Zauberwürfel
Der Equation Q8 ist mehr als ein aktiver Koaxial-Würfel fürs Nahfeld. Dank moderner Digital-Technik mutiert er zum Zauberwürfel, der sich an den Hörraum anpasst.
Von Harald Wittig
Das noch sehr junge amerikanische Unternehmen Equator Audio Research hat sich ganz der Entwicklung von Studio-Monitoren verschrieben, die sowohl in akustisch optimierter Abhörumgebung als auch in kompromissbehafteten Projekt- und Heimstudios mit der Präzision eines Messinstruments aufspielen sollen. Das behauptet heutzutage praktisch jeder Hersteller – ganz gleich, ob es sich um ein 200 Euro-Pärchen aus Fernost oder um einen sündhaft teuren Präzisionslautsprecher handelt. Allerdings steht hinter Equator Audio Research mit dem Unternehmens-Gründer Ted Keffalo ein Mann, der in der weltumspannenden Pro Audio-Szene einen sehr guten Ruf genießt: Abgesehen davon, dass Keffalo selbst als Studio-Besitzer und Toningenieur die Arbeit um Mischpult aus dem Effeff kennt, arbeitete er lange Zeit als Lautsprecher-Entwickler für Alesis und war Mit-Gründer und Präsident des Studio-Lautsprecherherstellers Event electronics. In all den Jahren strebte Keffalo danach, einen Lautsprecher zu entwickeln, der mit dem Kultmonitor UREI 813A klanglich gleichziehen kann: „Vor über einundzwanzig Jahren gab es ein einschneidendes Erlebnis in meinem Leben – ich hatte das Glück, Peter Gabriels „So“ CD zum ersten Mal in einem guten Studio hören zu dürfen. Der Kontrollraum war fantastisch abgestimmt und mit 813A-Monitoren ausgestattet…Als die Stimme von Kate Bush in „Don´t give up“ aus den Lautsprechern kam, stellten sich mir die Nackenhaare auf. Die Musik füllte den Raum vollständig aus. Auch das kleinste Detail war zu hören und jede Emotion war spürbar. Seitdem bin ich dieser Perfektion auf der Spur.“ Doch erst mit den Equator-Monitoren – inzwischen gibt es die Modelle Q8, Q10, Q12 und Q15 sowie den Subwoofer Q18 – konnte Keffalo nach eigener Aussage dieses Hörerlebnis nicht nur reproduzieren, sondern sogar übertreffen. Dabei war ihm, lange bevor der erste Prototyp das Licht der Welt erblickte, klar, dass „der beste Weg zu diesem Ziel über einen kompromisslosen Hochleistungs-Koaxial-Monitor – à la UREI 813A – führt, der mit aktiver Elektronik und moderner DSP-Technik bestückt ist.“
Es handelt sich mithin bei allen Equator-Monitoren ebenfalls wie beim großen Vorbild um Koaxial-Systeme, wobei sich die jeweilige Kennnummer auf den Durchmesser des Tief-Mittel-Töners in Inches bezieht. Der Q15 ist folglich mit einem Membran-Durchmesser von umgerechnet 38 Zentimetern der größte im Quartett, während unser Testkandidat, der Mitte 2009 vorgestellte Q8 das kleinste Modell ist. Alle Q-Serie-Monitore sind, wie bereits angeklungen, mit fortschrittlicher DSP-Technik ausgestattet, die – wie wir noch sehen werden – einerseits die Wiedergabe digital kontrolliert, andererseits auch die Wiedergabe an die jeweilige konkrete Abhörsituation anpasst. Gleichzeitig ist der Q8 mit einem Stückpreis von rund 1.100 Euro der günstigste Einstieg in die Q-Serie. Aber sehen wir uns den Würfel einmal näher an, denn der Q8 verfügt wie seine großen Brüder über einige Besonderheiten, die alles andere als alltäglich sind.
