Hörst Du die Stimme?

Software-Entwickler Outputs neuester Streich Exhale widmet sich dem brandaktuellen Feld rund um Vocal-Sounds für Pop- und Film-Score-Produktionen – wenn das mal nicht eine ganze Menge angesagtes, innovatives Klangmaterial verheißt…

Von Johannes Dicke

Wer aktuell das Radio einschaltet und einen der regionalen Top-40-Sender anwählt, bekommt nicht selten zeitgenössische Signature-Sounds in Form vokal erzeugter Lead-Melodien zu Gehör. Seien es der Seeb Remix von Mike Posners „I Took A Pill In Ibiza“, „Bonbon“ von Era Istrefi oder David Guettas diesjährige EM-Hymne „This One’s For You (feat. Zara Larsson)“ – die Verwendung zumeist verfremdeter Vokalaufnahmen und das Basteln eigener Lead-Melodien daraus ist gerade schwer angesagt. Dementsprechend hatte das Entwickler-Team von Output ein gutes Näschen, als im Mai 2014 der Startschuss zu den Produktionsarbeiten für Exhale fiel. Die Idee dahinter war, so verrät uns Marketing-Director Brian Zarlenga, ein neues Sample-Instrument zu erschaffen, welches genau das wiederspiegelt, was in zeitgenössischer Mainstream-Musik und aktuellem Film-Scoring in Sachen Vokalklangeinsatz passiert. Zwar gebe es bereits eine große Menge Vocal-Librarys, doch noch keine, die sich entsprechend Pop- und Score-bezogen dem Thema widmet. So durften denn auch die vielen beteiligten Producer, Sound Designer, Sänger und Sängerinnen ein ganzes Jahr lang tüfteln, bis im Mai 2015 mit der finalen Entwicklung des Instruments für den Kontakt-Sampler begonnen wurde. Weitere sechs Monate später erschien dann schließlich im Herbst 2015 das fertige Produkt. Als Resultat der laut Zarlenga „massiven Unternehmung“ ist in der Tat ein prall gefülltes Klangpaket mit insgesamt 498 unterschiedlichen Presets aus drei Kategorien entstanden. 248 Notes, 125 Loops und 125 Slices laden dazu ein, neue vokale Welten zu entdecken. Sie sollen, so Zarlega, Musikproduzenten neue, einzigartige Texturen und abgefahrene Adlibs zur Einbettung in ihre Tracks liefern oder beispielsweise Filmkomponisten fette Pads an die Hand geben, die klanglich nicht wie herkömmliche Synthesizer oder Streicher daherkommen. Da die Grundklangquelle in Exhale stets die menschliche Stimme ist, verspricht die Library unverwechselbare, eigenständige Sounds und das nicht zuletzt aufgrund zahlreich eingebauter Manipulationsoptionen. Was es damit im Detail auf sich hat, werden wir an späterer Stelle noch ausführlich erfahren. Zu haben ist das kreative Vokalarsenal für einen UVP von 215 Euro. Um stets am Puls der Zeit zu bleiben, hat Output außerdem eine eigene Reihe von Expansion Packs gestartet, mit denen sich das Basisportfolio der Exhale-Library erweitern lässt. Als erste Erweiterung ist bereits „Ambient Vocals“ für knapp 37 Euro erhältlich, welche sich atmosphärischen Klangkreationen widmet.

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Tief einatmen

Die insgesamt drei Bedienseiten, die sich im oberen Teil des wohl gegliederten GUIs anwählen lassen, gestatten Zugriff auf die verschiedenen Features des Kontakt-Instrumentes. Zunächst erkunden wir den am Fuße der Hauptseite untergebrachten Preset-Browser, der Zugriff auf den Library-Content gestattet. Dieser ist in die drei Abteilungen Notes, Loops und Slices unterteilt, welche sich im darüber befindlichen Zentralfenster anwählen lassen. Die dazugehörigen Presets erscheinen darunter. Bei der Detail-Suche nach Klängen helfen elf weitere Abteilungen, die mit beschreibenden Namen wie „Dirty“, „Pad“, „One Shot“, „Complex“ oder „Creative“ benannt sind. Hat der stolze Exhale-Besitzer zudem eigens aus dem mitgelieferten Sample-Material erstellte Sounds abgespeichert, lassen sich diese unter der zwölften Kategorie „User“ anzeigen.

