DANSK KONNEKTION
Das Angebot an Firewire-Audio-Interfaces wird immer unübersichtlicher und der Kaufwillige sieht inzwischen den Wald vor lauter Feuerdrähten nicht mehr. Wenn allerdings ein innovatives Unternehmen wie T.C. Electronic mit dem Konnekt 24D sein erstes Audio-Interface vorstellt, steigt der Aufmerksamkeitsfaktor.
Von Harald Wittig
Die edlen Hardware-Geräte und ausgezeichneten Software-Produkte des dänischen Herstellers genießen bei anspruchsvollen Amateuren und Profis einen hervorragenden Ruf. Neben den schon legendären Multi-Effektprozessoren und Profi-Hallgeräten können die Tüftler aus dem hohen Norden mit ihrer Power-Core-Plattform einen anhaltenden Erfolg verbuchen. Allerdings fehlte im Programm von T.C. Electronic bisher eine erschwingliche Komplettlösung, die vor allem den weniger gut betuchten Homerecorder, der Wert auf Mobilität legt, anspricht. Mit dem neuen Konnekt 24D haben die Dänen jetzt allerdings ein heißes Eisen im Feuer. Das Besondere dieses Firewire-Audio-Interface: Mit seinen insgesamt 14 Ein-und Ausgängen, der Möglichkeit mit einer Abtastrate von maximal 192 Kilohertz bei 24 Bit zu arbeiten und der Stromversorgung über den Firewire-Bus bietet es bereits viel Ausstattung für alle, die bei Aufnahmen und Produktionen bevorzugt ein Notebook verwenden. Damit nicht genug: Als besonderes Leckerli hat das Konnekt 24D die beiden Effekte Fabrik R und Fabrik C an Bord, die bereits von der Power-Core Plattform bekannt sind (siehe Test Ausgabe 7/2006). Ein eingebauter DSP-Chip übernimmt die Berechnung der Effekte selbständig und unabhängig vom Host-Rechner und erlaubt sogar den Stand-alone-Betrieb mit Fabrik– Effekt-Power. Der eingebaute AD-/DA-Wandler unterstützt alle gängigen Samplingraten von 44, 1 bis 192 Kilohertz. Allerdings stehen bei Samplingraten über 48 Kilohertz nur noch jeweils einer der beiden DSP-Effekte zur Verfügung – hier macht es sich dann doch bemerkbar, dass das Konnekt 24D nur einen DSP an Bord hat, dessen Rechenkapazität zwnagsläufig an seine Grenzen stößt. Soviel Ausstattung bieten T.C. Electronic zum einem sehr attraktiven Preis von knapp 500 Euro an. Allemal Grund genug, das Konnekt 24D einem ausführlichen Mess- und Praxistest zu unterziehen.
Mit lediglich anderthalb Kilo Kampfgewicht und den kompakten, Rucksack-freundlichen Abmessungen eignet sich das Konnekt 24D sehr gut für den mobilen Aufnahme-Einsatz. Dabei sieht das insgesamt gut verarbeitete Aluminium-Gehäuse mit seiner weißen Vorder- und Rückfront richtig schmuck aus und macht einen soliden, unterwegs-tauglichen Eindruck. Nur bei näherem Hinsehen fällt auf, dass die Kanten des Gehäuses nicht hundertprozentig entgratet sind – der allerletzte Feinschliff fehlt also, so dass das Gerät Bestnoten bei der Verarbeitung knapp verfehlt, was freilich seine Road-Tauglichkeit nicht mindert.
