Quirliger Mitmach-Synth

Der Berliner Software-Hersteller Cableguys legt die zweite Version seines virtuellen Synthesizers Curve vor, der in vielerlei Hinsicht aufgepeppt wurde und nach wie vor mit einem markanten Konzept zum Realisieren von Sounds punkten will. Was es Neues gibt, was Curve 2 leistet und wie er klingt, haben wir für Sie herausgefunden.

Von Georg Berger 

Das Berliner Unternehmen Cableguys hätte sich eigentlich eher in „Curve Addicts“ umtaufen sollen, denn ein Blick auf die bislang produzierten Plug-ins, wie unter anderem das Filtershaper-Plug-in (Test in Heft 8/2008), zeigt als zentrales Merkmal einen Graphik-Editor zum Einzeichnen individueller Kurvenverläufe, mit deren Hilfe es möglich ist, vielgestaltige Modulations-Fahrten zu realisieren. Der virtuelle Synthesizer Curve macht da keine Ausnahme, ganz im Gegenteil. Abseits von Sinus-, Rechteck- oder Sägezahnwellen erlaubt Curve mit diesem Feature das Erstellen komplexer Wellenformen, die sowohl in den Oszillatoren, als auch den LFOs einsetzbar sind und das Klang-Repertoire entsprechend farbenprächtig macht.

Anwendern mit Frickel-Anspruch wird damit eine riesige Spielwiese zum Austoben bereitet. Um diese Haupt-Charakteristika herum sind in der vor kurzem vorgelegten zweiten Version des rund 120 Euro kostenden Klangerzeugers einige neue Features hinzugekommen, die den Bedienkomfort und die Möglichkeiten zur Klanggestaltung nochmals erweitern. Besitzer der Vorversion können übrigens für rund 30 Euro zur neuen Ausgabe upgraden. Eine der vielen Neuheiten markiert die Möglichkeit, per neu integriertem MIDI-Learn-Modus die Parameter von Curve 2 endlich bequem mit externen Controllern zu verbinden. Ebenfalls neu ist auch ein weiterer Kurven-Editor, der jetzt das flexible Ausgestalten der Attack-, Decay- und Sustain-Phase in den Hüllkurven gestattet, was die Lebendigkeit der Sounds noch einmal erhöht. Doch das ist erst der Anfang im Neuheiten-Reigen.

Die augenfälligste Neuheit von Curve 2 zeigt sich direkt beim Erstaufruf: Das nüchterne Schwarz-Weiß des GUI aus der Vorversion, das einen unverkennbaren Retro-Charme à la Atari 1040 ST versprühte, ist ab sofort passé. Stattdessen präsentiert sich der Klangerzeuger deutlich stylisher in hellen und dunklen Grautönen sowie in schwarz. Dazu kontrastierend stechen die Kurvenverläufe und die kreisförmigen Anzeigen um die Drehregler in knalligem orange heraus. Sehr schön: Der Großteil der Parameter ist auf der Edit-Page stets direkt erreichbar. Lediglich beim Aufruf des Sound-Browsers wechselt der gesamte Inhalt der Oberfläche. Die einzelnen Sektionen sind, verglichen mit der Vorversion, zumeist an gewohnter Stelle integriert. Neu hinzugekommen ist jetzt eine Macro-Sektion mit vier Drehreglern, die ein rasches Ändern eines oder mehrerer darauf gerouteter Parameter erlauben. Mehr dazu später noch.

Curve 2 ist im Kern ein klassischer Synthesizer mit subtraktiver Synthese. Drei Oszillatoren, zwei Filter, vier LFOs und drei Hüllkurven sind an Bord, wobei eine fest auf die Lautstärke geroutet ist. Modulationen sind über die ähnlich einer Kreuzschiene aufgebaute Matrix am Fuß des GUI realisierbar. In der Vertikalen sind die Modulationsquellen aufgereiht und die Horizontale zeigt die Modulationsziele.

