Streaming Deluxe à la Yamaha
Die von Yamaha für Gamer, Streamer und Podcaster ersonnene AG-Serie erhält mit dem Acht-Kanal-Streaming-Mixer AG 08 einen umfangreich ausgestatteten Zuwachs. Klein in den Dimensionen, aber groß im Funktionsumfang will sich das aktuelle Flaggschiff der AG-Serie als ausgereifte und komfortable Schaltzentrale rund um die moderne Content-Creation empfehlen. Was das Pult zu bieten hat, haben wir für euch herausgefunden.
von Georg Berger
Irgendwie war schon klar, dass das Thema Podcast, Streaming & Co. nach der erfolgreichen Einführung der Modelle AG 01, AG 03 und AG 06 (siehe Test in Heft 06/2022) für Yamaha noch längst nicht am Ende war. Getreu nach dem Motto „vom Kleinen ins Große“ hat der Hersteller vor kurzem nachgelegt und mit dem knapp 790 Euro kostenden AG 08 das zurzeit amtierende Flaggschiff der Serie vorgestellt. Das 08er stellt sich als Acht-Kanal-Mischpult für den Desktop vor, das sich mit seiner Ausstattung und seinen Möglichkeiten zielgerichtet für das Mischen und Verteilen analoger und digitaler/virtueller Kanäle empfiehlt. Es verfügt selbstverständlich über eine Loopback-Funktion, Effekte sind via Control-Software detailliert justierbar, es gibt ein Mix-Minus-Feature, ebenso wie die Möglichkeit, Jingles per Knopfdruck einzufliegen und die Stimme des Hauptsprechers nachhaltig zu verbiegen. Wie es scheint, gehört dies mittlerweile zu den Standard-Features eines Streaming-Mixers beziehungsweise wird wohl so vom Anwender gewünscht. Denn die direkten Mitbewerber, das rund 800 Euro kostende RødeCaster Pro II von Røde (Test in Heft 09/2022) und das rund 650 Euro teure Mixcast 4 von Tascam (Test in Heft 12/2021), warten bei unterschiedlicher Ausstattung mit den gleichen Features auf. Wie das alles im Yamaha-Pult realisiert ist und wie es sich bedienen lässt, wollen wir im weiteren Verlauf ergründen. Aber eins nach dem anderen.
Acht Kanäle mit individueller Ausstattung
Im Lieferumfang des AG 08 findet sich ein Netzgerät, ein 1,5 Meter langes USB-C-Kabel, das Handbuch sowie Lizenzen für die aktuellen Versionen der Steinberg-Programme Wavelab Cast und die DAW Cubase AI. Erstgenannte Software ist zielgerichtet auf das Produzieren von Podcasts ausgerichtet. Das AG 08 gibt’s wahlweise in den Farben schwarz oder weiß. Für den Test erhalte ich ein weißes Exemplar, dessen Dimension überrascht. Das rund zwei Kilogramm schwere, komplett in Metall gewandete Pult nimmt gerade einmal die Fläche eines DIN-A-4-Blatts ein. Damit nimmt es nur wenig Platz auf dem Tisch weg. Sehr gut gefällt mir die angeschrägte Oberfläche, die einen bequemen Überblick über sämtliche Einstellungen am Pult gewährt. Die professionelle Befestigung der Anschlüsse und die Bedienbarkeit der Regler, Taster und Schalter vermittelt Wertigkeit. Insgesamt wartet das AG 08 mit einer robusten Verarbeitung auf, die dank des Metallgehäuses auch mal den einen oder andern Stoß klaglos hinnimmt. Konzeptionell ist das Pult für zwei Sprecher plus drei hinzumischbare Stereoquellen ausgelegt.
