Der Volks-Channelstrip

Der jüngste Zuwachs in SSLs Xlogic Serie, der Alpha Channel, versteht es, sich profiliert und gekonnt in Szene zu setzen. Er bietet analog erzeugten SSL-Klang zu einem attraktiven Preis. Dass das Gerät jedoch kein fauler Kompromiss ist, davon konnte sich Professional audio Magazin überzeugen.

Von Georg Berger

Der Test des einkanaligen Xlogic E Signature Channels in Heft 01/2007 brachte es an den Tag: Exzellenter Sound hat seinen Preis. Wer den analogen Klang eines SSL-Pults der E-Serie nutzen will, muss dafür knapp 4.000 Euro hinlegen. Die übrigen Xlogic Channelstrips bewegen sich rein preislich in derselben Liga. Im Vergleich zu den Kosten für ein SSL-Pult ist das zwar geradezu ein Wühltisch-Angebot wie von „Rudis Reste-Rampe˝, doch für viele Interessierte bleibt es zu teuer. Mit dem ebenfalls einkanaligen Alpha Channel ist das jedoch ab sofort kein Thema mehr. Das Gerät ist für attraktive knapp 1.700 Euro erhältlich und markiert somit die Preisuntergrenze in Sachen analog erzeugtem SSL-Sound. Da drängt sich die berechtigte Frage auf, wo im Vergleich zu den übrigen Xlogic Channelstrips Abstriche gemacht wurden.

Der erste Blick auf die Frontplatte offenbart eine im Vergleich zu den übrigen Xlogic Channelstrips eher spärliche Anzahl an Bedienelementen, die nur ein eingeschränktes Sounddesign verheißen. Insgesamt zehn Drehregler und 13 charakteristisch geformte, halbtransparente und von innen beleuchtete Druckschalter finden sich zusammen mit der Eingangs-Combobuchse auf der Frontplatte. Auffällig: Die obligatorische und ausnahmslos in jedem SSL-Kanalzug integrierte Dynamik-Sektion aus Kompressor und Expander-Gate, sowie die regelbaren Hoch- und Tiefpassfilter fehlen. Anstelle dessen existiert nur ein über zwei Schalter aktivierbarer Hochpassfilter, der mit Einsatzfrequenzen bei 40, 80 und sogar 120 Hertz arbeitet, wenn man beide Schalter gleichzeitig drückt. Der Equalizer hat nur ein Mittenband, lediglich das Tiefenband ist in der Lage, per Schalter in Shelving- und Peak-Charakteristik zu arbeiten. Das Höhenband ist ausschließlich als Shelving-Filter ausgelegt.

Doch der Alpha Channel will sich nicht mit seinen Brüdern messen. Die Konzeption des Channelstrips zielt nicht auf die authentische Reproduktion des Kanalzugs eines bestimmten SSL-Mischpults. Der Alpha Channel ist primär dazu entwickelt worden, um sich im Verbund mit DAWs optimal als Frontend zu empfehlen. Denn das Gerät lässt sich gleichzeitig als Channelstrip, Audio-Interface und Monitor-Controller betreiben. Die vermeintliche Light-Variante eines originalen SSL-Kanalzugs wartet nämlich mit einigen Features auf, die so in keinem anderen Xlogic-Produkt enthalten sind. Zu nennen ist ein ab Werk eingebauter A/D-Konverter, der sich bei den übrigen Geräten dieser Serie nur aufpreispflichtig nachrüsten lässt und über eine Cinch-Buchse somit eine digitale Aufnahme im S/PDIF-Consumer-Format erlaubt. Der Alpha Channel wartet darüber hinaus mit Send- und Return-Buchsen auf, die nicht nur zum Einschleifen von Effektgeräten dienen. Die Hauptfunktion der Insert-Buchsen erweitert sich dank einer Schaltmatrix, die sie somit auch für andere Zwecke nutzbar macht. Eine Premiere feiert schließlich der integrierte…

automatische Limiter, der am Ende der Signalkette noch vor den analogen und digitalen Ausgängen dafür sorgt, dass eine Aufnahme in die DAW ohne Clipping  über die Bühne geht.

