Doppel Whopper
Kompaktmixer mit integriertem Audio-Interface bieten flexible Möglichkeiten, um analoge und digitale Signalströme zu steu-ern. Sie sind die perfekte Symbiose zweier Geräte. Mit dem Kompaktpult NRV 10 will M-Audio jetzt innerhalb dieser Gerätegattung neue Impulse setzen. Welche das sind erklärt Ihnen Professional audio Magazin.
Von Georg Berger
Das jüngste Produkt aus dem Hause M-Audio, der NRV 10 Kompaktmixer mit integriertem Firewire Audio-Interface, drängt in ein Marktsegment, das bereits von den Mitbewerbern erfolg-reich beackert wird, so etwa von Phonic mit dem Helixboard 18 Firewire (Test in Heft 5/2006) oder dem Yamaha MW-12 (Test in Heft 6/2006). Vorteil dieser Gerätegattung: Sie lassen sich sowohl wie herkömmliche Analog-Mixer live oder im Studio ein-setzen, als sie auch die Rolle eines opulent ausgestatteten Audio-Interface’ für Recording-Zwecke übernehmen. Doch jetzt haben sich die Entwickler von M-Audio einiges einfallen lassen, das die Konkurrenz noch nicht zu bieten hat.
Auf den ersten Blick verfügt die analoge Seite des knapp 700 Euro teuren NRV 10 über acht Eingangs- und zwei Ausgangs-kanäle, sowie einer integrierten Effektsektion. Auf der digitalen Seite steht ein zehnkanaliges Audio-Interface. Der Clou am NRV 10 ist die Möglichkeit, über eine – Interfx genannte – Soft-ware im Verbund mit dem integrierten Firewire Audio-Interface die Eingangskanäle des Mixers einzeln durch den Computer mit zusätzlichen Effekten zu versorgen. Sogar VST Plug-ins von Drittanbietern erlaubt die virtuelle Mixererweiterung zu integrieren und auf analoge Eingangs-Signale anzuwenden. Ebenfalls bemerkenswert: Anders als viele Mitbewerber gestattet es das integrierte Audio-Interface des NRV 10, zehn separate Kanäle aus dem Computer wieder zurück ins Pult zu senden.
Außer einem Netzgerät, über das der NRV 10-Mixer mit Strom versorgt wird, sind im Lieferumfang noch zwei Firewire-Kabel, eine Treiber-CD nebst Interfx-Software, sowie eine Demo-CD des Pro Tools-Sequenzers in der M-Powered Version enthalten. Wer Gefallen an der Pro Tools Software findet, muss für die Version 7.2 knapp 300 Euro zusätzlich berappen. Das Update auf Version 7.3 schlägt mit weiteren 50 Euro zu Buche, was jedoch im Vergleich zum Neuerwerb einer Mitbewerber-Software sehr günstig ist. Optional erhältliche Metallwinkel zur Montage ins Rack runden das Angebot an Accessoires des NRV 10 ab.
Betrachtet man den NRV 10 Mixer als normales Analog-Gerät, so finden sich für ein Gerät dieser Klasse die standesgemäßen Ausstattungsmerkmale: Acht Line-Anschlüsse, verteilt auf vier mono- und zwei Stereo-Buchsen, sowie fünf XLR-Mikrofon-Anschlüsse lassen sich über sechs Kanalzüge steuern. Bemer-kenswert: Die ersten vier Mono-Kanalzüge verfügen über Inserts zum Einschleifen externer Effektgeräte. Die Channel-Strips selbst stellen sich übersichtlich dar mit Gain- und Panoramaregler, einem Dreiband-Equalizer mit Festfrequenzen, Mute-Taster, sowie zwei Aux-Wegen. Ausgangsseitig besitzt das Pult einen Stereo-Hauptausgang – wahlweise über XLR oder symmetrische Klinken-Buchsen abgreifbar – einen separaten Control-Room-Ausgang in Form symmetrischer Klinkenbuchsen und einen Kopfhörer-Ausgang, die jeweils über separate Fader einstellbar sind. Bemerkenswert: Der Main out verfügt ebenfalls über Inserts und über einen Schiebeschalter lassen sich am Kopfhörer wahlweise die per Mute-Taster stumm geschalteten Kanäle, der erste Aux Send oder der Control Room abhören. Eine Effektsektion mit 16 Effekten – sieben Hall-, je zwei Echo-, Chorus- und Flanger-, sowie drei Kombinationseffekte – die wiederum in jeweils 16 Variationen anwählbar sind, runden die Ausstattung ab.
