Klang-Facettist

Der Europa 1 des kalifornischen Herstellers Dave Hill Designs ist kein gewöhnlicher Preamp. Eine variable Slew-Rate, drei unterschiedliche Eingangsimpedanzen und die Möglichkeit, harmonische und unharmonische Obertöne beizumischen, empfehlen ihn als vielseitigen Klang-Facettisten.  

Von Michael Nötges

Dave Hill ist seit über 30 Jahren im Geschäft. Will heißen, er produziert seit den 1970er Jahren im eigenen Studio Musik für unterschiedliche Künstler und Dokumentarfilme. So ganz nebenbei hat er sich außerdem auch einen Namen als exzellenter Outboard-Designer gemacht: Bis 1994 – der Röhrenkompressor DCL 200 war sein letzter Streich – gehen beispielsweise alle Summit Audio-Produkte auf sein Konto. Danach gründete er 1995 das Unternehmen Crane Song bei dem er seither als Chefentwickler für alle Produkte verantwortlich zeichnet. Überdies arbeitet er der Firma ATR Service zu, unterstützt den Mikrofonhersteller Soundfield oder entwickelt Plug-ins unter anderem für Avid (Heat). Alles in allem hört sich das nach Vollbeschäftigung an, doch der anerkannte Audio-Guru hat offensichtlich immer noch Kapazitäten frei und vor kurzem unter der Bezeichnung Dave Hill Designs eine weitere Company ins Leben gerufen. „Es erlaubt andere Vertriebsmöglichkeiten“, antwortet Hill etwas geheimnisvoll auf die Frage, warum es einer weiteren Firma neben Crane Song bedürfe. Mehr ist aus ihm nicht herauszubekommen. Anyway, der einkanalige Mikrofon-/Instrumenten-Vorverstärker Europa 1 ist das Hardware-Debüt der neuen Hill-Marke, kostet rund 1.500 Euro und bedarf nicht zuletzt aufgrund seiner extravaganten Koloratur-Features genauer Betrachtung.   „Es gibt keine Transformatoren im Europa 1“, erklärt uns Entwickler-Legende Dave Hill auf Nachfrage zum Schaltungskonzept des neuen Preamps. „Es handelt sich um eine analoge und diskrete Class-A-Schaltung solange man sich im Clean-Modus befindet. Erst wenn die Color-Funktionen des Preamps aktiviert werden“, so der Schaltungs-Spezialist, „kommen zusätzliche ICs zum Einsatz. Man kann daher von einem digital kontrollierten Analog-Schaltkreis sprechen.“ Ein interessanter und zeitgemäßer Ansatz den Hill da verfolgt und der zeigt, dass er sich sowohl auf analogem, als auch digitalem Terrain zu Hause fühlt und keine Berührungsängste hegt. Ganz im Gegenteil versucht er das Beste aus beiden Welten zu vereinen.