Zwar ist im Xlogic-Neuling nicht die moderne und kostenintensivere, von SSL als Super Analogue bezeichnete Technik eingesetzt, die im XL9000 K oder AWS 900 Pult für Highend-Klang sorgt. Dafür verrichtet eine Vorverstärker-Sektion im Alpha Channel ihren Dienst, die in leicht modifizierter Art dem E Signature Channel entlehnt ist. Hier wie dort lässt sich zusätzlich ein so genannter Variable Harmonic Drive-Schaltkreis (VHD) aktivieren und hinzumischen, der für zusätzliche klangliche Vielfalt sorgt. Die schon vom großen Bruder bekannten Schalter zur Aktivierung der Phantomspeisung, eines Pads, das Signale um 20 dB dämpft, sowie zum Drehen der Phase und zur Anhebung des Eingangswiderstands von einem auf zehn Kiloohm zum Anschluss von E-Gitarren und Bässen komplettieren die Einstellmöglichkeiten. Der Equalizer ist dem so genannten Black-Knob-Modell aus der G-Serie nachempfunden. Mit diesen Bauteilen und Funktionen besitzt der Alpha Channel trotz aller Kompromisse in der Ausstattung immer noch die wesentlichen SSL-Features.

Zwar erschließen sich die Bedienmöglichkeiten und Funktionen am Gerät größtenteils von selbst. Doch die Feinheiten, sowie entstandene Fragen etwa zum Umgang, sollten spätestens beim Studium des Handbuchs ausgeräumt sein. Das mitgelieferte Heftchen, das diesen Job erledigen sollte, ist allerdings eine Zumutung und verdient noch nicht einmal die Bezeichnung Produktbroschüre. Das ist weder einer Firma von Weltruf würdig, noch werden damit die Vorzüge des Geräts entsprechend dargestellt. Auf zwei Doppelseiten finden sich schematische Zeichnungen von Vorder- und Rückseite nebst viel zu kurzer Erläuterung der Elemente. Auf der Homepage von SSL (www.solid-state-logic.com) werden wir durch Klick auf einen leicht zu übersehenden Link fündig und laden uns ein „Tipps & Tricks“ betiteltes Dokument herunter, das die Wesenszüge des Alpha Channels schließlich profund erläutert. Dort erfährt der SSL-Anwender, was es mit der VHD-Schaltung auf sich hat: Dieser Schaltkreis ist quasi additiv in den Vorverstärker integriert und fängt erst bei extrem hohen Einstellungen des Gain-Reglers – ab etwa Drei-Uhr-Stellung – an zu arbeiten, indem sich über den VHD-Regler gezielt die dritten Harmonischen verstärken lassen, die einem anliegenden Signal zu mehr Wärme und Charakter verhelfen. Zu entnehmen ist diesem Dokument auch die Arbeitsweise des A/D-Konverters. Der S/PDIF-Eingang dient lediglich zur Aufnahme eines Wordclock-Signals. Ist an dieser Buchse nichts angeschlossen, so arbeitet der Alpha Channel als Master mit einer festen Samplingrate von 44,1 Kilohertz.

Synchronisiert etwa mit einem Audio-Interface vermag das Xlogic Gerät Samplingraten zwischen 32 bis 108 Kilohertz zu verarbeiten. Einfacher geht’s nimmer bei der Aufnahme digital gewandelter Signale. Zusätzlicher Clou: Das digitale Ausgangssignal liegt logischerweise nicht in stereo, aber trotzdem zweikanalig vor. Der linke Kanal führt das am Hauptausgang anliegende und im Gerät entsprechend bearbeitete Signal. Der rechte Kanal offeriert dasselbe Signal, jedoch in Reinform direkt nach dem Vorverstärker-Abgriff. Der Anwender erhält bei digitaler Aufnahme also auf einen Schlag zwei Alternativen zur Auswahl. Besonderheit: Der digitale rechte Ausgang wird automatisch um 12 dB gesenkt, so dass ohne Einwirkung des Limiters genügend Headroom selbst bei hohen Signalstärken vorhanden ist. Diese Absenkung findet sich auf analoger Seite an der Send-Buchse wenn zuvor der Limiter aktiviert wurde. Diese pfiffige Vorsichtsmaßnahme ist sinnvoll wenn das Send-Signal in ein Audio-Interface geführt wird. Ein digitales Clipping reduziert sich dadurch auf ein Minimum.   