Im Praxis-Test fällt die Bedienung der 60-Millimeter Fader unangenehm auf: Sie laufen überaus zäh und gestalten Einstel-lungen zu einem kleinen Kraftakt. Sie gleiten aber dennoch geichmäßig und ohne Ruckeln. Der Test der integrierten Effekte gefällt hingegen auf Anhieb durch seinen warmen, schön färbenden Grundklang, der allerdings den Originalsignalen einige Anteile im Höhenspektrum raubt, wenn der Effektanteil zu stark eingestellt ist. Die Qualität der Effekte ist jedoch durchweg gut. Sie lassen sich musikalisch einsetzen und bieten eine sinnvolle Alternative zu externer Peripherie.
Zu wahrer Größe läuft der M-Audio Mixer bei Nutzung des in-tegrierten Audio-Interface auf, das mit maximal 24 Bit und 96 Kilohertz arbeitet. Anders als etwa bei den Soundkarten aus gleichem Hause, verfügt die Control Software – installierbar so-wohl für Mac OSX als auch Windows – lediglich über Meter-Anzeigen für ein- und ausgehende Signale, sowie über Dialoge zur Einstellung des Sample Buffers und der Abtastrate. Mehr ist auch nicht nötig. Den Rest erledigt die Hardware. Aufnahmen per Computer geschehen denkbar einfach, denn die Ausgangskanäle des Audio-Interface sind permanent aktiv. Anliegende Signale werden direkt hinter dem Gain-Regler und den Inserts prefader abgegriffen und in den Rechner geschickt, der somit die einzige Möglichkeit zum Einpegeln von Signalen bietet. Zusätzliches bemerkenswertes Feature: Über einen Schalter lässt sich bei Bedarf die Equalizer-Sektion global für jeden Kanalzug in den digitalen Audio-Ausgang des Pultes hinzuschalten, was die Klangformungsmöglichkeiten vor dem eigentlichen Wandlungsprozess noch einmal erweitert. Im Se-quenzer müssen den Aufnahmespuren lediglich die einzelnen Kanäle zugewiesen werden. Wer etwa ein Signal aus dem dritten Kanal des NRV 10 übertragen möchte, braucht nur den entsprechenden dritten Interface-Kanal im Sequenzer auf die Aufnahmespur routen. Die ersten acht Ausgangskanäle des Audio-Interface korrespondieren dabei zu den entsprechenden Kanälen der Eingangssektion am Pult. Die Kanäle neun und zehn enthalten grundsätzlich das am Main out anliegende Summensignal. Wer also eine Live-Session im Studio ohne viel Aufwand mitschneiden möchte, braucht nur die letzten beiden Kanäle auf eine Sequenzerspur zu routen, um auf die Schnelle eine Stereoaufnahme zu erhalten. Recording-Sessions geraten so zum Kinderspiel.
So richtig mächtig gestaltet sich der Umgang mit dem NRV 10, wenn die digitalen Signale aus dem Computer wieder zurück ans Pult gesendet werden sollen. Denn das Gerät ist in der Lage, nicht nur maximal zehn Audio-Interface Kanäle zu senden, sondern auch zu empfangen. Um eine digitale Audio-Spur aus dem Computer über das Pult abhören zu können, ist lediglich das Betätigen eines Schalters nötig und schon wird anstelle eines analogen Eingangssignals die digitale Audio-Spur wieder gegeben. Wichtig zu wissen: Der Equalizer muss sich dabei in der Pre-Stellung befinden, da ansonsten schal-tungstechnisch eine Rückkopplung auftritt. Unschlagbarer Vorteil: Das zurückgeschickte digitale Audio-Signal lässt sich bei Bedarf wiederum mit den Komponenten des Kanalzugs bearbeiten. Eine trocken aufgenommene Gesangsspur lässt sich beispielsweise anschließend rein analog mit Equalizer oder Hall aus der internen Effektsektion des Pultes aufwerten. Die ersten acht Ausgangs-Kanäle des Sequenzers lassen sich auf diese Weise auf die jeweils korrespondierenden Eingangskanä-le des NRV 10 routen. Die Möglichkeiten sind damit schier unerschöpflich: Durch geschicktes Routing im Mixer des Sequenzers sind etwa einzelne Submixe ins Pult rückführbar. Kleinere Arrangements lassen sich im Pult nochmals mischen und beispielsweise über die Summen-Ausgänge auf einen Master-CD-Recorder aufnehmen.