Bei den Lautsprechern der Q-Serie handelt es sich um Koaxial-Systeme: Der Höchtöner sitzt jeweils im Zentrum des Tiefmittel-Töners, was per se erst mal nicht außergewöhnlich ist. Allerdings hat sich das Equator-Entwicklerteam bewusst an das Design des UREI 813A angelehnt: Zur Optimierung der Abstrahlung des Titanium-Hochtöners vertrauen die Entwickler ebenfalls auf ein Horn als Schallführungselelement, das für eine noch präzisere Abstrahlung als die gängigen Wave-Guides sorgen soll Der Hersteller bezeichnet seine eigene, patentierte Variante des 813A-Designs als „Zero-Point-Design“, das einerseits dem Ideal der Punktschallquelle am nächsten kommen soll, dabei aber anders als bei den Koaxial-Systemen der Mitbewerber den sogennanten „Sweet Spot“ deutlich verbreitet. Deswegen erhalte auch der Hörer, der nicht exakt an der Spitze des gleichschenkligen Stereo-Dreiecks sitzt, präzise Klanginformationen mit der für Koaxial-Systeme typischen überlegenen Raumdarstellung. Verantwortlicher Entwickler der Q-Series Koaxial-Systeme ist übrigens Walter Dick, der in den USA für seine Lautsprecher-Designs für JBL, Alesis und nicht zuletzt Event unter Kennern einen hervorragenden Ruf als Spezialist für Lautsprecher in Koaxial-Bauweise genießt.
Während andere Lautsprecher-Spezialisten auf optimierte Analog-Systeme setzen – zu nennen sind in diesem Zusammenhang Geithain und Emes –, entschieden sich die Equator-Entwickler für eine digitale Lösung. Anders Ausgedrückt: Die beiden Lautsprecher-Chassis sind digital kontrolliert, um zu gewährleisten, dass jeder Q-Serie-Lautsprecher eines Stereo-Setups bis hin zu aufwendigen 8.2-Analgen exakt gleich abgestimmt sind. Der hierfür verantwortliche „DSP-Guru“ möchte anscheinend anonym bleiben, Keffalo verrät nur, dass der Digital-Spezialist ein alter Freund und Kollege aus alten Alesis-Zeiten ist. Allerdings hat „Mister X“ einigen Entwickler-Aufwand betrieben: Die in jedem Equator-Monitor eingebaute CPU analysiert das eingehende Audio-Signal und sorgt für eine zeit- und phasenrichtige Wiedergabe in der horizontalen und der vertikalen Ebene sowie in der Tiefe sorgen. Etwas inkonsequent ist in diesem Zusammenhang das Fehlen von digitalen Eingängen, wie sie beispielsweise JBL für seine LSR 4300-Serie oder Dynaudio für die AIR-Monitore (beide getestet in Ausgabe 5/2006) bietet.
Die aktive Frequenzweiche mit einer Trennfrequenz von zwei Kilohertz verwendet selbstverständlich aktive Filter, die allerdings keine festgelegte Sperrwirkung haben. Stattdessen justiert die CPU im Q8 und seinen großen Brüdern die Sperrwirkung stets aufs Neue, indem sie das eingehende Audio-Signal analysiert und die Steilheit der Filter entsprechend anpasst. Der Hersteller nennt dies passenderweise „no-slope-crossover-approach“ und drückt damit aus, dass Steilheit und Güte der Filter eben nicht unveränderbar festgelegt sind. Die Entwickler versprechen sich von ihrer Lösung eine deutlich verbesserte, verzerrungsfreie Mittenwiedergabe, denn gerade im wichtigen Mittenbereich können konventionelle Koaxial-Systeme schon mal schwächeln. Allerdings kommt es wie so oft auf die Sorgfalt des Herstellers und seine Ingenieurskunst an. Insoweit sei auf die Tests des hervorragenden Geithain MO-2 (Ausgabe 10/2006) oder des sehr guten Emes Black tv HR active (Ausgabe 6/2008) verwiesen: Beide Monitore konnten nämlich ganz ohne eingebautes Rechenzentrum klanglich absolut überzeugen und der MO-2 ist nicht umsonst Editor´s Choice der Professional audio-Redaktion.
