Mit den Großen streamen
Mit der brandneuen AG Serie präsentiert nun auch Pro Audio-Gigant Yamaha eine Kollektion von Geräten für alle, die endlich mit den ganz Großen streamen wollen. Spannend? Und ob.
Text und Fotos von Harald Wittig



Branchenriese Yamaha, nach wie vor der Welt größter Musikinstrumentenhersteller, hatte bereits mit seinen sehr gut aufgenommenen USB-Mehrzweckmischern seiner ersten AG Serie eine ernst zu nehmende Aussage zum dauergrünen Thema Streaming getroffen. Dabei hatten die hellwachen Japaner die Entwicklung stets im Auge behalten und selbstverständlich gesehen, dass mit enormer Rasanz immer neue Lösungen für die Streamer von heute im Hundertstelsekunden-Takt auf den Markt kommen. So ist es nur folgerichtig, dass Yamaha eine vollkommen neue AG Serie herausgebracht hat, die Geräte umfasst, die es bislang noch nie im umfangreichen Produktportfolio gegeben hat: Dazu gehört das speziell für Streamer und Gamer entwickelte USB-Mikrofon AG01 sowie die runderneuerten Mini-Mischpulte AG03MK2 und AG06MK2, welche die Vorgängermodelle ablösen. Damit nicht genug ist mit dem mit dem AG03MK2 LSPK – die Abkürzung steht für Live Streaming Pack – ein attraktives Paketchen im Angebot, das aus dem Mixer AG03MK2, aus Yamahas erstem Kondensatormikrofon überhaupt, dem YCM01, sowie dem ebenfalls neuen Headset YH-G01 besteht.
Alle neuen Produkte wurden erst kürzlich offiziell veröffentlicht, sind also noch fangfrisch sozusagen. Yamaha hat uns bereits vorab drei Vorserienmodelle vom AG01, dem AG06MK2 und dem YCM01 zur Begutachtung geschickt. Die übrigen Serienhelden werden wir uns in kommenden Ausgaben vornehmen. Diesmal ist das genannte, noch ganz lackfrische Trio dran. Dann mal los.
Yamaha AG06MK2: Die Mischung macht’s
Den Anfang macht das Klein-Mischpult mit integriertem USB-Audiointerface AG06MK2, das Yamaha für rund 270 Euro anbietet. Wir haben es mit der Weiterentwicklung des beliebten AG06 zu tun, das bereits mit einer pfiffig gestalteten Ein- und Ausgangssektion, DSP-Effekten und der fürs Streaming optimalen Loopback-Funktion aufwarten konnte. Das neue Pültchen ist allerdings nicht nur ein modellgepflegtes, kosmetisch überarbeitetes Mark2-Modell. Stattdessen haben wir es mit einem runderneuerten, in einigen wesentlichen Punkten verbesserten USB-Mehrzweckmischer zu tun. Das Schaltungsdesign wurde zugunsten eines besseren Klangs neugestaltet, in puncto Konnektivität ist das AG03MK2 noch flexibler als das Vorgängermodell.

Das AG06MK2 ist ein USB-Mischpult mit der Eignung zum Streamen. Es ersetzt das AG06, verfügt über eine verbesserte Ausstattung und soll dank neuer Schaltung auch klanglich noch besser sein.
