Fundamental

Mit Apollo 16 hat Universal Audio nicht einfach ein weiteres Firewire Audio-Interface geschaffen, sondern das Fundament für ein Digital-Studio.

Von Harald Wittig 

In Ausgabe 6/2012 stellten wir Apollo Quad vor, seinerzeit das erste Firewire-Interface und welterste Thunderbolt-Interface des amerikanischen Pro Audio-Spezialisten Universal Audio. Die einzigartige Kombination aus einem Audio-Interface der absoluten Spitzenklasse und der renommierten UAD 2-Plattform begeisterte uns so sehr, dass wir das Apollo Quad im Rahmen von Editors Choice in Ausgabe 1/2013 einstimmig in die Riege der Top-Produkte 2012 aufgenommen hatten. Auf Apollo Quad und Duo – die Beinamen beziehen sich auf die unterschiedliche DSP-Bestückung der integrierten UAD 2-Boards – folgte Ende 2012 das neue Flaggschiff Apollo 16. Grundsätzlich handelt es sich bei dem neuen, in der Grundausstattung mit dem Analog Classic (Plug-in) Bundle rund 3.700 Euro teuren Gerät um ein Firewire Audio-Interface mit eingebauter UAD-2 Quad Core Karte und, im Vergleich zu den Geschwistern, erweiterter, eher an den Profistandards orientierter Digital-Sektion mit Ein- und Ausgänge im AES/EBU-Format. Dafür gibt es – der aufmerksame Leser hat es dank seines Scharfblicks aufs Aufmacherfoto schon geahnt – keine Kopfhörer-Ausgänge, HiZ-Instrumenteneingänge fehlen ebenfalls. Um die Gesichter gleich noch länger zu machen: Mikrofon-Vorverstärker hat das Apollo 16 nicht an Bord, die 16 Line Ein- und Ausgänge stehen dem Benutzer in Gestalt von DB-25-Buchsen mit Tascam Pinbelegung zur Verfügung. Damit ist die Marschrichtung, die Universal Audio mit dem Apollo 16 einschlägt, klar: Dieses Interface ist nicht wie die beiden Schwester-Interfaces als Zentrum des kleinen rechnerbasierten Homerecording- und Demostudios gedacht. Stattdessen soll das Apollo 16 Bindeglied und Fundament im modernen Hybrid-Studio, das bereits mit hochwertigem analogen Outboard, beispielsweise mehreren Preamps oder einem Analog-Pult sowie einem oder mehreren Aufnahmeräumen ausgestattet ist, sein. Dabei sollen die beliebten UAD 2 Plug-ins in mehrfacher Hinsicht für herausragende Aufnahmen sorgen – dazu später noch viel mehr –, sodass Universal Audio mit dem Apollo 16 den Schritt in Richtung echter Digital Audio Workstation geht. Das ist eine klare Kampfansage an das Avid Pro Tools HD-System, aber auch an Apogees Symphony I/O (siehe Test in Ausgabe 11/2012), mit dem die Wandlerspezialisten aus Santa Monica ein ähnliches Modular-Konzept verfolgen. Der Hauptunterschied zu den Mitbewerbern ist selbstverständlich die integrierte UAD 2 Quad-Plattform. Hinzu kommt, dass Apollo 16 nicht an eine bestimmte DAW-Anwendung oder Rechnerarchitektur gebunden ist. So gibt es jetzt auch ASIO-Treiber für Windows-PCs, womit Universal Audio beweist, dass es die Wünsche seiner Kunden ernst nimmt und erfüllt. Denn es hat schon immer zahlreiche UAD-Fans unter den PC-Nutzern gegeben, die sich auch sehr gerne ein Apollo-Interface gegönnt hätten.Schließlich sollen die Apollos und damit auch der neue Star im Portfolio mit herausragenden Echtzeit-Fähigkeiten aufwarten können: So soll die Latenz der Interfaces bei einer Abtastrate von 96 Kilohertz und vier geladenen UAD 2 Plug-ins nur 1,1 Millisekunden betragen. Das ist, wenn es stimmt, praktisch nichts und empfiehlt das US-Interface für die Bühne, zum Beispiel als Edel-Effektgerät. Dann sehen wir uns das Interface doch sogleich einmal näher an.

