Mit dem Carnaby 500 haben die Audio-Enthusiasten von Cranborne Audio mächtig Laune gemacht. Noch mehr musikalisch-satten Klangfarbenspaß verspricht der brandneue Carnaby HE2, der das geniale Konzept des „Harmonic EQ“ sehr clever erweitert.
Text und Fotos von Harald Wittig
Mit dem Carnaby 500 hat Cranborne Audio einen ganz großen Wurf gelandet: Denn dieser Klangsteller nutzt die harmonische Sättigung zur Verstärkung oder Absenkung bestimmter Frequenzanteile, um einen Equalizer-ähnlichen Effekt zu erzielen, der klanglich mit keinem Entzerrer konventioneller Machart vergleichbar ist. Die Pro-Audio-Welt ist direkt hellauf begeistert von dem „Harmonic EQ“ gewesen und auch wir stimmten mit dem ehrlichen Brustton der Überzeugung in den Jubel-Chor ein: Der Carnaby 500 erspielte sich einen unangefochtenen Platz in unserem Testjahrbuch 2024, welches die am hellsten scheinenden Produkte für die Musikproduktion versammelt.
Soweit so klasse. Doch gab es eventuell noch Verbesserungswünsche an die Entwickler von Cranborne Audio? Beispielsweise wäre es doch fein, gäbe es ein echtes Stereogerät, speziell fürs Mastering. Idealerweise digital steuerbar, damit die Integration ins rechnerbasierte Tonstudio – eines der Sternchenthemen des Cranborne Audio-Teams – optimal gelingt. Es ist gekommen, wie es kommen musste: Die umtriebigen Briten präsentierten Anfang dieses Jahres den Carnaby HE2, einen digital gesteuerten Drei-Band Harmonic EQ in stereo. Das Rassepferd im Stall stellt nach Aussage des stets freundlichen und im besten Sinne von seiner Arbeit besessenen Sean Karpowicz – seines Zeichens Cranborne Audio-Mitgründer und Marketing-Chef des Unternehmens – „eine Evolution unseres Carnaby 500 dar. Denn der Carnaby HE2 ist dank ausgefuchster Digital-Steuerung bestens in eine DAW zu integrieren, bietet Stereo-, Dual-Mono- und Mid-Side-Betrieb und hat noch zusätzliche Leckerchen an Bord, um die Arbeit im modernen Studio zu erleichtern und aufzuwerten.“
Dabei nutzt der Carnaby HE2 dasselbe und in der Tat einzigartige EQ-Konzept des Carnaby 500. Die rein analoge Schaltung des Harmonic EQs – seitens Cranborne Audio und unseres Erachtens völlig zu Recht als erste wirklich neue Entwicklung der letzten vierzig Jahre bezeichnet – findet sich auch im Carnaby HE2. Die besondere Klangformung, die wir und andere Carnaby 500-Fans so sehr schätzen, ist also auch mit dem Neuen möglich. Allerdings hat Cranborne Audio das Konzept noch weiter ausgebaut. Dazu in angemessener Ausführlichkeit bald viel mehr.
Reden wir zuvor über Modellvarianten, Äußerlichkeiten und Geld. Der reguläre Carnaby HE2 ist für rund 2.400 Euro zu haben und wird in China hergestellt, wobei das Gerät wie alle anderen Pferdchen im Cranborne Audio-Stall selbstverständlich „designed and engineered in the UK“ ist. Es gibt noch eine streng auf 100 Geräte limitierte „Legacy Edition“ des Carnaby HE2, deren Front und Regler in den gleichen Schmuckfarben der Carnaby 500 Legacy Edition prangen und die in England von Hand gebaut wird. Geliefert wird diese Ausführung im maßgeschneiderten Flight-Case und kostet knapp 2.900 Euro. Technisch gäbe es indes keine Unterschiede zum Seriengerät, das uns mit seiner schwarzen Front und den bunten LED-Anzeigen besser gefällt. Was wiederum Sean Karpowicz richtig gut findet, meint er doch, dass der schwarze Carnaby HE2 mit seinen – in der Tat – sehr gut ablesbaren Anzeigen perfekt in die meisten Studios mit ihrer gedämpften Beleuchtung passe. Dann wollen wir uns dem hübschen Gerät mal nähern und seinen Aufbau und die verschiedenen Funktionen beschreiben.
