Feel the Groove – Teil 1
Mit Maschine+ präsentiert Native Instruments erstmals eine Standalone-Workstation-Lösung. Ein Computer wird dabei natürlich immer noch verwendet, aber diesmal ist er in der Maschine Hardware selbst drin. Wie gut kann man Maschine-Hardware wirklich “Standalone” bedienen? Diese und andere Fragen arbeitet Autor Heiner Kruse in einem zweiteiligen Test heraus, präsentiert die Basics und erklärt den Workflow mit der Groovebox.
Von Heiner Kruse

Rein äußerlich unterschiedet sich die Maschine+ kaum vom 2017 erschienenen Maschine mk3 Hardware-Controller. Sie kommt mit edlem dunkelgrauen Metall-Finish daher, anstelle des „schwarz“ der mk3, und macht einen sehr guten Eindruck hinsichtlich der Verarbeitung. Der Stromanschluss des 15v 2.6A Netzteils ist im Gegensatz zu Maschine mk3 drehend einrastend. Den Strom braucht Maschine+, um Standalone zu laufen. Eine Batterie gibt es nicht und auch keinen internen Lautsprecher – von kompletter Autarkie kann also nicht die Rede sein.
Ein paar Buttons sind anders beschriftet, was meist Veränderungen in der Software geschuldet ist. Die rückseitigen Konnektivitätsoptionen unterscheiden sich kaum vom Vorgänger: Schließlich war dieser das erste Maschine “Audio-Interface”, während die Vorgänger nur als Controller fungierten. Neu sind hier nur die USB-A-Anschlüsse, die es erlauben, externe Keyboards oder Audiointerfaces anzuschließen, für die Maschine+ als Host fungieren kann. Logisch, zwar beherrscht Maschine+ einen Keyboard-Modus, über den Sounds tonal oder als Akkorde gespielt werden können, die Performancemöglichkeiten sind in dieser Hinsicht mit den 16 transportierbaren Pads allerdings doch eingeschränkt. Dafür bleibt Maschine optisch übersichtlich strukturiert und wirkt nach wie vor kompakter als beispielsweise Ableton’s Push oder Akai’s Force. Das 16-Pad-Layout unterstreicht vielleicht auch eine andere Stärke des Systems: Drums aller Couleur.
Zunächst verbindet man sich mit dem WLAN. Anschließend wird ein QR-Code angezeigt, mithilfe dessen man auf eine Seite bei Native Instruments gelangen kann. Dieser führt weiter zur Produktregistrierung. Auch nach erfolgreicher Registrierung kann man mithilfe eines QR-Codes an Tutorials gelangen. Es gibt auch einen Airplane Mode und Ableton-Link-Unterstützung.
Ein Audio-Interface anzuschließen könnte sinnvoll sein, um über mehr Einzelouts extern oder analog abmischen zu können. Die in Foren aufkommende Kritik an den lediglich einem Stereo-Output-Paar der Maschine+ Hardware relativiert sich, wenn man die zahlreichen, im System untergebrachten Möglichkeiten betrachtet, internes Audio zu Routen oder zu exportieren. Zudem gibt es etwas versteckt auch die Option, den Phones Out als separaten Stereo Output zu nutzen. Das bemerkt man nicht sofort, weil der Output 1-2 voreingestellt zusätzlich auf den Phones Out geroutet ist. So kann man für die Vorbereitung von Live-Einspielungen auch die „Cue“-Funktion zum Vorhören auf dem Kopfhörer nutzen. Die verfügbaren 16 externen Outs gelten freilich nur, wenn man ein in Maschine+ erstelltes Projekt in entsprechend konfigurierter Software auf dem PC/Mac öffnet.
Maschine bleibt Maschine
Tatsächlich funktioniert die Bedienung der Maschine+ Standalone-Version mit wenigen Ausnahmen, die ich im Verlauf erörtere, genauso wie Maschine User das bislang von ihrer Mk3 Hardware kennen – nur eben ohne angeschlossenen Computer. Das alleine ist schon eine große Leistung. Und auch insofern positiv, als dass das System eine gewisse Reife erlangt hat, immerhin ist schon über ein Jahrzehnt seit der ersten Maschine-Veröffentlichung vergangen.
