Nützlicher kleiner Helfer

Eine besondere Kombination aus Hardware und Software will den Markt für MIDI-Controller revolutionieren. Was Novations kompakte Fernsteuerung Nocturn leistet, zeigt unser Test. 

Von Dr. Andreas Polk

Nur wenige Musiker können sich dauerhaft damit anfreunden, Software-Synthesizer und Audio-Sequenzer mit Tastatur und Maus zu bedienen. Grund: Der Griff zur Maus unterbricht den Arbeitsfluss und viele Bedienelemente lassen sich einfacher und komfortabler mit Hilfe von Fadern und Drehreglern einstellen. Seit Beginn der Virtualisierung von Musikinstrumenten spielt auch das Thema Bedienbarkeit und Workflow eine zentrale Rolle.  Novation schlägt hier mit dem MIDI-Controller Nocturn ein neues Kapitel auf. Genau genommen handelt es sich nicht um einen reinen Hardware-Controller, sondern um eine Kombination aus Software und Hardware. Gerade der als „Automap-Server“ betitelten Software kommt im Bedienkonzept eine ganz besondere Rolle zu, durch die sich Nocturn wesentlich von seinen Mitbewerbern absetzt. Dazu gleich mehr, widmen wir uns zunächst der Hardware.

Der günstige Controller ist solide verarbeitet und wirkt durchaus teurer als er tatsächlich ist. Die Ausmaße entsprechen ungefähr denen eines DIN-A5-Blattes, der Controller eignet sich auch als Begleitung für Laptop-Musiker. Als Anschluss ist einzig ein USB-Port vorhanden, über den der Controller Strom bezieht – eine externe Stromversorgung ist nicht vorgesehen. Der USB-Anschluss ist links ausgeführt und leider liefert Novation kein abgewinkeltes USB-Kabel mit, so dass bei Anschluss des Kabels noch einmal fast zehn Zentimeter Raum in Anspruch genommen werden. Wer sich daran stört, sollte sich ein abgewinkeltes Kabel kaufen. Schade, dass es nicht gleich mitgeliefert wird.  Der Controller verfügt über insgesamt 18 Bedienelemente zur Steuerung von virtuellen Instrumenten und Sequenzern. Darunter sind acht ungerastete Endlosregler, die leicht versetzt angeordnet und berührungsempfindlich sind. Dies bringt Vorzüge, besonders im Zusammenspiel mit dem Automap-Server; er ist in dieser Preisklasse bisher einmalig. Um die Regler herum befinden sich LED-Kränze mit elf Elementen, die den Wert des aktuell gesteuerten Parameters optisch darstellen. Zusätzlich sind zwei besondere Bedienelemente enthalten, darunter ist ein gerasteter und ebenfalls berührungsempfindlicher Endlosregler, das sogenannte „Speed Dial“. Er verfügt über eine Drucktastenfunktion: Durch Drücken und Drehen lassen sich gesonderte Aktionen, beispielsweise Program-Change-Befehle aufrufen. Ebenfalls mittig angebracht ist auch der berührungsempfindliche Crossfader. Unterhalb dieser zentralen Bedienelemente befinden sich zwei Reihen aus jeweils acht in Gummi ausgeführten Tasten. Die obere Reihe ist frei belegbar und dient zur Steuerung von Software. Die Funktionen der unteren Reihe sind fest vorgegeben, sie dient ausschließlich zur Steuerung und Editierung des MIDI-Controllers selbst.  Die Verarbeitung der Bedienelemente ist gut und erfüllt seinen Zweck. Die Potis und Crossfader sind in Kunststoff ausgeführt, die Taster bestehen aus griffigem Gummi. Die Regler haben allerdings ein gewisses Spiel, hier merkt man durchaus Unterschiede zu qualitativ hochwertigeren – und auch teureren – MIDI-Controllern. Allerdings ist auch bei Produkten, die in einer wesentlich höheren Preisklasse angesiedelt sind, die Verarbeitungsqualität oft nicht besser, wir sind mit der Qualität insgesamt sehr zufrieden. 