Ganze Arbeit haben die Cableguys in den Oszillatoren geleistet: In Version 2 können pro Schwingungsgeber jetzt zwei Wellenformen geladen werden, die überdies per modulierbarem Crossfade-Regler dynamisch überblendbar sind, was zu reizvollen Klanggemischen führt. Die Möglichkeiten zur Frequenzmodulation sind hingegen schon seit der Vorversion integriert, markieren aber eine weitere mächtige Option zur Klanggestaltung. Sie wird ausschließlich in der Modulations-Matrix eingestellt. Hierbei kann Oszillator 1 anteilig die beiden anderen Oszillatoren in unterschiedlich starker Intensität modulieren und Oszillator 2 moduliert ausschließlich den dritten. Der Clou: Zusätzlich lassen sich auch die Hüllkurven-Verläufe der ersten beiden Oszillatoren zur Frequenzmodulation einsetzen, was nicht alltäglich ist und je nach Verlauf zu etwa kurzen, impulsartigen oder langsam anschwellenden FM-Spektren führt. Pro Instanz können bis zu zehn Wellenformen erstellt werden, die sich in den Oszillatoren und LFOs per Drop-down-Menü einsetzen und kombinieren lassen.
Sind die Wellenformen eingestellt, steht als nächstes die Entscheidung an, wie die Oszillator-Signale in die Filterbank geschickt werden sollen, was ebenfalls neu hinzugefügt wurde. Per Ausklapp-Liste stehen jetzt diverse Routings zur Auswahl, die sogar  individuell für jeden Oszillator einstellbar sind. So kann das Signal wahlweise nur in einen der beiden Filter oder seriell zuerst in den ersten, dann in den zweiten geschickt werden. Paralleles Routing ist ebenfalls möglich, wer mag kann dabei die parallel gefilterten Signale separat auf die Stereokanäle verteilen. Die Filter-Sektion selbst gibt sich standesgemäß und ohne Schnörkel mit den üblichen Filtercharakteristiken und Flankensteilheiten ausgestattet. Die vier identisch ausgestatteten LFOs warten mit drei Betriebs-Modi auf. Im Fixed-Modus erlaubt ein Drehregler das Einstellen der Schwingungs-Frequenz, wobei sich Frequenzen sogar bis hinauf in den Hörbereich, knapp fünf Kilohertz, einstellen lassen. Damit steht weiteren Frequenzmodulationen nichts im Wege. Im Beat-Modus synchronisieren sich die LFOs auf das Host-Tempo, wobei per Liste ein entsprechendes Taktraster wählbar ist. Der Note-Modus ändert die LFO-Frequenz analog zur Tonhöhe der gespielten Note, ähnlich wie beim Keyboard-Tracking. Besonderheit: Ist die One-Shot-Variante im Fixed- oder Beat-Modus gewählt, durchläuft der LFO lediglich einmal die Wellenform, was sich primär für perkussive, impulsartige Sounds empfiehlt. Damit nehmen die LFOs das Verhalten von Hüllkurven an, was in der Art nicht so häufig anzutreffen ist. 

Die Hüllkurven geben sich auf den ersten Blick als klassische ADSR-Varianten zu erkennen, wobei sich wie eingangs erwähnt, jetzt bis auf das Release per Editor individuelle Kurvenverläufe in den übrigen Phasen erstellen lassen. Ein näherer Blick eröffnet schließlich eine Spezialität. So wird der Sustain-Parameter „Loop“ genannt und anders als sonst, erlaubt der entsprechende Regler nicht das Einstellen der Lautstärke sondern der Dauer, die dieser Sustain-/Loop-Abschnitt wiederholt abgespielt werden soll, solange die Taste am Keyboard gedrückt ist. Wichtig: Durch Klick auf das Lupen-Symbol in der Oszillator-, Macro- und Hüllkurven-Sektion wird wechselweise ein entsprechender Editor im oberen Drittel der Oberfläche aufgerufen. Der Macro-Editor zeigt dabei vier Spalten mit je acht Zeilen. Pro Macro-Regler lassen sich also bis zu acht Parameter gleichzeitig ändern, wobei sich die Intensität der Änderung zusätzlich justieren lässt. Die Verknüpfung erfolgt denkbar einfach durch Drag-and-drop vom Macro-Slot auf den gewünschten Parameter. Wichtig: der erste Regler ist stets fest mit dem Modulationsrad verbunden. Über den zweiten Regler wird zusätzlich die Modulationsintensität für das Aftertouch eingestellt und der letzte Regler besitzt grundsätzlich vier ab Werk festgelegte Routings, die zum Anfetten des Sounds dienen. Dabei bedient sich Curve 2 zumeist eines weiteren neu hinzugefügten Features: Die Unisono-Funktion. Ab sofort können bis zu 16 Stimmen pro Tastendruck gleichzeitig erklingen, gegenseitig verstimmt und auch im Stereopanorama verteilt werden, was aus dünnen Sounds gewaltige Soundgebirge in Vollfett-Stufe macht.