Mischformen aus analogem Eingangskanal und zurückgeführten digitalen Audiosignalen gestatten eine bequeme Einstellung von Setups, um etwa Overdubs zu erstellen. Im Test erscheinen die Routing-Möglichkeiten zwischen Sequenzer-Mixer und NRV 10 am Anfang unübersichtlich. Doch nach kurzer Einarbeitungszeit beherrschen wir dieses Feature und erstellen unterschiedliche Recording- und Mix-Szenarien. Die Kanäle neun und zehn genießen bei der Rückführung einen Sonderstatus. Sie führen ebenfalls das Summensignal der ersten acht Kanäle. Gesendet werden sie allerdings nur an den Kopfhörer- oder Control Room-Kanal, die sich über zwei Drehregler am NRV 10 additiv in die zwei Abhörkanäle hinzumischen lassen. Im Fall des Kopf-hörers geschieht dies sogar unabhängig vom Routing der analogen Kanäle. Bei Belegung aller acht Eingangskanäle lässt sich darüber ein Direkt-Monitoring erstellen inklusive eingesetz-ter virtueller Effekte und entsprechender Einstellungen im Sequenzer-Mixer. Mit diesem Feature wandelt sich das NRV 10 Mischpult von einem bescheiden ausgestatteten Mischpult zu einer mächtigen Schaltzentrale und erscheint wie der berühmte Wolf im Schafspelz.
Alleine diese vielfältigen Routingmöglichkeiten würden schon reichen, um das NRV 10 Pult für viele attraktiv zu machen. Doch mit der im Lieferumfang enthaltenen Interfx-Anwendung hat M-Audio noch mehr zu bieten. Das von der tschechischen Software-Schmiede Dsound entwickelte Programm erlaubt auf virtueller Ebene die Kanalzüge des NRV 10 mit zusätzlichen Effekten zu versorgen. Die Einbindung der Software geschieht denkbar einfach: Genau wie beim Abhören digitaler Audio-Spuren müssen die Channel-Taster der Kanalzüge von analogen auf digitalen Empfang umgestellt werden, um eine Verbindung mit der Software herzustellen. Wichtig auch hierbei ist, dass der Equalizer in Pre-Stellung bleibt, sonst entsteht ein Feedback. Für Live-Anwendungen ist diese Option schlicht genial zu nennen, erweitert sich doch damit das Leistungsspektrum des Mischers um zusätzliche Effekte, die ansonsten nur der virtuellen Ebene vorbehalten sind.
Da Interfx als eigenständiges Programm auf dem Computer läuft und schließlich auch die Kanäle des Audio-Interface belegt, lässt sich das Pult in diesem Betriebszustand logischerweise nicht mehr in einen Sequenzer einbinden. Das heißt noch nichts, denn Abhilfe naht in Form einer – allerdings kostenpflich-tigen – Pro-Version von Interfx, die mit einer Rewire-Schnittstelle, VST Instrumenten, mehr Effekten und einer eige-nen Recording-Funktion aufwarten soll und auf diese Weise eine Anbindung an Sequenzer möglich macht. Boris Prell, zuständig für den technischen Support bei M-Audio, dazu: „NRV Interfx Pro ist für Windows-PCs bereits fertig und soll demnächst auch für Mac verfügbar sein. Beide Versionen sollen zur anstehenden Musikmesse verfügbar sein.“ Zum Ver-kaufspreis schweigt sich Prell jedoch vornehm aus.
