Weiße Controller-Ware
Der chinesische Hersteller Icon präsentiert mit seiner Qcon-Serie professionell ausgestattete DAW-Controller und sagt den Platzhirschen in diesem Marktsegment, nicht zuletzt durch einen günstigen Preis, den Kampf an. Wer als Sieger daraus hervorgeht und was die Modell-Kombination Qcon Pro und Qcon Ex leistet, steht im Test.
Von Georg Berger
Auch wenn es eine Binsenweisheit ist: Wer bei der Arbeit am Sequenzer anstelle der Maus-Bedienung richtig analoges Mix-Feeling haben will, kauft sich einen DAW-Controller. Die Platzhirsche sind dabei Mackie mit seiner MCU Pro und Avid (vormals Euphonix) mit seiner Artist-Serie, nicht zuletzt auch durch ihre Datenübertragungs-Protokolle, die mittlerweile einen Industrie-Standard bilden (siehe Tests in den Heften 5/2007, 3 und 8/2008 sowie 11/2009). Daneben haben sich im Amateur-Lager auch Modelle wie etwa der BCF2000 von Behringer als kostengünstige Alternative durchsetzen können, die im Vergleich zu den Mackie- und Avid-Produkten nur einen Bruchteil kosten, aber auch nur einen vergleichsweise rudimentären Funktionsumfang bieten. Zwischen diesen Polen klaffte bis vor etwa zwei Jahren eine riesige Lücke, als der chinesische Hersteller Icon erstmals den Qcon Controller vorstellte. Für rund 700 Euro bot die DAW-Mischkonsole fast den gleichen Funktionsumfang und eine beinahe identische Ausstattung wie der etwa doppelt so teure Mackie MCU-Controller, Datenübertragung via Mackie Control-Protokoll inklusive. Folglich konnte sich das Qcon-Modell einer beachtlichen Aufmerksamkeit und Resonanz erfreuen. In gleichem Maße wurde jedoch auch gleich Kritik an Ausstattung und Funktionsumfang geübt, die sich der Hersteller offensichtlich zu Herzen genommen hat. Denn auf der diesjährigen Musikmesse präsentierte Icon mit dem Modell Qcon Pro einen überarbeiteten Nachfolger, der bei gleichem Verkaufspreis diese Kritikpunkte nivelliert. Das wichtigste Novum markiert hierbei die Möglichkeit, die Zahl der Channelstrips mit einer speziell auf das Pro-Modell zugeschnittenen achtkanaligen Faderbank, dem rund 480 Euro kostenden Qcon Ex-Controller, zu erweitern, der ebenfalls auf der 2012er Musikmesse Premiere feierte. Bis zu drei Qcon Ex sollen sich dabei im Verbund mit dem Qcon Pro betreiben lassen. Daneben wartet die Pro-Ausgabe mit weiteren Detail-Verbesserungen auf wie etwa LED-Kränzen um die Potis. Der Monitor-Button in den Channelstrips ist jetzt nicht mehr vorhanden. Dafür sind die Drehgeber, ebenso wie am MCU Pro, jetzt mit einer Schaltfunktion versehen. Die Fader warten mit sensitiven Ganzmetall-Faderkappen auf. Zudem enthält jeder Channelstrip ein LED-Meter und eine aufgedruckte Skala und erstmals findet sich ein separates Counter-Display zur Anzeige von Takt, Zeit und SMPTE-Code. Im Innern ist der Nachfolger jetzt auch mit dem Mackie HUI Protokoll ausgestattet, so dass sich der Icon-Controller ab sofort auch erfolgreich mit Pro Tools in Verbindung setzen kann. Zum Test tritt das Pro-Modell zusammen mit einem Qcon Ex an.
as besondere Extra-Feature, den Qcon Pro durch Einbau einer aufpreispflichtigen Zusatzkarte um ein waschechtes 10×10-Kanal Audio-Interface zu erweitern, muss im Test jedoch außen vor bleiben. Die speziell dafür vorgesehene Umix1008-Karte wird erst im dritten Quartal erhältlich sein. Wir bemühen uns, einen Test dieser Karte sobald als möglich nachzureichen.