Der Automap-Server ist die Schnittstelle zwischen der Nocturn-Hardware und der zu steuernden Software. Jede Kommunikation der Hardware läuft über den Automap-Server, der die Reglerbewegungen in MIDI-Daten übersetzt und an die zu steuernde Software weiterreicht. Einige Sequenzer-Programme, beispielsweise Cubase, aktivieren den Automap-Server automatisch bei Programmstart. Ist dies nicht der Fall, muss man den Automap-Server von Hand vor dem Sequenzer starten. Ist er als Fernbedienung im Sequenzer angemeldet, stehen sofort sämtliche Funktionen zur Verfügung.  Nocturn eignet sich insbesondere zur Steuerung von virtuellen Instrumenten und Effekten. Damit der Controller die Parameter der Software erkennt und automatisch auf die Bedienelemente legt, ist es notwendig, die auf dem System vorhandenen virtuellen Instrumente umzuwandeln. Dies ist ein einmaliger Vorgang, in dem die Plug-ins von dem Automap-Server umhüllt werden, damit sie zur Steuerung bereit stehen. Hierzu dient der Plug-in-Manager, der die Formate VST, AU und RTAS unterstützt. Nach der Umwandlung stehen im Sequenzer neben den normalen Versionen alle Plug-ins zusätzlich mit der Endung „(Automap)“ bereit. Wird ein umhülltes Plug-in aufgerufen, kann es sofort über Nocturn bedient werden.  Dabei sind zwei Dinge zu berücksichtigen: Da nur die umhüllten Plug-ins vom Automap-Server direkt erkannt und gesteuert werden können, müssen vorhandene Projekte angepasst werden, sofern Nocturn auch dort Anwendung finden soll. Hierzu sind die ursprünglichen Plug-in-Instanzen des Projektes durch die umhüllten Automap-Versionen zu ersetzen. Dies ist zeitintensiv, für jede Instanz ist das Preset zu sichern und das Plug-in durch sein Automap-Pendant zu ersetzen, in der das Preset anschließend aufgerufen wird. Plug and play trifft hier deutlich an seine Grenzen. Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass nur die Plug-ins der genannten Formate umhüllt werden und direkt steuerbar sind. Insbesondere viele native Sequenzer-Plug-ins lassen sich folglich nicht umhüllen. In Cubase und Ableton Live sind dies die meisten beziehungsweise alle der mitgelieferten Instrumente und Effekte. Dies ist eine wesentliche Einschränkung des Bedienkomforts.  Wird ein umhülltes Plug-in im Sequenzer aufgerufen, ordnet die Automap-Funktion jeden Parameter automatisch einem Nocturn-Bedienelement zu. Eine manuelle Konfiguration wie bei anderen Controllern ist nicht notwendig, dies übernimmt die Automap-Software vollautomatisch. Damit der Anwender die Parameterzuordnung kennenlernt, lässt sich über Nocturns View-Taste der Automap-Server auf dem Computerbildschirm ein- und ausblenden. Das Fenster bleibt stets im Vordergrund und zeigt die Zuordnung der Bedienelemente und die aktuellen Werteparameter an.  Ein umhülltes Plug-in lässt sich also ohne weitere Anpassung sofort bedienen – theoretisch zumindest. Mit den jeweils acht Endlosreglern und Tastern, dem Speed-Dial und dem Crossfader stehen zwar ausreichend Bedienelemente zur Verfügung. Sofern das Plug-in über achtzehn Parameter kennt – und dies wird die Regel sein – lassen sich einzelne Belegungen, sogenannte Seiten, mittels Page-Up- und Page-Down-Taster am Nocturn umschalten.

