Der DAW-Axon

Terratec hat den erfolgreichen Guitar-To-MIDI-Controllern der Axon-Reihe ein neues Familienmitglied beschert: Der brandneue Axon AX 50 USB basiert auf der bewährten Axon-Technik und soll sich dank USB-Anschluss besonders gut in die rechnerbasierte Studioumgebung einfügen. 

Von Harald Wittig 

Der Test von Terratecs Axon AX 100 MK II in in Ausgabe 1/2007 von Professional audio Magazin brachte es auf den Punkt: Der Axon hat ´s drauf und eröffnet Gitarristen dank seines extrem schnellen Trackings neue MIDI-Klangwelten, die gemeinhin als Domäne der Keyboarder galten.
Auf der diesjährigen Musikmesse stellte Terratec nun ein neues Mitglied der Axon-Familie vor, den AX 50 USB. Der AX 50 USB ist ein reiner MIDI-Controller ohne eigene Klangerzeugung und wird für rund 400 Euro angeboten. Damit kostet er gerade mal 100 Euro weniger als der AX 100 MK II, der zudem mit einem eigenen Soundboard ausgestattet ist. Sollte es sich am Ende beim AX 50 USB lediglich um die Sparversion des AX 100 MK II handeln? Klares nein. Der AX 50 USB ist vielmehr speziell für die Zusammenarbeit mit einem Rechner konzipiert worden. Das eigentlich Besondere am AX 50 USB – der Name legt es nahe – ist seine USB-Schnittstelle. Der AX 50 sendet via USB die MIDI-Informationen zu Tonhöhe, Dynamik und Klangdauer an die angeschlossenen Software-Klangerzeuger. Da die USB-Schnittstelle insgesamt vier virtuelle MIDI-Ports bereithält, können entsprechend vier verschiedene Software-Klangerzeuger angesprochen werden. Gleichzeitig lässt sich der AX 50 USB über den konventionellen Hardware-MIDI-Ausgang auch mit einem externen MIDI-Soundmodul verbinden. Daraus ergeben sich unzählige Klangvarianten und Gitarristen können je nach Ausstattung ihrer DAW vom Griffbrett aus beispielsweise riesige virtuelle Symphonie-Orchester dirigieren. Damit auch Einsteiger in die MIDI-Klangwelten den AX 50 USB rundum nutzen können, befindet sich im Lieferumfang noch Terratecs Software-basiertes Wave XTable VI, eine GM-kompatible Klangbibliothek inklusive dem Software-Sampleplayer Kontakt Player 2.

Professional audio Magazin hat das Axon 50 USB Gesamtpaket unter die Lupe genommen, um herauszufinden, ob Gitarristen hiermit für orchestrale Arrangements der eigenen Musik bereits bestens ausgerüstet sind.

Im AX 50 USB arbeitet ein 32 Bit RISC Prozessor auf Basis der patentierten Axon-Technik, die dank zweier parallel arbeitenden Algorithmen seit gut zehn Jahren für die extrem schnelle und exakte MIDI-Konvertierung der Saitenschwingung verantwortlich ist: Der erste Algorithmus ist ein konventioneller Nulldurchgang-Analysator, der die Saitenschwingung analysiert und die regelmäßige Wellenform des Klangs auswertet. Gleichzeitig erfasst in zweiter Algorithmus das Anschlagsgeräusch beziehungsweise die Transienten, die beim Anzupfen der Saiten entstehen, als ein Impulsmuster. Dieses wird an ein neuronales Netz weitergeleitet. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich um einen lernfähigen Algorithmus, der sich an zuvor antrainierte Muster erinnert und bei der eigentlichen Analyse das empfangene Impulsmuster mit dem Erlernten vergleicht. Dadurch hat jeder Axon-Konverter schon vor der Entstehung des eigentlichen Klangs eine Information über Tonhöhe und Anschlagsintensität, die vom Nulldurchgangs-Analysator nur noch verifiziert werden muss. Für die gitarristische Praxis bedeutet dies: Tracking-Probleme, gerade auf den träger ein- und ausschwingenden tiefen Saiten sind praktisch eliminiert, der Spieler kann auf allen Saiten superschnelle Läufe spielen.