Ein zentrales Bedienelement ist der 4-D-Encoder mit Endlosdrehregler und Klickoptionen in vier Richtungen. Die Arbeit mit 4-D-Encoder, den Push-Buttons und berührungsempfindlichen Encodern kann mit ein wenig Einarbeitung gut von der Hand gehen. Dass ein Touch-Screen wie bei Akai fehlt, ist nicht unbedingt ein Nachteil. Der Bildschirm zeigt Funktionen dort an, wo die zugehörigen Buttons und Drehregler platziert sind und die Bedienung vermittelt auf diese Weise ein angenehmes Retro-Hardware Feeling.
Welcher Computer genau in Maschine+ werkelt bleibt ein wenig im Ungewissen, die Rede ist von einem Quad-Core-Prozessor mit 4GB DDR3 Ram und 32GB internem Flash-Speicher. Nun ist Maschine als Pendant zu Komplete Kontrol am Computer auch eine Art Workstation mit Zugriff zu sämtlichen NI Komplete Instrumenten und Sounds. Da stößt die Maschine+ naturgemäß an ihre Grenzen, allein schon wegen der 64 GB SD-Card mit der sie ausgeliefert wird. Auf dieser befinden sich durchaus Komplete-Inhalte, wie die Kontakt Library Retro Machines, Massive und FM8 Synthesizer, die Reaktor Ensembles Monark und Prism sowie weitere Reaktor Sounds von Ensembles der Factory Library wie Carbon. Nicht zu vergessen sind die vielen bereits integrierten Drum-Synths von Maschine. Weitere Inhalte können auf die circa 60 freien GB der allerdings recht langsamen SD-Karte recht bequem von Maschine+ aus installiert werden.
Maschine ist also nicht nur eine samplebasierte Workstation, sondern kann auch mit Synths arbeiten. Nicht zu vergessen sind hierbei Maschine’s integrierte Drum-Synths, die sehr vielseitig sind und gut klingen.
Natürlich ist die Maschine-Software im Paket inbegriffen, mit der man auf PC und Mac an Maschine+ Projekten mit mehr Plug-Ins weiterarbeiten kann. Sie verwaltet auch Plug-Ins und .nks-Sounds anderer Hersteller wie Arturia. Zusammen mit der Maschine+ Hardware als Controller lässt sich also auch sehr gut am Computer arbeiten, sie kann dabei wie ihr Vorgänger auch als Audiointerface dienen. Als Controller funktionieren Maschine+ und mk3 übrigens beide auch ohne externen Strom mittels USB-Verbindung. Zwischen den Modi kann in Maschine+ nicht „on the fly“, sondern nur nach Neustarts umgeschaltet werden. Welcher Modus aktiv ist, ist am rot (off), grün (Standalone-Mode) oder orange (Controller-Mode) leuchtenden File-Buttons erkennbar, der in Maschine+ auch als An- und Ausschalter fungiert.
Was insbesondere in Bezug auf die Verwendung von Komplete-Sounds mit Maschine+ alles möglich ist, liegt noch nicht so ganz auf dem Tisch. Versuche, Komplete-Sounds in Maschine+ zu importieren, sind eher experimentell. Sie sind grundsätzlich möglich, aber es gibt Stolpersteine, die ich im Abschnitt über File Management bespreche.
Workflow Basics
Den eigentlich auf Patternerstellung basierenden und auch für Live Performances optimierte Workflow hat viele Finessen und Details, die ich in der nächsten Ausgabe detaillierter vorstellen werde. Hier zunächst einmal die Basics:
Die Hierarchie besteht grundsätzlich aus Szenen, Gruppen und Sounds. Sounds sind die kleinste Einheit in einem von 16 Slots einer “Gruppe”. Doch wer denkt, hiermit sei nur ein einzelner Drumsound auf einer Keyboardtaste gemeint, der irrt: Sounds können im Keyboard-Modus auch über die ganze Tastatur gespielt werden. Es gibt hier auch Hilfen mit Akkordfunktionen und auswählbaren Skalen. Im Pad-Modus hingegen entspricht jedes Pad einer MIDI-Note, die jeweils einen anderen Sound spielt. Diese Vielseitigkeit hat auch Nachteile, denn sie ist schwer in eine externe DAW einzubinden. Sollen einzelne Sounds nun einen eigenen MIDI-Kanal bekommen oder gibt es doch nur einen MIDI-Kanal für die ganze Gruppe und jeder Sound liegt auf einer Note? Natürlich kann man es konfigurieren, aber man kann dabei auch mal die Übersicht verlieren.