Aber zurück zum Q8. Wer ein Equator-Paar zum ersten Mal aufstellt und – wie es sich für einen alten Monitor-Hasen gehört – selbstverständlich keinen Blick ins Handbuch wirft, wird vergeblich noch einem Regel für die Eingangsempfindlichkeit suchen. Die Equators haben nämlich keinen. Die Lautstärkeregelung erfolgt stattdessen über den Rechner beziehungsweise die mitgelieferte „Equator Control“ –Software. Für die Kommunikation mit dem Computer beziehungsweise der völlig problemlos installierbaren Software hat jeder Q8 eine USB-Schnittstelle. Es genügt, einen Monitor mit dem Rechner zu verbinden, der dann als Master fungiert, während alle weiteren Lautsprecher über RS-485-Buchsen und herkömmliche Cat 5-Netzwerkkabel mittels Daisy-Chaining miteinander vernetzt sind und über diese Netzwerkverbindung die Steuerdaten vom Master empfangen. Zuvor muss lediglich über die DIP-Schalter auf der Rückseite jedem einzelnen Lautsprecher seine Position im Stereo- oder Surround-Setup zugewiesen sein.
Wenn schon Software-Steuerung, dann richtig – das haben sich auch die Entwickler gedacht. Folgerichtig erlaubt die Kontroll-Software auch grundlegende Anpassungen der Lautsprecher an den jeweiligen Abhörraum: Das fängt an beim Aufstellungs-Ort – zur Auswahl steht „Wall“/An der Wand, „Corner“/In den Raumecken und „No Wall“/Freistehend. Zuvor muss der Anwender die Raumgröße eingeben, davon ausgehend berechnet die Software, unter Berücksichtigung des jeweiligen Aufstellungsorts für jeden Monitor separat die passende Filtereinstellung für den mehr oder weniger individualisierten Abhörraum. Das ganze nennt sich „Manual Room Response Correction“ (kurz RRC genannt), also „Manuelle Raum-Antwort-Korrektur“, wobei der große Aha-Effekt zumindest in unserem, akustisch optimierten Hörraum ausbleibt. In einem gänzlich naturbelassenen, also unbehandelten Raum hört sich das allerdings schon ganz anders, sprich besser an: Versuchsweise testen wir das Equator-Pärchen in einem unserer Büros und jetzt ist die Wirkung sehr viel ohrenfälliger, vor allem die unkontrolliert wummernden Bässe bekommt die Software gut, wenngleich nicht vollständig in den Griff. Über eine Korrektur nach Gehör über das Software-Modul „Tone Contour“ worüber mittels Shelving-/Kuhschwanz-Filtern eine Feinjustage von Bass- und Höhenbereich möglich ist, fällt das klangliche Endergebnis noch besser aus. „Tone Contour“ arbeitet übrigens unabhängig von der RRC, die entsprechenden Einstellungen des Anwenders bleiben auch bei deaktivierter „Room Correction“ erhalten. Außerdem findet sich hier auch die Lautstärkeregelung für die angeschlossenen Monitore (siehe nebenstehenden Screenshot).
Sehr viel besser lässt sich das Equator Q8-Pärchen allerdings mit dem optional erhältlichen „Equator Room Analysis/Microphone Kit“ an die Abhörumgebung anpassen. Zum besseren Verständnis haben wir die einzelnen Arbeitsschritte im Kasten am Ende des Artikels mit Screenshots illustriert und kommentiert. Tatsächlich arbeitet das jetzt „Automatic Room Response Correction“ genannte Einmessmodul sehr effektiv und spürt, jeweils abhängig von dem zuvor festgelegten Hörplatz, die Problemstellen beziehungsweise kritischen tiefrequenten Bereiche des Raumes auf und setzt entsprechende Filter. Hinzu kommt eine verlässliche Ermittlung von sekundären Reflexionen – beispielsweise von der Mischpultoberfläche –, welche die Software entsprechend korrigiert und damit Phasenproblemen oder Kammfiltereffekten wirkungsvoll entgegenwirkt. Allerdings schlägt das Calibration-Kit mit zusätzlichen rund 370 Euro zu Buche. Nach unseren Test-Erfahrungen ist das Geld sicherlich gut angelegt, denn das Einmess-Paket liefert, das sei schon mal vorweg genommen, sehr gute Ergebnisse.