Als vollwertiges Mitglied der Axon-Familie bietet selbstverständlich auch der AX 50 sämtliche Splitting-Möglichkeiten, die neben dem extrem schnellen Tracking seit jeher zu den herausragenden Spezialitäten des Axon-Systems gehören. Hierzu gehört das Belegen von zwei Saitengruppen mit unterschiedlichen Klängen oder das Einteilen des Griffbretts in bis zu zwölf Spielbereichszonen. Natürlich fehlen auch die raffinierten Pick-Split- und Pick-Controll-Möglichkeiten nicht. Damit sind Gitarristen beispielsweise in der Lage, allein über die Anschlagsposition bestimmte Klänge aufzurufen.
Um in den Genuss all dieser Axon-Spezialitäten zu kommen, muss allerdings unbedingt die Software Axon AX 50 USB Editor installiert sein. Grund: Der neue Axon lässt sich im Unterschied zum AX 100 nicht am Gerät selbst editieren, was trotz MIDI OUT seine Verwendungsmöglichkeit als autarker Gitarren-Synthesizer einschränkt. Das passt aber exakt ins Konzept, denn der AX 50 USB sollte in erster Linie mit einem Rechner eingesetzt werden. Nur so lassen sich die Möglichkeiten, die seine USB-Schnittstelle bieten, voll ausreizen.
Wie eingangs erwähnt, bietet die USB-Schnittstelle vier virtuelle MIDI-Ports. Über den Software-Editor kann der Benutzer nun für jeden MIDI-Port individuelle Einstellungen vornehmen: Angefangen bei der Auswahl des Klangs, über die räumliche Positionierung desselben im Stereobild, bis hin zu allen denkbaren Saiten- und Griffbrett-Splittings. Über jeden der virtuellen MIDI-Ports lassen sich nun wiederum vier verschiedene Software-Klangerzeuger ansteuern, die auf die im Editor festgelegten MIDI-Befehle reagieren und alles wie gewünscht zum Klingen bringen. Wer das Gespielte gleichzeitig notieren möchte, kann über einen der virtuellen MIDI-Ports ein parallel mitlaufendes Notensatz-Programm (Sibelius, Finale, Capella oder ähnliche) ansteuern, das die gespielte Musik transkribiert. Schließlich gerät das Aufnehmen mit einem Sequenzer-Programm besonders komfortabel: Indem beispielsweise in Sonar 6 oder Cubase 4 für jeweils vier MIDI-Spuren ein eigener MIDI-Port als MIDI-Eingang zugeordnet wird, können verschiedene Sounds einfach durch Wechseln der Spuren abgerufen werden. Natürlich müssen die MIDI-Dateien jeweils zu einem Klangerzeuger, in der Regel ein virtuelles Instrument, geschickt werden, was in jedem Sequenzer-Programm problemlos möglich ist.

Schließlich ist es mit dem AX 50 USB erstmals möglich, über den Software-Editor drei verschiedene MIDI-Controller nach eigenen Wünschen und Vorstellungen einzurichten. Das ist beim AX 100 anders, denn hier sind die MIDI Controller „Chorus“, „Reverb“ und „Attack Time“ fest voreingestellt, beim AX 50 USB Editor kann sie der Anwender frei belegen. 
Um all dies nutzen zu können, muss der Controller selbst installiert werden. Es ist nicht möglich, die Editor-Software via MIDI OUT und MIDI-Interface anzusprechen. Das ist auch wenig sinnvoll, da dem Benutzer damit die virtuellen MIDI-Ports nicht zur Verfügung stehen. Die Installation ist denkbar einfach, spezielle Treiber werden nicht benötigt. Denn für den AX 50 USB werden so genannte generische Treiber genutzt, die bereits Teil des Betriebssystems (Windows XP oder Mac OS X) sind. Mithin Plug and play im wahren Sinne.

