

Das R-121 überrascht zunächst mit einem Klang, der erstaunlich ausgewogen wirkt. Die für Bändchen-Mikrofone typische Vollmundigkeit und Wärme ist diesem Mikrofon zwar durchaus zu Eigen, dennoch klingt es insgesamt vielfarbiger und brillanter als mancher Mitbewerber. Dabei spielt es bei harten, schnellen Attacks, wie beispielsweise mit beinhartem Plektrum-Anschlag gespielte Licks in den hohen Lagen der akustischen Gitarre, sein hervorragendes Impulsverhalten aus. Das R-121 ist ein schnelles Mikrofon, das Alubändchen folgt auch kurzen, heftigen Impulsen mühelos. Das ist an sich noch nichts Außergewöhnliches, insoweit leisten auch deutlich kostengünstigere Bändchen-Mikrofone Beachtliches. Allerdings bieten nicht allzu viele Vertreter der Gattung eine solch exzellente Transienten-Wiedergabe. Flageolett-Töne auf der Gitarre und hart angestoßene Noten in der dritten Oktave auf der Flöte erklingen klar mit einem angenehm weichen, seidigen Timbre. Das R-121 scheint, ohne dabei Details zu vernachlässigen, die Hochtonimpulse zu verrunden und zu glätten. Insoweit steht das Mikrofon auch hohen Stimmen gut. Es funkelt und schimmert in dezentem Seidenmatt, Stimmen und Instrumente laufen nicht Gefahr, aufdringlich und schneidend zu klingen. Auch bei den Bässen erweist sich das R-121 als sicher, allerdings wirkt es hier etwas zurückhaltender – sein Klang ist für ein Bändchen-Mikrofon auffällig schlank. Vor dem Gitarrenverstärker gefällt es außerordentlich gut, denn es unterstützt den begehrten „Fender-Chime“, jenes eigentümliche Schimmern in den Höhen bei gleichzeitiger Wärme, kompetent. Wer die Strat oder Tele gerne knallen lässt, es aber nicht schätzt, wenn die Höhen überdominant aus dem Lautsprecher knallen, sollte das Mikrofon nicht auf die Lautsprecher-Kalotte, sondern zum Rand hin versetzt ausrichten. Hier kann es schon mal nach Steelguitar oder Montgomery-Jazz-Sound klingen, ohne dass der dumpf-mittige Handschuh-Ton drohte. Schließlich ist nervendes Eigenrauschen bei diesem Mikrofon kein Thema, obwohl der Vorverstärker fast bis zum Anschlag aufgedreht ist. Das R-121 gefällt also, es hat Klasse, ist eigen und bleibt – zum Glück – ein Bändchen-Mikrofon.

Was für das R-121 gilt, gilt grundsätzlich auch für das R-122V. Allerdings kann das doppelt so teure Mikrofon alles noch besser. Bei Transienten wirkt es noch präziser und noch feiner, die Mitten sind stark repräsentiert und bei den Bässen spielt das Röhren-Mikrofon im Vergleich zu seinem Geschwister in einer anderen, höheren Klasse. Die Bässe sind hörbar präziser und fokussierter, erstaunlicherweise erklingt die Steelstring-Akustik nicht wummerig, sondern einfach nur groß und fett. Oder edler und teuerer – je nach Betrachtungsweise. Gerade bei Gitarren in Dreadnought-Bauweise empfiehlt es sich bei Nahmikrofonierung (Abstand zwischen 20 und 30 Zentimetern), das Mikrofon auf den zwölften Bund auszurichten, um einen beeindruckend vollen Klang mit weitem Frequenzspektrum aufs Band zu bekommen. Allerdings fällt beim R-122V der Nahbesprechungseffekt stärker aus als beim R-121. Ein sorgfältiger Soundcheck ist daher Pflicht und gerade beim Close-Miking bassstarker Instrumente kann ein zugeschaltetes Hochpass-Filter Wunder wirken. Wer das aus guten Gründen nicht möchte, sollte das R-122V einfach mal umdrehen (Phasenumkehrschalter aktivieren): Der Klang ist jetzt deutlich höhenbetonter und brillanter, ohne aufdringlich zu wirken, allerdings auch ein wenig dünner. Eine gute Wahl für polyphone Fingerstyle-Solos, wo die einzelnen Stimmen ähnlich gewichtet sind. Bei Gesangsaufnahmen kann der Nahbesprechungseffekt hingegen gezielt klanggestaltend genutzt werden. Vor allem Männerstimmen bekommen das berühmte Bing-Grosby-Timbre, das zumindest bei Jazz-Balladen immer wieder gut ins Ohr geht. Vor dem Gitarren-Verstärker behauptet sich das R-122V gegenüber dem R-121 indem es hier einen schlichtweg volleren, größeren Klang liefert, der beispielsweise Hendrix Meister-Ballade „Little Wing“ orchestrale Qualität verleiht. Auch das Eigenrauschen erweist sich in der Praxis als vernachlässigbar gering, etwaige Befürchtungen nach den Messergebnissen können die Aufnahmen nachhörbar ausräumen.Zum guten Schluss des Testlaufes lassen wir versuchsweise ein Ringelnatz-Gedicht von drei Sprechern, die abwechselnd vor beiden Mikrofonen stehen, rezitieren. Dabei fällt sofort auf, dass der Sprecher in der Mitte sich nicht in den Vordergrund spricht, denn Off-Axis-Verfärbungen sind sowohl beim R-121 als auch beim R-122V kein Thema.

Fazit

Sowohl das R-121 als auch das brandneue R-122V sind Spitzenvertreter der Gattung Bändchen-Mikrofon. Auch wenn beide ihre Konstruktion nicht verleugnen können und wollen, erweisen sie sich als erstaunlich vielseitige und vergleichsweise universell einsetzbare Mikrofone. Wer ein echtes Power-Bändchen mit sehr gutem Klang und hervorragender Verarbeitung sucht, ist mit dem R-121 gut beraten. Allerdings sollte auch der Mikrofonvorverstärker erstklassig sein. Das R-122V kann alles noch besser, bietet vornehmsten Klang und setzt die Messlatte für Bändchen-Mikrofone um einige Striche nach oben. Allerdings hat das seinen Preis und der ist leider richtig hoch, so dass es für viele beim Traum vom Power-Bändchen in Röhren-Bauweise bleiben wird. Erschwinglicher und damit der bessere Kauf ist Royer Labs Flagschiff, das R-121.

Erschienen in Ausgabe 05/2007

Preisklasse: Spitzenklasse
Preis: 1388 €
Bewertung: gut – sehr gut
Preis/Leistung: sehr gut