Das Konnekt 24 D hat insgesamt vier analoge Ein- und Ausgänge. An die beiden Combo-Buchsen auf der Vorderfront lassen sich sowohl symmetrische XLR- als auch Klinken-Kabel anschließen. Das Gerät erkennt automatisch, ob ein Mikrofon an die XLR-Buchse oder ein Instrument an die 6,3 mm Klinkenbuchse angeschlossen ist. Die beiden weißen, jeweils rechts über den Buchsen angeordneten „Pad/Inst“-Schalter dienen zur Umschaltung der Eingangsempfindlichkeit: Leuchtet das Pad-Symbol, ist der Eingang für die Line-Pegel, beispielsweise von Keyboards oder Vorverstärkern optimiert. Doch auch an die Gitarren und Bass-Fraktion dachte der Hersteller: Wird bei gedrücktem „Pad“-Schalter beispielsweise eine passive E-Gitarre angeschlossen, leuchtet die LED nicht, gleichzeitig ist die HiZ-Schaltung zum optimalen Anschluss hochohmiger E-Gitarren und Bässe mit passiven Tonabnehmern aktiviert.
Für Mikrofon-Aufnahmen spendierten T.C. Electronic dem Konnekt 24 D zwei Impact-Mikrofon-Vorverstärker, die sich durch hohe Rauscharmut und Übertragungstreue auszeichnen sollen. Ein gemeinsamer Schalter aktiviert für beide Kanäle die 48 Volt-Phantomspannung, dennoch ist es problemlos möglich, ein Kondensator-Mikrofon und ein dynamisches Mikrofon gleichzeitig zu verwenden – um beispielsweise einen Sänger und einen Instrumenten-Verstärker gleichzeitig ab- beziehungsweise aufzunehmen. Beim Einpegeln helfen die beiden griffigen, weich laufenden Drehregler zusammen mit der drei-stufigen LED-Aussteuerungsanzeige. Damit lässt sich gut arbeiten, allerdings sollten lediglich die ersten beiden LEDs leuchten, die dritte „O/L“-LED bestenfalls überhaupt nicht – sonst gibt es hässliche Verzerrungen.
Die Eingangsektion der Vorderseite wird abgerundet durch einen dritten Schalter. Dieser ist mit „Line In“-„Ch1/2 on Rear Panel“ beschriftet und dient dazu, zwischen den beiden Line-Eingängen auf der Vorderseite und zwei entsprechenden Eingängen auf der Rückseite umzuschalten. Beides mal dienen die vorderen Drehregler dem Einpegeln. Das Interface hat mit „Ch3“ und „Ch4“ noch zwei weitere Analog-Eingänge für Line-Signale. Diese lassen sich nur als Stereo-Paar regeln, sind damit aber gut geeignet für Keyboards oder Effektprozessoren mit Stereo-Ausgang.
An digitalen Ein-und Ausgängen hat das Konnekt 24D auch einiges zu bieten: Eine koaxiale S-/PDIF-Schnittstelle mit 24 Bit-Auflösung dient dabei nicht nur als digitaler Stereo-Ein-und Ausgang, sondern auch zum Einschleifen eines externen digitalen Effektgerätes. Dazu kommt ein Acht-Kanal-ADAT-Interface. Wie immer beim ADAT-Format stehen alle acht Kanäle nur bei einer Sampling-Rate von 48 Kilohertz zur Verfügung, durch die Nutzung von S/MUX reduziert sich die maximale Kanalzahl bei 96 Kilohertz auf vier Kanäle. Erfreulicherweise kann der optische Digital-Eingang auch für die Übertragung von S-/PDIF-Signalen via Toslink-Kabel genutzt werden. Das ist durchaus praktisch zum Anschluss von Konsumenten-Geräten wie MD-Recordern oder CD-Playern, um beispielsweise älteres Material im Computer zu bearbeiten.