Das Apollo 16 digitalisiert Analogsignale mit einer Maximalauflösung von 24Bit/192 kHz, wobei die ADDA-Wandler die gleichen sind, die schon im Apollo Quad überzeugen konnten: Für die AD-Wandlung ermittelt das Messlabor von Professional audio hervorragende 118,7 und 116,3 Dezibel für Geräusch- und Fremdspannungsabstand. Diese Top-Werte übertrifft das Apollo 16 bei der DA-Wandlung sogar noch: 119,9 und 118,2 Dezibel misst der Audio Precision Messcomputer und ist damit praktisch an der eigenen Messgrenze angelangt. Da auch die THD+N-Werte mit maximal 0.005 Prozent auf ebenso hohem Niveau sind, ist offensichtlich, dass Störgeräusche für die Apollo-Interfaces kein Thema sind. Wenn es auf einer mit dem Apollo 16 gefahrenen Produktion rauscht oder zerrt, dann ist dafür das analoge Outboard oder – sehr viel wahrscheinlicher – ein Software-Nachbau einer alten Traummaschine, wie sie die UAD 2-Plattform überreich bietet, verantwortlich. Auch sonst ist messtechnisch alles bestens: Während wir beim Apollo Quad noch wegen der nur durchschnittlichen Gleichtaktunterdrückung zu meckern hatten, präsentiert sich das Apollo 16 insoweit in professioneller Hochform. Lange Kabelstrecken, die sich im Profistudio nicht immer, beim Live-Einsatz aber praktisch nie vermeiden lassen, sind damit sehr wohl ein Thema für Apollo 16 – ein ungestörtes noch dazu.
Anders als das Apollo Quad, das der musizierende Anwender über dezidierte Bedienelemente auf der Aluminium-Front aufnahmebereit macht, ist das Bedienkonzept im Falle des neuen Modells anders. Das Apollo 16 lässt sich durchaus stand-alone, beispielsweise als hochwertiger ADDA-Wandler einsetzen, allerdings muss das Gerät zuvor am Host-Rechner über die Console-Software konfiguriert sein. Die Firmware ist so programmiert, dass die letzten Einstellungen beibehalten werden, allerdings lassen sich die UAD Plug-ins nur im Verbund mit dem Host-Rechner nutzen. Damit kommt aber nicht mal die halbe Freude bei der Nutzung des Geräts auf, denn seien wir ehrlich: Ein Apollo-Interface möchten wir doch vor allem wegen der UAD 2-Plattform und ihrer exzellenten Plug-ins (siehe den Test der UAD 2 Satellite in Ausgabe 6/2011), die ein bärenstarkes Argument für das amerikanische Interface ist.
Wir wollen uns daher gar nicht lange mit der Hardware aufhalten, fahren den Rechner hoch und installieren erstmal die aktuelle UAD v7.1 Software, die wir zuvor – entsprechend der Hersteller-Empfehlung – von der Unversal Audio-Website heruntergeladen haben. Es empfiehlt sich unbedingt, die Software auf dem neuesten Stand zu halten, da die aktuellen Auflagen auch Firmware-Updates für die Apollo Hardware enthalten. Die neueste Version 7.1.0, die Universal Audio am 9. Juli dieses Jahres veröffentlicht hatte, enthielt unter anderem ein ganz wesentliche Anpassung der Betriebssoftware: Erst mit der Version 7.1.0 kommen die Apollo-Interfaces nämlich in den Genuss des sogenannten Flex Routings, eine Neuentwicklung der Software-Tüftler im Universal Audio-Hause, das die „Console“ noch leistungsfähiger macht. Dann Vorhang auf für die Console: Dabei handelt es sich um eine intuitiv bedienbare Steuer-Software mit der Optik und der Architektur eines Hardware-Mischpults, die Teil des UAD 7.1-Pakets ist und praktischerweise gleich mitinstalliert wird. Zunächst punktet die Software mit einer sehr schönen, detailreichen Benutzeroberfläche in bester Universal Audio-Tradition, die so manches Analognostalgiker-Herz höher schlagen lassen dürfte. Wer jemals mit einem Hardware-Mischpult näher Tuchfühlung aufgenommen hat, findet sich sofort zurecht. Wer die virtuellen DAW-Mischer à la Pro Tools, Logic oder Sonar kennt, trifft alte Bekannte wieder. Namentlich die vier, jedem Kanalzug und den beiden Ausspielwegen zugeordneten Effekt-Container. Wie in den genannten DAW-Anwendungen lädt der Anwender in diese Container die virtuellen Effekte, wobei er auf die UAD-Plug-ins „beschränkt“ ist. Das Besondere ist, dass die Plug-ins nicht nur als reine Monitoring-Effekte zum Einspielen einsetzbar sind. Wer möchte, kann direkt mit seinem Effekt-Sound aufnehmen, denn die Console läuft nicht einfach parallel zur DAW-Anwendung, sondern es gibt gewissermaßen eine Verschränkung, die sehr zu begrüßen ist. Denn die