Das Herz schlägt analog
Wie bereits eingangs erwähnt, nutzt der Carnaby HE2 die Schaltung des Carnaby 500. Das rein analoge Schaltungskonzept dieses sogenannten Harmonic EQ bedient sich der harmonischen Sättigung zur Anhebung und Absenkung von Frequenzen. So einfach wie möglich ausgedrückt, macht der Carnaby EQ das Signal im jeweiligen Frequenzband nicht lauter oder leiser, sondern fetter oder schlanker. Für den Hörer entsteht der Eindruck, dass die bearbeiteten Signale lauter beziehungsweise leiser klingen bei gleichzeitiger Klangfarbenanreicherung.
Bildlich gesprochen bekommt der Anwender mehrere Kontrollpunkte, um die klangfarbliche Sättigung des Musiksignals nach Art eines Standard-Equalizers zu bearbeiten. Der Effekt ist im Ergebnis Equalizer-ähnlich, allerdings ohrenfällig und im besten Sinne bunter. Dabei ist dieses Konzept Geräten, die pauschal Sättigungseffekte hinzuaddieren, weit überlegen. Technisch gesehen ist die Umsetzung des Konzepts weitaus komplizierter und über Einzelheiten schweigen sich die Briten verständlicherweise aus. Wir wollen auch nicht weiter bohren, sondern uns dem Aufbau des Carnaby HE2 en detail widmen.
Wir haben es mit einem Zwei-Kanaler zu tun, der über drei Harmonic EQ-Bänder exakt gleicher Machart pro Kanal verfügt. Das LO-Band ist ein Shelving-Filter, das den Frequenzbereich von 20 bis 420 Hertz umfasst. Die gewünschte Einsatzfrequenz ist über einen griffigen Drehregler mit feingliedrigem, dunkelrotem LED-Kranz einzustellen. Darunter befindet sich der „LO Level Control“-Drehregler, der den ausgewählten Frequenzbereich in 0,5 dB-Schritten bis maximal +/-10 Dezibel anhebt oder absenkt. Gleichartige Regler gibt es auch für das MID- und das HI-Band. Eigentlich müssten wir die Arbeitsweise in Anführungszeichen setzten – siehe die obige Beschreibung des Schaltungskonzepts. Aber wir wollen klar machen, dass sich ein Carnaby EQ – ganz gleich um welche Ausführung es sich handelt – wie ein Standard-Klangsteller bedient. Auf das LO-Band folgen die beiden Regler für das MID-Band mit ihren diesmal grünen, ansonsten gleichartigen LED-Anzeigen. Als solches ein Peak-Filter mit fester Q-Einstellung, haben wir es streng genommen mit einer Glockenfiltercharakteristik zu tun, das die Bearbeitung der Mitten im recht weiten Bereich von 200 Hertz bis 6,2 Kilohertz ermöglicht. Wir erkennen im Rückblick auf das LO-Band und im Ausblick auf das HI-Band, das einen Frequenzbereich von fünf bis 25 Kilohertz umfasst, dass sich die Bänder überlappen.
Wenn beispielsweise das Tiefenfilter die oberen Tiefmitten oder das Mittenfilter die Hochmitten betonen soll, indem es Oberwellen hinzufügt, reagiert auch das Mitten- beziehungsweise Höhenband. Diese Interaktion ist entwicklerseits erwünscht und sorgt im Ergebnis für einen in sich harmonisch-musikalischen Klang. Kommen wir zum dritten, dem HI-Band, als solches wieder als Shelving-Filter ausgelegt mit dem bereits genannten weiten Frequenzbereich und magentafarbenen Anzeigenelementen.
Dieses Band nutzt eine eher sanfte Sättigung um vor allem Stimmen und akustischen Instrumenten Luftigkeit und Frische zu verleihen. Dabei reagiert der Harmonic EQ immer sehr dynamisch: Impulsartige Schallereignisse, die Transienten, regen die Sättigungsschaltung an, es kommt zu gehörsmäßig angenehm empfundenen harmonischen Verzerrungen. Die entsprechen übrigens fast 8 % THD+N bezogen auf 4 dBu für jedes der drei Frequenzbänder. Das ist nicht eben wenig und folglich ist das Klangfärbungspotenzial, das der Carnaby HE2 für seine beiden Kanäle offeriert, enorm.