Natürlich gibt es die obligatorischen MIDI-In und Out-Anschlüsse und zwei Firewire-Anschlüsse. Das Konnekt 24 D wird üblicherweise direkt vom Rechner über den Firewire-Bus mit Strom versorgt. Allerdings wird das mitgelieferte Netzteil benötigt, wenn, wie bei vielen Notebooks üblich, kein Sechs-Pin-Firewire-Anschluss zur Verfügung steht oder wenn mehrere Konnekt 24 D gemeinsam betrieben werden sollen: Im letzteren Fall versorgt der Rechner nur das direkt angeschlossene Gerät mit Strom. Dank der der T.C.-Near- Technologie lassen sich bis zu vier Konnekt 24D kaskadieren, was für eine beträchtliche Anschlussvielfalt sorgt. Außerdem soll der T.C.-eigene Firewire-Converter-Chip für eine besonders hohe Klangqualität sorgen.
Doch wieder zurück zur Vorderseite, denn hier gibt es noch mehr als die Eingangsbuchsen und deren Pegelsteller und Schalter. Mit dem „Output Level“-Poti regelt der Benutzer den Pegel der Ausgangs-Kanäle Ch1 und Ch2. Die sind sinnigerweise mit „main“ beschriftet, folgerichtig wird das Konnekt 24D hierüber in der Regel mit Aktiv-Monitoren verbunden. Insofern handelt es sich also um einen Control-Room-Ausgang. Weiter dient der Regler dient auch zur Regelung der Lautstärke der beiden Kopfhörerausgänge. Wird ein Kopfhörer an die „non muting“-Buchse angeschlossen, bleiben die angeschlossenen Lautsprecher aktiv, in die „non muting“-Buchse eingestöpselt, werden die beiden Hauptausgänge automatisch stumm geschaltet. An und für sich eine praktische Sache, gefährlich kann es aber werden, wenn Sie einen hochohmigen Kopfhörer anschließen und deswegen den Pegelsteller auf Rechtsanschlag drehen müssen. Sobald der Kopfhörer abgezogen wird, knallt die volle Signalbreitseite aus den Lautsprecher und auf Ihre Ohren.
Der „Source Blend“-Regler mit seinem rosafarbenen LED-Kranz hat es dagegen in sich: Er dient sowohl der Steuerung des Signalpegels der Eingangskanäle, gleichzeitig können Sie in auch als Balance-Regler verwenden, zum Beispiel wenn ein Stereogerät an die Eingänge 3 und 4 angeschlossen ist: Es genügt das Poti einzudrücken, sofort kann das Stereo-Panorama stufenlos verstellt werden. Wenn Sie den Regler länger als eine Sekunde nicht berühren, schaltet er automatisch wieder auf Lautstärkeregelung. Sie können fürs Monitoring zwischen den Kanälen eins bis vier mit einem kleinen Umschalter wählen, der Source-Regler beeinflusst dann den vorgewählten Kanal. Schließlich kann er noch weitere Funktionen wie das einstellen des Send-Effektpegels übernehmen. Hierzu wird aber die Steuersoftware „TC Near“ benötigt, die automatisch mit den Treibern installiert wird und sowohl Fernsteuerungs- als auch vielfältige Mixer-/Einstellungsfunktionen bietet.
Die Bedienoberfläche von TC Near umfasst die vier Seiten „About“, „Fabrik R/Fabrik C“ sowie die beiden Hauptbereiche „Mixer“ und „Setup“. Auf der Setup-Seite nehmen Sie alle Einstellungen und Routings vor: Neben grundlegenden Einstellungen wie der Sampling-Rate und den beiden Digital-Formaten, bestimmen Sie, welche Signale auf die analogen Ausgänge 3 und 4 beziehungsweise auf die digitalen S/PDIF (koaxial und optisch) und ADAT geleitet werden. Es ist beispielsweise ohne Probleme möglich, die Signale der Mic/Inst-Eingänge auf diese Weise direkt am S/PDIF-Ausgang abzugreifen und beispielsweise auf einen externen Recorder aufzunehmen. Ebenso können Sie das DAW-Signal über ADAT an ein analoges Mischpult mit ADAT-Schnittstelle zum Zwecke des Summierens führen.
