Analogiker-Traum
Universal Audio hat sich ganz dem immergrünen Analog-Klang verschrieben. Mit dem brandneuen Hardware-Prozessor Satellite und einigen hochinteressanten Plug-ins für die UAD-2-Plattform machen die Amerikaner Analogiker-Träume wahr.
Von Harald Wittig
Der amerikanische Traditionshersteller Universal Audio ist in der Pro-Audio-Szene bestens bekannt für seine Hardware-Repliken von Analog-Klassikern wie dem UREI 1176LN oder dem Teletronix LA-2A (siehe hierzu den Doppel-Test in Ausgabe 4/2007). Allerdings macht Audio-Hardware nur einen Teil der Produktionspalette des Unternehmens aus. Mit der DSP-Plattform UAD, inzwischen als verbesserte und erweiterte Inkarnation 2 auf dem Markt, hat Universal Audio eine spezialisierte Hard-/Software-Lösung für die Audio-Produktion im Rechner geschaffen, die längst Akzeptanz bei Profis und anspruchsvollen Amateuren gefunden hat.
Grundsätzlich besteht die UAD-2-Plattform aus einer Hardwareeinheit in Form einer DSP-Karte – beispielsweise im PCIe- oder Express Card-Format – und einer ständig erweiterten Bibliothek an Plug-ins für Mix und Mastering. Diese Plug-ins haben es in sich, denn getreu der Unternehmens-Philosophie, den Analog Klang möglichst authentisch in PC- und Mac-basierte DAWs zu portieren, handelt es sich bei diesen Plug-ins meistenteils um die Software-Nachbildungen von Hardware-Originalen, die neben den hauseigenen Analog-Klassikern auch jede Menge Gerät anderer Hersteller, beispielsweise von EMT, Manley, Neve und seit Neuestem auch SSL, Lexicon und Studer versammelt.
Auf die Plug-ins, genauer einzelne ausgewählte Filetstückchen der aktuellen Library werden wir selbstverständlich im Verlauf dieses Artikels eingehen, zunächst wollen wir uns mit der allerneuesten UAD-2 Hardware, dem Firewire DSP-Interface Satellite befassen.
Bislang gab es speziell für die Fans von Laptop-Computern lediglich die UAD-2 SOLO/Laptop-Lösung, bei der eine ExpressCard die DSP-Rechenpower bereitstellte. Dank der Modellpflege im Hause Apple, mussten gerade viele User von MacBook Pros der neueren Generation, die sich bewusst gegen das 17-Zoll-MacBook Pro entschieden haben, auf die UAD 2-Plattform und ihre Plug-ins verzichten.
Abhilfe schafft jetzt Satellite, eine Firewire DSP-Interface, das Universal Audio auf der diesjährigen Musikmesse präsentierte. Ausgestattet mit zwei Firewire 800- und einer Firewire 400-Schnittstelle sind jetzt auch IntelMacs, namentlich iMacs und MacBook Pros und Mac Minis der neueren Generation und die eigene MAC-basierte DAW um die UAD-2-Plattform erweiterbar. Im Angebot gibt es Satellite mit zwei oder vier SHARC 21369-DSPs, der Einstieg beginnt preislich bei rund 1.000 Euro und 1.800 Euro für die DUO Core beziehungsweise die QUAD Core-Ausführung – jeweils mit dem kleinen Plug-in-Bundle „Analog Classics“ ausgestattet –, über die sogenannten FLEXI-Pakete mit 500 Dollar-Gutschein für optionale Plug-ins bis hin zur aktuellen QUAD OMNI v 5.7-Lösung. Die umfasst sämtliche UAD 2-Plug-ins und schlägt mit etwa 5.300 Euro zu Buche. Das ist eine Menge Geld, allerdings empfiehlt es sich stets, den Fuhrpark an die persönlichen Anforderungen und Klangvorstellungen anzupassen. Insoweit ist es sehr löblich, dass jeder UAD 2-Neuanwender sämtliche Plug-ins 14 Tage uneingeschränkt nutzen kann. Damit fällt die Wahl des Traum-Halls, des Zauber-Kompressors oder des endgültigen Mastering-EQs sehr viel leichter. Einen Wermutstropfen gibt es dabei: Optionale Plug-ins sind ausschließlich über den Online-Store von Universal Audio zu beziehen, die Abrechnung erfolgt über Kreditkarte oder PayPal.