Bis auf die Anschlüsse für zwei Kopfhörer mit 6,3-Millimeter-Klinkenstecker sowie einem Anschluss für ein Headset nebst Mikrofon, für das je eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse auf der Oberseite zur Verfügung steht, versammeln sich sämtliche Anschlüsse auf der Stirnseite des Pults. Für die ersten beiden (Sprecher-)Kanäle stehen Combo-Buchsen bereit. Die Kanäle drei und vier kommen mit servosymmetrischen 6,3-Millimeter-Klinkenbuchsen daher und die Kanäle fünf und sechs verfügen über zwei Cinch- und eine 3,5-Millimeter-Stereobuchse. Für die Kanäle sieben und acht steht eine Mini-TRRS-Klinkenbuchse zum Anschluss von Smartphones bereit, die simultan ein- und ausgehende Signale führt. Über diesen Kanal lassen sich etwa für Live-Sendungen/Podcasts bequem Telefonate einspeisen. Das ist klug gedacht und verdient das erste Lob. Zwei XLR-Anschlüsse sowie ein Pärchen 6,3-Millimeter-Klinkenbuchsen dienen zur Verbindung mit Abhörlautsprechern und führen die gleichen Signale. Ein weiteres – Mix out genanntes – Pärchen führt ein alternatives Mix-Signal sämtlicher Kanäle. Eine weitere Klinkenbuchse dient zum Anschluss eines Fußschalters. Über die USB-C-Buchse werden sowohl die Audio-Streams geführt, als auch die Stromversorgung realisiert, sofern der Rechner über eine entsprechende USB-C-Buchse mit Power Delivery Möglichkeit verfügt. Last but not Least findet sich mit dem Netzgeräteanschluss eine alternative Stromversorgungslösung. Per Schalter kann dabei die Stromquelle gewählt werden. Eingeschaltet wird das Pult über eine Standby-Taste auf der Oberseite.
Zweimal Mono, dreimal Stereo
Das Layout der Bedienoberfläche fällt gleichsam übersichtlich und charakteristisch aus. Als erstes fallen die fünf 60-Millimeter-Fader ins Auge. Für Kanal eins und zwei steht je ein eigener Kanalzug zur Verfügung. Die übrigen drei regeln die Kanäle drei bis acht in Form von Stereofadern. Für jeden Kanalzug steht zudem eine hinterleuchtete Mute-Taste zur Verfügung. Panpots suche ich jedoch vergeblich, was für den Haupteinsatzzweck aber auch eher überflüssig ist. Die ersten beiden Kanäle sind primär – siehe Anschlüsse – zum Einfangen der Signale des Hauptsprechers/Moderators und eines Interviewpartners ausgelegt. Beide Kanäle verfügen über eine schaltbare Phantomspeisung, eine Pad-Funktion und Gain-Regler zum Einstellen des Vorverstärkers. Kanal zwei enthält zudem eine schaltbare Hi-Z-Funktion, so dass sich dort auch elektrische Instrumente anschließen lassen. Der erste Kanal verfügt über eine opulente Ausstattung, mit der sich der Moderator eindrucksvoll in Szene setzen kann. Den Anfang machen Equalizer und Kompressor, die sich zwecks Signalverbesserung gemeinsam per Tastendruck aktivieren lassen. Weiter geht’s mit dem Voice Changer-Effekt zum drastischen Verbiegen des Stimmklangs. Von frequenzbeschnittenen, verzerrten Stimmen bis hin zu Roboter- und Pitch-Shift-Stimmen à la Micky Maus, Minions oder Darth Vader ist alles möglich. Zwei LED-umkränzte Endlos-Drehregler erlauben ein rasches Feinjustieren des Effekts. Zudem steht auch noch eine zuschaltbare Effektsektion zur Verfügung, die Hall, Delay oder beides in Kombination erzeugt. Über einen dedizierten, ebenfalls LED-umkränzten Regler lässt sich der Effektanteil regulieren. Ein Druck auf den Regler sorgt für das Auswählen des Effekts. Unterhalb dessen finden sich vier unterschiedlich farbig hinterleuchtete Taster, die ein rasches Speichern und Aufrufen von Presets für den ersten Kanal erlaubt. Dort können beispielsweise Varianten des Voice Changer Effekts abgelegt und während der Session on-the-fly abgerufen werden, um Zwiesprache mit sich selbst über verschiedene Stimmcharaktere zu halten oder um bestimmte Kommentare eindrucksvoll zu Gehör zu bringen. Der zweite Kanal erlaubt ebenfalls das Zuschalten der Equalizer-Kompressor-Kombination sowie der Raum-Effekte. Anstelle des Voice Changers verfügt dieser Kanal – siehe Hi-Z-Funktion – über eine zuschaltbare Gitarrenverstärker-Emulation.