Das Konnekt 24D kann sich auf die Taktfrequnez eines anliegenden Digital-Signals (S/PDIF oder ADAT) synchronisieren, was einige Minuten dauert, aber bei unseren Tests zuverlässig funktionierte, ansonsten ist „Internal“ die Standard-Einstellung: Hier wird das Gerät von seinem eigenen Taktsignal gesteuert. Über den Einstellbereich „DSP-Effekt-Settings“ können Sie – abhängig von der Samplingrate- das benötigte Plug-in auswählen und sein Verwendung als internen Effekt im Konnekt-Mixer oder als Send/Return-Effekt im Hostsequenzer festlegen. Drei komplette Settings, einschließlich Routing- und DSP-Einstellungen lassen sich als Preset abspeichern. Eine sehr praktische Sache, den jedes dieser Presets können Sie über den „Select-Schalter“ im hellblauen Feld auf der Vorderseite abgerufen. Damit kann das Konnekt 24 D mühelos auch gänzlich ohne Rechner, zum Beispiel als Preamp im Proberaum oder auf der Bühne benutzt werden.
Im Mixer-Bereich können Sie alle aktiven Analog- und Digitaleingänge sowie ein Stereo-DAW-Signal, also das Playback des Host-Sequenzers nach eigenem Geschmack fürs Direct-Monitoring mischen und dabei auch die beiden DSP-Effekte einbinden. So gibt es für jeden Eingangskanal einen Send-Regler, mit dem sich der DSP-Hall Fabrik R beliefern lässt, der also als Send-Effekt eingebunden wird. Der Returnpegel des Hallsignals kann in der Mastersektion über den „Source Level“-Regler am Gerät nach Anklicken des virtuellen Potis eingestellt werden. Das ist sowohl im Stand-alone-Betrieb als auch beim Aufnehmen praktisch, da der Hall lediglich beim Einspielen/Einsingen unterstützt, aber nicht mit aufgenommen wird. Der Channelstrip Fabrik C arbeitet innerhalb des Konnekt-Mixers als Insert-Effekt: Da die beiden Mic/Inst-Eingangskanäle auch für den Stererobetrieb im Setup-Bereich verlinkt werden können, sind die Betriebsarten Dual Mono mit separater Einstellung der Paramater für jeden Kanal oder Stereo vorwählbar.
Auf den Seiten Fabrik C und Fabrik R werden die Parameter der DSP-Effekte eingestellt. Wie sich schon beim Einzeltest in Ausgabe 7/2006 von Fabrik R und C gezeigt hat, ist die Einstellarbeit dank der patentierten MINT-Technologie kinderleicht und von Jedermann zu bewältigen, zumal es für beide Plug-ins gute Presets gibt, die mehr als brauchbare Grundeinstellungen liefern.
Das gilt jedoch erst einmal nur für den Stand-alone-Betrieb. Schwieriger ist es nämlich, die DSP-Effekte in den Host-Sequenzer einzubinden.
Wer den Channelstrip oder den DSP-Hall zur Bearbeitung einer trocken aufgenommenen Gesangs-Spur einsetzen möchte, wird sich wunderen: So lassen sich weder Fabrik R noch Fabrik C beispielsweise unter Cubase SX3 über „VST-Plug-ins“ einbinden. Das Konnekt 24D folgt einem ganz anderem Konzept als bei der Power-Core, wo die Fabriks wie native VST-Plug-ins behandelt werden. Stattdessen müssen Sie das Interface hier wie ein Hardware-Effekt-Gerät verstehen und entsprechend einsetzen: Beide Fabriks müssen daher in Cubase – das gilt sinngemäß auch für Logic Pro – als externer Insert-Effekt angemeldet und behandelt werden. Zum besseren Verständnis haben wir auf Seite XX die einzelnen Schritte unter Cubase mit Screen-Shots am Beispiel des Channelstrips veranschaulicht – wenige Bilder sagen hier mehr als viele Worte. In jedem Fall benötigen Sie das TC-Near-Kontrollfeld. Nicht nur zum Verstellen der Effekt-Parameter, sondern auch für das Routing Rechner-Konnekt-Rechner: Auf der Seite Fabrik C muss der Paramater „Fabrik C Routing“ auf „Computer s/r“ stehen. Wenn Sie nun den Channelstrip als externen Effekt in Cubase ausgewählt haben, die Fabrik C-Seite im TC Near-Kontrollfeld aufrufen, die jeweilige Spur wiedergeben, sehen (und hören) Sie, dass das Signal bearbeitet wird.