Wer in den Genuss der vollen Firewire 800-Bandbreite kommen möchte, benötigt einen vergleichsweise neuen IntelMac. Dazu gehören die Modelle 5,1 bis 7,1 aus den Produktionsjahren seit Ende 2008/Anfang 2009, bei früheren Apple-Rechner beschränkt sich der Datendurchsatz faktisch auf die langsamere Firewire 400-Schnittstelle – unabhängig vom Betriebssystem, wobei wenigstens Snow Leopard 10.6.4. installiert sein sollte.
Außerdem empfehlen wir dringend, dass der eigene MAC mindestens zwei Gigabyte Arbeitsspeicher hat, denn erst dann läuft nach unseren Erfahrungen alles reibungslos. Zum Glück sind Apple-Rechner diesbezüglich gegenüber PCs besser aufgestellt, da der bei den MacBook Pros in der Grundausstattung für das 13-Zoll-Modell vorhandene 2 GB-RAM auch mehr oder weniger voll nutzbar ist und nicht zu großen Teilen vom Betriebssystem benötigt wird. Mit dem für diesen Test verwendeten 15-Zoll MacBook Pro Modell 5,4 mit 2,53 GHz Dual Core-Prozessor und 4 Gigabyte Arbeitsspeicher gibt es keinerlei Probleme.
Die Installation von Hard- und Software ist kinderleicht, weswegen Erläuterungen überflüssig sind. Sehr nützlich ist das sogenannte UAD Meter & Control Panel, das zu jeder Zeit aufrufbar ist und den Benutzer umfassend informiert über die Auslastung der Satellite SHARC DSPs, die aktuelle Firewire-Bandbreite sowie die höchstmögliche Anzahl von UAD-2 Plug-ins in Abhängigkeit der Samplingrate des aktuellen Projekts. Diese nur zu lobende Kontroll-Anwendung dient übrigens, sofern Sie sich nach ausgiebigem Test für den Kauf eines zusätzlichen Plug-ins entscheiden auch zu dessen Autorisation, die am Bequemsten online erfolgen sollte.
Das Satellite mit seinem wertigen Aluminium-Gehäuse macht einen robusten Eindruck, mit einem Kilo ist es vergleichsweise leichtgewichtig. Zusammen mit seinen E-Book-ähnlichen Abmessungen passt es inklusive des mitgelieferten Firewire 800-Kabels und des Netzteils sehr gut in eine Laptop-Tasche, was die Mobilisten freut.
Bekanntlich verfügen die kleineren MacBook Pro-Modelle nur über einen Firewire-Anschluss. Wer ein Firewire-Audio-Interface verwendet, kann dieses aber an das Satellite anschließen und betreiben (siehe Foto, Seite 59). Allerdings erfordern „Bus-Powered“-Interfaces wie beispielsweise das Apogee Duet ein Zusatzgerät, das die Stromversorgung sicherstellt. Dazu, aber auch zu den kompatibeln Apple-Rechnern finden Sie ausführliche und kompetente Hilfe auf der Universal Audio-Website, zum Beispiel hier: www.uaudio.com/support/uad/satellite-support.
Bevor wir zu den – nach unserer Einschätzung – Plug-in-Glanzlichtern kommen, noch einige essentielle Tipps für die Praxis. Wenngleich die von Satellite bereitgestellte DSP-Power die CPU auch bei sehr aufwändigen und damit leistungshungrigen Emulationen deutlich entlastet, ist die Echtzeit-Fähigkeit der UAD-2 Satellite auch in der QUAD-Ausführung allenfalls befriedigend. Das lässt sich dem Hersteller nicht anlasten, denn der „Übeltäter“ ist die Firewire-Schnittstelle. Praktisch wirkt sich diese Verlangsamung in erster Linie beim Aufnehmen aus, solange die UAD-2 Plug-ins für Mix und Mastering zum Einsatz kommen, entspannt sich die Situation. Sofern Sie die Puffergröße – übrigens auch eine ausdrückliche Empfehlung des Herstellers – je nach Leistungsfähigkeit Ihres Macs auf wenigstens 512 Samples erhöhen. Wir haben, eingedenk der nur mittelmäßigen Leistung des Test-Rechners die I/O-Puffergröße in Logic Pro auf 1.024 Samples gesetzt, was komfortables Arbeiten garantiert. Es ist unseres Erachtens wegen der systembedingten Bandbreiten-Limitierung der Firewire-Schnittstelle unsinnig, Satellite im Verbund mit einem MacPro zu betreiben, denn ein solcher Bolide würde nur ausgebremst. Turbo-Fanatiker sollten daher zu den PCIe-Boards greifen. Nach Auskunft von Benny Breuning, dem Produkt-Spezialisten des deutschen Vertriebs S.E.A., soll sich die Performance allerdings mit dem aktuellen und wohlgemerkt kostenlosen Software-Update 5.9 deutlich verbessern: Jetzt sei flüssiges Arbeiten auch mit 256 Samples möglich.