So könnte man also beispielsweise die Drums in einer Gruppe spielen lassen – und Bass, Sounds und Vocals in anderen. Was alle Gruppen zusammen spielen, konnte von Anfang an zu Szenen zusammengefast werden. Szenen lassen sich – wie Patterns und Gruppen – leicht von der Hardware aus ansteuern, so dass aus vorbereiteten Szenen leicht Arrangements improvisiert werden können, die man aber auch in einem Arranger aufzeichnen kann. Natürlich können Sounds und Gruppen aber auch die Mastersektion ihre eigenen Effekte in eigenen Slots haben.
Maschine 2.10 und 2.12 Neuerungen
Native hat sicher auch im Hinblick auf das Erscheinen von Maschine+ zuletzt kontinuierlich neue Funktionen hinzugefügt, um den Workflow an der Hardware für alle Maschine-User zu verbessern. So lassen sich nun beispielsweise auch Sounds, Groups, Patterns, Ideas und Sections von der Hardware aus verschieben. Ein weiteres neues Feature aus dem Maschine 2.12 sind „Clips“. Clips können unabhängig von der bisherigen Szenen und Pattern Strukturen in der Arrangementansicht unabhängig von „Sections“ existieren. Dabei muss es sich nicht um ein Audiofile handeln, ganze Sections inklusive aller Inhalte können in einen Clip umgewandelt werden, um frei verschoben werden zu können. Clips ersetzen dann Patterns. Ein Doppelklick in der Software oder ein Klick auf „Create“ in der Hardware erzeugt einen eintaktigen Clip.
Automation, Locks, Sampling und Sample Editing
Ein wichtiger Grund mit Maschine zu arbeiten ist, dass man schnell Parameterautomationen aufzeichnen kann. In Bezug auf das Editing steht Maschine+ gegenüber der Software etwas zurück: Aufgezeichnete Parameterkurven lassen sich hier nicht wie in der Software editieren. Eine Ausnahme bildet der Step-Sequencer-Modus, wo Parameter als „Locks per Step“ auch in Maschine+ justiert werden können – insofern relativiert sich das. Nicht zuletzt weil das Aufzeichnen von Automation so intuitiv in Maschine funktioniert, will ich davon möglichst wenig abweichen, wenn ich im Zusammenspiel mit einer DAW arbeite und kein manuelles Controller-Routing ausprobiere. Ich exportiere also meist Audio aus Maschine in die DAW oder synchronisiere Maschine, indem ich Szenen per MIDI oder Program-Change-Befehl aufrufe. Letzteres steht in Maschine+ überraschenderweise leider (noch) nicht zur Verfügung, Szenen können nicht extern via MIDI getriggert werden. Der Umweg über den Export in die Maschine-Software ist möglich, aber den möchte man ja mit Maschine+ öfters vermeiden.
Time-Stretching ist auf verschiedene Weise implementiert. Zum einen im internen, destruktiven Sample-Editor. Zum anderen in einem Audio-Plug-In.
Das erst kürzlich eingeführte Audio-Plug-In erlaubt die Platzierung eines Loops auf Takt 1 im Pattern unter Einbeziehung von Echtzeit-Timestretching, womit sehr intuitiv Tempoanpassungen möglich sind. Ein solcher Loop kann auch mit gespielten Noten im Gate Mode hörbar gemacht werden, während er im Hintergrund weiterläuft. In Echtzeit konnte ich das im Test nur ohne aktives Pattern spielen und auch nicht frei auf anderen Taktpositionen als der „1“ platzieren.
Die Sampling Page beherrscht verschiedene Modi, darunter auch neue im Looper-Modus (Detect, Sync und Loop). Der Looper ist Teil des Audio Plug-Ins. Auf diese Weise lassen sich Sounds leicht synchron resampeln oder auch im Stil eines Loopers layern. Alternativ können „Takes“ in Soundslots und Patterns aufgenommen und verwaltet werden. Darüber hinaus kann die Aufnahme manuell oder beim Überschreiten des Thresholds gestartet werden. Im Sample-Edit Mode können Samples mit Brot & Butter Tools wie Cut, Truncate, Normalize destruktiv bearbeitet werden. Darüber hinaus kann ebenfalls Timestretching angewendet und direkt in neue Samples berechnet werden. Hierbei gibt es zwei Modi (Beat, Free), Formant-Optionen, BPM-Einstellungen für Source und Target sowie taktorientierte Längeneinstellungen. Gezielte Tempoanpassungen sind leicht realisierbar.