Damit der neue Axon nicht stumm bleibt, wenn es an entsprechenden Hardware- und auch Software-Sample-Playern beziehungsweise virtuellen Instrumenten fehlt, liefert Terratec die neue Software Wave Xtable VI mit. Dabei handelt es sich um ein auch separat erhältliches virtuelles Instrument mit einer General MIDI-kompatiblen Klangbibliothek. Als leistungsstarke Host-Anwendung fungiert der mitgelieferte Kontakt Player 2 powered by Native Instruments. Die eigentliche Library ist rund 800 MB groß und enthält Samples von 128 Einzelinstrumenten und neun Drum- und SFX-Kits. Der Kontakt Player 2 wiederum kann entweder als Stand-alone-Anwendung oder als Plug-in in einem Sequenzer-Programm genutzt werden. Im ersten Fall lässt sich somit mit dem AX 50 USB bequem vor dem Rechner sitzend üben und komponieren, für Recording-Zwecke werden die gängigsten Schnittstellen, also VST, AU, DXi und RTAS unterstützt. Leider können nur Klangbibliotheken, die für den Kontakt Player 2 freigegeben sind, geladen werden. Der kann weder allgemeine Kontakt- oder Kontakt 2-Patches laden, noch Bibliotheken fremder Formate importieren. Dafür bedarf es zwingend der Vollversion des Kontakt 2, die mit knapp 400 Euro zu Buche schlägt. Aber keine Sorge, der Erwerber des AX 50 USB muss sich nicht mit frugaler Klangkost begnügen, denn einige der Samples klingen richtig gut.

Der AX 50 USB ist laut Handbuch mit den gängigen hexaphonischen Tonabnehmer-Systemen, namentlich der Roland GK-Reihe kompatibel. Im Test erweist sich der Roland GK 3-Tonabnehmer als passgenaues Interface und bildet auch mit dem AX 50 USB ein vergleichbares Topteam wie bereits mit dem AX 100 MK II. Sollten dennoch Probleme auftreten, lohnt es sich zunächst die Kabelverbindung zu überprüfen – gerade alte 13-polige Verbindungskabel rasten manchmal nicht mehr richtig ein und der Axon kann so nicht vernünftig arbeiten. Mit der jüngsten Axon-Generation (ab AX 100 MK II) sind übrigens auch die Anpassungsschwierigkeiten mit den LGX-Gitarren des kanadischen Herstellers Godin oder älteren Roland GK-Tonabnehmern kein Thema mehr. Wenn die eigene LGX oder mit GK-Tonabnehmer ausgestattete Strat mit einem Roland G 50-System zusammenarbeitet, muss es ebenso gut mit allen aktuellen Axon-Modellen, also auch mit dem AX 50 USB funktionieren. An dieser Stelle sei übrigens jedem, vom erfahrenen Axon-Anwender bis zum interessierten Neuling, das englischsprachige Axon-Forum empfohlen. Dieses ist via Link über www.terratec-producer.com zu erreichen, dort werden von kompetenten Usern und Moderatoren alle möglichen Fragen von der Verkabelung bis hin zur musikalischen Praxis beantwortet.

Ab Werk ist der AX 50 USB schon gut, soll heißen Gitarristen-freundlich konfiguriert. Dennoch empfiehlt es sich generell, Feineinstellungen über den Software-Editor vorzunehmen. Gerade perkussive Klänge wie beispielsweise Pianosounds erweisen sich in der Praxis oft als reichlich zickig, da schlampiges Spiel mit einem Schwall ungewollter Noten quittiert wird. Eine entsprechende Feinabstimmung des Trigger Levels ist zwar kein Allheilmittel, schafft hier aber wenigstens etwas Abhilfe. Ansonsten heißt die Devise: Peinlichst sauber spielen und gerade bei Lagenwechseln so sorgfältig wie sonst nie in der gitarristischen Praxis vorgehen.
Wenn diese Hürde genommen ist – sie lässt sich, wenn nicht gerade Aufnahmen anstehen, auch einfach überrennen – kann es sofort losgehen. Einfach das Wave XTable VI Kontakt Player 2 aufrufen und den AX 50 USB als MIDI-Interface eingeben. Windows-Benutzer werden das Gerät unter dem Decknamen „USB-Audiogerät“ finden, denn das Betriebssystem Windows erlaubt bei USB MIDI-Geräten keine Anzeige von individuellen Gerätenamen. Dementsprechend sind auch die virtuellen MIDI-Ports des AX 50 USB als einzeln durchnummerierte USB-Audiogeräte im entsprechenden Drop-down-Menü zu finden. Im Setup-Fenster des Kontakt Player 2 wählen Sie die MIDI-Ports entsprechend den im Axon-Editor vorgenommenen Einstellungen. Schließlich soll der Kontakt Player 2 wiedergeben, was zuvor sorgfältig eingestellt worden ist. Im Audio-Dialog wählen Sie Ihr Audio-Interface, zur Not auch die eingebaute Soundkarte Ihres Rechners aus – immerhin wollen Sie auch was hören. Im Stand-alone-Betrieb empfiehlt es sich, um spielflusshemmende Latenzen zu vermeiden, ASIO-Treiber zu nutzen. An dieser Stelle ein Tipp für alle, die auf Reisen mit der Soundkarte Ihres Notebooks Vorlieb nehmen müssen und keine Lust haben, ihr externes Audio-Interface mitzuschleppen: Unter www.asio4all.com gibt es einen erstaunlich leistungsfähigen Hardware-unabhängigen ASIO-Treiber zum kostenlosen Download. Nach den Praxis-Erfahrungen von Professional audio Magazin lässt sich mit diesem Treiber sehr gut arbeiten, denn er verbessert die Leistung aller auf dem System installierten Audio-Geräte spürbar.