Ist das passende Klangprogramm gefunden, erlauben vier große Makro Slider Zugriff auf die wichtigsten Klangparameter, doch dazu später mehr. Wer über die (völlig legitime) Nutzung von Exhale als reinem Preset-Lieferant hinaus eigene Modifikationen an den Werksklängen vornehmen möchte, kann dies abseits der Hauptseite tun. Auf der zweiten Bedienseite lässt sich dazu unter dem Schlagwort Engine sozusagen „unter der Haube“ in die Tiefen der Klangbearbeitung eingreifen, wo auf drei Bedienzeilen jede Menge Justage-Möglichkeiten warten. Ganz oben befindet sich ähnlich den Oszillatoren bei einem Synthesizer die Grundklangerzeugung via Sample-Player. Je nachdem, ob zuvor auf der Hauptseite in den Notes-, Loop- oder Slices-Betrieb gestellt wurde, fällt deren Gestaltung entsprechend unterschiedlich aus. Bei Loops und Slices liefert ein einzelner, im Falle von Notes noch ein zweiter Player das Vokalmaterial. Dieses lässt sich im Notes-Modus in beiden Abspielern gegen insgesamt 80 verschiedene Vocal-Samples beliebig austauschen. Anders stellt sich das in den beiden anderen Modi dar, in denen ein einzelner Player eine Zusammenstellung von Loops, beziehungsweise Slices bereithält, verteilt über eine Oktave pro Preset. Über eine kleine integrierte Klaviatur lässt sich jedes im Kit enthaltene Sample einzeln anwählen und in Tonhöhe, Panning oder Abspielmodalität justieren. Was hingegen in allen drei Modi gleich ist, sind eine ebenfalls in der Player-Zeile integrierte und gleich hinter der Klangerzeugung nachfolgende ADSR-Hüllkurvenabteilung sowie ein Vierband-EQ mit zwei vollparametrischen Mittenbändern sowie High- und Lowshelf-Band.

Effekt-Sektion mit Flux-Kompensator

Eine Abteilung weiter unten geht’s in der Sektion FX Engine mit den Effekten zur Sache, beziehungsweise mit dem „durch die Mangel drehen“ der vorher zurechtgeformten Samples. Vorab sei dazu schon einmal angemerkt, dass es sich dabei um ein komplexes System mehrerer zum Teil untereinander verschaltbarer Komponenten handelt, welches sich nicht immer gleich auf den ersten Blick dem Nutzer erschließt. In der zweiten Zeile der Engine Page unter der Überschrift Rhythm finden sich wahlweise ein Step-Sequenzer oder ein Wellenform-Modulator und allerhand Optionen zur Volume-Rhythmisierung. Für beide Tools stehen zahlreiche Step-Pattern, beziehungsweise Wellenformen zwecks vielfältiger Lautstärkemodulationsmöglichkeiten parat. Doch dem nicht genug. Gleich nebenan versteckt sich hinter einem unscheinbaren, mit Flux betitelten Poti, ein weiterer Step-Sequenzer. Dieser wirkt am Ende noch einmal auf die Arbeit des davorliegenden Haupt-Sequenzers, beziehungsweise Wave-Modulators ein. Platzsparend: Zunächst etwas verwirrend öffnet sich erst per Knopfdruck auf den kleinen Edit-Button unter dem Flux-Regler ein eigener Einstelldialog, in dem entsprechende Justagen inklusive Zufallsgenerator vorgenommen werden können. Nachdem das Quellsignal dann nach allen Regeln der Kunst rhythmisiert worden ist, kommen abermals eine Zeile tiefer eine ganze Reihe von Effektinstanzen ins Spiel, deren Intensität sich von der davorliegenden Rhythmussektion modulieren lässt. Per darüber liegenden, vertikalen Send-Reglerbalken kann die Modulationsstärke – im Falle des Notes-Modus für jeden der beiden Sample-Player getrennt – beliebig eingestellt werden. Je nachdem, welche Effekteinheit gerade angewählt ist, erscheinen nochmals eine Ebene tiefer die entsprechenden Bedienelemente. Mit von der Partie sind unter anderem Highpass-, beziehungsweise Lowpass-Filter, Phaser, Formant-EQ und Bandsättigung. Ganz unten befindet sich schließlich abermals eine weitere Reihe von Effekten, die jedoch diesmal modulationsunabhängig als eigenständige Insert-Effekte fungieren. Zu diesen zählt unter anderem Reverb, Delay, Chorus, Flanger, Pitch Envelope Shaper und Kompressor.