Wir testeten Konnekt 24D auch unter Sonar, sowohl in der brandaktuellen Version 6 (ein ausführlicher Test folgt in der nächsten Ausgabe) wie auch in der Vorversion 5. Hier ist die Einbindung des Channelstrips ungleich einfacher: Sie müssen lediglich im Mischer den Effekt-Send der Spur aktivieren, im standardmäßig vorhandenen Send-Kanal unter Ausgang den speziellen ASIO-Treiber „Fabrik C“ auswählen – fertig.
Übrigens: Derzeit arbeitet man bei T.C. Electronic daran, dass die DSP-Effekte des Konnekt 24D künftig wie VST-Plug-ins eingebunden werden können. Anscheinend sind nicht wenige Anwender wegen des gewöhnungsbedürftigen Routings verwirrt. Deswegen hat der technische Support von T.C. Electronic auch verschiedene Tutorien auf www.tcelectronic.com bereitgestellt, damit Erfolgserlebnisse nicht allzu lange auf sich warten lassen. Diese Anleitungen werden ständig erweitert.
Im Messlabor erweist sich das Testgerät nicht als durchweg souverän, obwohl die Messwerte an und für sich sehr gut sind. Der Frequenzgang verläuft im Bereich von etwa 30 Hertz bis hinauf zu 20 Kilohertz erfreulich gleichmäßig. Der Abfall bei Mic/Inst um zwei Dezibel zwischen zehn und 30 Hertz ist vernachlässigbar, beim Line-Eingang gibt es überhaupt keinen Abfall. Dagegen verlaufen die Kurven oberhalb 20 Kilohertz abhängig von der eingestellten Samplingrate unterschiedlich: Bei 48 Kilohertz fällt die Messkurve für den Mic-Eingang ab 20 Kilohertz abrupt ab, besser verhält sich die Kurve bei einer Abtastrate von 96 Kilohertz, wo der ebenso markante Abfall erst ab 50 Kilohertz erfolgt. Ebenso eigentümlich verhält sich das Gerät beim Klirrspektrum: Zunächst fällt positiv auf, dass Ch1 und Ch2 konstant unter 0,004 beziehungsweise 0,005 Prozent bleiben – ein ausgezeichneter Wert, der auch von edlen Mikrofon-Vorverstärkern wie dem Mic-Amp F355 von Lake People nicht übertroffen wird. Allerdings ermittelt das Messgerät Audio Precision einzelne Verzerrungs-Spitzen, die bei 48 Kilohertz besonders auffällig sind, bei 96 Kilohertz dagegen nur noch vereinzelt auftreten. Zwar steigt auch damit der Gesamtklirrfaktor nie über den sehr guten Wert von 0,01 Prozent und ist mithin kaum hörbar, unerwähnt darf dies dennoch nicht bleiben.
Schließlich stellen wir fest, dass sich die beiden Mikrofon-Eingänge unterscheiden: Bei Ch1 beträgt der maximale Eingangspegel -7,5, bei Ch2 -6,1 dBu, es gibt also eine Differenz von 1,4dB. Unterschiede gibt es auch bei den Werten für Geräusch- und Fremdspannungsabstand geringfügig unterscheiden: Ch1 kommt mit 87,6 und 85 dBu auf sehr gute Werte, während sich Ch2 mit 90, 4 und 85,3 dBu hier vorbildlich verhält. Einmal mehr hervorragend sind die Werte für Line-Pegel: Der Geräuschspannungsabstand beträgt hier beeindruckende 92 dBu, der Fremdspannungsabstand 88,3 dBu.