Sofern es der eigene Rechner hergibt, kann sogleich klanglich geklotzt werden. Einfach mal mehrer Instrumente, beispielsweise Klavier (Piano), Streicher (Strings) und vielleicht noch French Horns in den Slot des Kontakt Player 2 laden und losspielen. Das klingt schon mal ziemlich beeindruckend orchestral. Wer zuvor im Editor das Stereobild eingestellt hat, kann wirklich in dreidimensionalen Klängen baden. Dank der bewährten Axon-Technik lässt sich mit diesen Klängen auch vernünftig spielen, denn wegen des superschnellen Trackings ist der Gitarrist nicht auf statische Flächen beschränkt. Stattdessen kann der maßgeschneiderte Klangkörper wie ein Orchester durch die eigene Partitur dirigiert werden. Der AX 50 USB ist gefühlt genauso schnell wie der AX 100 MK II. Ausgebremst wird er allenfalls vom Rechner und der Zusatzhardware, dem möglicherweise wahren Schwachpunkt in der Klangkette. Wer hier auf ein altersschwaches Notebook mit 800 MHz-Prozessor und einem Arbeitsspeicher von höchstens 256 MB vertraut, darf sich nicht wundern, wenn der AX 50 USB den Kontakt Player 2 fleißig mit MIDI-Daten füttert, der Ton aber dennoch auf Krücken hinterher hinkt. Ab einem 1,4 GHz-Prozessor und 512 MB RAM lässt sich allerdings schon gut arbeiten. Noch mehr Leistung schadet allerdings nicht, vor allem wenn´ s ans Aufnehmen geht und Overdubs verlangt sind oder der Axon-Gitarrero mehrere Sample-Player gleichzeitig spielt.