Der von SSL getaufte Lite Limiter meldet sich im Betrieb, je nach Beanspruchung, durch unterschiedlich aufleuchtende Farben an seinem Aktivierungsschalter. Die Automatik reagiert unterschiedlich in Abhängigkeit zu den gemachten Einstellungen am Gerät. Die beiden parallel verschalteten und mit Link bezeichneten Cinch-Buchsen dienen als Side-Chain-Anschlüsse zur Verbindung mit weiteren Alpha Channels. Ihr ausschließlicher Zweck besteht darin, etwa im Stereobetrieb die Arbeit der Limiter zu harmonisieren.

Anhand mehrerer Anwendungs-Szenarien erfahren wir schließlich auch, was es mit den drei Schaltern IN, SUM und POST EQ auf sich hat, die unterschiedliche Routings ermöglichen und den Alpha Channel zu einem Tausendsassa in Sachen Signalverschaltung macht. Die Aktivierung des IN-Schalters hat zur Folge, dass die Send- und Return-Buchsen Signale führen. Ein dort angeschlossener Kompressor kann seinen Dienst also erst dann verrichten, wenn der Schalter gedrückt ist. Der POST EQ-Schalter erlaubt das Routing der Inserts wahlweise vor oder nach Equalizer und Trittschallfilter aber immer noch vor dem Limiter. Ist der Schalter gedrückt, befindet sich der Insert hinter dem Filter/Equalizer und
erlaubt so – etwa bei Anschluss eines Kompressors – die Dynamikbearbeitung eines bereits entzerrten Signals.

Den Vogel schießt der Alpha Channel schließlich mit der Funktion ab, die bei Betätigung des SUM-Schalters einsetzt: Sie nimmt Signale an der Return-Buchse aus dem Signalfluss heraus und führt sie auf eine separate Leitung, die schließlich mit den (unbearbeiteten) Signalen am Vorverstärker vor dem Limiter wieder summiert werden. Der Alpha Channel vermag also, obwohl mono ausgelegt, die Verarbeitung von zwei unterschiedlichen Signalquellen, im Fachjargon Double Processing genannt. Ein Beispiel: Der Klang einer verstärkten E-Gitarre lässt sich zweifach in den Alpha Channel leiten, indem ein am Vorverstärker angeschlossenes Mikrofon den Klang aus dem Lautsprecher abnimmt. Gleichzeitig wird das Direkt-Signal aus dem Verstärker per Klinkenkabel über die Return-Buchse zusätzlich in den Channelstrip geführt (Siehe dazu auch den Test des Portico 5016 auf Seite 78.) Beide Signale werden schließlich vor dem Ausgang gemischt beziehungsweise summiert. Die Balance zwischen Mikrofon- und Direktsignal lässt sich dann über die Lautstärkeregler des Gitarren- und Alpha Channel Verstärkers austarieren. Zusätzliches Feature: Klingt das Ergebnis unbefriedigend, sorgt der Phasen-Schalter am Alpha Channel unter Umständen für Abhilfe und erweitert nochmals die Sound Design Optionen und das alles nur mit einem Gerät.

Die Einsatzmöglichkeiten des Alpha Channel erweitern sich durch die Insert-Anschlüsse und die drei Schalter enorm. Außer der oben dargestellten separaten Eingangsmöglichkeit lassen sich Effektgeräte in herkömmlicher Weise einschleifen und nutzen. Die Send-Buchse kann als alternativer Direct out mit oder ohne Equalizer genutzt werden, etwa zum Anschluss an ein Audio-Interface, wobei der eigentliche analoge Ausgang inklusive Klangbearbeitung zum Anschluss an einen Monitor dienen kann. Mit dem digitalen Ausgang erweitern sich die Verschaltungsmöglichkeiten noch einmal. Insgesamt verfügt der Alpha Channel also über zwei Eingänge und drei Ausgänge.