Voice Changer: Von Minions bis Darth Vader
Die drei Stereokanäle verfügen über eine identische Ausstattung mit einer Ausnahme: Kanal drei und vier besitzt ein schaltbares Pad (High/Low) zum groben Anpassen der Eingangsempfindlichkeit. Ansonsten gibt es einen Druckschalter, der in diesen Kanalzügen zwischen den am Pult anliegenden Signalen oder dem USB-Signal umschaltet. Darüber wird die Loopback-Funktion realisiert, die das vom Computer ausgegebene Signal ins Pult leitet. Dafür müssen also zwei analoge Kanäle geopfert werden. Anfangs stellt sich das für mich als Einschränkung dar. Letztlich ist das aber logisch, denn in Summe bleibt es ja bei drei Stereoquellen und das Computer-Audio muss ja auch reguliert werden. Sehr schön: Mithilfe eines eher kleinen Schiebeschalters kann der jeweilige Stereokanal in und aus dem Streaming-Signal geroutet werden. Für diese pfiffige Lösung gibt’s schon mal ein Extralob.
Die Mastersektion gibt sich ebenfalls übersichtlich. Zwei LED-Ketten geben Auskunft über den anliegenden Ausgangspegel, über den Monitorregler kann ich den Ausgangspegel an den beiden Hauptausgängen regulieren. Sehr schön: Die beiden Kopfhöreranschlüsse sind separat in der Lautstärke regulierbar und über den Mix-Minus-Schalter kann bei Bedarf der eigene Kanal aus dem Summensignal genommen werden, um sich nicht selbst beim Sprechen zu hören, was eventuell mit Latenzen einhergehen kann. Noch schöner: Ein Druck auf den Cue-Taster routet das Streaming-Signal blitzschnell auf die (Kopfhörer-)Ausgänge. Wichtig zu wissen: Wird ein Headset mit Mikrofon genutzt, so belegt das Headset-Mikrofon den ersten Kanal und die Lautstärke des Headset-Kopfhörers wird über den ersten Kopfhörer-Verstärker reguliert.
Unterhalb der Mastersektion sind schließlich sechs wiederum farbig hinterleuchtete Schaltflächen eingelassen, denen ein Lautstärkeregler sowie ein Shift- und ein Record-Taster beigeordnet sind. Über die Schaltflächen lassen sich Jingles mit einer Lauflänge von maximal fünf Sekunden abfeuern, die im Gerät gespeichert werden. Ab Werk finden sich dort Sounds, um ein Quiz akustisch zu untermalen. Selbstverständlich können auch eigene Sounds dort abgelegt und mithilfe der Record- und Shift-Taste auch rasch selbst aufgenommen werden. Einem akustischen Kommentieren des Gesagten steht also nichts im Weg. Die Bezeichnung „Shift“ für den zweiten Taster ist jedoch ein wenig irreführend, vermute ich dahinter die Möglichkeit, eine zweite Ebene an Jingles damit aufrufen zu können. Via Firmware mag das vielleicht geplant sein. Momentan hilft dieser Taster nur beim Aufnehmen eigener Jingles.
Via Control-Software umfangreich einstellbar
Doch das ist ja nur die eine Seite, die Hardware-Seite des AG 08-Pults. Wie eingangs erwähnt, lassen sich die Effekte und weitere Funktionen des Pults mithilfe einer eigens entwickelten Software en detail einstellen, die wir uns als nächstes näher anschauen wollen.
Die schlicht und einfach getaufte „Control-App“ wartet mit drei zentralen Dialogen auf. Über den Settings-Dialog lassen sich mannigfache grundlegende Einstellungen vornehmen, wie etwa die Hintergrundfarben der Preset- und Sound-Pad-Taster, das Zuweisen von Funktionen auf den Fußschalteranschluss, das Routing von Kanälen auf den Mix Out Summenkanal und auch welche Kanäle bei aktivierter Mix-Minus-Funktion zusätzlich aus den beiden Kopfhörerkanälen genommen werden sollen. Das ist klug gedacht und verdient ein weiteres Extralob. Zudem finden sich Dialoge zum Verwalten von Mixer-Presets und Sets für die Sound-Pads sowie ein Dialog zum Aktualisieren der Firmware.