Wertvolle Neuerungen
Neu beim Carnaby HE2 hinzugekommen sind jeweils ein LO Cut sowie ein HI Cut-Filter mit progressiver Flankensteilheit mit drei, sechs und zwölf dB/Oktave, die über eigene Einsatzfrequenz-Regler mit Bereichen von 18 bis 180 Hertz beziehungsweise 8 bis 40 Kilohertz sowie türkisfarbenen Anzeigeelementen ausgestattet sind und jederzeit mittels dedizierter Schalter aktivier- oder deaktivierbar sind. Der Grund für diese Neuzugänge erläutert uns Sean Karpowicz am Telefon: „Der LO Cut verhindert äußerst effektiv, dass das Material zu bassig/‘boomy‘ tönt. Gleichzeitig lässt das Filter aber noch Harmonische durch, sodass der Anwender auf den Carnaby-Sound nicht verzichten muss. Der HI Cut ist unsere Antwort auf die digitale Musikproduktion, denn damit können wir Intermodulations-Verzerrungen im Hochfrequenzbereich, hervorgerufen durch Plug-ins oder Wandler, die mit Oversampling arbeiten, entgegenwirken. Da der Carnaby HE2 gerade auch als Mastering-Gerät für eine DAW-Produktion konzipiert ist, war die Implementierung dieser Filter ein logischer Schritt.“
M/S-Encoder/Decoder inklusive
Aha, der Neue ist also unter anderem als analoges Mastering-Tool konzipiert? Da wundert uns nicht, dass der pfiffige Zweikanaler neben dem Dual Mono und dem Stereobetrieb auch den Mid Side-Betrieb, also das M/S-Processing gestattet. Folgerichtig verfügt der Carnaby HE2 über einen Encoder-Decoder, der das Stereosignal in ein Mitten- und ein Seitensignal zur gezielten Klangbearbeitung der Mitten- und der Seitenanteile aufschlüsselt und wieder zusammensetzt. Dazu genügt ein Druck auf den entsprechenden Aktivierungs-Schalter, der sich wie der Stereo- und Dual Mono-Aktivator im Zentrum der Frontplatte findet. Da beide Kanäle jederzeit zu- und abschaltbar sind, ist die Klangbearbeitung im Mid Side-Betrieb kinderleicht und kann intuitiv über das Gehör erfolgen.
Das gilt sinngemäß auch für den Dual Mono-Betrieb, der selbstverständlich individuelle Klangstellungen für den rechten und den linken Kanal ermöglicht. Passgenau zu den neuen und sinnvollen Betriebsarten verfügen beide Kanäle über Einschleifwege für Hardware-Effektgeräte. Diese Inserts sind nach der M/S-Kodierung und vor der M/S-Dekodierung angeordnet, sodass die Signale vor der Klangbearbeitung mittels des Harmonic EQ zuvor etwa noch einen Dynamikprozessor durchlaufen können. Praktischerweise lassen sich die Inserts auf Kopfdruck vollständig umgehen.
Überhaupt geizt das Gerät nicht an diesen pfiffigen Schalterchen, die es jederzeit erlauben, ein, zwei oder alle drei Frequenzbänder pro Kanal auf Bypass zu schalten. Damit lassen sich Feinabstimmungen wunderbar einfach realisieren, zumal – typisch Hardware – der Carnaby direkt auf Knopfdruck reagiert.
Jeder Kanal verfügt außerdem über einen globalen Bypass-Schalter, der den Carnaby HE2 somit auch komplett aus dem Signalweg nehmen kann. Diese Schalter solltet Ihr keinesfalls unterschätzen, denn zum Konzept des Harmonic EQ gehört sein besonders dynamisches Reagieren auf die Eingangssignale. Soll heißen: Je härter der Carnaby HE2 angesteuert wird, also sein Eingangsempfindlichkeitsregler – was für ein Wort – aufgedreht wird, umso üppiger die Anreicherung mit Oberwellen und die Sättigungseffekte nehmen zu. Um auch insoweit das richtige Sättigungsmaß zu ermitteln sind die Bypass-Schalter hochwillkommene Helfer. Praktischerweise gibt es auch noch einen „Output“-Regler, der regelt, was wir alle von ihm erwarten: Die Stärke des vom Carnaby HE2 klanggeformten Ausgangssignals und damit auch die Lautstärke des finalen Masters.