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Makrotheorie

Doch nicht nur die Kombination der einzelnen Effektinstanzen untereinander birgt einen wesentlichen Teil der Exhale´schen Kreativmacht, sondern auch die Steuerung mehrerer Effekte gleichzeitig mittels der vier Makro-Regler auf der Hauptseite des GUI. Diesen lassen sich jeweils bis zu sechs unterschiedlichen Parametern zuordnen, was in der Summe 24 steuerbare Effekteinstellungen zugleich bedeutet. Die Zuweisung auf einen jeweiligen Makroschieber funktioniert dabei ganz simpel. Zunächst wird bei aufgerufener Engine-Seite der Macros-Button gedrückt und ganz oben im GUI der gewünschte Makro-Fader ausgewählt. Anschließend können diesem alle zur Fernsteuerung verfügbaren Drehpotis zugewiesen werden. Innerhalb welchem Wertebereich sich die Makrobewegung schließlich abspielen soll, lässt sich dann auf der Hauptseite festlegen, deren Anwahlschaltfläche allerdings im Macros-Modus mit Edit betitelt ist. Dort erscheinen ähnlich wie auf der Main-Seite die vier großen Schieberegler, jedoch nun mit Nummern beschriftet und farbigen Markierungen jeweils in rot und in grün an beiden Fader-Enden. Genau wie bereits auf der Engine-Seite befindet sich auch an dieser Stelle das gleiche Vierer-Menü zur Anwahl des jeweiligen Makros. Der Clou: Unter den Schiebern werden für das gerade angewählte Makro die mit ihm bereits verbundenen Einzelparameter angezeigt, um dort den zu regelnden Wertebereich einstellen zu können. Dazu steht eine Etage tiefer zum einen ein Drehpoti bereit, an dem sich die Reglerstellung bestimmen lässt, in der der jeweilige Slider an seinem roten Ende die Arbeit aufnehmen soll. Darunter befindet sich zum anderen ein Regelbalken, dessen Mitte besagte Rotmarkierung bildet. Je nachdem, ob es nun gewünscht wird, dass die Stellung des Zielreglers durch Schieben am betreffenden Makro weiter nach rechts oder aber nach links verändert wird, lässt sich von dort aus abschließend der fernzusteuernde Regelbereich einstellen.

Zusammenfassend lässt sich die Summe der gebotenen Effekte und Feineinstellungen als überaus reichhaltig sowie komplex beschreiben. Das Tolle daran ist jedoch: Ein Nutzer muss nicht zwingend jedes noch so kleine Bedien-Feature kennen, um großartige Sounds zu erhalten. Der User kann völlig sorglos im zahlreichen Preset-Vorrat stöbern und wird mit Sicherheit allerhand inspirierende Klänge finden. Wer sich darüber hinaus bereits etwas weiter in die Engine-Sektion hinein wagt, dem werden zuallererst die vielen Variationsmöglichkeiten durch die elf FX-Presets nochmals viele Klangalternativen bescheren. Last, but not least lohnt es dann schließlich auch sich die Zeit zu nehmen und via PDF-Handbuch sowie integrierter Direkthilfe die bedientechnischen Tiefen von Exhale kennenzulernen, in denen ersehnte Traum-Sounds unter Umständen nur ein paar Reglerdrehungen weit entfernt schlummern.

