Workspace Upgrade
Frische Linien, ansprechendes Design und dazu noch funktionell? Seit mittlerweile fünfzehn Jahren macht es sich der Möbelhersteller ZAOR Studio Furniture zur Aufgabe, dem Arbeitsplatz des Produzenten eine besondere Ästhetik zu verleihen und individuelle Lösungen für jede Produktionsumgebung zu finden. Pünktlich zum Jubiläum brachte das Unternehmen Anfang des Jahres eine überarbeitete Version der beliebten Miza Studiotisch-Reihe auf den Markt, die nunmehr den Namenszusatz „Flex“ erhält und mit mehr Platz, cleverem Kabelmanagement sowie höhenverstellbaren Keyboard-Schubladen punkten will. Professional audio hat das Werkzeug ausgepackt und fleißig geschraubt.
Von Simon Kramer

Jeder Musiker und Produzent sieht sich irgendwann mit der Frage konfrontiert, wie sein eigener, ganz persönlicher Workspace aussehen soll. Während der eine bereits ein paar Jahre im Geschäft ist und mit Aufnahmen oder Abmischungen Geld verdient, steht ein anderer gerade erst am Anfang oder will es sich mit seinem Hobby einfach nur gemütlich machen, ohne daraus direkt ein berufliches Großprojekt entstehen zu lassen. Ebenfalls spielen die Themen Platz und Geld eine zentrale Rolle. Während der eine „groß denken kann“, weil er eben bereits professionell arbeitet oder etwas gespart hat, will und kann der andere nicht ganz so viel investieren. Und auch beim Thema Platz und Raum ist jede Situation eine andere und sehr individuell. Habe ich ein großes Zimmer im Keller? Besitze ich einen externen Studio- oder Band-Raum? Habe ich eine kleine Wohnung und möchte diese wenigen Quadratmeter für meine Arbeit einfach nur stilvoll und platzsparend nutzen?
Die gute Antwort vorweg: Für jede individuelle Situation gibt es den passenden Produktionstisch. Die in Rumänien ansässige Firma ZAOR Studio Furniture ist ein Spezialist für ganz persönliche Studio-Equipment-Lösungen. Die sogenannte Miza-Serie ist ein absoluter Kassenschlager und erfreut sich aufgrund ihrer Mischung aus fairem Preis-Leistungs-Verhältnis, Qualität, clever-flexiblem Konzept und zeitlos-elegantem Look seit vielen Jahren großer Beliebtheit unter Profis, Halbprofis und Einsteigern. Pünktlich zum 15-jährigen Firmenjubiläum hat ZAOR nun die gesamte Serie – nunmehr mit dem Namenszusatz „Flex“ – optisch überarbeitet und ihr zudem neue Features spendiert.
Den richtigen Tisch finden
Die oben gestellten Fragen treffen selbstverständlich auch auf mich zu. Ich selbst lebe mit Frau und Hund in 60 Quadratmetern und ein separates „Arbeitszimmer“ existiert nicht. Das Schlafzimmer war und ist bislang die einzige logische Wahl für meinen eigenen kleinen Workspace, an dem ich in den eigenen vier Wänden produziere und musiziere. Auch wenn die tontechnischen Begebenheiten hier nicht optimal sind, möchte ich mich mit meinem Equipment bestmöglich aufstellen und mit Spaß an die Sache herangehen. Bislang ist mir das jedoch nicht gelungen. Ein kleiner wackliger Schreibtisch, auf dem iMac und Co. platziert waren und daneben ein Keyboard – das war’s. Nicht zu vergessen die vielen Kabel, Stecker und Adapter, die nicht unbedingt zu einer stilvollen Arbeitsatmosphäre beitragen. Ein Hauch mehr Professionalität, Anspruch und nennen wir es „Coolness-Faktor“ sollte es in meiner Vorstellung dann doch sein. Nach einigem Grübeln, Vergleichen und Ausmessen