Über den zentralen „Detail“-Dialog der Sound Settings lassen sich individuell die Effekte der ersten beiden Kanäle und eine Ducker-Funktion in den Stereokanälen sowie ein Multiband-Maximizer am Summenausgang einstellen. Ein wechselweise aufrufbarer „Simple“-Dialog gewährt lediglich grundlegende Einstellungen für den ersten Kanal. Doch zurück zum Detail-Editor: Den Großteil der Oberfläche nehmen die Einstellmöglichkeiten für die ersten zwei Kanäle ein. Beide zeigen die üblichen Displays für die Kompressionskennlinie und den Equalizer-Frequenzgang. Darunter kann der Voice Changer (Kanal eins) und Amp Simulator (Kanal zwei) eingestellt werden und darunter wiederum für jeden Kanal die Raumeffekte. Dort lassen sich schon einmal die wichtigsten Parameter einstellen. Hier findet sich übrigens jetzt auch ein Panpot in Form eines horizontalen Sliders in beiden Monokanälen.
Wer es noch detaillierter – hier: die Raumeffekte und der Voice Changer – wünscht, klickt einfach auf das kleine Quadrat-Pfeil-Icon, woraufhin sich ein weiterer Dialog raumfüllend über den gesamten Editor legt und in dem sich im Wechsel jeder Effekt zwecks Justierung aufrufen und einstellen lässt. Der Ducker-Effekt in den drei Stereokanälen kann ebenfalls durch einen eigenen Dialog feinjustiert werden. Sehr schön: Dabei ist auch wählbar, ob nur Kanal eins, zwei oder beide Kanäle als Quelle zum Absenken der Lautstärke fungieren sollen. Der Maximizer-Dialog erlaubt über drei frei einstellbare Bänder das gezielte Verdichten des Summensignals für einen ausreichend hohen Ausgangspegel. Wem das zu komplex ist, kann aber auf einen One-Knob-Modus umschalten.
Einfache, intuitive Bedienung
Eher etwas versteckt und über die Ecke unten rechts im Haupt-Dialog anklickbar, liefert der Sound Pad-Editor alles rund um das Aufnehmen, Bearbeiten und Bereitstellen von Jingles. Die Farben der Schaltflächen sind frei wählbar, es lässt sich auch eine Bezeichnung vergeben, die Abspiellautstärke ist justierbar und es kann bei Bedarf auch ein Hall eingestellt und anteilig hinzugemischt werden. Besonderheit: Die Jingles werden via Import-/Export-Funktion intern im Mixer abgespeichert und sind anschließend auch ohne Verbund mit einem Computer abrufbar. Wichtig sind die Abspiel-Modi, die von Samplern sattsam bekannt sind. One Shot spielt das Jingle komplett einmal durch. Hold spielt es nur solange wie auf die Taste gedrückt wird und Loop wiederholt das Jingle solange bis erneut auf die Taste gedrückt wird. Ein separater Dialog zum Abhören, Importieren und Trimmen eines Jingles, sofern es länger als fünf Sekunden dauert, bietet ausreichende Möglichkeiten, um rasch das Gewünschte zusammenstellen zu können.