Angesagte Sounds von Charts bis Kino

Nach der zur erfolgreichen Kreativbedienung unabdingbaren Theorie geht’s nun endlich zur Sache mit dem, was Exhale klanglich zu bieten hat. Dazu beginnen wir in die Notes-Abteilung hineinzuhören und entdecken sogleich einiges an aktuell überaus tauglichem Klangmaterial. Leads, wie Seiprah, Mirrors Edge, Accent Breath, Sound Of Rain oder Walkie Talkie erinnern uns sogleich positiv an Amiga-Sounds und Trance-Klassiker, wie etwa „1998“ von Binary Finary, kommen dabei jedoch vielmehr als moderne Ausgaben mit zeitgemäßem, lebendigem Touch daher. Lead-Presets, wie Matter Of Fact, Killer Robots, Amped Up oder Hudson Pluck machen sich in unseren Ohren hervorragend als perkussive, vokal-individuelle Top-Layer über Deep-House-Basslines. Klänge, wie Terraforming, Vocal Upsweeps, Primal Call oder They Do Exist eignen sich wiederum wunderbar als atmosphärische Pads für Blockbuster-Scores von Mystic bis Science Fiction und mit Ent DooWop, Higher Power, Snowflakes oder The Capital City finden sich bereits einige Kandidaten für brandaktuelle Chopped Vocal Pop-Leads im nächsten Radio-Hit. Apropos: Nicht nur an dieser Stelle, sondern insbesondere in den beiden nächsten Preset-Abteilungen hält Exhale mit Loops und Slices jede Menge authentisches Futter für genau solche Zwecke bereit. Dementsprechend nutzen wir bei dieser Gelegenheit die Gunst der Stunde und machen uns die Mühe die zum Recherche-Zeitpunkt aktuellen deutschen Top 100 mit Exhale in puncto klangcharakteristischer Einordnung gegenzuchecken. Volltreffer: Mit „Sorry“ von Justin Bieber, „Middle“ von DJ Snake feat. Bipolar Sunshine, „Make My Love Go“ von Jay Sean feat. Sean Paul und „Sex“ von Cheat Codes x Kris Kross Amsterdam oder aber „Bonbon“ von Era Istrefi, „This Is What You Came For“ von Calvin Harris Feat. Rihanna, „Hundred Miles“ von Yall feat. Gabriela Richardson und „Home“ von Topic feat. Nico Santos sind derzeit allerhand entsprechende Tracks in den Charts vorhanden, die in ihren Dance-Parts vokale Signature-Leads im Sinne von Exhale verwenden. Wer sich nun in genau demselben Stilfahrwasser bewegen möchte, erhält nicht nur in der Notes- und der Loops-Abteilung, sondern ganz speziell auch im Slices-Portfolio jede Menge Klangfutter für derartige Vorhaben. An diesem Beispiel lässt sich übrigens der Unterschied zwischen den drei Bibliothekskategorien nochmals besonders gut veranschaulichen: Sollen ganz bewusst Melodien und Harmonien gespielt werden, empfehlen sich Presets aus dem Notes-Bereich. Sollen es hingegen unterschiedliche Vokalschnipsel sein, aus denen mitunter abgefahrene Collagen aus unterschiedlichen Samples gebaut werden können, bieten sich dazu die Loop-Zusammenstellungen hervorragend an. Wird hingegen collagenfähiges Material gewünscht, in dem alle enthaltenen Samples aus der gleichen Klangquelle, respektive vom selben Vokalisten stammen sollen, sind die Slices-Sets dafür genau das Richtige.

In diesem Zusammenhang haben wir übrigens noch einen Tipp zur erweiterten Nutzung des enthaltenen Sample-Materials parat: Angenommen, es findet sich in einem der Slices- oder Loops-Presets ein Einzel-Sample, das Ihnen besonders gut gefällt. Sie wünschen sich jedoch, dass es über mehrere Oktaven verteilt wäre und sich damit genau wie bei den Notes-Sounds Melodien und Harmonien spielen lassen. Zwar ist es in Exhale nicht möglich das betreffende Preset dahingehend umzubauen. Jedoch können Sie das betreffende Sample schlichtweg aus Ihrer DAW als Audio-File exportieren und anschließend in ein neues, leer erzeugtes Kontakt-Instrument hereinladen – fertig. Auf diese Weise werden so auch Exhale-Einzelklänge über mehrere Oktaven spielbar.