Der Europa 1 ist zunächst ein einkanaliger Preamp im 19-Zoll-Format, wobei der Schmalhans mit der mattschwarzen Frontplatte, den kultig-grünen Drehknöpfen und elegant-schwarzen Kippschaltern gerade einmal eine Höheneinheit im Rack in Anspruch nimmt. Die Parallele zu Crane Song-Produkten, wie etwa zum Zwei-Kanal-Preamp Flamingo, ist bei diesen unverkennbar gefärbten Vintage-Reglern nicht zu leugnen. Überdies zeigt auch der Europa 1, ebenso wie die Crane Song-Produkte, auf der Frontplatte die Signatur des Schöpfers. Doch das war es auch schon mit den äußeren Gemeinsamkeiten.   Nicht zuletzt durch den üppigen Ringkerntrafo und das robuste Metallgehäuse bringt der Europa 1 gewichtige 6,5 Kilogramm auf die Waage. „Der Ringkerntrafo ist möglichst weit von den empfindlichen Schaltkreisen entfernt“, erklärt uns Hill. Außerdem sei die Vorverstärker-Sektion doppelt spannungsreguliert um den Noisefloor so gering wie möglich zu halten. „Die digitalen Kontrolleinheiten brauchen außerdem sehr wenig Strom“, fährt Hill fort. Unterm Strich handele es sich daher um eine Class-A-Schaltung, die wenig Leistung brauche. Dadurch sei wiederum das magnetische Feld des Trafos insgesamt geringer, was schlussendlich Interferenzen vermeide.   Class-A wäre nicht Class-A wenn nicht reichlich Wärme entstünde. Also sorgen zahlreiche Lüftungslöcher auf der Oberseite und an den Flanken des Gehäuses für ausreichende Belüftung, vorausgesetzt es ist genügend Platz im Rack. Auf der Rückseite liegen die elektronisch symmetrierten XLR-Buchsen für die Ein- (Mikrofon/Line) und Ausgangssignale (Line). Beide machen einen wertigen Eindruck und auch an deren Arretiermechanismen hat der Hersteller gedacht. Da der maximale Eingangspegel, wie uns die Messergebnisse belegen, bei 23,8 dBu liegt, können auch problemlos Line-Signale angeschlossen werden, ohne die Eingangsstufe pegeltechnisch zu überfordern. Die Eingangsimpedanz – das ist die erste Klang verändernde Besonderheit des Preamps – lässt sich mit Hilfe eines dreistufigen Kippschalters verändern. Das Relais-Klicken beim Umschalten verrät die saubere Konstruktionsweise des Switches. Im Hi-Z Modus (200 Kiloohm) ist das für die optimale Performance der Mikrofone geforderte Impedanzverhältnis von 1:10 bis 1:20 (Überanpassung) eigentlich immer gewährleistet beziehungsweise in den meisten Fällen um ein Vielfaches größer. Die Belastung des Mikrofons ist daher denkbar gering. Aber auch bei 2,2 Kiloohm (Mid-Modus) ist eine optimale wenn auch nicht ganz so extreme Überanpassung vorhanden, so dass Mikrofone mit einer Ausgangsimpedanz von bis zu 300 Ohm problemlos angeschlossen werden können. Die Belastung des Mikrofons ist aber trotzdem höher als im Hi-Z-Betrieb, was zu klanglichen Veränderungen führt. Im Low-Modus beträgt die Eingangsimpedanz nur noch 300 Ohm. Für Klangpuristen eine