Der Umgang mit Interfx gestaltet sich denkbar einfach. Die Bedienoberfläche simuliert die sechs Kanalzüge des NRV 10 und offeriert dazu pro Kanal einen Gain-Regler zur Anpassung der Lautstärke in die virtuellen Effekte, sowie einen fest integrierten Kompressor und Expander. Alleine damit wäre das NRV 10 seinen Konkurrenten schon meilenweit voraus. Doch es geht noch weiter: Zwei Slots erlauben den zusätzlichen Einsatz von VST Effekt-Plug-ins. Interfx selbst enthält ab Werk sechs Plug-ins, die sich vom Aussehen und der Bedienung eher wie Gitarren-Bodeneffekte darstellen. Der fest integrierte Kompressor und Expander in Interfx ist dort noch einmal für einen zusätzlichen Einsatz verfügbar. Daneben gibt es Chorus, Flanger, Echo und einen Verzerrer. Von Prell erfahren wir weiter, dass sich Nutzer der Interfx-Software künftig auf weitere Interfx Plug-ins zum Download freuen können. Angaben zu Preisen ließen sich aber auch noch nicht ermitteln.
Im Hörtest klingen die Interfx Plug-ins im Vergleich zu den Digitaleffekten des Mischpults deutlich brillanter und färben anliegende Signale nicht. Jedoch sind deutliche Rauschfahnen zu hören, wenn man die Anteile der Effekte mit dem Gain-Regler von Interfx hochschraubt. Der Verzerrer zeigt sich in Normalstellung des Gain-Reglers als wahrer Weltmeister in Sachen Rauschen, was zwar einen gewissen Vintage-Effekt erzeugt, aber dennoch unangenehm auffällt, obwohl sein Grundklang durchaus vielfältig und klanglich zufriedenstellend gerät.
Doch der Nutzer ist ja nicht nur auf die Interfx-Effekte be-schränkt. Wer möchte, kann seine bevorzugten Equalizer-, Hall- oder Verstärkersimulationen einsetzen und wertet den Klang-Kosmos des Pultes dadurch immens auf. Wir ersetzen schließlich den Interfx-Verzerrer mit Guitar Rig 2 von Native Instruments und erhalten eine deutliche Verbesserung in Sachen Gitarren-Verstärkersound. Wer jetzt darauf spekuliert, die im Lieferumfang enthaltenen Plug-ins von Sequenzern einsetzen zu können, sicht sich teilweise getäuscht, da sie teilweise nur in der eigenen Programmierumgebung laufen, beispielsweise in Cubase. Sonar 6 ist etwas toleranter: Der Perfect Space Hall lässt sich ohne weiteres einsetzen. Doch der Einsatz des gut klingenden VC 64 Vintage Channel Plug-ins ist nicht möglich, was jedoch nicht Interfx angelastet werden kann. Die Ursache liegt in der programmiertechnischen Einbindung der Plug-ins in die Sequenzer. Der Einsatz von Drittanbieter Plug-ins läuft jedoch zum Großteil anstandslos über Interfx. Nur beim Einsatz von einigen wenigen Plug-ins stellt sich die virtuelle Mixer-Erweiterung zickig an und verweigert seinen Dienst. So etwa bei den Helian Freeware-Verstärkersimulationen des französischen Software-Produzenten Fretted Synth Audio oder aber von Plug-ins des dänischen Software-Hauses Kjaerhus Audio, die als Bonus den Soundkarten von ESI beiliegen. Auf Nachfrage teilt Prell dazu mit: „Hintergrund der Probleme beim Einsatz von Drittanbieter-Plug-ins scheint die VST-Kompatibilität zwischen den Versionen 2.3 und 2.4 zu sein. Interfx unterstützt bereits VST 2.4 und im Moment wird an der Abwärtskompatibilität zur 2.3 Version gearbeitet.“ Das kommende Update sollte also diese Auffälligkeit beseitigen.
