Kontaktissimo
Native Instruments legt mit Kontakt 5 ein weiteres Major-Update seines beliebten Software-Samplers vor, das erwartungsgemäß mit einer Reihe neuer Features aufwartet. Welche das sind und ob Kontakt seine Nummer-Eins-Position im Sampler-Ranking behaupten kann, steht im Test.
Von Georg Berger
Es gehört mittlerweile schon zur Firmentradition, dass Native Instruments jedes Jahr im Spätsommer/Frühherbst zum Rundumschlag ausholt, ein neues Komplete-Bundle auf den Markt bringt und dabei den Großteil sämtlicher Produkte in Form neuer Major-Updates präsentiert. Der überaus populäre Kontakt-Sampler macht da keine Ausnahme, der jetzt in der nunmehr fünften Version vorliegt. Wie es sich für ein Major-Update gehört, wartet die neue Version mit einer Vielzahl neuer Features auf, die dem Anwender ein deutliches Plus an Eingriffs- und Gestaltungsmöglichkeiten im Vergleich zur Vorversion offerieren will. In der neuen Version konzentriert sich Native Instruments dabei hauptsächlich auf Aspekte des Sounddesigns und weniger auf neue Features rund um die Verbesserung des Workflows oder der Performance. So Konzentriert sich das Gros an Neuheiten auf neue Effekte sowie einer umfangreichen Aufstockung an 37 neuen Filtern. Mit der Integration des sogenannten Instrument Bus-Systems erhält das Multi-Rack ein neues Modul, mit dem sich Effekte noch flexibler und gezielter auf Samples anwenden lassen. Obendrein kann Kontakt 5 über den Script-Prozessor jetzt auch MIDI-Files handlen und sogar abspielen und mit Time Machine Pro findet sich überdies ein neuer einstellbarer Pitch-Shift- und Time-Stretch-Algorithmus. Schlussendlich legt der Hersteller als kostenlosen Bonus mit Retro Machines MK2 eine separat installierbare Library dazu.
Somit wächst der Datenbestand der Werks-Library jetzt auf stattliche knappe 48 Gigabyte an. Sehr erfreulich: Die Preise für den Erstkauf und das Upgrade sind unverändert geblieben. So kostet die Vollversion nach wie vor rund 380 Euro. Das Upgrade gibt’s schon ab attraktiven 100 Euro. Notorische Nörgler und Skeptiker werden angesichts dieser Eckdaten abwinken, die Zahl und Art der Neuheiten als nicht würdig für ein Major-Update erachten und auf ein spektakuläres „next big thing“ in Kontakt 6 warten. Sicherlich, der Sprung von Version 2 auf Version 3 war seinerzeit gewaltig. Doch bereits das Update auf Version 4 zeigte im Vergleich dazu eine eher überschaubare Zahl an Verbesserungen, was sich jetzt von Version 4 auf Version 5 weiter fortsetzt. Doch letztlich geht es nicht um Masse, sondern um Klasse und die hat Native Instruments in Sachen Sound, soviel sei schon verraten, in Kontakt 5 noch einmal nachhaltig gesteigert. Gleichzeitig bleibt in Sachen Handling bis auf das neue Bus-System alles beim Alten, weshalb Kontakt-Routiniers mit Version 5 ohne zusätzliche Eingewöhnungsphase sofort weiterarbeiten können. Sicherlich, nicht jeder Anwender wird die in Kontakt gebotenen Möglichkeiten in Sachen Effekte und Sounddesign extensiv nutzen und es lässt sich trefflich darüber streiten, ob das Upgrade lohnt. Doch auch dieser Klientel sei empfohlen, die Flinte nicht allzu leicht ins Korn zu werfen. Denn trotz der oberflächlich einseitig ausgerichteten Verbesserungen findet sich ausnahmslos für jeden etwas in der fünften Ausgabe von Kontakt. Lassen Sie sich überraschen.