Im Vergleich zum Vormodell hat sich bis auf die oben erwähnten Neuheiten und einigen weiteren, leichten kosmetischen Anpassungen – neue Poti-Knöpfe, leicht veränderte Drucktaster, ein massives Jog-Rad – ansonsten nicht viel geändert, bis auf eines noch: Die Beschriftung der Tasten in der Mastersektion ist jetzt auf Apple Logic Pro und nicht mehr auf Steinberg Cubase/Nuendo ausgelegt. Steinberg-Anwender müssen eine der mitgelieferten Tastatur-Schablonen auf die Master-Sektion legen. Daneben finden sich im Lieferumfang übrigens noch Schablonen für Magix Samplitude¬ und Ableton Live. Doch der Reihe nach. Beeindruckend fallen die Dimensionen, die Verarbeitung und das hohe Gewicht des Qcon Pro aus. Mit über 50 Zentimetern Breite und rund 48 Zentimetern Tiefe fordert der Controller deutlich mehr Platz für sich ein als die Mitbewerber. Mehr noch stellt der Qcon Pro mit diesen Dimensionen deutlich klar, wer auf dem Desktop das Sagen hat. Mit rund sieben Kilo gibt er sich zudem eindrucksvoll als Schwergewicht zu erkennen, das sich nicht mal eben so leicht unter den Arm klemmen und transportieren lässt. Mit verantwortlich dafür zeichnet das aus Aluminium und Stahlblech gefertigte Ganzmetall-Gehäuse, das im Großen und Ganzen Stabilität und Robustheit vermittelt. Das Blech der Pultoberfläche zeigt jedoch eher grobschlächtig, rohes und unbehandelt wirkendes Aluminium, was Ästheten eventuell sauer aufstoßen könnte. Im Ensemble mit Apple-Rechnern bildet der in silber und weiß gehaltene Controller jedenfalls ein in sich stimmiges Ganzes. Abseits dessen sticht der Qcon Pro mit dieser Farbgebung deutlich aus dem Einheits-Schwarz der Studio-Peripherie hervor. Der Qcon Ex Controller folgt logischerweise exakt dem Design des Pro-Modells. Beraubt um die Master-Sektion offeriert es eine identische Channelstrip-Ausstattung, bestehend aus dem Motorfader, dem Drehgeber mit Schaltfunktion, einem Display sowie Tasten zum Ausführen von Record, Solo, Mute und zum Selektieren des Kanals. Das Einschalten des Direct Monitorings geschieht übrigens jetzt ebenso wie am Mackie-Vorbild durch Druck auf den Poti. Mit knapp fünf Kilo ist auch das Ex-Modell nicht gerade ein Leichtgewicht. Mit einer Breite von knapp 34 Zentimetern räumt die Faderbank den Bedienelementen wiederum viel Platz ein. Wer das Gesamt-Ensemble aus Pro-Modell plus drei Ex-Modulen einsetzen will, kratzt mit etwas über 1,50 Meter Gesamtbreite schon an die Dimensionen großformatiger Konsolen. Das wirkt zwar eindrucksvoll und professionell, erfordert aber schon eine individuelle Aufstell-Lösung.
Unschön sind allerdings die Ränder des Oberflächen-Blechs an beiden Controllern, die über die Seitenteile hinausragen. Sie sind zwar bearbeitet, wirken aber dennoch scharfkantig und wenig Vertrauen erweckend. Auffällig: Das zweizeilige, hintergrundbeleuchtete LC-Display ist in ein separates Teil-Gehäuse eingefasst. Der Grund: Das Display ist im Winkel verstellbar, so dass sich die dort dargestellten Werte bequem von jeder Position aus ablesen lassen. Für dieses praxisgerechte Detail, das es bei den anderen nicht gibt, heimst der Qcon Pro ein Extra-Lob ein. Auffallend sind auch die Seitenteile, die mit einer dicken, griffigen Gummischicht ummantelt sind. Solch eine Gummierung hätten wir uns auch an den Rändern der Pultoberfläche gewünscht, denn beim Transportieren des Pults umgreifen wir zwangsläufig die überstehenden Ränder der Oberfläche. Das ist nicht ganz schlüssig gedacht, aber dennoch verschmerzbar. Denn wenn die Qcons einmal ihren Platz gefunden haben, werden sie ihn auch nicht so schnell wieder verlassen.