Der Aufruf der Wellenform- und Hüllkurven-Editoren zeigt ein interaktives Graphik-Display, womit wir beim Hirn von Curve 2 angekommen sind:
Am Fuß des Editors können wir über die dort integrierten Buttons diverse Werkzeuge und Funktionen aufrufen, um bequem Kurvenverläufe zu erstellen und zu ändern. Sattsam bekannte Grundwellenformen sind blitzschnell per simplem Klick eingefügt, deren Verlauf sich anschließend invertieren, spiegeln, anheben, absenken, strecken, stauchen sowie horizontal und vertikal verschieben lässt. Eine Zufalls-Funktion fehlt übrigens auch nicht, ebenso wenig wie die Möglichkeit, Wellenformen zu kopieren und anschließend in einen anderen der zehn verfügbaren Slots einzufügen. Sehr schön: Der Kurvenverlauf lässt sich bei Bedarf an ein Taktraster anpassen, so dass rhythmisch-synchrone Verläufe zum Host-Tempo – gerade im LFO-Einsatz – ein Klacks sind. Insgesamt lässt sich damit schon einiges anstellen, wenngleich es noch Potenzial für weitere Verbesserungen gibt. So hätten wir uns eine feiner aufgelöste Zoom-Funktion gewünscht. Gleiches gilt auch für das horizontale und vertikale Versetzen von Kurven.

Aber genug gemeckert, denn der Mal-Spaß fängt ja erst an. Durch Klick ins Display mit anschließendem Ziehen der Maus können wir weiteren Einfluss auf den dargestellten Wellenverlauf nehmen. So können wir lineare Verläufe in konkave oder konvexe Kurvenformen umwandeln. Durch Rechtsklick fügen wir neue Punkte auf die Kurvenlinie ein, die sich anschließend nach Gusto versetzen lassen. Dabei sind theoretisch unendlich viele dieser Ankerpunkte einsetzbar, um etwa aus einer banalen Sinuskurve eine wüste Achterbahnfahrt mit Ecken, Kanten und Rundungen zu erzeugen. Sehr schön: Die Änderungen an der Wellenform werden durch eine zusätzliche Anzeige des Oberton-Spektrums in Echtzeit angezeigt, was visuell Auskunft über den resultierenden Klanggehalt gibt. Die Hüllkurven-Verläufe lassen sich logischerweise nach demselben Prinzip erstellen und mit fast dem gleichen Arsenal an aufrufbaren Funktionen bearbeiten.
Alles in allem ist damit ein enormes Potenzial gegeben, um Sounds jenseits der üblichen Verfahrensweisen zu erzeugen. Sicherlich, etwas völlig Neues ist das freie Einzeichnen von Wellenformen und Hüllkurvenverläufen jetzt nicht. Native Instruments Absynth oder der im letzten Heft getestete Dark Zebra von U-He bieten beispielsweise ähnliche Möglichkeiten. Doch die Tiefe, mit der sich konsequent selbst erstellte Kurven einsetzen lassen, bietet nur der Cableguys-Synthesizer. Knöpfchen drehen und drücken war gestern, Wellenverläufe malen ist heute, lautet das Motto, was gleichzeitig für eine erfrischend inspirierende, alternative Fokussierung auf das Formen von Klang steht. Schade ist, dass der Hersteller kein Handbuch mitliefert, in dem außer der Beschreibung der Funktionen gezielt auf Tipps und Tricks für das Wellenformerstellen hingewiesen wird. Auf Nachfrage wird uns mitgeteilt, dass bewusst kein Handbuch erstellt wurde, denn Curve 2 soll sich aufgrund seines Layouts von selbst erschließen. Stattdessen findet sich unten rechts ein Info-Display, das Tooltips zu den Parametern beim Überfahren mit der Maus anzeigt. Zudem verweist der Hersteller auf eine Tutorial-Seite im Internet, das auf einige Spezialfunktionen hinweist. Tatsächlich erschließt sich der Großteil der Funktionen im Test zwar von selbst. Doch zum guten Ton sollte ein Handbuch dennoch zählen, zumal wir uns bei den Tooltips mitunter weiter gehende Informationen gewünscht hätten.