File Management, Import eigener Sounds und Tagging
Der Versuch eigene Kontakt-Instrumente oder solche von Drittherstellern zu importieren, ist eher experimentell, weil nicht sicher ist, ob diese geladen werden können. Denn die neueste Kontakt-Version in Komplete entspricht nicht notwendigerweise der neuesten Kontakt-Version, die auf Maschine+ verfügbar ist (immerhin 6.3.6 wurde angezeigt). Allerdings klappte es im Test, eigene vor einiger Zeit erstellte Sounds oder eine Lieblingslibrary wie “Retcon” erfolgreich zu importieren. Danach erscheinen aber auch sämtliche Samples der Library als User-Samples. Hat man sich dort zuvor eine kleine Drum-Library in Maschine+ gebaut, ist deren Übersichtlichkeit dahin, denn alle Samples erscheinen nun alphabetisch gelistet. Dabei spielte es keine Rolle, ob man die Inhalte zuvor in einen für Instrumente oder einen für Samples vorgesehenen Ordner in der Dateistruktur der SD-Karte abgelegt hat. Eigene Samples können in Maschine+ leider (noch) nicht mit Tags versehen werden. Und einen Standard-File-Browser gibt es auch nicht. Indirektes Tagging durch verwendete Sonderzeichen könnte eine Lösung sein – doch erlaubt Maschine+ nur die Eingrenzung der Suche in Form von Kategorien oder Subkategorien. User-File Verwaltung ist damit aktuell noch der größte Schwachpunkt von Maschine+.
So bleibt die Option, Sounds zum und vom Rechner zu transferieren und dort vorher zu sortieren oder zu taggen. Denn in der Maschine-Software vorgenommene User Tags erkennt das Maschine+ System. Via Settings/System/Storage (im Manual wurde der „System“ Zwischenschritt vergessen) kann am Computer auf die SD-Card zugegriffen werden, auch ohne dass Maschine+ hierfür erst heruntergefahren werden muss. Auch die SD-Cards regelmäßig zu wechseln ist eine Option. Viele Sounds und das Maschine+-System sind auch nach dem Entfernen der Karte noch präsent – nämlich die im internen Flash Memory gespeicherte Maschine Library mit 48 Projekten, 955 Gruppen (inkl. 486 Kits), 924 Sounds, 1008 Instrumenten sowie FX (intern, FM8 und Reaktor 6).
Maschine im Vergleich und Einordnung
Betrachtet man all diese Features, ist Maschine durchaus vergleichbar mit anderen Hardware-Grooveboxen – etwa von Elektron oder älteren MPC‘s. Wenn Maschine+ nicht alles kann, was ein i9 Macbook kann, sollte der User auch mal die Perspektive wechseln und den Vergleich mit Grooveboxen anstellen. Da wird klar: Die Ausstattung mit Instrumenten und Effekten ist überdurchschnittlich, wenn man selbst Sounds designen will. Sie ist der Konkurrenz überlegen, wenn man mit Library-Sounds arbeitet, besonders, wenn man viele Expansions besitzt. Einzig die simple Dateiverwaltung von User-Sounds können selbst vergleichsweise rudimentär ausgestattete Konkurrenten mitunter besser.
Was Maschine+ an Optionen für Sampling, Routing und Resampling bietet, damit kann ansonsten kaum ein Konkurrent mithalten, auch wenn Akai noch mit einem Auto-Sampling-Tool glänzt. Doch Maschine’s Sampling-Optionen haben es auch in sich und viele User sind ja weniger Soundfrickler, sondern betreiben vielleicht eher ein Hip Hop-Produktionsstudio oder sind selbst Vocal Performer. Für solche User geht es oft vor allem darum, schnell einen Beat produzieren zu können, bei dem sich nicht ständig Verzweiflung einstellt, weil es eigentlich nur wie eine schlechte Vorprodukten klingt. Und da bietet der Maschine Soundkosmos mit all den von authentischen Künstlern über die Jahre hergestellten Library-Inhalten eine schier unglaubliche Auswahl.
Die vielen weiteren Optionen, die Maschine+ gegenüber einfachen Grooveboxen hat, verbucht man einerseits auf der Habenseite, andererseits schaffen sie manchmal auch zusätzliche „Komplexität“, wodurch die Bedienung nicht immer einfacher wird. Das wiederum hat Maschine gemeinsam mit neueren Konkurrenten wie Akai’s MPC Touch, MPC One. Oder Akai’s Force. Diese sind teilweise deutlich günstiger (MPC One circa 700 Euro), haben mich aber in der Vergangenheit zum einen nicht so sehr von der Soundauswahl überzeugt. Zum anderen ist da das Design: NI’s Produkte sehen gut aus und Maschine hat insbesondere bei der Menüführung ein minimalistisches, aufgeräumtes Design und ich fühle mich aus diesen subjektiven und irrationalen Gründen ein wenig wohler als im Akai-System.