wahre Echtzeit-Freude kommt trotz der Rechenpower, welche die integrierte UAD 2 mit ihren vier Analog Devices Sharc DSPs zur Verfügung stellt, erst mit der Console auf. Würden die Plug-ins in die Effekt-Container des jeweiligen Sequenzer-Programms geladen, ist die Latenz systembedingt höher. Auch wenn es, selbstverständlich anhängig von der Größe des voreingestellten Audio-Puffers und der Leistungsfähigkeit des Host-Rechners, eher eine gefühlte Verschlechterung ist: Nach unserer Erfahrung spielt es sich über die Console einfach angenehmer als über den üblichen Sequenzer-Weg. Ist statt „Monitoring“ „Recording“ angeklickt, wird direkt das angereicherte Signal aufgenommen. Wer sicherheitshalber noch das DI-Signal haben will – kein Problem, das Apollo 16 hat genügend Eingänge und die Console Kanäle.
Wer Apollo und die erste Ausführung der Console schon kennt, hat jetzt noch nichts Neues erfahren. Die zentrale Neuerung der aktuellen Console ist das bereits erwähnte Flex Routing, das es dem Anwender gestattet, Eingänge direkt Hardware-Ausgängen zuzuweisen, das Routing für die Kopfhörer-Busse anzupassen und schließlich die Ausspielwege jetzt Pre oder Post Fader zu schalten.Im Einzelnen heißt das, dass jedem virtuellen Kanalzug acht physikalische Ausgänge beigeordnet sind, auf die sich das Eingangsignal routen lässt, gleichzeitig wird das Signal auch auf die Monitor-/Control Room-Ausgänge geleitet. Die Hardware-Ausgänge umfassen neben den Analog-Ausgängen auch die Digital-Ausgänge. Im Falle von Apollo Duo und Quad sind das ADAT- und S/PDIF-Ausgänge, das neue Apollo 16 bietet hierfür den schon genannten AES/EBU-Ausgang an. Die schon bekannte und sehr überzeugende Cue-/Kopfhörer-Mischbusse der Apollo-Interfaces lässt sich jetzt auf jeden beliebigen Hardware-Ausgang spiegeln. Ganz klar, mit Flex Routing werden die Apollos live- und Studio-tauglich, dank dieser neuen, flexiblen Routing-Matrix ist es problemlos möglich, einen Kopfhörerverstärker im entfernten Ausnahmeraum von der Regie anzusteuern. Die inspirierende Kopfhörermischung erstellt der Toningenieur dann mit Hilfe der UAD 2 Plug-ins. Auch Band-Musiker, die gerne die eigene Combo live aufnehmen wollen, werden sich in Console und das Flex Routing verlieben: Eine vergleichbare Musikerfreundlichkeit kennen wir sonst eher von Hardware-Mischpulten, beispielsweise den StudioLive-Modellen (siehe die Tests in den Ausgaben 8/2009 und 11/2010).
Während sich über die noch bessere Console alle Apollo-User freuen dürfen, lässt sich mit zwei Apollo 16, die über MADI kaskadiert sind, schon ein auch größeren Projekten gewachsenes System bauen. Auf diese Weise stehen dem Tonschaffenden 32 x 32 gleichzeitig nutzbare analoge Ein-/Ausgänge zur Verfügung und Mischungen mit den UAD Plug-ins sind dank der geballten Rechenpower von acht SHARC DSPs mit der Maus oder dem Controller an virtuellen Reglern tatsächlich in Echtzeit möglich – Dropouts sind praktisch ausgeschlossen.
Alle Apollo-Interfaces warten serienmäßig mit zwei Firewire 800-Schnittstellen auf. Das macht die Geräte zunächst eher für den Mac-User interessant, in der Windows PC-Welt bedarf es mangels eingebauter Schnittstellen einer PCIe-Erweiterungskarte mit Firewire 800-Ports – die verlangsamte Variante mit Firewire 400-Ports und Adaptern können wir nicht empfehlen –, glücklicherweise ist um die Verfügbarkeit solcher Karten gut bestellt. Während eine Schnittstelle der Verbindung mit dem Rechner dient, ist die zweite fürs „Daisy Chaining“ zusätzlicher Firewire-Geräte vorgesehen. Das könnte eine Back Up-Festplatte sein, vielleicht aber auch eine UAD 2 Satellite, um sich die DSP-Power zur Berechung der UAD-Plug-ins zu erhöhen. Wie beim Kaskadieren zweier Apollo 16 auch, erhöht sich die Anzahl der Prozessoren entsprechend.Inzwischen gibt es auch die optionale Thunderbolt-Erweiterungskarte, mit der Universal Audio als – tatsächlich – erster Pro Audio-Hersteller überhaupt die neue Turbo-Schnittstelle aktueller Macs voll unterstützt. Was Thunderbolt in der Praxis wirklich bringt, werden wir in einer der nächsten Ausgaben ausführlich untersuchen. Grundsätzlich ist Universal Audios Engagement in Sachen Thunderbolt im Hinblick auf das moderne rechnerbasierte Tonstudio begrüßenswert.