inakzeptable Situation, da die Anpassungsdämpfung bei einem Mikrofon mit einem Quell-/Innenwiderstand von 200 Ohm dann 60 Prozent beträgt (Unter www.sengpielaudio.com/Rechner-spannungsanpassung.htm findet sich ein informativer Spannungsanpassungsrechner mit hilfreichen Erklärungen. ) . Da die Ein- und Ausgangsimpedanzen frequenzabhängig sind, führt die Spannungsanpassung außer zu einem Lautstärkeverlust auch zu Verfärbungen, was die Impedanz-Modi zu Klanggestaltern macht. Der zusätzliche Instrumenteneingang ist allerdings mit einer fixen Impedanz von 1,2 Megaohm ausgelegt und findet sich in Form einer fest verschraubten Klinkenbuchse auf der Vorderseite.   Der Europa 1 verfügt über einen Power-Switch, der, wie seine vier Geschwister – Source-Wahl (Mic/Inst), Phasenumkehrung (beides Relais-Schaltungen) sowie Phantomspannung und Eingangsimpedanz-Wahl – seine Wertigkeit durch ein sattes Klacken bei jeder Betätigung unter Beweis stellt. Status-LEDs, die Auskunft über den Schaltzustand geben, sucht man jedoch vergeblich, was für die einzelnen Optionen (Phase, Phantomspannung, Impedanz, Source) durchaus hilfreich wäre. Die Stellung der Kippschalter ist schließlich im Eifer des Gefechts nicht immer eindeutig auszumachen. Eine Status-LED zur Betriebsanzeige ist indes nicht nötig, da die numerische DB-Gain-Anzeige leuchtet, sobald das Gerät eingeschaltet ist. Ansonsten erfolgt die Eingangspegelkontrolle mit  Hilfe der präzisen 41-Segment-LED-Anzeige. Im grünen Bereich befindet man sich beim Aussteuern bis zur Mittelstellung (0Vu= +4dBu am Ausgang). Die einundzwanzigste LED ist orange. Ab Nummer 22 geht die Anzeige in den roten Bereich über. Die tatsächliche Übersteuerung ist allerdings erst erreicht, wenn tatsächlich die letzte LED aufleuchtet. Dies ist insofern klug gelöst, weil die Sound-Features des Europa 1 (Speed und Harmonics) in Abhängigkeit zum anliegenden Pegel stehen. Hierbei gilt: Je roter der Ausschlag desto intensiver die Koloraturen des Sounds.   Der fein gerastete Endlosdrehregler (Gain) bestimmt per digitaler Steuerung den Verstärkungsgrad (0 bis +66 dB). „Das Pre-Front-End“, erklärt uns Hill, „ist ein 3-amplifier-circuit mit einem neuen Gain-Control-Chip des Herstellers THAT Corp. Um die 1-Dezibel-Schritte zu realisieren habe ich zusätzlich ein Relais verwendet.“ Diese hört man auch beim Umschalten von 12 auf 13 Dezibel Verstärkung im Innern des Europa 1 leise Klicken. Dann ergänzt Hill noch: „Die neuen THAT-Verstärker sind diskret und verfolgen einen etwas anderen Ansatz als gehabt, was sie insgesamt sehr clean und nicht scharf klingen lässt.“ Dann schließt Hill in Bezug auf die Verstärkerbauteile mit einem für seine Arbeit entscheidenden Hinweis: „Der wichtigste Part beim Entwickeln ist, dass ich mir viel Zeit nehme, unterschiedliche Schaltkreise klanglich zu prüfen.“