Schauen wir uns die Neuheiten einmal eine nach dem anderen genauer an. Den Anfang macht die Bonus-Library Retro Machines MK2. Basierend auf der gleichnamigen Library für die Kore-Plattform, enthält die Soundsammlung eine reichhaltige Auswahl an Instrumenten-Presets von Synthesizer-Klassikern, die nicht im Vintage-Ordner der Werks-Library enthalten sind und das Repertoire an klassischen Analog- und Digital-Synthesizern nachhaltig aufstockt. Die Ordner-Struktur ist sinnvoll nach den einzelnen Synthesizer-Modellen aufgebaut, die ihrerseits eine unterschiedliche Zahl etwa an Flächen-, Bass-, Lead-, Effekt-, Bläser- und/oder Orgel-Sounds enthält. Sounds von Legenden und modernen Klassikern wie unter anderem dem Oberheim Four-Voice und Matrix 12, Korg Polysix, Rhodes Chroma Polaris, Arp Quadra oder dem SCI Pro-One offerieren ein weites Arsenal an charakteristisch klingenden Sound-Spektren. Sehr schön: Jedes Instrument wartet mit derselben Performance View Oberfläche auf, die den Großteil der wichtigsten Parameter abdeckt und sogar mit einem flexibel einstellbaren Arpeggiator sowie einer Akkord-Automatik aufwartet. Highlight ist jedoch die Sound Variations-Sektion, die über einen Fader dynamisch Parameter-Änderungen realisiert, ähnlich wie das Sound-Grid im Kore-Player und die Gestaltungsmöglichkeiten noch einmal nachhaltig erweitert. Über die acht Buttons lassen sich schließlich statisch verschiedene Parameter-Einstellungen blitzschnell aufrufen. Auffällig in allen Instrumenten-Presets ist ein glasklarer Hochglanz-Sound, der den Samples einen edlen Anstrich verpasst. Alles in allem ist Retro Machines Mk2 eine echte Bereicherung im Werks-Repertoire von Kontakt 5, mit der die Dominanz an akustischen Sounds ein weiteres Gegengewicht erhält.
Widmen wir uns als nächstem der vielleicht wichtigsten Klang-Komponente eines Synthesizers beziehungsweise Samplers: Den Filtern. In dieser Disziplin sind die Entwickler wahrhaftig zur Hochform aufgelaufen und haben Kontakt 5 mit 37 neuen Filter-Varianten ausgestattet. Dabei finden sich jetzt drei klangliche Haupt-Kategorien, in denen sich wiederum die üblichen Verdächtigen, also Hoch-, Tief-, Band-Pass und
-Sperre sowie Kerbfilter finden. Die erste Kategorie markieren die sogenannten Legacy-Filter, die aus den Vor-Versionen übernommen wurden. Dazu gesellen sich die bereits bekannten Ladder-Filter, die einen Sound à la Moogscher Filter-Kaskade erzeugen. Neu hinzugekommen sind die State Variant-Filter sowie die sogenannten Adaptive Resonance-Algorithmen, die jede für sich mit ganz individuellen klanglichen Charakteristika aufwarten. So warten die State Variant Filter mit dem transparentesten Klang auf, der moderat eingesetzt am subtilsten ins Programm-Material eingreift, in Extremstellungen jedoch eher dünn und scharf klingt. Die Legacy-Filter treten im Vergleich dazu voluminöser auf, wobei sie gerade auch bei aufgerissener Resonanz rasch sehr scharf klingen. Die Ladder-Filter klingen hingegen weicher, wärmer und schmeichelnder, selbst bei voll aufgerissener Resonanz, die eher wie ein zartes Zwitschern klingt. Mit den Adaptive Resonance-Filter-Typen setzt Native Instruments jedoch noch einen drauf. Ganz gleich ob beispielsweise Tief- oder Hochpass-Filter zum Einsatz kommen, das gefilterte Signal erhält eine subtile Färbung, die es stets voluminöser und weicher klingen lässt, als bei Einsatz der zuvor genannten Filtertypen. Die Filter-Resonanz klingt ausnahmslos gezügelt und das charakteristische Pfeifen ist nur in Ansätzen hörbar. Das Geheimnis dahinter: Der Algorithmus verändert die Filter-Resonanz auf Basis des umgekehrten Amplitudenwerts des eingehenden Signals. Anders ausgedrückt: Bei hohen Eingangspegeln wird die Resonanz des Filters verkleinert und damit ein hoher Pegelausschlag des Ausgangssignals verhindert. Im Test sind wir immer wieder von der musikalisch-schmeichelnden Qualität dieser Filter begeistert, die ausnahmslos jedes Signal auf nachhaltige Art verschönert. Mit dem Daft-Filter, der aus Maschine stammt, findet sich allerdings auch ein Hochpass-Filter mit dem bislang lautesten und aggressivsten Filter-Resonanz-Pfeifen in unserer Test-Praxis. Mit dieser immensen Auswahl an durchweg hervorragend einsetzbaren Filtern eilt Native Instruments den Mitbewerbern jedenfalls locker davon. Dort wo lediglich eine Geschmacksrichtung enthalten ist, liefert Kontakt 5 derer gleich vier.