Allerdings verlangt das Maschine-System etwas mehr “Vertrautheit” mit den Grundlagen und ist manchmal einfach und kompliziert zugleich. So verzweifelt manch Anfänger bei der Suche nach Vor- oder Rückspultasten. Dass man den Playhead mit gehaltener Shift-Taste und Drehen des 4-D-Encoders vor- und rückwärst bewegt, muss man mühsam herausfinden, eine Hardwarebeschriftung gibt es jedenfalls nicht. Oft muss man eine Ansicht wechseln, Shift drücken oder noch eine weitere “Page” aufrufen, um an gewünschte Optionen der reduzierten Bildschirmansicht heranzukommen.
Maschine Software hat (was nicht bei jedem Konkurrenten so ist) immer mehr den Anspruch, eine eigenständige DAW mit entsprechenden Arrangierfunktionen zu sein. Und da Maschine+ ja exakt wie die Software funktioniert, findet man die entsprechenden Funktionen auch hier. So gibt es mittlerweile nicht mehr nur Szenen, sondern auch „Ideas“ und „Sections“. In Ideas kann man Gruppen unabhängig von einem Arrangement zusammen spielen lassen. Sections dagegen sind fast dasselbe wie Szenen, doch entsprechen sie Abschnitten im Arrangement, so dass beispielsweise eine Szene in mehreren Sections des Arrangements spielen kann. Sections sind aufsteigend numeriert. Durch Änderung der Positions-Nummer lässt sich ein Arrangementblock so kinderleicht auch in der Hardware neu positionieren.
Zuverlässigkeit
Ich hatte leider zwischendurch einige Probleme mit extrem verzerrten Sounds. Es war nicht ganz vorhersehbar, wann dieses Problem auftauchte, es ließ sich aber meistens mit einem „Restart“ beheben. Teilweise tauchte das Problem nur beim Laden bestimmter Projekte auf, es klang ein wenig wie eine Audiokarte mit zu klein eingestelltem Buffer. In Foren stand zudem etwas vom Drehen an Knopf 1 nach dem Aufrufen der Audio Settings. Dies schaltet normalerweise zwischen internen und externen Interface um, scheint aber auch ohne angeschlossene Alternativhardware einen Audiokarten-Reset durchzuführen. Das scheint vielen User zu helfen, half auch mir – und ist die harmlosere Lösung gegenüber dem Neustart oder auch dem ebenfalls empfohlenen „System Reset“. Dieser löscht leider auch Favorite-Markierungen in der Library, sowie WLAN und User-ID Einstellungen. Selbst die Registrierung zum User Account musste dann neu erfolgen. Das ist durchaus sinnvoll, wenn man seine Maschine+ veräußern möchte. Ansonsten sinnvoller wäre eine Factory-Reset-Option, die manche Einstellungen wie Registrierung oder Favorite-Tags behält. Auch Einstelloptionen für Puffer und Latenz könnten helfen. Aktuell wird sie mit 2,9ms (jeweils für Input, Processing und Output) angezeigt. Damit kann man natürlich auch ziemlich tight einspielen.
FAZIT
Der Übergang ist geschafft – tatsächlich kann man mit Maschine+ Standalone weitgehend so arbeiten, wie man das auch bisher von Maschine kennt. Das macht Spaß und klappt und klingt gut. Die Reduzierung auf das Wesentliche bezüglich der verwendbaren Instrumente ist nicht unbedingt ein Nachteil, schließlich wird das ganze System so auch kompakter. Das letzte Wort ist aber sicher auch noch nicht gesprochen, sicher wird es Updates mit Verbesserungen und irgendwann auch noch leistungsfähigere Ausgaben von Maschine geben. Wichtigster Kritikpunkt ist die File- und Soundverwaltung, die in Maschine+ noch fehlt, Laden und Browsen funktioniert hingegen schon gut. Wer ohne Computer schnell mit einer riesigen Palette zeitgemäßer Sounds Beats programmieren möchte, für den ist Maschine+ aktuell die beste Option auf dem Markt.

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