Auf der Stirnseite des Qcon Pro nimmt eine Blende den Großteil des Platzes ein. Auf der Oberseite ist analog dazu ebenfalls eine abnehmbare Blende angebracht. Hinter beiden Blechen findet sich ein Schacht zur Aufnahme des erwähnten Audio-Interfaces. Links davon ist eine Reihe von Anschlüssen eingelassen. Außer einer USB 2.0-Schnittstelle, versammeln sich dort eine Buchse zum Anschluss des mitgelieferten Netzteils, ein Netzschalter sowie zwei Klinken-Buchsen zum Anschluss von Fußschaltern. Der Qcon Ex verfügt über das gleiche Arsenal an Anschlüssen. Weitere USB-Buchsen, die den Anschluss der Qcon Ex Faderbänke direkt ans Pro-Modell ermöglichen würden, sind Fehlanzeige, weshalb der Einsatz eines USB-Hubs beim Betrieb mehrerer Qcons empfehlenswert ist.
Die untere Schmalseite des Qcon Pro wartet mit gleich zwei Klinken-Buchsen zum Anschluss von Kopfhörern sowie jeweils einem Lautstärke-Poti auf. Beide Buchsen sind logischerweise erst nach Einbau der Interface-Karte funktionsfähig. Allerdings müssen wir an dieser Stelle ernsthaft Kritik üben. Denn sowohl die Buchsen als auch die Potis sind lediglich im Innern an der Platine befestigt. Mehrfaches Ein- und Ausstecken von Kopfhörern und permanentes Regulieren der Lautstärke könnte über kurz oder lang zu erheblichem Schaden führen. Gerade die Potis, deren Knöpfe in einem viel zu großen Loch eingelassen sind, besitzen ein beträchtliches Spiel. An dieser Stelle hat der Hersteller jedenfalls eindeutig am falschen Ende gespart. Sicherlich, wer den Qcon Pro ausschließlich als DAW-Controller einsetzen will, kann und wird darüber hinwegsehen. Von uns gibt es dennoch einen Punktabzug dafür.
Alles bestens können wir jedoch bei den Bedienelementen der Pultoberfläche vermelden, wenngleich sich einige Auffälligkeiten zeigen. Wie auch schon beim Vorgänger sind Motorfader von ALPS verbaut und die großen, halbtransparenten und hinterleuchteten Drucktaster gefallen durch ihre Griffigkeit und einen angenehm zähen und geräuschlosen Schaltweg. Das Jog-Rad wirkt nicht zuletzt durch den schweren Aluminium-Knopf deutlich wertiger als etwa das Kunststoff-Pendant im Avid Artist Control. Es weist eine Rastung auf, die etwas gröber ausfällt als bei den Mitbewerbern von Mackie und Avid. Im Test zusammen mit Steinberg Cubase 6.5 gibt es jedoch nichts zu meckern. Beim Drehen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten flitzt der Transport-Cursor im Projektfenster wie gewünscht flüssig vorwärts und rückwärts. Die Fader fallen durch eine insgesamt gute Auflösung und Ansprache auf, die jedoch im Vergleich zum Mackie und zur Artist-Serie jedoch ein wenig abfällt.