Auch im Source-Modul des Multi-Racks gibt es einige Neuheiten, die sich auf die Abspiel-Modi konzentrieren. So finden sich jetzt mit den aus dem Groove Production Instrument Maschine übernommenen S1200- und MP60-Modi, zwei zusätzliche Optionen, die den Samples den klanglichen Charme aus den Anfangszeiten des (Hardware-)Samplings aufprägen. Im Test katapultieren wir moderne Hochglanz-Samples blitzschnell um knappe 30 Jahre in die Vergangenheit. Der Frequenzgang ist hörbar beschnitten, vor allem in den Höhen, der Sound erklingt rauer und das charakteristische Aliasing-Britzeln ist deutlich hörbar.
Allerdings ist dieses Rauschen nach unserem Geschmack, vor allem bei Drum-Sounds viel zu stark, weshalb wir uns einen Regler wünschen, um dies kontrollieren zu können. Weitere Auffälligkeit: Beide Vintage Sampling Modi erfordern das Laden sämtlicher Samples in den Arbeitsspeicher. Das nachhaltige Anschmutzen von Presets im DFD-Modus führt also zu einem nachträglichen Lade-Vorgang. Wichtig: Je nach Datengröße des Sounds könnte dies jedoch zu Problemen führen, weshalb die Vintage Sampling Modi nicht uneingeschränkt einsetzbar sind. Das könnte durchaus besser gelöst sein. Klanglich bestechen beide Modi durch jeweils individuelle Charakteristika. Der MP60-Modus klingt eher weich, um nicht zu sagen muffig, wohingegen der S1200-Modus deutlich schärfer, höhenreicher und bissiger klingt. Ein zusätzlich einsetzbares Filter leistet jedoch Abhilfe, um die Höhen zu zügeln. Dritte Neuheit im Source-Modul ist die Time Machine Pro, deren Algorithmus von der deutschen Software-Schmiede zplane stammt. Im Vergleich zu den übrigen Time- und Beat-Machine-Varianten besticht das neue Pro-Modul durch den bislang saubersten und natürlichsten Sound, weshalb die Pro-Machine hervorragend zum geschmackvollen Anpassen akustischer Sounds geeignet ist. Selbst bei extremen Transponierungen oder Tempo-Änderungen klingt die Time Machine Pro immer noch edler, die charakteristischen Klang-Artefakte sind im Vergleich zu den übrigen Time-Varianten deutlich zurückgenommen. Allerdings sei nicht verschwiegen, dass die Time Machine Pro immense CPU-Ressourcen für den Betrieb benötigt, aber immerhin. Die Time Machine Pro markiert jedenfalls einen weiteren Fortschritt in Richtung edlem Hochglanz-Sound.
Hinsichtlich klassischer Effekte, die wahlweise in die Group- oder Instrumenten-Inserts und -Sends eingefügt werden, hat Native Instruments ebenfalls noch einmal nachgelegt. So finden sich jetzt zusätzlich eine klassische Tape-Simulation, Emulationen des Channelstrip-Equalizers und Bus-Kompressors der legendären G-Serie des Mischpult-Herstellers SSL sowie mit dem Transient Master ein Spezial-Kompressor zum Bearbeiten von Transienten, SPLs Transient Designer lässt grüßen. Bei den drei letztgenannten Effekten ist sich der Hersteller dabei so selbstsicher in Sachen Sound, dass sie im Zuge der Einführung von Komplete 8 auch als einzelne Effekt-Plug-ins für die Guitar Rig-Plattform zu enem Preis von etwa 100 Euro pro Stück erhältlich sind. Was in Kontakt 5 fehlt, ist die Channelstrip-Dynamik-Sektion des G-Pults, die jedoch als Einzel-Plug-in sehr wohl erhältlich ist. Im Test können wir schon rasch bestätigen, dass die neuen Effekte mit exzellentem Sound und Regelverhalten aufwarten und Werkzeuge für den ambitionierten Soundschrauber sind, die richtiggehend süchtig machen. Die Solid-G-Effekte liefern SSL-Sound par exellence. Der Equalizer geht kraftvoll ans Werk und schönt die Samples durch eine angenehme Klangfärbung im unteren Mittenbereich, die sie stets plastisch und voluminös erklingen lassen.