Jetzt – endlich – zum Wesentlichen, den UAD-2-Plug-ins. Dass die UAD-Plattform einen hervorragenden Ruf in der Pro Audio-Szene genießt, können wir absolut nachvollziehen. Ohne Übertreibung stellen auch wir fest, dass Universal Audios Emulationen von Vintage-Klassikern zu den Besten gehören, die wir bislang gehört haben. Das gilt für sämtliche Plug-ins, die durch die Bank genau das liefern, was der Hersteller verspricht: Analog-Klang im besten Sinne.
Wer sich bewusst auf das im Lieferumfang befindliche Analog Classic Plug-in Bundle beschränkt, ist bereits gut bedient: Dabei sind mit dem 1176LN und dem LA-2A zwei Kompressor-Legenden, die gerade auch im Vergleich mit den Hardware-Repliken von Universal Audio (siehe den Test in Ausgabe 4/2007) belegen, dass die Software-Tüftler in Kalifornien ihr Handwerk verstehen. Der 1176LN hat genau diesen markanten Biss und Eigenklang, der das berühmte Vorbild auszeichnet, weswegen Profis die UAD-Plattform allein wegen der UREI-Emulation im Einsatz haben. Der oft als „magisch“ beschriebene LA-2A hat auch in seiner virtuellen Ausführung diese ganz eigene, sehr musikalische, das Ausgangsmaterial unterschützende Qualität. Wir hatten schon beim Test der Hardware-Ausführung festgestellt, dass der LA-2A zu den wenigen Kompressoren gehört, die wir als Klangoptimierer für Konzert-Gitarrenaufnahmen schätzen. Das gilt auch für die Emulation.
Mitunter etwas im Schatten der beiden Altmeister steht der Pultec EQP-1A EQ, was dieser beeindruckende Equalizer nicht verdient hat. Der Pultec verleiht Stereo-Mischungen fast auf Knopfdruck angenehm weiche Höhen mit einem gewissen Seidenschimmer und geschmackvoll angedickte Tiefmitten und Bässe, billige Effekthascherei, Stichwort Verzerrung/Kompression, ist ihm fremd.
Auch der RealVerb Pro Room Modeler kann gefallen, wenngleich wir den Logic-eigenen Faltungshall Space Designer bevorzugen. Sehr viel überzeugender klingt der DreamVerb der zudem in puncto Einstell-Parametern Klangschraubers Herz erfreut, allerdings schlägt dieses optionale Hall-Plug-in mit 149 Dollar zu Buche.
Wer beim Hall klanglich in die Vollen gehen möchte, findet mit den Emulationen der berühmten Nachhallplatte EMT 140, der „Weltraumheizung“ EMT 250 und der brandneuen Nachbildung des Lexicon 224 akribische Nachbildungen dreier Hallgeräte, die – im Falle der EMT 140 und des Lexicon 224 – unzähligen Hit-Alben die räumliche Tiefe verliehen haben, während das EMT 250 der erste professionelle Digitalhall überhaupt war, der „die Wendemarke zwischen analog und digital darstellt“ (Karl-Hermann von Behren, „Die analogen Hitmaschinen“). Für EMT war das 1976 vorgestellte Gerät wie auch der Nachfolger EMT 251 ein wirtschaftliches Desaster. Heute gilt das EMT 250 als eines der bestklingenden Digital-Hallgeräte aller Zeiten und gut erhaltene Originale erzielen – Ironie der Geschichte – heute Höchstpreise auf dem Gebrauchmarkt. Universal Audio ist nicht der einzige Anbieter einer EMT 250-Emulation, allerdings ist die Software-Nachbildung der Amerikaner in Zusammenarbeit mit dem EMT 250-Schöpfer Dr. Barry Blesser entstanden und die Universal Audio-Emulation verwendet die Original-Algorithmen. Das garantiert größtmögliche Authentizität und tatsächlich liefert das EMT 250-Plug-in einen ausgesprochen klaren und offenen Hall-Klang, der jedweder Aufnahme einen eigenen Charakter gibt. Speziell Klangdesigner sollten sich „Space“ nicht entgehen lassen. Im Original ein spezielles Programm mit extrem langer Nachhallzeit bei widernatürlich linearem Frequenzgang der Hallfahne, kam „Space“ unter anderem bei Science Fiction Film-Produktionen weidlich zum Einsatz.