Der Reihe nach: Wir erkennen beim Blick auf die elegante Pultoberseite zwei komplette Kanalzüge. Kanal 1 ist ganz auf den Anschluss und die Verstärkung von Mikrofon- und Linesignalen eingerichtet. Die professionelle Neutrik-Combo-Buchse akzeptiert XLR- und Klinken-Kabel, ein instruktiv beschrifteter Schalter macht den Kanalzug bereit für wahlweise das eine oder andere Eingangssignal. Selbstverständlich finden wir eine via roten Schalterchens – gleichzeitig auch für Kanal 2 – aktivierbare 48 Volt-Phantom-Speisung vor, sodass auch die bereits vorhandenen professionellen Kondensatormikrofone verwendbar sind. Für die Feindosierung der Eingangsverstärkung gibt es einen griffigen Drehregler, auf den die Effektsektion folgt. Es handelt sich dabei um zwei digitale, von einem DSP gesteuerte Ein-Knopf-Effekte – Equalizer/Kompressor-Kombi und Hall – die optional zuschaltbar sind. Dabei bleibt es dem Anwender überlassen, ob er, nutzt er das AG03MK2 als USB-Audiointerface in einer DAW-Anwendung, direkt mit den Effekten aufnimmt oder diese nur für seinen Cue Mix verwendet. Was sich aufs erste Hinsehen nicht erschließt, ist die Möglichkeit, die Effekte nach eigenem Geschmack einzustellen. Das geschieht über die erfreulich unkomplizierte, dabei sehr leistungsfähige „AG Controller“-Steuersoftware. Die es – und dafür verleihen wir ein Bonus-Sternchen – nicht nur als App für mobile Endgeräte, sondern auch für Desktoprechner und Laptops gibt. Die Software ist Android-, iOS-, Mac- und Windows-kompatibel, läuft ausweislich unserer Testerfahrungen auch auf den neuen M1-Macs und ist wunderbar unkompliziert zu benutzen. Unerfahrene dürfen sich zurücklehnen, die Stimmbänder lockern und ansonsten im Einfach-Modus die Software Einstellungen für das geplante Vorhaben – Sprechen, Singen oder Spielen – und die jeweilige Stimmlage finden lassen. Erfahrene Anwender wechseln zu „Detail“ und finden übersichtliche Benutzerinterfaces für Hall, Equalizer und Kompressor, die alles für die Feinabstimmung haben, was des Tonschaffenden Herzes begehrt. Die Effekte klingen richtig gut, in keiner Weise eisig-digital, die Voreinstellungen sind clever gewählt und werden vielen Neueinsteigern – gerade auch Streamer und Gamer – Glücksmomente bescheren.
Neu hinzugekommen sind ein „Mute“-Schalter, den wir mit offenen Armen willkommen heißen, gefolgt von einem Regler für die Ausgangslautstärke. Vergleichbare Regler gibt es auch für den Kanal 2 und den nachfolgenden Stereo-Kanal.
Rücken wir einen Kanalzug nach rechts und stellen fest, dass Kanal 2 nicht nur für Mikrofon- und Line-Signalen eingerichtet ist, sondern auch die Gitarristen- und Bassisten-Fraktion bedient. Die können ihre mit passiven Tonabnehmern bestückten Instrumente direkt einstöpseln, aktivieren den „Guitar“-Schalter und schon haben sie den erforderlichen HiZ-Eingang. Damit nicht genug, bietet Kanal 2 zu den bereits vom ersten Kanalzug bekannten Effekten auch eine Amp-Simulation. Die hat es in sich, klingt – wunderbare Digitaltechnik – auch bei den verzerrten Sounds mehr als brauchbar und ist damit fürs Einspielen eines Gitarrenhelden-Solos gut einsetzbar. Einmal mehr gilt, dass die Instrumente ohne Weiteres trocken aufnehmbar sind. Es gilt also keineswegs das „Alles oder Nichts“-Prinzip.
Kanal 3 ist ein Stereo-Kanalzug, der beispielsweise für den Anschluss eines Keyboards, Synthesizers oder sonstigen Klangerzeugers/Klangquelle mit Stereoausgang eingerichtet ist. Es gibt lediglich einen Wahlschalter für die Eingangsempfindlichkeit – HIGH/LOW – und den bereits erwähnten Drehregler für die Ausgangslautstärke. Das ist nur konsequent, denn die Haupteinstellarbeit und die Klangformung wird am externen Gerät erledigt werden.
Soweit ist schon alles im Grünen. Doch das AG03MK2 ist ein Streaming-Cleverle, das über die Funktionalität eines kleinen USB-Mischpults hinausgeht. In der Pultmitte findet sich zwei 3,5 mm-Klinkeneingänge für das Mikrofon und den Kopfhörer eines Headsets. Die sind dem Kanal 1 zugeordnet, sodass dem Headset-Träger die beschriebenen Regler, Schalter und Effekte zur Verfügung stehen.