Die übrigen in Kontakt enthaltenen Equalizer klingen dagegen eher dünn und subtil, weshalb sie eher für technische Entzerrungen geeignet sind. Der Bus-Kompressor liefert erwartungsgemäß das ihm innewohnende eigentümliche Verdichten von Sounds. Auffällig ist jedoch die brachiale Kraft des Effekts, die weder im 4000er-Kompressor von Waves, noch im Duende-Pendant existiert. Im Test bügelt der Solid-G-Effekt in Extremstellungen Signale nachhaltig platt. Das Hinzufügen eines Mix-Reglers für Parallel-Kompression kommt dabei gerade recht, den wir im Test nicht mehr missen wollen. Auffällig: Stehen beide Zeit-Parameter auf Minimalwerten, erzeugt der Kompressor sogar Verzerrungen, die vor allem Bass-Sounds nachhaltig aufwerten. Beim Test des Transient Master vergleichen wir den Effekt mit dem Original von SPL und sind schlichtweg überwältigt. Beide Effekte weisen bei Gleichstand der Parameter das exakt gleiche Verhalten auf. Unterschiede zeigen sich jedoch im Grundsound: Das SPL-Plug-in klingt edler, plastischer, analoger. Als zusätzliches Schmankerl besitzt der Transient Master jedoch eine Smooth-Funktion, die merkbar die Reaktionszeit verkürzt und Attackphasen noch deutlicher herauskitzelt. Mit dem Tape Saturator findet sich schließlich ein ebenso nachhaltig einwirkender Effekt, der nüchtern klingende Samples mit wohlig-angenehmer Wärme umhüllt.
Last but not Least sei auch noch kurz auf das neue Instrumenten-Bus-Modul im Multi-Rack eingegangen. Es verfügt über 16 Busse, in die sich die Signale von Groups einspeisen lassen können, um dort noch einmal mit maximal acht insertierbaren Effekten weiter veredelt zu werden. Sinn und Zweck: Ähnlich wie Subgruppen an einem Mischpult, können unabhängig von den Group-Inserts, verschiedene Gruppen zusammengefasst und mit weiteren Effekten bearbeitet werden. Ausgangsseitig können die Busse schließlich auf die Instrumenten-Inserts oder sogar direkt auf die Ausgänge geroutet werden. Damit stehen dem Anwender weitere flexibel einsetzbare Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung, um Samples künftig noch detaillierter im Klang formen zu können.
Kontakt 5 im Schnelldurchlauf
Der Umgang mit Kontakt 5 und das Programmieren von Sounds gestalten sich, einmal begriffen, kinderleicht. Die Bedienoberfläche ist zweigeteilt in den Browser und das sogenannte Multi-Rack. Außer dem Suchen und Verwalten von Sounds erlaubt der Browser auch die Auswahl von Effekten und Modulatoren zwecks Ausformen des Klangs. Das Sounddesign erfolgt schließlich im Multi-Rack, das gleichzeitig auch die geladenen Instrumenten-Presets in Form der mit Kontakt 3 eingeführten Performance Views zeigt, die ihrerseits eine Reihe von Bedienelementen zum raschen Editieren der gebräuchlichsten Parameter bereitstellen. Um in die Tiefen des programmierten Instrumenten-Sounds steigen zu können, ist ein Druck auf den Schraubenschlüssel-Button erforderlich. Anschließend zeigt sich eine Reiter-Struktur, die den Zugriff auf verschiedene Unter-Dialoge gewähren. Dazu zählen der Source-, Insert- und Send-Effekt-Editor, der Wave-, Mapping- und Group-Editor sowie der Modulation-Dialog, der sämtliche eingesetzten Modulatoren wie Hüllkurven, LFOs oder beispielsweise den Step-Modulator enthält. Abgerundet wird die Ausstattung durch den Script-Editor und den neu hinzugefügten Instrumenten-Bus-Dialog. Die Organisation von Samples und Instrumenten-Sounds ist dabei denkbar einfach aufgebaut. Die unterste Ebene in der Architektur bildet zunächst das Sample.