Die Ergebnisse unserer im Testlabor von Professional audio Magazin durchgeführten Messungen des Alpha Channel sind eigentlich erfreulich gut und zeigen, dass trotz des günstigen Verkaufspreises in Sachen analogem Sound keine Abstriche gemacht wurden, wäre da nicht eine Ausnahme: Der D/A-Konverter gibt Anlass zur Kritik. Zwar überzeugt er mit einem schnurgeraden Frequenzgang. Doch mit einer Wandlerlinearität die nur bis cirka -100 dB hinabreicht, sind Aufnahmen mit 24 Bit hinfällig. Die digitale Schnittstelle vermag Signale nur in einer Wortbreite von cirka 17 Bit auszugeben. Nicht akzeptabel ist, dass das S/PDIF-Ausgangs-Signal das so genannte SCMS-Copy-Bit enthält, das ein nachträgliches digitales Kopieren der Aufnahme verhindert. Dieses Ärgernis engt nicht nur die Einsatzmöglichkeiten des Geräts ein, sondern verleiht ihm letztlich doch den Nimbus eines abgespeckten faulen Kompromisses. Wer Signale direkt vom Alpha Channel in einen CD-/MD-/DAT-Recorder aufnimmt, hat somit keine Möglichkeit zur Vervielfältigung dieser Aufnahme. Wir hätten das anders gelöst.

Dafür weiß der Alpha Channel auf analoger Ebene messtechnisch durchweg zu überzeugen. Die Kurven der Frequenzgänge sowohl am Mikrofon- als auch am Line-Eingang, sowie im Instrumentenbetrieb bei aktiviertem Hi-Z-Schalter zeigen bis hinauf auf 100 Kilohertz einen schnurgeraden Verlauf. Einzig im Hi-Z-Betrieb steigt die Kurve im nicht mehr hörbaren Bereich leicht an. Die Messung der Gleichtaktunterdrückung liefert ebenfalls ein erstklassiges Ergebnis: Die Messkurve zeigt in den Eckpositionen des Frequenzspektrums hervorragende Werte von -80 und -70 dB. Im relevanten Hörbereich verläuft die Kurve zwischen -80 bis -90 dB – exzellent. Die Messungen für Fremd- und Geräuschspannungen ergeben am Mikrofon-Eingang mit 80,6 und 83,3 dBu sowie am Line-Eingang mit 84,7 und 87,1 dBu ebenfalls sehr ordentliche Ergebnisse. Einzig bei aktiviertem Hi-Z zeigt sich ein relativ hohes Brumm-Signal bei 150 Hertz. Mit Werten für die Fremd- und Geräuschspannung von nur 53,1 und 62,1 dBu zeigt der Alpha Channel dort nur befriedigende Werte. Auffällig
ist, dass unabhängig von der Stellung des Gain-Reglers, im FFT-Spektrum ein k2-Wert von cirka -60 dB und ein k3-Wert cirka 20 dB darunter vorhanden ist, die allerdings klanglich eher schönfärbend als störend wirken. Der aktivierte
VHD-Schaltkreis führt schließlich bei voll aufgedrehtem Regler zu einer deutlichen Anhebung von k3 auf cirka -57 dB. Damit einher geht ein k2-Wert der bis auf -58 dB hinaufreicht, sowie eine minimale Erhöhung von k4 und k5 in Bereichen um etwa -90 dB. Die Messung des Gesamt-Klirrfaktors über die Frequenz von 20 Hertz bis 22 Kilohertz liefert folglich unterschiedliche Ergebnisse: Bei deaktiviertem VHD ergibt die Messung einen Wert von 0,02 Prozent. Bei voll aufgedrehtem VHD-Regler steigt das Ergebnis auf immer noch gute 0,05 Prozent. Im Gesamt-Vergleich zum E Signature Channel zeigt sich der SSL-Neuling also teilweise schlechter.  

Im intensiven Hörtest muss der Alpha Channel schließlich seine klanglichen Qualitäten unter Beweis stellen. Dazu erstellen wir sowohl Sprach- und Gesangsaufnahmen, als auch Aufnahmen von E-Gitarre und Bass, die wir direkt ans Gerät anschließen. Wir verbinden sowohl den Hauptausgang, als auch den Insert-Send mit dem Eingang unseres Lynx Aurora 8 Wandler und fertigen auch Aufnahmen über den S/PDIF-Ausgang an. Sprach-, Gesangs-, sowie auch Instrumentenaufnahmen erklingen transparent und klar. Die Auflösung bis in den Höhenbereich ist sauber, präzise und klar. Im Vergleich zum Lake People F335 Mic-Preamp fällt der Alpha Channel jedoch wie schon beim Test des E Signature Channel durch eine angenehme Betonung im Mittenbereich auf, die sämtlichen Aufnahmen schmeichelt und etwa einer über Mikrofon aufgezeichneten Gitarre eine Spur mehr Körper und Charakter verleiht. In Sachen Dynamik-Auflösung vermissen wir nichts. Sprach- und Gesangsaufnahmen mit großen expressiven Bandbreiten werden in allen Nuancen authentisch eingefangen.