Zum Eliminieren von Tritt- und Körperschall besitzt der Europa 1 ein Low Cut Filter mit gleich acht festen Einsatzfrequenzen plus Off-Position (siehe Tabelle). Bemerkenswert: Die Wahl der Einsatzfrequenzen beruht auf Erfahrungswerten des Entwicklers. Es handelt sich dabei um ein Filter dritter Ordnung mit einer Flankensteilheit von 18 Dezibel pro Oktave. „Um diese Art Filter rein analog auszuführen, hätte es eines kostspieligen Switches bedurft“ erläutert Hill seine Digital-Control-Philosophie. „Der Trick ist, dass ich Schaltkreise verwende, die den Klang nicht beeinträchtigen, so bekomme ich die hohe Funktionalität hin, ohne dass die Kosten explodieren.“ Die andere Alternative sei ansonsten nur eine Filter-Sektion, die lediglich an- oder ausgeschaltet werden könne, so Hill.   Mit der Speed-Funktion verfügt der Europa 1 über eine verstellbare Slew-Rate (Anstiegs- und Abfallgeschwindigkeit der Ausgangsspannung eines Operations-Verstärkers). Steht der Regler auf ‚fast‘ wird keine Veränderung vorgenommen. Durch das stufenweise Verstellen in Richtung ‚slow‘ wird die Slewrate zunehmend verlangsamt, wobei nur starke Signale mit heftigen Impulsen angepackt und ausgebremst werden. Deren Transienten erscheinen in einer Wellenform-Darstellung stark vereinfacht ausgedrückt nicht mehr wie gewohnt fast senkrecht nach oben und unten weisend, sondern gebogen und verschmiert, wobei die Amplitude zusätzlich weniger stark ausfällt. Was genau beim Verstellen des neunstufigen Dreh-Schalters von ‚fast‘ auf ‚slow‘ in Hills selbsternanntem „Crazy Circuit“ passiert, will er uns nicht en Detail verraten. Soviel können wir ihm aber dennoch entlocken: „Der Slew-Rate-Schaltkreis besteht aus konstanten Stromquellen (current sources) und einem Kondensator. Dieser lädt sich zu einem festgelegten Anteil und bestimmt damit das Verhalten der Slewrate.“ Wir sind gespannt auf die klanglichen Auswirkungen.  Im Gegensatz zum Slewrate-Schaltkreis folgt der Obertongenerator für die geraden Harmonischen einem üblicheren Verfahren. Hill verwendet zur Erzeugung nach eigenen Angaben VCAs. Der Grad der Obertonanreicherung (siehe FFT-Spektrum) lässt sich in acht Stufen durch den dazugehörigen Drehschalter (even harmonics) bestimmen. Als Generator für die ungeraden Obertöne dienen FETs, wobei sich Hill deren schlechte Eigenschaften zunutze macht, um das gewollte Obertonspektrum (siehe FFT-Spektrum) zu erzeugen. Auch bei diesem Sound-Modul stehen wiederum acht fixe Positionen und die Off-Stellung zur Verfügung.  Messtechnisch wartet der Europa 1 mit exzellenten Werten auf, auch wenn Klirrfaktor und Frequenzgang beim Einsatz der Soundmodule ganz schön aufgemischt werden (siehe Messdiagramme), aber das ist auch Sinn der Sache. Die THD+N Werte liegen bei überragenden 0,005 Prozent. Will heißen: Der Europa 1 kann mit einem Noisefloor unterhalb -100 Dezibel sehr neutral klingen. Der Klirrfaktor schießt allerdings je nach Einstellung gut und gerne auch mal auf bis zu vier Prozent in die Höhe. Der Frequenzgang weist grundsätzlich einen linearen Verlauf weit über den hörbaren Bereich auf und lässt aufgrund der breitbandigen Verstärkung ein sehr gutes Impulsverhalten vermuten. Durch Verringerung der Slewrate schränkt sich der Frequenzgang jedoch ein: Position 2 bewirkt beispielsweise einen sanften Abfall ab ein Kilohertz um rund drei Dezibel bei 20 Kilohertz. Die hohe Eingangsempfindlichkeit von -65,5 Dezibel ist exzellent und bietet für fast alle Mikrofone und jede Aufnahmesituation genügend Verstärkungsreserven. Ebenso überzeugend sind Geräusch- und Fremdspannungsabstand, die mit 88,5 und 85,6 Dezibel an die Bestwerte eines Lake People F335 (Test in Ausgabe 8/2006: 91,7/86,2 dB) heranreichen und sich auf Augenhöhe mit Spitzenklasse Preamps wie dem True Systems P-SOLO (Test in Ausgabe 12/2008: 87,7/85,1 dB) befinden. Auch die Gleichtaktunterdrückung mit Werten unterhalb -85 Dezibel stellt die Expertise des Herstellers unter Beweis und schließt Probleme bei langen Kabelstrecken aus. Messtechnisch kann man den Europa 1 daher mit Fug und Recht als vorbildlich bezeichnen.