Wer Plattenhall bisher als metallisch-hart und spitz klingend in Billig-Prozessoren und Plug-ins erlebt und folgerichtig abgehakt hatte, sollte das EMT 140 Plug-in testen. Um es kurz zu machen: Wer beispielsweise den Sound der alten Fleetwood Mac mit Peter Green mag – Hörtipp „Oh Well Pt. II“ –, kann diesen Sound in den orchestralen Passagen unter anderem mit der EMT 140-Emulation nachbauen. Beide EMT-Hall-Plug-ins bietet Universal Audio für 249 Dollar (EMT 250) beziehungsweise 199 Dollar (EMT 140) an.
Die Königskrone verleihen wir gleichwohl dem aktuellsten Neuzugang der UAD-2-Plattform, dem Lexicon 224, der zwar mit 349 Dollar am teuersten ist, dennoch bei uns für einen „Wow-Effekt“ gesorgt hat. Es ist fast überflüssig zu erwähnen, dass das Original zu den besten Digital-Hall-Geräten überhaupt gehört und sein ganz eigener warmer Klang mit dieser wundervoll modulierenden Hallfahne das Sahnehäubchen auf den Bestseller-Alben nicht nur der 1980er-Jahre ist. Die Universal Audio-Version überzeugt mit dem Lexicon-Klang, klingt nie verwaschen und verleiht auch Akustik-Aufnahmen eine eigene Klangnote, die, wenn überhaupt, nur puristische Naturraum-Fetischisten ablehnen werden. Mit dem Lexicon 224-Plug-in, das auch auf den Original-Algorithmen basiert, ist den Universal Audio-Entwicklern ein Meisterstück gelungen. Begleitend gibt es drei Klangbeispiele, die Sie wie üblich in der Soundbank auf dieser Website.
Test DSP-Firewire-Interface UAD-2 Satellite Quad Omni v5.7
Ebenfalls neu im Angebot sind der SSL E Series-Channelstrip und der SSL G Series-Kompressor. Der 4000 G Series Master Compressor gehört auch zu Schlüsselprodukten von Solid State Logic, der wegen seines druckvollen Klangs als die Wunderwaffe für Rock-Produktionen gilt. Das ist etwas oberflächlich, denn der eigentümliche Druck und Punch, der dieser Dynamiker einer Mischung verleihen kann, steht auch Akustik- oder Jazz-Produktionen gut zu Gesicht, beispielsweise für Schlagzeug oder Klavier. Der E Series Channelstrip wiederum ist ein Klangchamäleon, das bei der typischen SSL-Wärme jede Menge Klang-Varianten von subtil-aufgeräumt bis kraftvoll-fett bietet. Beide Plug-ins sind offiziell von Solid State Logic lizensiert und authentifiziert worden, bei der Emulation des Channelstrips haben die Amerikaner sogar mit den Briten zusammen gearbeitet. Das Ergebnis kann sich hören lassen und steht namhaften Mitbewerbern, beispielsweise Waves mit dem SSL 4000 Bundle wenigstens nicht nach. Mit dem in der Ausgabe 5/2011 besprochenen SSL-eigenen Duende Native Studio Bundle konkurrieren diese Plug-ins nicht: Dem Duende-Bundle liegen völlig andere Hardware-Vorbilder zugrunde. Mit 299 Dollar für den E Series Channelstrip und 249 Dollar für den G Bus Compressor sind beide Plug-ins sicher nicht supergünstig, bringen aber den SSL-Sound authentisch in die DAW. Zum Selber-Nachhören finden Sie auch zu den SSL-Plug-ins ein Klangbeispiel.