Noch vor dem eingehenden Hörtest unterziehen wir das NRV 10 Kompaktpult einer zweifachen Messung in unserem Testla-bor: Im ersten Durchlauf behandeln wir das Pult wie einen normalen analogen Mixer. Im zweiten Durchgang messen wir die Kombination aus Mixer und integriertem Audio-Interface. Die Ergebnisse zeigen im Vergleich beider Mess-Durchläufe lediglich minimale Unterschiede. Die Messung der Frequenzgänge gereicht dem Pult zur Ehre. Von 20 Hertz bis 20 Kilohertz zeigt die Messkurve einen vorbildlich linearen Verlauf. Mit 0,02 Prozent Klirrfaktor ist es hinsichtlich Verzerrungen ebenfalls sehr gut aufgestellt. Das Messergebnis der Gleichtaktunterdrückung zeigt einen sehr linearen Verlauf der Kurve und somit einen konstanten Wert von -55 Dezibel. Der Anschluss von langen Mikrofonkabeln könnte aber zu klanglichen Einbußen führen. Unsere Empfehlung: Kabellängen von mehr als 20 Metern sollten nicht angeschlossen werden. Die Messungen von Fremd- und Geräuschspannungsabstand fallen nicht ganz so hervorragend aus: Mit Werten von 72,4 und 70,0 dBu am Mikrofoneingang und um cirka drei dBu schlechteren Werten an den Line-Eingängen überzeugt das M-Audio Pult nicht so recht. Auch hier sind die oben erwähnten Mischpulte, aber auch das Phonic Helixboard 18 Firewire eindeutig besser.
Im abschließenden Hörtest des NRV 10 Pultes ist von Rauschen jedoch nichts zu hören. Dazu erstellen wir eine Reihe vokaler und instrumentaler Aufnahmen über Mikrofon, sowie auch diverse Aufnahmen über die Line-Eingänge des NRV 10. Der Mixer gefällt beim Ersteindruck durch einen insgesamt schmeichelnden und angenehmen Grundklang. Signale klingen etwas verhalten und nicht ganz so präsent in den Vordergrund drängend. Die Equalizer gestatten kraftvolle Eingriffe in den Klang. Die Wirkung des Höhenbands ist im Vergleich zu Mitten und Bässen jedoch etwas weniger durchsetzungsfähig. Es ist aber immer in der Lage, einen silbrigen Glanz auf Eingangssig-nale zu zaubern. Einstellungen an den Bässen und Mitten sind entsprechend behutsamer vorzunehmen. Die über das integrierte Audio-Interface erstellten Aufnahmen tönen in gleicher Weise angenehm und schmeichelnd. Im Vergleich zum teureren Fireface 400 von RME vermag das NRV 10 das Höhenspektrum etwas weniger fein aufzulösen. Sprach- und Gesangsaufnahmen lassen es deshalb minimal an Offenheit, Luftigkeit und Dreidimensionalität vermissen. Dafür ist eine Betonung im Mittenbereich hörbar, die Aufnahmen zwar ein wenig unausgewogen macht, uns aber durchaus gefällt. Der Eindruck entsteht, als ob der Vokalist in einem kleineren Aufnahmeraum stünde. Es herrscht so etwas wie eine intime Atmosphäre. Zischlaute und Melodiebögen im Diskant erklingen nicht ganz so fein modelliert und erscheinen etwas flacher und weniger expressiv.
Die etwas gröber aufgelöste Dynamik der NRV-10 Aufnahmen unterstützt diesen Eindruck im Vergleich zum RME-Gerät. Dasselbe Ergebnis zeigt sich auch bei Instrumental-Aufnahmen, obwohl etwa Gitarrenaufnahmen im Vergleich zu den Vokalaufnahmen ausgewogener im Mittenbereich erklingen, gleichwohl aber nicht ganz so detailliert übertragen werden. Dieser zugegeben etwas unfaire Vergleich dient jedoch zur klanglichen Positionierung des NRV 10. Insgesamt ist dem M-Audio NRV 10 nämlich eine sehr gute Note in Sachen Klang auszustellen.
Fazit
Mit dem NRV 10 offeriert M-Audio ein zurzeit einzigartig durchdachtes Kompaktmischpult mit integriertem Audio-Interface, das durch profilierende Eigenschaften wie die Interfx-Software in Sachen Flexibilität einen innovativen Weg beschreitet. Die vielfältigen Routingmöglichkeiten durch die Rückführung von zehn Audio-Kanälen machen das kleine Pult zu einem ernstzunehmenden Werkzeug im kleinen Pro-jektstudio. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist überzeugend.
Erschienen in Ausgabe 03/2007
Preisklasse: Economyklasse
Preis: 689 €
Bewertung: sehr gut
Preis/Leistung: sehr gut
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