Im Hörtest nähern wir uns Curve 2 als erstes über die mitgelieferten Presets und werden mehrfach überrascht. Mit gerade einmal knapp 110 Stück fällt die Auswahl recht übersichtlich aus. Doch durch Druck auf den Sync-Button im online-Betrieb des Rechners laden sich vom Cableguys-Server wie von Zauberhand auf einmal knapp 2.500 weitere Presets in den Synthesizer. Dabei finden sich anschließend Sounds in allen denkbaren Kategorien wie unter anderem Bässe, Flächen, Leads, Effekt-Sounds, aber auch Drumloops und Synth-/Basslines. Brot- und Butter-Sounds wie Holz- und Blechbläser-Derivate sowie die üblichen Piano-Sounds sind allerdings in der Minderzahl, stehen aber auch nicht im Fokus von Curve 2. Die Presets gehen vielmehr deutlich in Richtung Dancefloor, Electro-Pop und Sounddesign/Post Production, wobei sich die meisten Presets in den Bässen, Leads und Flächen versammeln. Die Presets stammen dabei nicht nur vom Hersteller selbst. Bereits seit der Vorversion hat Cableguys auf einen intensiven Austausch mit Anwendern via Internet gesetzt, die ihre eigenen Presets per Upload kostenfrei zur Verfügung gestellt haben. Wer mag kann seine eigenen Elaborate ebenfalls bequem über den Curve-Browser hochladen und für andere Anwender zur Verfügung stellen. Nicht alltäglich: Erstmals gestattet es der Hersteller auch, ein Profil von sich anzulegen, was beim Laden des Presets im Browser angezeigt wird. Außer einem Foto kann dort ein kurzer Beschreibungstext sowie Links zur eigenen Homepage, zu Facebook, Twitter und Soundcloud abgelegt werden. So entsteht durch den Austausch von Presets ein ganz eigenes soziales Netzwerk, was wir in der Form bei einem virtuellen Synthesizer noch nicht gesehen haben. Damit nimmt Cableguys eine Vorreiter-Position ein. Abseits dessen wartet der Sound-Browser mit den üblichen Möglichkeiten zum Suchen, Finden und Sortieren der Sounds auf. Was jedoch fehlt, ist die Möglichkeit, die Preset-Namen alphabetisch zu sortieren. Das sollte doch alsbald noch nachgereicht werden.