Direkt darunter findet sich eine leicht zu übersehende Mini-Klinkenbuchse, die allerdings für die angesprochene Klientel umso wichtiger ist. Denn hieran lassen sich mobile Endgeräte anschließen, die wohl in der Regel Smartphones sein werden. Ein solches kann als Zuspieler Verwendung finden, vielleicht auch als externes Effekt-Gerät – Yamaha gibt im Handbuch kurze, aber inspirierende Tipps –, ist aber auch als Empfänger einsetzbar. Denn wir haben es mit einer I/O-Buchse zu tun. Um die Signale der Kanalzüge 1 und 2 zum Smartphone oder Tablet zu routen, ist der Schalter in der „Streaming out“-Sektion des Pültchens auf „Dry CH1-2“ zu stellen – und die Signale strömen zum Taschen-Computer.
Jetzt sind wir genau in der richtigen Abteilung: Denn in der „Streaming Out“-Sektion findet sich auch die Loopback-Funktion, die es gestattet, Audio-Signale vom Rechner auf die Datenautobahn loszulassen. Das funktioniert beim Streamen, Skypen oder Zoomen mit einem konventionellen Audiointerface bekanntlich nicht und hat schon die AG-Mischpulte der ersten Generation zu heimlichen Stars bei den Streamern und Gamer, aber in Zeiten des Home-Office und der Onlinekonferenzen auch technik-affine „Normalos“ zu Yamaha-Anwendern gemacht. Selbstverständlich ist ein Regler für die Lautstärke des Computer Audio-Signals vorhanden, sodass wir beglückt feststellen: „Dse big Mischen is possible.“
Die Monitoring-Sektion bietet getrennte Regler für die Lautsprecher/Monitor-Ausgänge und den Kopfhörerausgang, der dankbarerweise eine 6,3mm-Klinkenbuchse hat. Es ist nämlich wenig spaßig, ständig den Adapter des eigenen Studio-Kopfhörers abschrauben zu müssen, um den mit Kleingeräten zu verbinden. Die Yamaha-Entwickler haben nachgedacht.
Sicherlich auch in puncto Kommunikation des Pults mit dem Host-Rechner. Für Windows gibt es einen sehr effektiven Yamaha-Steinberg ASIO-Treiber, der bei einigermaßen leistungsfähigen Rechnern geringste Latenzen garantiert. Die Mac-Menschen brauchen keine Treiber, AG03MK2 und AG06MK2 sind „class compliant“. Die Maximalauflösung des USB-Interfaces beträgt 24Bit/192kHz, ist mithin auf der Höhe der Zeit.
Das gilt definitiv auch für die Klangqualität. Die Preamps sind erfreulich unauffällig und klanglich auf der neutralen Seite, störendes Rauschen glänzt auch bei fast voll aufgedrehtem Gainregler mit Abwesenheit. Die Qualität der DSP-Effekte haben wir bereits gelobt, sodass wir kurz und bündig zusammenfassen: Das AG06MK2 ist ein richtig gutes, wohldurchdachtes USB-Mischpult mit der Lizenz zum Streamen.
Yamaha AG01: Der wendige USB-Schallwandler
Kommen wir zum AG01, Yamahas nagelneuem USB-Mikrofon für den Streamer und Gamer mit gehobenem Anspruch – immerhin biete es laut Hersteller „Studio Qualität“. Da wir solche Aussagen gerne auf den Prüfstand stellen, wollen wir uns das für knapp 300 Euro angebotene Mikrofon doch direkt mal vornehmen.

Das AG01 ist ein USB-Mikrofon, das Yamaha fürs Live Streaming und Gaming optimiert hat. Seine auffällige Form erinnert an Ideen von Raumschiffen der 1960er- und 1970er-Jahre.
Das sogenannte „Retro Design“ des in weiß und schwarz erhältlichen USB-Mikrofons erinnert an die Weltraumkreuzer, welche SciFi-Autoren/Illustratoren der 1960er- und 1970er-Jahre in bunten Worten und Bildern ersponnen haben – und sorgt zumindest für ein erhöhtes Augenmerk. Chic sieht es schon aus, das AG01 und die modebewussten Gamer, Streamer, Youtuber und Podcaster, die gerne optische Akzente setzen, dürften es ins Herz schließen. Robust ist das Mikrofon-Gehäuse dabei auch. Da hat der Anwender was in der Hand. Wenngleich es im Einsatz entweder am Stativ moniert oder einfach auf den Tisch aufgestellt sein wird. Der integrierte, abmontierbare Ständer macht die Tischaufstellung und Ausrichtung zum Kinderspiel.