Bevor wir zur Klangbeschreibung kommen, noch kurz zur weiteren Konstruktion und Ausstattung des Q8: Der Monitor verfügt über zwei fronseitig angebrachte Bass-Reflexports, wobei der Hersteller das Strömungsrauschen („Auspuffgeräusch“) sehr gut kaschiert hat, das Gehäuse besteht zur Unterdrückung von Gehäuseresonanzen aus 13-schichtigem Birkensperrholz für die Seitenwände und einer 25-Millimeter dicken MDF-Frontplatte. Die beiden Endstufen sind für einen Monitor dieser Größe – siehe den finalen Steckbrief auf Seite 37 – in puncto Leistung mit jeweils 200 Watt SPL mehr als üppig dimensioniert. Damit dürften auch notorische Lauthörer den Q8 beziehungsweise seine Endstufen kaum an seine Leistungsgrenzen bringen ohne ihren Ohren bleibende Schäden zuzufügen.
langlich erweist sich der Q8 allerdings nicht als vorlautes Kraftpaket. Stattdessen spielt er zwar kraftvoll, dabei aber gleichzeitig mit differenzierter Dynamik auf. Bereits in Werksvoreinstellung ohne Raumkorrekturen via Software punktet der Q8 bei einer stabilen Phantommitte mit einer sehr guten Raumdarstellung sowohl in der Breite als auch in der Tiefe. Das ist per se nichts außergewöhnliches, sondern vielmehr eine typische Eigenschaft von guten Koaxial-Systemen. Bereits ohne Korrekturmaßnahmen gefällt der ausgewogene Mittenbereich: Dem Q8 betont weder die Tiefmitten zugunsten eines beschönigenden, warmen Klangbildes, noch betont er den Hochmitten- oder Präsenzbereich. Speziell beim Überprüfen von E-Gitarrensounds erweist sich der Q8 als zuverlässiger Partner, denn es fällt uns sehr leicht, den optimalen, also durchsetzungsfähigen Sound für die Harmonie- und Leadgitarren mit Guitar Rig 4 Pro einzustellen. Die Höhenwiedergabe des Q8 ist grundsätzlich detailliert und fein aufgelöst, allerdings tendenziell etwas hart und leicht scharf. Allerdings ist diese Tendenz lediglich dezent ausgeprägt und fällt nur im direkten Vergleich mit dem A.R.T.-Hochtöner des ADAM S3X-H auf. Der Berliner muss sich dafür, was uns auch beim Test des Event Opal in Ausgabe 1/2010) auffiel, eine gewisse Neigung zum Schönen bescheinigen lassen muss – wobei wir insoweit auf dem schwankenden Boden des persönlichen Geschmacks stehen. Gegenüber dem Beryllium-Kuper-Hochtöner eines Event Opal oder dem reinen Beryllium-Hochtöner des KRK Exposé EB8 erreicht der Q8 deren hochfeine Auflösung allerdings nicht ganz: Gerade bei der Darstellung des komplexen Obertonspektrums von Becken, aufgezeichnet von Overhead-Mikrofonen, sind die Konkurrenten vergleichsweise präziser. Besser ausgedrückt: Noch präziser, denn auf hohem Niveau ist die Hochtonwiedergabe des Q8 in jedem Fall. Die bisherige Klangbeschreibung bezieht sich wohlgemerkt auf den Betrieb in der Werksvoreinstellung. Nach Eingabe von Raumgröße und Aufstellort der Monitore in die Kontroll-Software ändert sich – wie bereits beschrieben – kaum etwas. Es lässt sich allenfalls ein winziger Zugewinn an Transparenz verzeichnen, wobei die Tester sich insoweit nicht einig sind.
Etwas anders hört es sich im Bassbereich an: Grundsätzlich überzeugt auch die Basswiedergabe des Equator. Die Bässe sind vergleichsweise tief und gut fokussiert. Tatsächlich ist der Amerikaner insoweit fast auf Ohrenhöhe mit dem allerdings in letzter Konsequenz noch exakteren S3X-H, der aber immerhin fast zweieinhalbmal so teuer ist. Uns stört aber eine leichte Überbetonung im Bereich von etwa 60 Hertz, die wir nicht über die manuelle RRC in den Griff bekommen.