Im Hör- und Praxistest lasse ich mich zunächst auf das Einrichtungsprozedere der Control-Software ein, indem ich auf den „Sound Check“ Button im Settings-Dialog klicke. Zuvor habe ich selbstverständlich den Yamaha-ASIO-Treiber installiert, was übrigens auch an Mac-Rechnern nötig ist. In mehreren Schritten zeigt mir die Software, wie ich das AG 08 in die Soundsettings von Windows einbinde. In meinem Fall dienen die Kanäle drei und vier dabei als Loopback-Kanäle, weshalb ich den Kanal von Line auf USB umschalten muss. Für mein Testszenario nutze ich – ich will nicht wirklich etwas ins Internet streamen – Cubase als Aufnahmeanwendung. Meine Session soll in einer Stereospur aufgezeichnet werden, wobei ich als Eingänge die vom Treiber vorgegebenen Streaming-Kanäle auswähle. Den Cubase-Masterbus route ich auf die Kanäle drei und vier, die zuvor als Loopback-Kanäle definiert wurden. In Streaming-Software wie etwa dem beliebten OBS Studio ist das Prozedere vergleichbar. Das AG 08 wandelt Signale ausschließlich mit einer Samplingrate von 48 kHz bei 16 oder 24 Bit. Damit ist es in guter Gesellschaft, denn die Mitbewerber tun es ihm gleich. Grund dafür ist die Kompatibilität zu den Spezifikationen von Video und Film, die seit Jahr und Tag mit 48 kHz arbeiten. Ich hätte mir zwar auch die Möglichkeit gewünscht, für musikalische Zwecke zusätzlich auch in 44,1 kHz aufnehmen zu können. Doch das AG 08 ist eben ein ausgewiesener Spezialist, der sein Konzept stringent durchzieht. Doch zurück zum Test-Szenario:
Nachdem ich also die Ein- und Ausgänge in Cubase eingestellt habe, stelle ich die Spur für die Aufnahme scharf und schon kanns mit der Live-Streaming-Session losgehen. Wichtig: Während der Aufnahme muss die Spur stummgeschaltet sein beziehungsweise das Direct-Monitoring deaktiviert sein. Ansonsten gibt’s ein Feedback. Ich starte mein Computerspiel und beginne, die Vorgänge im Spiel zu kommentieren. Bei besonderen Vorgängen fliege ich einen Tusch über die Sound-Pads ein. Hintergrundmusik, die über die Kanäle 5/6 und 7/8 anliegt kann ich wahlweise über die Mute-Tasten oder die kleinen „Streaming On/Off“-Schiebeschalter im Kanalzug rasch in den Stream einbinden, was ich immer dann mache, wenn ich im Spiel pausiere, um weitere Erklärungen abzugeben. Am Ende meiner Session schalte ich das Computerspiel ab und fade eine Hintergrundmusik als Abspann ein, die nach kurzer Zeit endet. Ich stoppe Cubase et voilà: Die Aufnahme ist nach kurzem Speichern im Kasten. Einfacher geht’s nimmer.
Praxisgerechte Features an Bord
Klanglich ist das AG 08 ebenfalls ohne Fehl und Tadel. Der Grundsound ist glasklar und transparent, wobei die Höhen leicht weichgezeichnet erklingen und angenehm ohrenschmeichelnd daherkommen. Wie auch schon im Test des STAGEPAS 200 (Test in Heft 03/2023) gefallen Kompressor und Equalizer durch eine ohrenfällige Unauffälligkeit, bei denen die Signale behutsam veredelt werden. Dynamikbearbeitungen sind erst durch einen A/B-Vergleich der Pegel feststellbar. Equalizer-Settings selbst in extremen Gaineinstellungen klingen immer noch musikalisch und angenehm. Gleiches gilt auch für die Raumeffekte und den Maximizer, die ebenfalls unauffällig daherkommen. Der Amp-Simulator fällt in Sachen Flexibilität jedoch ab. Amtliche Zerrsounds à la Marshall & Co. liefert er mühelos. Doch angezerrte Crunch-Sounds mit einem Hauch an zerriger Bissigkeit sind nicht sein Ding. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Gleiches gilt auch für die Ducker in den Stereokanälen. Oftmals flattert die Lautstärke oder Gate-ähnliche Effekte sind hörbar, wenn der Mikrofonpegel über den gewählten Threshold geht. Um ein homogenes Ergebnis zu erzielen, ist da schon etwas mehr Einstellaufwand nötig. Dennoch: Der Ducker im STAGEPAS 200 (siehe oben) verhält sich organischer und er hat auch mehr einstellbare Parameter. Das wünsche ich mir auch für das AG 08 Pult, was über ein Firmware-Update mühelos möglich sein dürfte. Doch das trübt nicht den hervorragenden Eindruck und den Spaß, den ich vom und mit dem Yamaha AG 08 Mischpult im Test hatte. Die Mitbewerber dürfen sich jedenfalls warm anziehen.
Fazit
Yamaha präsentiert mit dem achtkanaligen Streaming-Mischpult AG 08 nicht nur das Flaggschiff der AG-Serie, sondern auch eine passgenaue Lösung für Streaming, Podcast und Internet Radio. Robuste Verarbeitung, kinderleichte Bedienung, ein hervorragender Klang und manch pfiffiges Feature lassen den Anwender auf der Höhe der Zeit produzieren und ihn sich wie in einem Profi-Radiostudio fühlen.
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