Mit der Emulation des grandiosen Transient Designer von SPL konkurriert Universal Audio in gewisser Weise mit dem nativen Plug-in aus der Analog Code-Serie der deutschen Edelschmiede. So ganz stimmt das nicht – immerhin ist die Universal Audio-Version plattformgebunden. Was auch den Preisvorteil der UAD-2-Version – 199 Dollar gegenüber 249 Euro – relativiert. Wir selbst wagen nicht zu entscheiden, welches Plug-in „besser“ klingt, dafür liegen beide Nachbildungen zu eng beieinander und zu nah am Original. Eines ist aber sicher: Im Vergleich zu anderen Plug-ins, die im Namen eine Nähe zum Transient Designer suggerieren, lassen sich mit dem UAD 2-Plug-in tatsächlich die Transienten formen: Wir haben das Plug-in verwendet, um in einem Arrangement die Lead-Bass-Stimme abzurunden – mit Erfolg, was die entsprechende Soundfile belegt.
Das Moog Multimode Filter ist – Bassisten und Gitarristen aufgepasst – eines der besten Auto Wahs überhaupt und schlägt jedenfalls die On-Board-Emulationen der Gitarren-Amp-Plug-ins um Längen. Der Grund: Der Klang ist so wunderbar altertümlich und lädt im Verbund mit bereits genannten Plug-ins wie der EMT 140-Emulation zu Retro-Experimenten ein, was wir Ihnen mit einem passenden Klangbeispiel demonstrieren. Das Moog Filter gibt es zum Liebhaberpreis für 199 Dollar.
Der Röhrenkompressor Fairchild 670 ist ein „Heiliger Grahl“ unter den Studio-Geräten – Insider wissen, dass es da so einige gibt –, die wenigen Hardware-Originale werden zu unverschämt hohen Preisen gehandelt. Ob das gerechtfertigt ist, sei mal dahingestellt, jedenfalls schwärmen viele echte Kenner und selbstverständlich auch belesene Mitreder von der „ungemein musikalischen Kompression“ und der besonderen Fähigkeit des Fairchild, jedwedem Material einen „besonderen Glanz“ zu verleihen. Universal Audio hat einen Fairchild 670 im Angebot, der zu den Bestsellern zählt. Wir können das nachvollziehen, denn dieses Plug-in sorgt für einen subtilen Hauch analoger Wärme, die, poetisch ausgedrückt, rotgolden schimmert. Seine Wirkung ist der des LA-2A ähnlich: Auf Bypass gestellt, fehlt etwas. Mit 149 Dollar halten wir dieses charakterstarke Plug-in, das zudem flexibler einsetzbar ist als das sagenumwobene Vorbild, für sehr kostengünstig.
Neben dem Lexicon 224 Plug-in stehen die Plug-ins Manley Massive Passive Equalizer (299 Dollar) und Studer A800 (349 Dollar) – diese Emulation der State-of-the-Art-Mehrspur-Bandmaschine ist ebenfalls brandneu – in unserer Gunst ganz oben. Der Massive Passive ist ein wunderbares Werkzeug für den klanglichen Feinschliff, der einer Mischung zugunsten reinen audiophilen Wohlklangs die letzten Ecken und Kanten nimmt – entsprechendes Ausgangsmaterial vorausgesetzt. Für die Klangbeispiele haben wir den Massive Passive fast durchweg eingesetzt, denn er hat uns wie das Lexicon 224 vom ersten Einladen in die Summe vollauf überzeugt. Das gilt auch für das Studer A800-Plug-in, das genau das liefert, was der Anwender erwartet: Den Klang einer analogen Bandmaschine der absoluten Spitzenklasse. Der Klang dieser Emulation ist ganz, ganz großes Kino und dürfte in Blind-Vergleichstests auch Analogiker mit hochfeinem Gehör in die Irre führen, denn kaum jemand dürfte beim fertigen Produkt den Unterschied zu einer echten Analog-Produktion hören. Aber das müssen Sie selbst entscheiden, weswegen wir nachhaltig empfehlen, sowohl Massive Passive als auch Studer A800 ausgiebig zu testen. Den vergleichsweise hohen Preis sind diese Plug-ins jedenfalls wert.
Fazit
Mit der UAD-2 Satellite kommen Anwender von neueren Apple-Rechnern, vor allem MacBook Pros, mit Firewire 800-Schnittstelle in den Genuss der UAD-2 Plattform, die mit den sehr gut bis überragend klingenden, teilweise konkurrenzlosen Emulationen echter Vintage-Klassiker nicht nur eingeschworenen Analog-Fans, sondern jedem Klangfeinschmecker das Herz höher schlagen lässt.
Erschienen in Ausgabe 06/2011
Preisklasse: Spitzenklasse
Preis: 5366 €
Bewertung: sehr gut
Preis/Leistung: sehr gut
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