fiel meine Wahl auf den 699 Euro teuren Miza M Flex in der Farbe Grey Wengé. Während die Farb-Entscheidung optische Gründe hatte und ein Kirschholz – in welchem ZAOR ebenfalls alle Modelle anbietet – das Ambiente wohl gestört hätte, fiel die Entscheidung hinsichtlich des Tischmodells einzig und allein aus pragmatischen Gründen. Zum einen passt das Modell M Flex mit seinen Maßen von 1550 x 820 x 850 mm (B x H x T) perfekt in den vorgesehenen Platz. Zum anderen bietet der Tisch den Vorteil – im Gegensatz zu einigen anderen ZAOR-Modellen – dass die höhenverstellbare Keyboard-Schublade (1415 x 400 mm) an den Rändern von auf Rollen montierten Elementen gestützt wird und dadurch mit bis zu 40 kg belastet werden kann, sodass ich hier völlig entspannt sowohl mein Clavia Nord Piano 2 HP als auch meine Hammond XK2 Stage-Orgel darauf platzieren kann, ohne Schäden durch Überlastung fürchten zu müssen. Da besonders die Passform für das eigene Tasteninstrument im Voraus schwer einzuschätzen ist, bietet der Hersteller auf seiner Website den tollen Service, das Wunschmöbelstück auf seine Kompatibilität mit dem eigenen Keyboard oder dem Wunsch-Tasteninstrument hin zu überprüfen. Damit macht es ZAOR einem sehr einfach, den idealen Tisch für die eigene Arbeitsumgebung ausfindig zu machen.
Ebenso wie die Modelle Miza Z und Miza Junior besitzt der von mir ausgewählte Miza M – im Gegensatz zu den „größeren Modellen“ – keine Vorrichtung für Outboard-Equipment und zielt daher vor allem auf User wie mich ab, die weitestgehend digital arbeiten und den dadurch gewonnenen Platz auf dem Tisch gut gebrauchen können – eine Reduzierung auf das Wesentliche steht hier also im Vordergrund, nämlich einen cleveren Kabelschacht auf der Rückseite, verschließbare runde Kabelschlitze auf der Oberseite sowie die oben erwähnte Keyboard-Schublade. Allerdings bedeutet meine Entscheidung für das schlichte Design keineswegs einen Mangel an Flexibilität, denn mit den optionalen Miza Gripracks und den entkoppelten Miza D-Stands MK III ließen sich 19- Zoll-Geräte und Lautsprecher ganz einfach integrieren und somit der Workspace bequem erweitern.
Gut Holz – der Miza M Flex ausgepackt
Geliefert wird der Miza M Flex in zwei sehr stabilen flachen Kartons, in denen sich verteilt die insgesamt elf einzelnen Elemente befinden. Die aus Spanplatte mit massivem Holz kombinierten Bauteile sind jeweils in Schaumfolie eingepackt, die für zusätzlichen Schutz beim Transport sorgt. Die Qualität der Teile ist dabei, wie man es von ZAOR gewohnt ist, vorbildlich. Kratzer, Macken oder unsauber gefräste Teile konnte ich bei meinem Tischmodell nicht entdecken. Dass Qualität und Kontrolle großgeschrieben werden, beweist auch eine exakt datierte und von einem Mitarbeiter unterschriebene Quality-Control-Card, die neben einer auf DIN-A 4 gedruckten englischen Bauanleitung beiliegt. Im Lieferumfang enthalten sind zudem die für den Aufbau genau abgezählten Holzdübel und Schrauben sowie ein passender Inbusschlüssel.
Create your Space – der Aufbau
Um den Tisch aufzubauen benötigt man jedoch weiteres Werkzeug, das nicht mitgeliefert wird. Neben einem Hammer sollte man einen Kreuzschlitz-Schraubenzieher bereithalten. Ein Akku-Schrauber ist zwar nicht zwingend erforderlich, jedoch in so mancher Aufbauphase eine zeitsparende Alternative.