Gleiches gilt auch für die Drehgeber. Sie warten zudem mit einer recht groben Rastung auf, die zwar leichtgängig ist, aber nicht in jedem Fall auf ungeteilte Begeisterung treffen dürfte. Zumindest wir hätten uns stufenlos verstellbare Modelle gewünscht. Aber das ist letztlich auch Geschmackssache. Bemerkenswert: Im Test sind uns die Wertesprünge von Rastung zu Rastung jedoch zu groß. Das exakte Einstellen genau aufs Hertz wird dadurch zur Geduldsprobe. Auffällig: Je höher wir uns in einer Werteskala befinden, desto größer fallen die Sprünge aus. Ein Beispiel: Von Rastung zu Rastung ändert sich die Center-Frequenz eines Equalizer-Bandes wie folgt: 208, 218, 229, 241 und so weiter. Wer etwa 223 Hertz einstellen will, muss also zwangsläufig zur Maus greifen. Fairerweise müssen wir jedoch anmerken, dass exakte Punktlandungen auch nicht mit den Artist-Geräten und der MCU gelingen, wenngleich die Auflösung merkbar feiner ausfällt. Der Trick, die Parameter per Flip-Funktion auf die Fader zu legen, hilft beim Qcon Pro in dem Fall auch nicht wirklich, denn im Test zeigt das Einstellen mit dem Fader das gleiche Verhalten, weshalb die Poti-Rastung nicht ursächlich dafür verantwortlich zu machen ist. Zugegeben, solche feingliedrigen Detail-Arbeiten sind mehr im Spur-Editing, als im Mix zu Hause. Dennoch zeigt das oben aufgeführte Beispiel, wo sich abseits vom Verkaufspreis ein Unterschied zu den Platzhirschen zeigt. Inwiefern sich die Auflösung mit Hilfe eines Firmware-Updates verbessern lässt, bleibt jedoch abzuwarten. Das Update der Firmware mit Hilfe der mitgelieferten, völlig simpel zu bedienenden, Software von Version 1.01 auf 1.02 hat jedenfalls keine Besserung gebracht. Für die eigentlichen Mix-Aufgaben reicht die Fader- und Poti-Auflösung aber in jedem Fall aus, zumal im Test nicht der Hauch von Lautstärkesprüngen hörbar ist. Gleiches gilt auch für das kontinuierliche Sweepen der Filter durch den Frequenzbereich, um Resonanzen gehörsmäßig auf die Schliche zu kommen. Zur Ehrenrettung sei auch vermerkt, dass Parameter, die Wertebereiche von Null bis 100 aufspannen, sehr wohl präzise in Einer-Schritten sowohl per Poti, als auch via Fader einstellbar sind.
Nichts zu meckern gibt es bei den Motorfunktionen der Fader. Beim Abspielen eines Projekts mit entsprechend einprogrammierten Automationen überzeugen sie durch eine blitzschnelle Ansprache und folgen geschmeidig den Fader-Fahrten im virtuellen Mixer.
Hinsichtlich Bedienung und Funktionsumfang zeigen sich – nicht zuletzt auch durch die fast identische Ausstattung –¬ auffallend viele Parallelen zum Mackie MCU Pro. Eigentlich könnten wir diesen Test jetzt mit dem Verweis auf den Test des Mackie-Geräts in Heft 5/2007 getrost abschließen. Doch ganz so einfach wollen wir es uns nicht machen, zumal der Qcon Pro durchaus auch eigene Wege geht. Das Installieren einer Treiber-Software ist weder auf Mac-, noch auf Windows-Rechnern nötig. Einfach den Qcon Pro mit dem Computer verbinden, einschalten und schon wird das Gerät als USB-Verbundgerät erkannt und über die Betriebssystem-eigenen Treiber angemeldet. Ab Werk enthält der Qcon Pro sechs Sequenzer-Templates sowie einen MIDI-Modus zum Ansteuern etwa von virtuellen Synthesizern oder von Sequenzern, die nicht per Template abgedeckt sind. Der Reihe nach stehen Apple Logic Pro, Steinberg Cubase und Nuendo, Magix Samplitude, Ableton Live sowie Avid Pro Tools zur Auswahl. Anwender von Cakewalk Sonar X1 bleiben allerdings nach wie vor außen vor. Im Test weigert sich auch der Pro-Controller beharrlich mit der Cakewalk-DAW in Kontakt zu treten. Ursächlich verantwortlich dafür ist der fehlende Handshake-Modus –¬ Icon hat quasi eine eigene Interpretation des Mackie Control Protokolls implementiert –¬, den Sonar braucht, um den Controller identifizieren zu können.
Erst durch ein kompliziertes Verfahren mit zwei MIDI-Ports und der Eingabe von Sysex-Befehlen treten Sonar und Qcon Pro erfolgreich miteinander in Kontakt, nachzulesen im Internet-Forum von Cakewalk. Das ist zwar lästig, muss aber gottlob für jeden Controller nur einmal ausgeführt werden. Sonar-Anwender, die sich für die Qcons interessieren, sollten dies also berücksichtigen. Eleganter wäre natürlich, wenn Icon den fehlenden Handshake-Modus per Firmware-Update implementieren und ein eigenes Sonar-Template nachreichen würde.