Die praktische Arbeit mit dem Interface gestaltet sich erfreulich einfach und bringt gute Ergebnisse. Wir nehmen ein kurzes Stück mit vier nacheinander eingespielten Akustik- und E-Gitarren, sowie einer Flötenstimme unter Sonar 6 mit 24 Bit/96 Kilohertz bei einer Puffergröße von 256 Samples auf einem Notebook auf. Für die Akustik-Gitarre und die Flöte verwenden wir das sehr gute Allround-Mikrofon Beyerdynamic MC 840, die E-Gitarre wird direkt an das Interface angeschlossen. Als interner Send-Effekt kommt Fabrik R zum Einsatz, der in dieser Situation für eine angenehme und inspirierende Kopfhörer-Atmosphäre sorgt. Hier gefällt der Hall übrigens besser, als noch beim Einzeltest, wo er zur Spurbearbeitung verwendet wurde.
Trotz Firewire-Verbindung und der recht hohen Auflösung und Abtastrate gibt es keine Probleme beim Overdubbing, wenngleich eine Latenzzeit von 11 ms zumindest Schlagzeuger aus dem Takt bringen kann.
Solange wir peinlichst darauf achten, dass die Clip-LED durchweg dunkel bleibt – was gerade bei der Flötenspur vom Spieler einiges an Disziplin abverlangt, gibt es an den Aufnahmen nichts auszusetzen: Der Pegel der Spuren ist erstaunlich hoch und verzerrungsfrei, vor allem aber zeichnen sich die Aufnahmen durch erstaunliche Direktheit, Klarheit und Detailgenauigkeit aus. Zum Vergleich nehmen wir die Gitarrenstimmen des Stückes in einem zweiten Projekt mit dem Mackie Onyx 400 F auf. Zugunsten des Konnekt 24D fällt beim Abhören auf, dass die Mikrofon-Aufnahmen gerade bei hohen Flöten-Tönen und Gitarren-Flageoletts in den Höhen ein Quäntchen mehr Feinzeichnung aufweisen, während sich beide Interfaces in den mittleren und tiefen Frequenzen nichts geben. Bei den E-Gitarren-Spuren können wir beim besten Willen keine Unterschiede feststellen – die HiZ-Schaltung des Konnekt 24D ist nachhörbar auf demselben Niveau wie die des Mackie, die Eigenklanglichkeit der Fender Strat bleibt erhalten. Was umso mehr für das Konnekt 24D spricht, denn mit dem Onyx 400 F wurden immerhin die Aufnahmen für den Power-Core-Test (Ausgabe 5/2006) und den Amp-Plug-in-Vergleich für den Gitarrenworkshop (Ausgabe 10/2006) gemacht.
Die E-Gitarren-Spuren bleiben nicht naturbelassen, hier darf sich Fabrik C bewähren und überzeugt einmal mehr durch, die gute Kompressor-Sektion, die sich weniger durch vintage-mäßige Eigenklanglichkeit als durch eine unauffällig-analytische Arbeitsweise auszeichnet.
Fazit
Das Konnekt 24D hinterlässt insgesamt einen sehr positiven Eindruck, da es durch Anschlussvielfalt, Flexibilität und vor allem klanglich überzeugen kann. Darüber hinaus hat das Interface mit Fabrik R und C zwei richtig gute DSP-Effekte an Bord, die als Power-Core Plug-ins immerhin mit jeweils 347 Euro zu Buche schlagen. Somit bekommen gerade anspruchsvolle Austeiger für knapp 500 Euro sehr viel fürs Geld.
Erschienen in Ausgabe 13/2006
Preisklasse: Mittelklasse
Preis: 499 €
Bewertung: sehr gut
Preis/Leistung: sehr gut
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