So kann beispielsweise die erste Seite die ersten beiden Bänder eines Equalizers steuern, die nächste Seite steuert Bänder drei und vier und so fort. Die Bedienung geht in unseren Tests sehr flüssig von der Hand, die Ergonomie des kleinen Geräts ist äußerst hoch. Wir haben alle Bedienparameter sehr schnell im Griff, die Arbeit mit dem kleinen Helfer macht einfach Spaß. Es fällt auch auf, dass die Beschränkung auf Endlosregler kaum ins Gewicht fällt, nur selten hätten wir uns im Test auch den ein- oder anderen Fader gewünscht.  Ganz so reibungslos, wie es die Werbung suggeriert, klappt das Plug and play allerdings nicht. Der Grund: Der Automap-Server belegt die Parameter in Nocturn nach der Reihenfolge, die das Plug-in übermittelt. Und hier geht es bei den verschiedenen Plug-ins durchaus wild durcheinander. Beispielsweise das Freeware-Plug-in „ParisEQ“, ein Equalizer mit vier Bändern: Sie ließen sich wunderbar über zwei Zuordnungsseiten verteilen. Stattdessen werden die Parameter beim ersten Aufruf recht sinnlos auf die Bedienelemente verteilt. Parameter für Q-Werte liegen auf Tasten, der Schalter für die Aktivierung des ersten Bandes ist dem fünften Drehregler zugeordnet und so weiter. Sinnvoll lässt sich so nicht arbeiten. Die Ursache für die teils verqueren Zuordnungen liegt allerdings nicht beim Automap-Server oder Nocturn, sondern bei den Plug-ins selbst. Aus Anwendersicht ist dies allerdings egal, Zeit für die richtige Anpassung sollte in der Regel eingeplant werden.  Der Redaktion Professional audio Magazin ist jedoch kein anderer Controller bekannt, bei dem dies ähnlich schnell von der Hand geht wie bei Novations Nocturn. Das Beste daran ist: Man muss Anpassungen wirklich nur einmal vornehmen und fortan erkennt der Automap-Server das Plug-in automatisch, auch wenn es in einem anderen Projekt oder in einem anderen Sequenzer aufgerufen wird. Die Anpassung ist lediglich als Standard-Zuordnung zu speichern. Bei jedem folgenden Aufruf erkennt der Controller das Plug-in automatisch und aktiviert die gewünschte Zuordnung. Die Arbeit geht wunderbar einfach von der Hand, schon nach kurzer Zeit sind die wichtigsten Plug-ins angepasst, wir können uns wieder voll auf den musikalischen Aspekt der Arbeit konzentrieren.  Das Umschalten zwischen Plug-ins eines Projekts ist ohne Griff zur Maus möglich. Hierzu ordnet Nocturn die Plug-ins vier Gruppen zu, die als „User“, „FX“, „Inst“ und „Mixer“ bezeichnet sind. Effekt-Plug-ins werden per Standard der Gruppe „FX“ zugeordnet, virtuelle Instrumente der Gruppe „Inst“. Ein Druck auf den entsprechenden Taster am Nocturn blendet auf dem Bildschirm sämtliche im Projekt geladene Plug-ins ein. Ein Druck auf den dazugehörigen berührungsempfindlichen Encoder aktiviert das Plug-in und stellt alle Parameter am Nocturn bereit, so dass diese sofort editiert werden können. Auf diese Weise können wir äußerst bequem durch alle umhüllten Plug-ins und virtuellen Instrumente des Projekts navigieren. Nicht möglich ist es aber, neue Plug-ins direkt über den Controller in ein Projekt einzufügen, beispielsweise durch Aufruf als Insert-Effekt im Mixer. Dies müssen wir weiterhin per Hand (beziehungsweise Maus) erledigen. Erst wenn das Plug-in integriert wurde, lässt es sich über Nocturn selektieren und ansteuern.  Einer besonderen Funktion kommt das Speed-Dial zu. Es hat den Anspruch, jedes Element, über dem sich aktuell der Mauszeiger bewegt, ohne weitere Anpassungen zu steuern. In der Praxis funktioniert dies nur bedingt zufriedenstellend. Im Grunde simuliert das Speed-Dial den Druck der linken Maustaste (Berührung des Reglers) und eine Bewegung des Mauszeigers diagonal nach links unten (drehen links) oder rechts oben (drehen rechts). Jede Software reagiert auf solche Mausbewegungen unterschiedlich, ein einheitliches Bedienkonzept sieht anders aus. Insgesamt halten wir diese Funktion des Speed-Dials für eine nette Dreingabe, um „mal schnell“ einen Parameter einzustellen. Ob dies aber wirklich komfortabler ist als direkt die Maus zu verwenden, muss jeder Anwender für sich entscheiden. 