Mit dem jetzt erweiterten Arsenal an Presets erhalten wir einen anschaulichen und beeindruckenden Einblick in die Möglichkeiten von Curve 2. Presets aus rein analoger Provenienz lassen uns immer wieder an den Urvater der Synthesizer, den Minimoog, erinnern. Im direkten Vergleich mit Arturias Mini V (früher Minimoog V2, Test in Heft 7/2009) fehlt es den Curve-Sounds jedoch am typischen analogen Schmutz. Die Arturia-Klänge sind zudem eine Spur weicher, schmeichelnder, um nicht zu sagen wärmer. Doch das ist jetzt kein Manko von Curve 2. Vielmehr präsentiert Cableguys einen virtuell-analogen Klangerzeuger in einem modernen, frischen und transparenten Sound-Gewand, der es, nicht zuletzt durch die Unisono-Funktion, trotzdem versteht überaus mächtig und voluminös zu klingen. Wer dennoch ein wenig mehr Schmutz und Grobkörnigkeit in den Sounds wünscht, schaltet vom Normal-Modus in den Eco- oder Rough-Modus mit Aliasing um. Letztgenannter liefert im Test am deutlichsten klangliche Artefakte wie Rauschen oder ein gewisses subtiles Klingeln in den Höhen, was je nach Preset mal gefällt, mal als störend empfunden wird, das andere Mal aber auch so gut wie gar nicht hörbar ist. Als willkommener Nebeneffekt nimmt das Umschalten auf eine niedrigere Klangqualität teils erheblichen Einfluss auf die CPU-Last, gerade in Verbindung mit dem Unisono-Modus. So geht das VST-Meter von Cubase 6.5 im besten Modus bei acht Unisono-Stimmen weit über 60 Prozent. Das Umschalten auf den Rough-Modus halbiert die Last. Doch zumeist verhält sich Curve 2 im Test sehr CPU-freundlich. Aber zurück zum Sound und den Presets: Die Filter hinterlassen im Test einen guten Eindruck. Dabei geben sie sich als eher unauffällige Zeitgenossen ohne viel klangliches Eigenleben zu erkennen. Zwar können sie kraftvoll zupacken, doch ein Mitbewerber wie der Twin 2 von Fabfilter (Test in Heft 7/2009) setzt im direkten Vergleich dazu ein gehöriges Schippchen mehr an Klangcharakter und Bissigkeit drauf. Dennoch schafft es Curve 2 damit den einen oder anderen Bass-Sound à la Roland TB-303 gehörig in Szene zu setzen. Auffällig: in vielen Presets werden weidlich die Möglichkeiten der Frequenzmodulation genutzt, die alsbald vergessen lassen, dass Curve 2 eher auf den Pfaden klassischer Analog-Synthesizer wandelt. Scharfe, bissige und metallisch klingende Spektren sind damit ein Klacks und gehen weit über die Möglichkeiten analoger Schlachtschiffe, was die Attraktivität von Curve 2 in Sachen Klang entsprechend erhöht. So sind mit einem Mal authentische Sounds à la Yamaha DX 7 zu hören, das andere Mal kann Curve 2 aber auch richtig kaputt und billig klingen. So erinnert das „Commodore 64“ Preset ohne Wenn und Aber an die trashigen, piepsigen Sounds inklusive Aliasing, die Anfang der 1980er Jahre so manches Computerspiel auf schrecklich schöne Art „versüßt“ haben. Dank der flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten in den Oszillatoren und dem völlig autarken Verschalten mit den Filtern ist Curve 2 überdies in der Lage vielschichtige Flächen-Sounds zu erzeugen, die den Eindruck entstehen lassen, als ob gleich mehrere einzelne Instrumente gelayert werden. Besonders beeindruckend fallen die Sounds in den Kategorien Drumloop und Synth-/Bassline auf: Nur mit Hilfe von Wellenformen und durch geschickten Einsatz der LFOs sind Sequenzen realisierbar, die einen Arpeggiator oder Step-Sequenzer überflüssig machen. Den Vogel in dieser Kategorie schießt dabei das Preset „Loch Nes I“ ab: Zu hören sind simultane Sequenzen eines Drum-, Bass- und Lead-Sounds, wobei Curve 2 im Gesamtsound dabei an den frühen Minimal-Electro von Bands wie etwa Liaisons Dangereuses („Los Ninos del Parque“) erinnert, was heutzutage jedoch wieder sehr modern und angesagt ist.

Fazit

Cableguys hat seinem Synthesizer Curve in der zweiten Version eine Vielzahl neuer Features verpasst, mit denen sich die Möglichkeiten zur Klangformung deutlich erweitern. Dabei wird das Konzept, Klänge gezielt durch individuelles Erstellen von Wellenformen zu erzeugen nicht nur beibehalten, sondern konsequent erweitert. Wer sich mit Curve 2 auseinandersetzen will, wird in jedem Falle auf eine alternative und erfrischend inspirierende Art herausgefordert Sounds zu kreieren. Das Einstellen von Anwender-Profilen im Sound-Browser mag zwar nicht Jedermanns Sache sein, ist aber bislang einzigartig. Trotz einiger Schwachstellen, die per Update hoffentlich alsbald beseitigt sind, lautet das Fazit Daumen hoch für einen wandlungsreichen und ab sofort noch ausgereifteren virtuellen Synthesizer.

Erschienen in Ausgabe 01/2013

Preisklasse: Spitzenklasse
Preis: 119 €
Bewertung: sehr gut
Preis/Leistung: sehr gut