Bei der Kapsel haben wir es mit einer sehr robusten, dauerpolarisierten Back-Elektret-Konstruktion zu tun, was grundsätzlich eine gute, für ein USB-Mikrofon exzellente Wahl darstellt. Denn damit kommt der Benutzer in den Genuss der Auflösung und des Impulsverhaltens eines Kondensatormikrofons, muss aber keine Polarisationsspannung extern zuführen. Klangliche Nachteile sind – um das einmal mehr rein vorsorglich klarzustellen – a priori mit dieser Bauweise nicht verbunden. Dass die Kapsel Nierencharakteristik hat, haben die fuchsigen Leser längst erraten, denn die avisierte Anwendergruppe möchte das Mikrofon auf die eigene Sprecher-/Gesangsstimme und vielleicht noch das Begleitinstrument fokussiert wissen.
Kommen wir zur Mixersektion des integrierten Audio-Interface des AG01. Zuoberst auf der Vorderseite finden sich der „Mute“-Schalter, der Gainregler und – Oho! – ein mit “Reverb“-beschrifteter Schalter. Tatsächlich verfügt das AG01 über einen DSP-Halleffekt. Der entspricht dem der AGMK2-Pulte, ist also von guter Qualität und lässt sich ebenfalls über die „AG Control“-Steuersoftware nach eigenem Gusto abstimmen. Die Software hilft einmal mehr auch bei der Grundeinrichtung, inklusive Soundcheck, und sollte von jedem AG01-Anweder installiert werden.
Wir blicken nach unten und sehen den Lautstärke-Regler für die vom Rechner kommenden Audio-Signale sowie den Regler für den Kopfhörerausgang. Somit sind alle wichtigen Pegelsteller für den Live Streaming-Mix and der richtigen Stelle eingriffbereit.
Auf der Rückseite gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Denn den „Streaming Out“-Schalter mit den Funktionen LOOPBACK und INPUT MIX und die damit verbundene Funktionalität haben wir bereits beim AG06MK2 kennengelernt. Den Schalter „MIX MINUS“ gibt es ebenfalls bei den Pulten. Der ist sehr praktisch, dient er doch dazu, dass der wackere Streamer seine Stimme, wie sie vom AG01 eingefangen wird, bei Aktivierung nicht hört. Der Klang der eigenen Stimme kann schon mal befremden und am Ende das Live Streaming-Erlebnis schmälern, weswegen Yamaha sehr gut dran tat, diese Funktion beizugeben.
In puncto Konnektivität lässt sich das AG01 ganz und gar nicht lumpen: Alle Anschlüsse finden sich auf dem Gehäuseboden des Mikrofons und wer nur einen Kopfhörerausgang sowie eine USB C-Buchse erwartet, darf sich angenehm überraschen lassen. Denn das AG01 verfügt ebenfalls über die I/O-Buchse zum Anschluss von Smartphones und Tablets wie die AG-Mischpulte. Damit nicht genug, gestattet ein zweiter Miniklinkenanschluss das Einstöpseln eines Musikinstruments – Yamaha zeigt beispielhaft eine mit Tonabnehmer ausgestattete Akustik-Gitarre – oder eines Audio-Zuspielers. Allerdings muss die Eingangslautstärke am Instrument/Zuspieler eingestellt werden. Schließlich dient diese Buchse auch zum Anschluss einer Spielkonsole oder vergleichbaren Spiel-Geräten – denn das AG01 soll gerade auch die Zocker begeistern. Das gute Handbuch erläutert alle Einsatzszenarien mit instruktiven Abbildungen und wenigen prägnanten Worten. Eben: Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht.
Als Audio-Interface bietet das AG01 wieder eine 24Bit/192KHz-Maximalauflösung, für die Treiber gilt das zum AG06MK2 Gesagte. Die Handhabung des Mikrofons ist grundsätzlich sehr einfach, allerdings wünschen wir uns eine möglichst Bit-genaue Pegelanzeige. Die fehlt, es gibt lediglich eine weiß strahlende Status-LED auf der Vorderseite. Das ist sicherlich verschmerzbar, denn die einschlägigen Anwendungen, von der „AG Control“ ganz abgesehen sowie die Rechner-Bordmittel bieten immerhin auch Metering-Anzeigen.