Die Anpassungen gehen rasch von Hand. Hierzu muss man die Learn-Funktion am Automap-Server aufrufen, den Plug-in-Parameter bewegen und das Bedienelement am Controller berühren. Alternativ stellt der Automap-Server auch eine Liste sämtlicher zu steuernder Parameter bereit, die sich per Mausklick jedem Bedienelement zuordnen lassen. Die Learn-Funktion lässt sich auch über eine Taste am MIDI-Controller aktivieren. Der besondere Clou dabei: Bei doppeltem Druck aktiviert sich die Learn-Latch-Funktion. Dabei bleibt der Learn-Modus so lange aktiv, bis er von Hand wieder deaktiviert wird. Die Zuweisung geschieht dank der berührungsempfindlichen Drehregler denkbar einfach: Einfach abwechselnd die Parameter am Plug-in und den gewünschten Drehregler betätigen, schon sind in Windeseile sämtliche Parameter zugeordnet.  Das gesamte Bedienkonzept Nocturns ist äußerst durchdacht, man merkt, dass sich die Entwickler stark am Bedienkomfort orientiert haben. Dies macht sich auch bei den Programmier-Möglichkeiten bemerkbar: So lassen sich als Minimal- und Maximalwert für die Drehregler negative Werte definieren. Ein Maximalwert gleich Null und Minimalwert gleich 127 invertiert den Drehregler. Setzt man den Minimalwert auf -64 und den Maximalwert auf 63, arbeitet der Drehregler mittig zentriert, was sich beispielsweise bei Panorama-Einstellungen oder EQ-Gain-Werten anbietet. Ebenfalls pfiffig: Taster können zum Umschalten zwischen zwei oder mehreren Zuständen dienen: Sofern als Maximalwert beispielsweise vier und als Minimalwert Null angegeben wird, schaltet der Taster durch fünf verschiedene Zustände, beispielsweise zwischen verschiedene Filtertypen eines Equalizers um.  Ebenso überzeugend hat Novation die Preset-Verwaltung gelöst. Für jedes Plug-in lässt sich eine Standard-Belegung definieren, die beim ersten Aufruf des Plug-ins automatisch aktiviert wird. Zusätzlich verwaltet der Automap-Server für jede aufgerufene Instanz eines Plug-ins eine individuelle Zuordnung, die von der Standardbelegung abweichen kann. Dies bedeutet, dass der Anwender beispielsweise für verschiedene Einsatzgebiete eines Kompressors auch verschiedene Zuordnungen innerhalb eines Projekts einsetzen kann. Das schöne daran: Der Anwender muss sich eigentlich um nichts weiter kümmern, sämtliche Zuordnungen werden mit dem Projekt abgespeichert. Selbstverständlich lassen sie sich auch separat speichern und projektübergreifend anwenden.  Nocturn eignet sich grundlegend auch zur Steuerung virtueller Mixer. Zurzeit werden nur die Programme Cubase, Nuendo, Sonar und Tracktion direkt unterstützt. Um die Mixersteuerung zu starten, aktivieren wir die Gruppe „Mixer“ am Controller und wählen beispielsweise den Mixer in Cubase durch Berührung des entsprechenden Endlosreglers.  Die Auswahl der zu steuernden Mixerelemente ist begrenzt, aber sinnvoll ausgewählt. Zur Verfügung stehen Spurlautstärke, Panorama, Send-Pegel und die Schalter Mute, Solo und Scharfschaltung. Besonders pfiffig setzt Novation das Speed-Dial ein. Wird es bei aktivierter Mixersteuerung gedrückt und gedreht, aktivieren wir nach und nach die verschiedenen Send-Kanäle des Projektes. Diese lassen sich dann durch den Regler, der den Send-Pegel steuert, einstellen. Belegt man beispielsweise vier Endlosregler mit der Track- Lautstärke, dem Panorama, dem Send-Pegel, und die ersten drei Taster mit Mute, Solo und Scharfschaltung, hat man jeweils zwei Spuren eines Projekts vollständig im Griff. Das Speed-Dial bestimmt dabei, welchen Kanal der Endlosregler für den Send-Weg ansteuert, und per Page-Up und Downtaste schalten wir durch die Spuren des Projekts. Komfortabler kann man mit den vorhandenen Bedienelementen wohl kaum einen Mixer ansteuern. 