Für unseren Praxistest des Apollo 16 ist das bewährte MacBook Pro mit 2,53 GHz Dual Core-Prozessor und vier Gigabyte Arbeitspeiche als Host-Rechner zum Einsatz gekommen. Wir haben unter Logic Pro 9 zwei Instrumental-Stücke mit verschiedenen E-Gitarren und E-Bass – Fender Stratocaster, Gibson Les Paul, Hohner JJ-Bass – und Steelstring-Akustik im Overdub-Verfahren mit 24 Bit/48 kHz-Auflösung eingespielt. Da das Interface nur Line-Eingänge hat, haben wir zusätzliche noch den einkanaligen Mikrofon- und DI-Vorverstärker Focusrite ISA One, den wir wegen seines britisch-kraftvollen Mikrofon-Vorverstärkers und des exzellenten DI-Eingangs schätzen, verwendet. Wer es ganz aus einer Hand möchte, greift selbstverständlich zu einem der Universal Audio Premps oder Channelstrips wie beispielsweise dem 2-610, dem 710 Twin-Finity (Test in Ausgabe 1/2009) oder dem LA-610 (Test in Ausgabe 5/2008). Als Aufnahmemikrofon ist das neue Pearl Priority (siehe den ausführlichen Test auf Seite 72 dieser Ausgabe) einmal mehr zu Ehren gekommen.
Dass die Wandler das Apollo 16 gut sind – geschenkt. Insoweit sei auf den Test des Apollo Quad in Ausgabe 6/2012 verwiesen. Beim Erstellen der Aufnahmen haben wir von Anfang an das Alleinstellungsmerkmal des Interface genutzt: Die tollen UAD 2 Plug-ins und die Echtzeit-Fähigkeit des Geräts. Für Instrumental 1 haben wir die cleanen Stratocaster-Parts mit dem virtuellen Klon des SSL E Series Channel-Strip aufgehübscht, die Sologitarren sind immer mit zwei Effekten aufgenommen worden: Dem MXR Flanger/Doubler in der Neil Dorfsman-Einstellung und dem wunderbar warm-analog klingenden EP-34 Bandecho-Effekt. Beide Effekte, vor allem das EP-34 Plug-in sorgen für altehrwürdigen Vintage-Tiefgang, den es in dieser Authentizität nicht oft gibt. Kenner wissen, dass ein virtueller Bandecho-Effekt recht leistungshungrig ist. Die UAD 2 DSPs im Apollo 16 machen diese Tatsache vergessen: Latenzen und Aussetzer gab es spür- und hörbar keine gegeben. Die Sologitarre im Intro dieses Demostücks bekam zusätzlich noch den Moog Mutimode Filter spendiert. Dieses Plug-in lieben wir seit unserem UAD 2 Satellite-Tests in Ausgabe 6/2011 heiß und innig – vor allem für psychedelisch verformte E-Bass- und E-Gitarrenspuren. Das längere Outro-Solo am Ende ist ein Fall für den Metal Amp Room von Softube, auch als natives Plug-in nach wie vor eine der besten Amp-Simulationen überhaupt (siehe Test in Ausgabe 1/2009) und eine echte Bereicherung der UAD 2-Plattform. Selbstredend, dass das Live-Einspielen des Solos in jeder Hinsicht völlig ungestört vonstatten ging.Die Akustik-Gitarre im Instrumental 2 haben wir ohne Effekte/Plug-ins aufgenommen. Dank der solide geschmiedeten Signalkette, bestehend aus Pearl Prioritiy, ISA One in der ISA 110-Einstellung und Apollo 16 klingt die Steelstring ausgezeichnet. Dennoch haben wir uns später für ein wenig röhrige Luftigkeit entschieden, die das Plug-in SPL TwinTube (siehe den Einzeltest in Ausgabe 3/2009) in verblüffender Naturnähe liefert. Die zweite Solo-Gitarre am Ende des Stückes haben wir ein wenig durch den Röhren-Signalweg des Millennia NSEQ-2 EQ geschickt, was für subtilen Röhren-Schmauch ohne vordergründige (Ver-)Färbung sorgt. Kaum zu glauben, dass es sich nur um Software handelt.Auf der Stereo-Summe haben wir unsere UAD 2-Lieblinge Manley Massiv Passiv, Studer 800 sowie den SSL G Series Bus Compressor zum Finalisieren der Mischung betraut. Für Instrumental 2 haben wir einen Alternativ-Mix mit der Mastering-Geheimwaffe bx_digital von Brainworx, die übrigens auch für die SPL Plug-ins und den Millennia-Klon verantwortlich zeichnen, erstellt. Der Hall kommt jedes Mal vom herausragenden Lexicon 224, eines der optionalen UAD 2 Plug-ins, die jeder UAD-Fan und –Anwender haben sollte. Damit Sie unsere Begeisterungsstürme selbst nachvollziehen können, sollten Sie das Apollo 16 und die  genannten Plug-ins selbst antesten. Als zusätzlichen Appetit-Anreger gibt es Exzerpte der beiden Test-Stücke auf unserer Website www.professional-audio-magazin.de zum kostenlosen Download.