Die elf Einzelteile, bestehend aus Tischplatte, Seitenwänden, Querstreben und Co., sind anhand von kleinen runden Aufklebern durchnummeriert und werden in den insgesamt 14 Aufbauschritten, die mitunter etwas dezidierter hätten ausfallen dürfen, in Bildern sowie Untertiteln erwähnt und erklärt. Wenn auch an manchen Stellen ein wenig unklar, ist der Aufbauprozess grundsätzlich selbsterklärend und kinderleicht. Positiv zu erwähnen ist auch, dass die Seitenteile des Tisches bereits mit den ausziehbaren Seitenteilen der Keyboard-Schublade verschraubt angeliefert werden. Auch die Rollen der Schubladenteile sind bereits angebracht. Dies erspart einen Großteil an Aufbauarbeit und ist ein fantastischer Service seitens des Herstellers.
Teamwork makes the dream work – das gilt auch für den Aufbau des Miza M Flex. So hat sich während des Aufbaus gezeigt, dass in so mancher Aufbauphase, spätestens aber während der letzten Phase, wo der massive Tisch von der Seite auf die Beine gedreht werden muss, eine zweite Person quasi unabdinglich ist. Auch wenn über weite Strecken diese zweite Person nicht zwingend erforderlich ist, rate ich von einem Alleingang dringend ab. Dieser stellt nicht nur für den Tisch oder Fußboden, die beide Schäden davontragen können, eine Gefahr dar, sondern auch für die eigene Gesundheit.
Abschließend bleibt noch die Frage nach der Aufbauzeit. Diese variiert je nach Vorerfahrung und handwerklicher Fertigkeit sicherlich ein wenig. Ich liege mit meinen zwei Stunden wohl irgendwo in der Mitte, schätze aber, zwischen 1,5 bis 2,5 Stunden ist ein gut vorbereiteter Aufbau für jedermann realisierbar – bei den größeren Tischmodellen Miza 88, 88 XL oder X2 sollte man wohl ein wenig mehr Zeit mit einplanen. So oder so ist das Workspace Upgrade jedoch nicht zwangsläufig ein Langzeitprojekt und gelingt quasi im Handumdrehen.
Die ZAOR Miza Flex Reihe
Zaor bietet mit der Miza Flex Serie für jedes Bedürfnis den passenden Tisch. Die Serie beinhaltet verschiedene Variationen, Größen und Preise, die je nach Verwendungszweck von Bedeutung sind. Außerdem sind die Tische jeweils in zwei Farben erhältlich.
Miza Flex Serie
Miza Jr Flex 449,00 Euro (Black Cherry) 469,00 Euro (Grey Wengé)
Miza M Flex 669,00 Euro (Black Cherry) 699,00 Euro (Grey Wengé)
Miza 88 Flex 749,00 Euro (Black Cherry) 769,00 Euro (Grey Wengé)
Miza Z Flex 759,00 Euro (Black Cherry) 789,00 Euro (Grey Wengé)
Miza 88 XL Flex 1.049,00 Euro (Black Cherry) 1.099,00 Euro (Grey Wengé)
Miza X2 Flex 1.999,00 Euro (Black Cherry) 2.049,00 Euro (Grey Wengé)
Fazit
ZAOR steht für Innovation und stetige Weiterentwicklung und stellt dies mit der überarbeiteten Version ihrer zeitlos-eleganten Miza-Serie erneut eindrucksvoll unter Beweis. Die beliebten Produktionstische, die je nach Modell sowohl für Projekt- und Tonstudios als auch für den Homerecordler mit Geschmack und Anspruch entwickelt wurden, haben ein gelungenes Upgrade und Facelift erfahren. Mehr Platz zum Produzieren, ein cleveres Kabelmanagement sowie höhenverstellbare Keyboard-Schubladen sind die neuen Features. Hervorzuheben sind aber vor allem die Verarbeitungsqualität und der nahezu kinderleichte Aufbau, der mit wenig Werkzeug und einem vergleichsweise geringen Zeitaufwand jedem Hobbybastler gelingt.
Der Tisch ist super. Allerdings sollte man sehr vorsichtig mit der Oberfläche sein, weil er schnell verkratzt.
Abgesehen davon ein toller Tisch.