Klanglich hat das Wave XTable VI einiges zu bieten, wenngleich Klassik-Fans mit der Library sicher nicht so klar kommen werden, denn die Solo-Streicher lassen schon zu wünschen übrig. Allerdings wird das nur Musikern auffallen, die teuere String-Libraries zur Orchester-Simulation verwenden. Außerdem darf fairerweise nicht verschwiegen werden, dass die Library auf Pop, Rock und Jazz zugeschnitten ist und überhaupt nicht den Anspruch erhebt, hochpreisige Libraries wie East Wests Ultimate String Collection oder Peter Siedlaczeks String Collection (Test in Ausgabe 6/2006) zu ersetzen. Gitarristen, die Solostimmen mal nicht wie üblich mit der verzerrten Gitarre, sondern mit einem Violinklang einspielen möchten, können mit dem entsprechenden Sample bestimmt leben. Zumal Rock- und Popmusiker sich kaum scheuen werden, mittels Effekten noch weiter am Grundklang zu schrauben. Dafür sind die Streicher-Samples allemal gut genug. Wer es doch vornehmer will, schafft sich eben ein anderes virtuelles Instrument mit High-End-Library an. Dem Axon 50 USB ist das ohnehin gleich – mit ihm lässt sich alles gleich gut spielen. Schwierig wird es bei Solostreicher-Klängen indes spieltechnisch, denn das Legato erzeugt ein Geiger oder Cellist mit mehreren gegriffenen Tönen auf einen Bogenstrich. Gerade Gitarristen mit „hoch gezüchteter“ rechter Hand und Schnellfeuer-Wechselschlag erhalten bei Läufen Klänge, die überhaupt nichts mit gebundenen, fließenden Linien zu tun haben. Stattdessen wird jeder Anschlag gewissermaßen als neuer Bogenstrich interpretiert und so klingt´ s im Endeffekt, als würde die Geige eher zersägt als gestrichen werden. In diesem Fall sollten Gitarristen das gitarristische technische Legato verwenden und in Allan Holdsworth-Manier die Arbeit von der linken Hand machen lassen. Damit der AX 50 USB die schwächeren Impulse auch erfassen kann, muss entsprechend der Trigger Level im Editor auf einen niedrigen Wert gesetzt werden. So wird zwar das Spielen von perkussiven Instrumenten, namentlich Klavier oder Cembalo, auch für sehr saubere und disziplinierte Spieler nahezu unmöglich, mit den Streicher-Klängen klappt es aber definitiv besser.
Ansonsten beweist die Library des Wave Xtable VI einmal mehr, dass heutzutage für vergleichsweise wenig Geld brauchbare Sounds zu bekommen sind: Vor allem die Tasteninstrumente wie das wirklich gut klingende Cembalo oder Holzbläser wie Klarinette oder Flöte machen richtig Spaß und sind inspirierend für die Arbeit an der eigenen Musik.
Das Aufnehmen eines kleinen Duostücks unter Sonar 6 in der klingenden Besetzung Harfe (Begleitung) und nacheinander Oboe, Flöte und Cello (Solostimmen) macht mit dem AX 50 USB und dem Kontakt Player 2 richtig Laune. Beim Einspielen der MIDI-Spuren (eine für die Begleitung, vier Einzeltakes für die Solostimme), wird der Kontakt Player 2 als Software-Synthesizer ins Synthie-Rack von Sonar geladen und ab geht´ s. Das Sample „Harp“ (Harfe) klingt ebenso gut wie das Cembalo und darf sich klanglich durchaus mit dem Harfen-Klang der Garrington Orchester-Library für Sibelius messen. Das Cello klingt zumindest ordentlich, während Flöte und Oboe überzeugen. Deren Klangfarbe ist tendenziell eher jazzig und nicht klassisch-sonor, was aber beim Teststück gut passt. Wer es dennoch breiter mag, sollte Flöte oder Oboe sechs Mal laden. Jeder Axon hat nämlich entsprechend den sechs Saiten der Gitarre sechs MIDI-Kanäle (nicht zu verwechseln mit den virtuellen MIDI-Ports): Damit kann schon eine gewisse Klangfülle erreicht werden, zumal das Wave XTable VI für jedes Einzelinstrument die Effekte Hall und Chorus zur weiteren Klangformung bereitstellt.
Beim Teststück verzichten wir auf den Hall des Kontakt Players 2, stattdessen liefert der Altiverb 6 als Send-Effekt ein wenig Ambience und Tiefenstaffelung, das Preset „Soft Vocals with Air“ des Sonar 6-Plug-ins VC64 Vintage Channel macht die jeweiligen Flöten- und Oboen-Solos lebendiger und bringt sie klanglich sogar ein wenig in die balladeske Yusef Lateef-Richtung. Dabei darf sich der hauptamtliche Gitarrist das langwierige Studium von Flöte und Oboe schenken – der Guitar-to-MIDI-Controller Axon AX 50 USB macht ´s möglich.

Fazit

Der neue AX 50 USB ist in punkto Geschwindigkeit ein vollwertiges Mitglied der Axon-Familie und macht entsprechend seiner Konzeption beim Einsatz im rechnerbasierten Studio eine wirklich gute Figur. Dank der erweiterten Editierungsmöglichkeiten, den vier virtuellen MIDI-Ports und dem insgesamt erstaunlich gut klingenden mitgelieferten Software Library Player bietet er MIDI-fizierten Gitarristen schon ab Werk eine Menge für orchestrale Arrangements der eigenen Musik.

Erschienen in Ausgabe 08/2007

Preisklasse: Spitzenklasse
Preis: 399 €
Bewertung: gut – sehr gut
Preis/Leistung: gut – sehr gut