Die verfügbaren Templates lassen sich dabei ausschließlich beim Einschalten des Controllers ändern. Das geht denkbar einfach über die beiden Pfeil-Tasten und den DAW-Mode-Button oben rechts in der Master-Sektion. Ist einmal der gewünschte Sequenzer ausgewählt, hat man fortan seine Ruhe, denn der Qcon Pro merkt sich die Einstellung. Bei Anschluss des Qcon Ex müssen wir zusätzlich noch eine ID-Nummer für den Extender vergeben, damit der Rechner weiß, wo und wie er die Kanal-Datenströme zu verteilen hat. Anstelle der Pfeil- und DAW-Taste, müssen wir am Qcon Ex dafür die Record-Tasten der Kanäle 6 bis 8 nutzen. Auch diesen Schritt müssen wir nur einmal ausführen und haben fortan unsere Ruhe. In Cubase 6.5 rufen wir anschließend den Geräte-Manager auf und drücken auf den Plus-Button, um ein Fernbedienungsgerät auszuwählen, in dem Fall den Mackie Control-Eintrag. Anschließend müssen wir auf der rechten Seite den MIDI-Ein- und Ausgang auswählen und schon ist der Qcon Pro in Cubase angemeldet. Das gleiche Prozedere müssen wir anschließend noch einmal für den Qcon Ex ausführen. In Windows XP geben sich die Controller übrigens schnöde als „USB-Audiogerät“ zu erkennen. Windows 7 zeigt jedoch eine eindeutige Bezeichnung in der Ausklappliste. Wie gehabt lassen sich anschließend im Geräte-Manager noch 16 Sequenzer-Befehle nach eigenem Gusto definieren, die am Pro-Modell über die acht Funktions-Buttons in Kombination mit dem Shift-Taster rasch aufrufbar sind. Ist dies geschehen, lassen sich Projekte nach allen Regeln der Kunst an den Controllern abmischen. Erwartungsgemäß verteilen sich anschließend sukzessiv am Extender beginnend 16 Kanäle. Wie gehabt können wir dabei die Kanalzüge wahlweise einzeln oder in Bänken zu je acht, respektive 16 Kanälen nach vorne und hinten verschieben, wobei die Anzeigen selbstverständlich mit wandern. Über die Taster der Qcon Effects-Sektion haben wir alles im Griff. Wir rufen den Mixer und Kanal-Editor auf, stellen den Kanal-EQ ein, rufen Plug-ins und Instrumente auf, editieren sie, wir schalten die Automation einer zuvor selektierten Spur ein und aus und zeichnen entsprechende Fahrten auf, ganz so wie dies auch im MCU Pro möglich ist, inklusive Setzen und Aufrufen von Markern. Einzig die im Mackie-Controller verfügbare Group-Funktion zum individuellen Belegen von Spuren auf die Kanalzüge fehlt im Qcon Pro, womit sich aber durchaus leben lässt. Dafür punktet er mit der Möglichkeit, die Motor-Funktion der Fader abzuschalten. Zudem sorgt die Lock-Funktion quasi für ein Einfrieren der momentan eingestellten Positionen. Das gibt’s bei der Konkurrenz nicht und bietet zusätzlichen Komfort. Wen das Automations-Ballet bei der Arbeit stört, schaltet es einfach ab und per Lock-Funktion ist ein unabsichtliches Verstellen von Fadern und Potis ausgeschlossen.
Fazit
Icon präsentiert mit dem Modell Qcon Pro mitsamt der Möglichkeit per Qcon Ex die Zahl der Channelstrips zu erweitern, ein deutlich ausgereifteres System im Vergleich zur Vorversion. Dabei gibt sich der Qcon Pro deutlich als Mackie MCU-Klon zu erkennen, wobei jetzt der Großteil der von Anwendern monierten Kritikpunkte ausgeräumt wurden. Als deutlich kostengünstigere aber vergleichbar professionell ausgestattete Alternative zu den Platzhirschen dürfte der Qcon Pro trotz einiger Abstriche gerade im ambitionierten Amateur-Lager alsbald zu einem Verkaufsrenner avancieren.
Erschienen in Ausgabe 07/2012
Preisklasse: Oberklasse
Preis: 713 €
Bewertung: gut – sehr gut
Preis/Leistung: sehr gut – überragend
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