Die „AG Control“ – kostenlos erhältlich als App für Smartphone und Tablet oder für Desktoprechner – hilft beim Einrichten des AG01. Der ins Mikrofon integrierte DSP-Halleffekt lässt sich selbstverständlich auch nach Geschmack einstellen.
Bei der klanglichen Abstimmung des Mikrofons hat sich Yamaha anscheinend bewusst auf hohe Sprachverständlichkeit konzentriert. Folgerichtig klingt das AG01 vergleichsweise präsent und für unseren Geschmack für Instrumente etwas zu hart. Dagegen bringt es die Sprecherstimmen sehr schön nach vorne und Online-Gesprächspartner können uns nachweislich besser folgen, als mit anderen Mikrofonen oder den im MacBook Pro eingebauten. Bei vergleichbarer Aussteuerung wohlgemerkt. Damit erfüllt das AG01 ziemlich genau die von Yamaha geschürten Erwartungen. Wegen seiner perfekt aufs Live Streaming zugeschnittenen Ausstattung ist es definitiv eine klare Empfehlung wert.

Das YCM01 ist Yamahas erstes Kondensator- Mikrofon überhaupt. Es handelt sich um einen Druckgradientenempfänger mit Nierencharakteristik in Back-Elektret-Bauweise.
Yamaha YCM01: Kondensatormikrofon-Debüt
Es ist kaum zu glauben: Das für weniger als 179 Euro zu habende, mithin erschwingliche YCM01 ist Yamahas erstes Kondensatormikrofon. Wir haben es mit einem Druckgradientenempfänger mit Nierencharakteristik zu tun. Einmal mehr – siehe das AG01 – setzt Yamaha auf die Elektret-Technik. Genauer gesagt haben wir es mit einem Back-Elektret-Mikrofon zu tun, bei dem die Gegenelektrode mit dem Elektretmaterial beschichtet ist. Diese heute gängige Bauweise garantiert ein langes Schallwandler-Leben. Dafür steht auch die erfreulich robuste Bauweise, angefangen beim großen Schutzkorb, der die sensible Kapsel, über den Gehäusetubus bis zum XLR-Anschlussfuß. Das Mikrofon gibt es wahlweise nachtschwarz oder strahlend weiß lackiert, der Yamaha-Schriftzug und ein Nierensymbol markieren Vorderseite und Einsprechrichtung.
Für den Betrieb benötigt das YMC01 eine extern zuzuführende 48 Volt-Phantom-Speisung, Betriebsbereitschaft signalisiert eine blaue LED im unteren Teil des Tubus. Das Design des Mikrofons fällt einmal mehr – siehe AG01 – in die Kategorie „Zurück in die Zukunft“, setzt definitiv einen eigenen gestalterischen Akzent und gefällt uns sehr gut.
Da die Handhabung des Mikrofons beinahe selbsterklärend ist, beschränkt sich die Bedienungsanleitung folgerichtig auf wenige Anweisungen. Mittels der mitgelieferten Halterung geschwind am Stativ montiert, nehmen wir zusammen mit der Referenz-Kombination Lake People Mic-Amp F355/Mytek 8X192 ADDA ein kurzes Stück mit Konzertgitarre unter Logic Pro auf – und grinsen beim Abhören wie die Honigkuchenpferde. Das YMC01 klingt richtig gut: Auflösung und Impulsverhalten haben definitiv Mittelklasseniveau, das Grundtimbre ist warm mit einem Schuss Höhenbrillanz, die aber harmonisch ins Gesamtklangbild integriert ist. Für die Aufnahme von Instrumenten ist es jedenfalls gut geeignet. Auch Stimmen mag das Mikrofon sehr gerne, die Sprachverständlichkeit ist sehr gut, mit Sibilanten geht das YMC01 sehr gut an – die Zischlaute nerven nie. Alles in allem hat Yamaha mit diesem, seinem ersten Kondensatormikrofon alles richtig gemacht.
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