Jetzt schlägt die Stunde der „Equator Room Analyzer“-Software, denn wir wollen wissen, was sich über die automatische RRC noch herausholen lässt. Die mittels Software-Analyse ermittelten Raumresonanzen im Bassbereich, konkret bei 34, 44, 61 Hertz, korrigiert „Room Analyzer“ automatisch. Das Ergebnis: Das Klangbild ist aufgeräumter, die ohnehin schon sehr gute Trennschärfe – eine besondere Stärke des Q8 – ist nochmals erhöht. Damit sind auch bei komplexen Arrangements die einzelnen Schallereignisse punktgenau zu lokalisieren und eventuelle Schwächen im Mix, die zu Phasenauslöschungen oder Verdeckungseffekten führen, ohne viel Anstrengung korrigierbar. Die Basswiedergabe ist klarer und noch exakter, die Bässe kommen jetzt vorbildlich trocken und fokussiert. Der Gesamtklang erinnert interessanterweise an den Sound, den wir über unsere bevorzugten Kopfhörer, die AKG-Modelle K271 MKII und K702 hören, ergänzt um die wirklich gute Räumlichkeit die nur ein gutes Koaxial-System wie der Q8 bietet.
Feinabstimmung
Mit dem optionalen „Equator Room Analy-sis/Micorphone Kit“ lässt sich der Equator Q8 noch besser an den Abhörraum anpassen. Die eigentliche Messfunktion, „Automatic Room Response Correction“ genannt, ist Teil der auf einem USB-Stick mitgelieferten „Equator Room Analysis“-Software. Diese hat die gleiche Oberfläche wie die „Room Control“-Software“ und ist lediglich um die für die Messung erfor-derlichen Zusatzmodule ergänzt. Die Installati-on und Bedienung ist absolut narrensicher – ein ganz fetter Pluspunkt für Benutzerfreund-lichkeit.
Zunächst ist das kalibrierte Messmikrofon einzupegeln: Die Software ermittelt selbständig die im Rechner vorhandene beziehungsweise angeschlossene Audio-Hardware. In unserem Fall den Lynx Aurora 8-Wandler mit Firewire-Erweiterungskarte. Über die angeschlossenen Lautsprecher sendet die Software ein breitbandiges Rauschen, für einen optimalen Pegel sollten nur die grünen Aussteuerungssegmente (rechts im Bild) leuchten.Ist korrekt eingepegelt und die Raumgröße manuell eingegeben, erledigt die Software alles weitere. Den Beginn der Messung – die Software sendet als Messsignale Sweeps aus – kann der Benutzer selbst über „Countdown“ bestimmen. Nach 32 Sekunden ist die Messung erledigt.
Das Modul „Speaker Select“ informiert den Benutzer, welche Problembereiche die Software ermittelt hat und welche Filter zur Abhilfe ge-setzt sind. Die Abbildung zeigt die Einstellung für den linken Lautsprecher im Stereo-Setup, die Messung erfolgte am Arbeits-/Schnittplatz. Die Software berücksichtigt bei der Messung ausschließlich den tieffrequenten Bereich. Ein großer Vorteil des Equator-Einmess-Systems ist die freie Wahl des Hörplatzes. Die Abbildung illustriert die optimalen Korrektur-maßnahmen bei einer Messung für einen in der Raummitte stehenden Hörer.
Die Software korrigiert auch die sogenannten „Secondary Reflections“, also Reflexionen bei-spielsweise von der Mischpultoberfläche oder den Rechner-Bildschirmen, die zu Kammfilter-Effekten und Phasenauslöschungen führen können. Die jeweiligen Einstellungen lassen sich als eigene Presets – hier „Schnittplatz“ und „Raummitte stehend“ genannt – abspeichern und bequem vom Arbeitsplatz abrufen. Auf diese Weise kann der Toningenieur seine Ar-beit auch Hörern, die außerhalb des „Sweet Spot“ sitzen oder stehen, demonstrieren.
Fazit
Der digital kontrollierte Equator Q8 erweist sich als sehr dynamisch ausspielender, impulsstarker Nahfeldmonitor mit insgesamt neutraler Wiedergabe bei hoher Trennschärfe und sehr guter Raumabbildung. Vor allem mit dem optional erhältlichen Kalibrierungs-Kit, bestehend aus Messmikrofon und Einmess-Korrektur-Software wird er zum Zauberwürfel, der sich sehr gut an den Abhörraum anpasst.
Erschienen in Ausgabe 03/2010
Preisklasse: Spitzenklasse
Preis: 1100 €
Bewertung: gut – sehr gut
Preis/Leistung: gut
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