Wie bereits erwähnt, stehen die komfortablen Möglichkeiten des Automappings nicht für die nativen Plug-ins und nur für die wenigen unterstützten Sequenzer zur Verfügung. Stand-alone-Instrumente, native Plug-ins und die übrigen Sequenzer profitieren also noch nicht von den komfortablen Möglichkeiten des Automappings. Für sie lässt sich Nocturn auch als „normaler“ Midi-Controller einsetzen, der über den Taster „User“ aktiviert wird. In diesem Modus sendet Nocturn übliche MIDI-CC-Daten und Note-On/Off-Befehle.  Für jeden MIDI-Kanal lässt sich eine eigene Zuordnung definieren, maximal stehen damit 16 verschiedene Konfigurationen zur Verfügung. So lässt sich beispielsweise Ableton Live über MIDI-Kanal 1 und Reason über MIDI-Kanal 2 steuern, wenn beide im Rewire-Verbund miteinander arbeiten. Durch Druck der Taste „User“ und Berührung des ersten Endlosreglers aktivieren wir in diesem Beispiel die Zuordnung zur Steuerung von Ableton Live, durch den zweiten Endlosregler aktivieren wir die Fernsteuerung für Reason. Mehr ist nicht notwendig, um zwischen den Anwendungen umzuschalten.  Steuern lässt sich auf diese Weise nahezu alles: In Ableton Live aktivieren wir den Learn-Modus und ordnen nach und nach die gewünschten Bedienelemente zu. Nocturn arbeitet in diesem Modus wie jeder andere handelsübliche MIDI-Controller. So lassen sich sämtliche Plug-ins, der Mixer und auch beispielsweise das Tempo in Ableton Live mit Hilfe der Endlosregler und Tasten steuern. Das gleiche gilt für die nativen Plug-ins in Cubase und Sonar. Leider entfällt im User-Modus aber der Komfort des Automappings, der das Arbeiten mit diesem Controller ansonsten so ungemein bequem macht. Übrigens: Nocturn sendet keine NRPN-Befehle, die Hardwaresynthesizer oftmals verlangen. Wer darauf angewiesen ist, wird zur Zeit mit Nocturn nicht glücklich. 

Fazit 

Novation Nocturn überzeugt. Die Kombination aus einer kompakten und gut verarbeiteten Hardware und dem in Software ausgelegten Gehirn in Form des Automap-Servers leistet Erstaunliches. Zwar kommt der Anwender nicht herum, die jeweiligen Plug-ins zunächst einmal von Hand an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Dank der berührungsempfindlichen Endlosregler und der benutzerfreundlichen Software gehen sie aber schnell von der Hand. Das Gerät zeigt sich dabei erstaunlich flexibel. Dank der intelligenten Preset-Verwaltung sind Anpassungen nur jeweils einmal notwendig, sie stehen dann immer und in allen Anwendungen zur Verfügung. Man merkt dem Gerät deutlich an, dass die Entwickler viel Zeit und Praxis in die Themen Ergonomie und Benutzerfreundlichkeit investiert haben.  Die Verarbeitungsqualität des Geräts geht voll in Ordnung, für die Preisklasse ist sie überragend. Nicht zuletzt dank des Portemonnaie freundlichen Preises von circa 100 Euro empfiehlt sich das Gerät eigentlich für jedermann. Wer bisher den Kauf eines MIDI-Controllers herauszögerte und sich vor den Anpassungen scheute, sollte sich Nocturn auf jeden Fall einmal anschauen. Einfacher und günstiger ist Vergleichbares nicht zu bekommen. Selbst Anwender, die bereits einen MIDI-Controller wie den Mackie Control zur Steuerung ihres Sequenzers einsetzen, profitieren von Nocturn. Es ist eine hervorragende Ergänzung auch zu großen Systemen, die den Sequenzer und das Mischpult steuern, während sich Nocturn auf die Plug-ins konzentriert. Ein weiterer Bonus: Dank der kompakten Maße lässt es sich mühelos mitnehmen, so ist auch unterwegs für ausreichend Haptik gesorgt.

Erschienen in Ausgabe 09/2008

Preisklasse: Mittelklasse
Preis: 109 €
Bewertung: überragend
Preis/Leistung: überragend