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Fein-Tuning

Um nun noch innerhalb unseres Testrahmens tiefer in das Klangformungspotential von Exhale einzusteigen, wollen wir anhand eines Beispiel-Preset aus der Notes-Abteilung sehen, was die Fein-Tuning-Optionen auf der Engine-Page diesbezüglich alles an Möglichkeiten bieten. Dazu öffnen wir das bereits oben genannte Preset „Walkie Talkie“, wobei es sich wie schon angerissen um einen Amiga-Voice-ähnlichen Shot-Leadsound handelt, der werkseitig mit hellem Timbre daherkommt und offensichtlich von einer Frauenstimme stammt. Genau, wie wir es als möglichen Verwendungszweck oben angegeben haben, könnten wir unseren Kandidaten beispielsweise als Top-Layer in einer Deep House Nummer über einer für dieses Genre typischen Bassline verwenden. Damit sich unser Lead nun zum Beispiel besser in den Track einpasst, bietet Exhale zunächst unterschiedliche Alternativklangfarben an. Diese lassen sich in Gestalt elf verschiedener Programm-Presets der FX Engine durchhören und können gleich neben dem FX Engine Schriftzug per Dropdown-Menü aufgerufen werden. So bieten zum Beispiel gleich die ersten drei FX-Presets A Bit Confused, Shut-Down und Spacer unterschiedliche neue Klangfarben, wohingegen wiederum andere, wie Acid Pulse oder Morse das Signal rhythmisch zerhacken. Darüber hinaus lassen sich die vorkonfigurierten Effektprogramme selbstverständlich auch eigenhändig zusätzlich modifizieren. Vor allem die Effekte Talk und Phaser bringen facettenreiche Veränderungen ins Spiel, wenn Änderungen des Klangcharakters gewünscht werden. Um deren Auswirkungen besser hören zu können nehmen wir uns den zunächst hellen Walkie Talkie-Sound ohne eines der Effektprogramme vor und schalten allein den Phaser ein. Das legt sogleich den Formantschwerpunkt um eine Oktave nach unten und bringt zudem einen Highpass-artigen Filtereffekt mit sich. Nun klingt der Grundsound deutlich bissiger und „breathy“, aber keineswegs dünn. So zurechtgeformt würde unser Test-Sound einerseits dem darunterliegenden Bass genügend Platz bieten und andererseits immer noch genügend Charakter und Punch behalten. Ähnlich, nur umgekehrt verhält es sich anschließend mit dem Talk-Effekt, der seines Zeichens als Formant-Filter nicht nur das Filterspektrum nochmals um eine weitere und damit insgesamt um zwei Oktaven herabsetzt, sondern diesmal eine Lowpass-artige Filterung mit sich bringt. Das klangliche Ergebnis klingt nun heruntergepitcht und abgedunkelt und könnte beispielsweise als Backing-Vocal-Sound in einer Pop-Produktion zur Begleitung von Hauptgesang & Co. Verwendung finden. Ein weiteres Schmankerl finden wir zu guter Letzt in der Rhythm-Sektion. Dort sorgen nicht nur die vielen verfügbaren Waves und Step Pattern sowie die Rate-Funktion auf Wunsch für mehr Bewegung. Ohne weitere Einstellungen macht allein die Justage der Rhythm Rate auf Achtel (1/8) sogleich mehr aus unserem Lead, das nun rhythmisch pumpt und uns automatisch noch mehr mit unserem hypothetischen Beat mitgehen lässt.

Fazit

Exhale ist nicht nur ein fabelhafter Lieferant vieler neuartiger Klänge, die sich wunderbar in gängiger Score- und Popmusik einsetzen lassen. Darüber hinaus bietet das pfiffige Kontakt-Instrument vielseitige Möglichkeiten zur Sound-Justage, beziehungsweise –Verfremdung und somit jede Menge Kreativpotential – vor allem über die integrierte Effektpalette. Zwar braucht es erst einmal seine Zeit, bis wirklich alle Details inklusive Makro-Zuordnung und Konsorten verstanden sind. Dann aber lässt sich aus dem inkludierten Sample-Material jede Menge Neues erschaffen, ganz zu schweigen von optionalen Expansion-Packs. Für einen mehr als angemessenen Kaufpreis können wir dieses umfangreiche Kreativpaket allen zeitgemäßen Hitschraubern und solchen, die es werden wollen, nur allerwärmstens empfehlen.

 

Chart-Hits mit Sounds á la Exhale

Mike Posner – I Took A Pill In Ibiza (Seeb Remix)

David Guetta feat. Zara Larsson – This One’s For You (Official Song UEFA EURO 2016)

Justin Bieber – Sorry

DJ Snake feat. Bipolar Sunshine – Middle

Jay Sean feat. Sean Paul – Make My Love Go

Cheat Codes x Kris Kross Amsterdam – Sex

Era Istrefi – Bonbon

Calvin Harris Feat. Rihanna – This Is What You Came For

Yall feat. Gabriela Richardson – Hundred Miles

Topic feat. Nico Santos – Home

 

Erschienen in der Ausgabe 09/2016