Bei Einsatz des VHD-Schaltkreises folgen wir zunächst den Empfehlungen von SSL und stellen den Gain-Regler in Drei-Uhr Position. Jedoch ist hierbei das Zusammenspiel zwischen Ausgangsregler, Limiter und auch des Equalizers peinlich genau auf die Vorverstärkung hin abzustimmen. Anfangs erhalten wir nur allzu leicht ein verzerrtes Ergebnis. Schließlich finden wir eine Einstellung mit aktiviertem Limiter, der im Test übrigens durch seine eher unauffällige und somit musikalische Wirkung begeistert, in der ein Hörtest des Variable Harmonic Drive möglich ist. Die klangliche Wirkung ist sehr subtil. Wer sich drastische Klangänderungen verspricht, wird enttäuscht sein. Dennoch vermag diese Schaltung einer Bass- und Gitarren-Aufnahme fast unmerklich zu ein wenig mehr Größe und Knurrigkeit zu verhelfen. Als wir nach einer Weile den VHD-Regler wieder auf Null stellen schleicht sich, ohne es näher bezeichnen zu können, der Höreindruck ein, dass den Instrumenten etwas fehlt. Bei Vokalaufnahmen ist dieser feine Eindruck kaum zu hören.

In Gesamtheit zeigt sich der Vorverstärker von seinen klanglichen Qualitäten gleichauf mit dem E Signature Channel. Unterschiede bei analoger Herausführung des Signals zwischen Hauptausgang und dem Insert-Send sind nicht vorhanden. Das digital gewandelte Ausgangssignal ist jedoch minimal beschnitten. Die Höhen und der Bassbereich erklingen im Vergleich zu den extern gewandelten Analogsignalen etwas verhaltener. Die digitalen Aufnahmen lassen es überdies an Luftigkeit fehlen. Als zusätzliche Ausgangs-Option mag der S/PDIF-Ausgang im einen oder anderen Fall hilfreich sein. Um den bestmöglichen SSL-Sound aus dem Alpha Channel herausholen zu können, empfehlen wir allerdings den Gebraucheines externen Wandlers.

Doch der Vorverstärker ist nur eine der Klang formenden Komponenten. Wie bereits erwähnt verrichtet im Alpha Channel eine abgespeckte Version des so genannten Black-Knob-Equalizers seinen Dienst, der mit seinem typisch britischen Sound angenehm auffällt. Trotz fehlenden zweiten Mittenbands gefällt er durch seine kraftvolle Wirkung und seinen musikalischen Eingriff ins Material. Zumindest in Bässen und Höhen sind präzise Klang-Nuancen modellierbar. Das fest in Shelving-Charakteristik ausgelegte Höhenband vermag Rauschanteile gezielt zu unterdrücken und Instrumenten-Aufnahmen zu deutlicher Silbrigkeit zu verhelfen. Erst der Verbund aus Pre-Amp und Equalizer macht aus dem Alpha Channel ein SSL-Produkt.

Fazit

Mit dem Xlogic Alpha Channel kommt ein Gerät auf den Markt, das man aufgrund seiner vermeintlich spärlichen Ausstattung nicht unterschätzen sollte. Die Entwickler von SSL haben es durch sinnvolle Reduktion von Klang formenden Elementen geschafft die Balance zwischen originalem SSL-Sound und attraktivem Preis herzustellen. Der integrierte Limiter und die genialen Schaltmöglichkeiten der Insert-Schnittstelle profilieren den Alpha Channel noch einmal. Einzig der unzureichende A/D-Wandler trübt den ansonsten tadellosen Eindruck des Xlogic-Neulings.

Erschienen in Ausgabe 05/2007

Preisklasse: Oberklasse
Preis: 1679 €
Bewertung: gut
Preis/Leistung: sehr gut