Fazit

Das Apollo 16 empfiehlt sich nachhaltig als Fundament fürs moderne Digital-Studio. Die professionellen analogen und digitalen Ein- und Ausgänge, die geniale neue Steuersoftware Console mit ihren flexiblen Routing-Möglichkeiten und – nicht zu vergessen – die integrierte UAD 2 Quad-Karte mit den anerkannt guten UAD Plug-ins sorgen für Digital-Produktionen, die sich authentisch analog anfühlen und anhören.

UAD 2 Plug-in Delikatessen



Die UAD-Plattform wird ständig um neue Plug-ins erweitert, die im Online-Shop von Universal Audio erwerbar sind und echte Delikatessen darstellen In einer der kommenden Ausgaben werden wir uns ausführlich mit der aktuellen UAD v7.1 Software und allen neuen Plug-ins befassen, heute seien nur die erwähnt, welche uns bei der Arbeit mit dem Apollo 16 besonders gut gefallen haben.Brandneu für das UAD 2-Board ist der von Brainworx emulierte Millennia NSEQ-2, ein akribischer Software-Nachbau des amerikanischen „Twin Topology“ Edel-Equalizers, der am Besten mit dem Begriff „Klangverschönerer“ beschrieben ist. Er dient in erster Linie dazu, gutes akustisches Basismaterial ins angemessene Licht zu stellen und zu lackieren.Der MXR Flanger/Doubler ist seit drei Jahrzehnten ein angesagter Effekt, um trockenen Gitarren-, Bass, Keybords- oder Drum-Spuren Bewegung und Tiefe zu verleihen. Die Emulation ist perfekt gelungen und klanglich vom Hardware-Original nicht zu unterschieden. Als Dreingabe gibt es Profi-Presets, unter anderem von Dire Straits-Produzent Neil Dorfsman.Der Name Pultec ist untrennbar mit röhriger Sanftheit und Seidigkeit und der UAD-Plattform verbunden. Denn der Pultec EQP-1A EQ gehört zur Basis-Ausstattung des „Classic Bundles“. Neuzugang ist die Pultec Passive EQ Plug-in Collection, die aus drei Klangstellern besteht und zehn Jahre Entwicklungszeit benötigte. Wer von einem Röhren–Equalizer angefettete Tiefen und luftige Hochmitten und Höhen mit eigenem Seideschimmer erwartet, wird mit diesen Plug-ins insoweit überreich beschenkt.Zu den weltbesten Amp-Simulationen gehören die Plug-ins Vintage Amp Room, Metal Amp Room und Bass Amp Room von Softube. Speziell Gitarristen und Bassisten freuen sich, dass diese Spitzen-Simulationen jetzt auch für die UAD 2-Plattform gibt. So ist das Einspielen in Echtzeit mit authentischem Sound dank der UAD DSP-Power ein Leichtes.

Erschienen in Ausgabe 09/2013

Preisklasse: Spitzenklasse
Preis: 3660 €
Bewertung: sehr gut
Preis/Leistung: sehr gut