Es wird erst spielbar durch die sogenannte Zone, die die Lage des Samples und die Spanne auf der Tastatur sowie deren Anschlagsdynamik definiert. Mit Hilfe des Mapping-Editors können Zonen auf der Tastatur graphisch verteilt werden. Mehrere Zonen, also ein Multisample, werden schließlich in einer Gruppe zusammengefasst. Ein spiel- und ladbares Instrument kann wiederum aus mehreren Gruppen – in anderen Samplern werden sie übrigens auch Layer genannt – bestehen, die beispielsweise unterschiedliche Spielvariationen eines Klangs enthalten. Die Sounddesign-Möglichkeiten setzen in Kontakt auf der Gruppen-Ebene ein. Im Rack finden sich dazu drei ständige Module, die ein Abspielen der Gruppen erst ermöglichen. Das Source-Modul enthält dabei verschiedene Abspiel-Modi, die gezielt auf spezielle Anforderungen ausgelegt sind. So lädt Kontakt etwa im Sample-Modus die Daten in den Arbeitsspeicher. Der DfD-Modus streamt die Daten direkt von der Festplatte. Opulente Einstellmöglichkeiten erlauben somit auch leistungsschwächeren Computern die intensive Nutzung von Kontakt. Die Purge-Funktion bietet zusätzlichen Performance-Gewinn, indem innerhalb eines geladenen Multisamples alle die Teilsamples gelöscht werden, die im laufenden Sequenzer-Arrangement nicht angespielt wurden. Seit Kontakt 4 steht auch ein eigenes Datenkompressionsformat zur Auswahl, das die Samples beim Anspielen in Echtzeit entpackt und die Datenmenge entsprechend klein hält. Die drei Time Machine-Module und die Beat Machine enthalten schließlich Engines, die mit Timestretching und Slicing ausgestattet sind. Das Amplifier-Modul steht am Ende der Signalkette und führt die Gruppensignale schließlich auf den Hauptausgang. Der Gruppen-Editor als drittes Haupt-Modul erlaubt die bequeme Auswahl mehrerer Gruppen zur isolierten oder gemeinsamen Bearbeitung. Eine Effekt-Abteilung auf Gruppen-Ebene dient zur Aufnahme von Synthesizer-Filtern, aber auch von herkömmlichen Effekten. Zwei weitere Effektsektionen wirken schließlich einmal als Inserts und als Send-Effekt auf ein gesamtes Instrument ein.
Einzelne Abgriffpunkte auf Gruppen-Ebene können dabei auf die Instrumenten-Sends abgezweigt werden. Modulationen, die in erster Linie von Hüllkurven und LFOs realisiert werden, können modular und in beliebiger Anzahl sogar mehrfach auf jeden Parameter einer Gruppe einwirken. Dazu braucht lediglich aus dem Modul-Dialog des Browsers der entsprechende Modulator per Drag and Drop auf den zu modulierenden Parameter/Regler gezogen zu werden. Gleichzeitig dazu wird die Bedienoberfläche des Modulators in den gleichnamigen Unter-Dialog des Racks eingefügt, in dem er sich editieren lässt. Features wie Key-Switches, der Batch-Import mehrerer Samples inklusive automatischem Mapping auf die Tastatur sind selbstverständlich ebenfalls innerhalb des Multi-Racks realisierbar. Mit Hilfe des Wave-Editors sind Einzelsamples überdies auf opulente Art editierbar inklusive Loopen und Slicen. Ein separat aufrufbarer Mixer-Dialog erlaubt schließlich das Abmischen sämtlicher im Rack geladenen Instrumente, wobei sich via Aux-Sends Subgruppen erstellen lassen. Jeder Mixer-Kanal erlaubt dabei das Insertieren von maximal vier Effekten.
Fazit
Native Instruments ist mit der neuen Kontakt-Version wiederum ein großer Wurf gelungen. Durch die Konzentration auf Verbesserungen im Sounddesign macht das Instrument einen großen Schritt in Richtung edlem Highend-Sound. Kontakt 5 enthält zwar nur wenig neue Labor-Ausrüstung, dafür aber eine Menge an neuen Gewürzen für Klang-Alchimisten, um ihre Klang-Cocktails fortan noch gehaltvoller, fruchtiger und würziger brauen zu können.
Erschienen in Ausgabe 12/2011
Preisklasse: Oberklasse
Preis: 379 €
Bewertung: sehr gut
Preis/Leistung: sehr gut
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