Der Hör- und Praxistest macht rasch deutlich, dass der Entwickler mit seinen Aussagen Wort gehalten hat. Die Bedienung durch die griffigen Dreh-Knöpfe und praktikablen Kippschalter ist komfortabel und Pegelanzeige sowie DB-Gain-Display machen das Aussteuern zu einem sicheren und übersichtlichen Unterfangen. Wir überprüfen zunächst den cleanen Modus ohne Klang verändernde Maßnahmen: Der Europa 1 überzeugt bei den Mikrofonaufnahmen durch seinen offenen und transparenten Grundklang. Insgesamt ist der Sound sehr fein aufgelöst und frei nach dem Motto „Hinterm Horizont geht’s weiter“ scheint es keine Übertragungsgrenze zu geben. Die Höhen werden mit spielerischer Leichtigkeit sowohl bei filigranen Anschlagsgeräuschen (Konzertgitarre) als auch perkussiven und sehr impulsiven Signalen (feurigen Rescuados) blitzschnell und akkurat abgebildet. Besonders ohrenfällig wird dies, wenn man bei Gesangsaufnahmen zwischen Mid- und Hi-Z-Modus umschaltet. Bei geringster Spannungsanpassung (Impedanz 200 Kiloohm) klingt es, als würde ein feines Tuch weggezogen, das den ganzen Klangreichtum offenbart und vor allem die Transienten zusätzlich profiliert. Die Stimme klingt noch einmal offener, präziser und sehr direkt. Allerdings erscheint das Klangbild auch bei Aufnahmen einer Steelstring-Gitarre niemals harsch oder unangenehm, sondern sehr natürlich und authentisch. Je nach Ausgangsimpedanz des Mikrofons hat der Low-Modus (Impedanz: 300 Ohm) unterschiedliche Auswirkungen auf den Frequenzgang und die Amplitude. Ob’s am Ende gefällt ist Geschmacksache. Sehr geschmackvolle Ergebnisse erreichen wir jedoch bei der Abnahme eines Gitarrenverstärkers mit einem Shure SM57. Der angezerrte Sound wirkt etwas dumpfer und verliert ein wenig seine Schärfe, was ihn summa summarum für ein druckvolles Rhythmusgitarren-Brett empfiehlt. Gedoppelt mit jeweils anderen Impedanz-Modi (Mid, Hi-Z), lässt sich beispielsweise ein facettenreicher und flexibler Gesamtsound zusammenmischen.  Der Speed-Regler hat den Effekt einer Art Transienten-Designer, der die Ein- und Ausschwingvorgänge glättet. Auf Gesang angewendet reduzieren sich Schmatzlaute und Konsonanten erscheinen irgendwie abgerundet und leicht in Form geschliffen. Erhöht man bei reduzierter Slewrate die Eingangsverstärkung wird der Effekt am deutlichsten. Der Sound wirkt kräftiger und runder und verliert seine ansonsten schonungslose Ehrlichkeit. Durch das sanfte Abfangen der Transienten kann außerdem ein höheres Lautstärkeempfinden mit leicht komprimiertem Effekt erreicht werden, was hilft, perkussive Signale geschmackvoll in den Griff zu bekommen.  Der klangliche Effekt der hinzugefügten geraden harmonischen Obertöne ist am besten als Anreicherung zu beschreiben. Akustik-Gitarren- oder Vocal-Signale beginnen zunehmend organischer und in sich lebendiger zu klingen. Die unteren Mitten kommen satter und insgesamt scheint der Sound energetisch zu brodeln. Gitarrenaufnahmen klingen größer, üppiger und druckvoller, ohne dabei an Klarheit und Präzision einzubüßen. Bei der Stimme arbeitet sich zunehmend das individuelle Timbre geschmackvoll in den Vordergrund und der Gesang bekommt ein gewisses Etwas, das am ehesten mit Veredlung zu beschreiben ist.  Für die ungeraden harmonischen Obertöne – es sind eigentlich k2, k3 und k4 maßgeblich beteiligt – ist der Odd-Harmonics-Regler verantwortlich. Gleichzeitig komprimiert er auch das Signal zunehmend in einer Art und Weise, die man vom Bandsättigungseffekt oder sanfter Röhrenkompression her kennt. Natürlich bekommt der Gesang durch die Komprimierung mehr Direktheit und Durchsetzungskraft. Gleichzeitig erlangt er aber mehr Druck im unteren Mittenbereich und bekommt zusätzlich ein subtiles Strahlen, das aber keiner Höhenanhebung sondern vielmehr dem Effekt eines Exciters nahe kommt. Insgesamt erhalten die Gesangsaufnahmen dadurch mehr Intimität und eine angenehme Kompaktheit, so dass die Stimme beim Abhören förmlich an den Membranen der Monitore klebt. Übrigens stehen die Sound-Features auch für den Instrumenteneingang zur Verfügung, der klanglich eine ebenso äußerst gute Figur macht. Auflösung und Transparenz sind ausgezeichnet und es bedarf keiner weiteren Worte, welches klangliche Potential auch für den Instrumenten-Eingang durch die Speed- und Harmonics-Sektionen zur Verfügung steht. 

Fazit

Wir machen es kurz: Der Europa 1 von Dave Hill Designs ist ein ausgezeichneter einkanaliger Preamp mit besten Messwerten. Sein Grundklang ist ebenso überzeugend neutral wie gnadenlos transparent und die Koloratur-Features von der Impedanzanpassung über die variable Slewrate bis hin zu den beiden Oberton-Generatoren, machen ihn zu einem hochwertigen Klang-Facettisten.

Erschienen in Ausgabe 05/2011

Preisklasse: Spitzenklasse
Preis: 1547 €
Bewertung: sehr gut
Preis/Leistung: gut – sehr gut