Total Recall
Das alles liest sich doch schon mal sehr spannend, nicht wahr? Doch die Cranborne Audio-Tüftler haben noch eine gut gefüllte Schippe Bedienkomfort in den Carnaby HE2 gekippt, denn das Gerät ist komplett und komfortabel vom Rechner aus über USB oder Ethernet-Netzwerk steuerbar. Wir haben es in der Einleitung angedeutet, jetzt noch einmal in aller Deutlichkeit: Der Harmonic EQ als solcher arbeitet wie gehabt rein analog – digitale Imitation bleibt konsequent außen vor. Allerdings erfolgt die Steuerung digital und entsprechend präzise. Die Digitalkontrolle ermöglicht auch die Bedienung über eine maßgeschneiderte Steuer-Software. Die nennt sich „Carnaby HE2 Control“ und ist gleichzeitig Stand alone-Anwendung sowie während unseres Carnaby HE2-Tests als VST3- und AU-Plug-in einsetzbar. Damit lässt sich das Gerät bequem in den eigenen DAW-Workflow integrieren. Wie es sich gehört, lässt sich die Software völlig intuitiv bedienen. Eines Handbuchs bedarf es nicht. Der Carnaby HE2, genauer gesagt die Anzeigen seiner Bedienelemente, geben direkte visuelle Rückmeldung sämtlicher vorgenommener Einstellungen. Klar, es gibt auch entsprechende akustische Feinkost. Wichtig und womöglich das stärkste Argument für die Carnaby HE2 Control: Sämtliche Einstellungen lassen sich abspeichern und sind jederzeit abrufbar. „Es bedarf keiner Recall Sheets mehr und zeitaufwändige und nicht immer hundertprozentige Rekonstruktionen der Einstellungen für ein Projekt gehören der Vergangenheit an. In unseren Zeiten, wo alles möglichst schnell und effizient, bei höchstmöglicher Verlässlichkeit zu geschehen hat, ist das doch reines Gold wert.“, meint Sean Karpowicz und wir finden, dass der Mann Recht hat.
Klangformung mit hohem Suchtfaktor
Es ist an der Zeit, dass wir den Carnaby HE2 in der Praxis testen. Zuvor aber versorgt uns Justin Foster mit der neuesten Firmware und der finalen Version der Carnaby HE2 Control-Software, die, wie bereits erwähnt, auch die DAW-Plug-ins enthält. Das Aufspielen der neuen Firmware gelingt dank der sehr guten Anleitung Justin Fosters optimal, die Installation der Control-Software läuft ausgesprochen lässig ab. Der via USB-C mit den Host-Rechnern – einem MacBook Pro 16 mit Intel-Prozessor und einem MacBook Pro 13 mit M1-Chip auf denen jeweils Sonoma 14.5 und die aktuelle Logic Pro Version läuft – verbundene Carnaby HE2 wird sofort erkannt. Das gilt für den Stand-alone-Betrieb und die Steuerung über das, in unserem Falle, AU-Plug-in. Es gilt aber immer „Entweder-Oder“. In der Regel dürfte die Steuerung über das Plug-in, wenn Ihr einem DAW-Projekt mit dem Harmonic EQ klanglich zu Leibe rückt, die bevorzugte Wahl sein. Aber auch die gewissermaßen externe Lösung über die Stand-alone-Anwendung ist machbar. Der Carnaby HE2 ist als Outboard schließlich auch extern. Irgendwie.
Wer die Macht der Harmonischen direkt erleben möchte, kann folgende Einstellung für die Stereo-Summe versuchen: LO-Band auf 100 Hertz, den beigeordneten Control-Regler auf +1,5 dB, MID-Band steht bei fünf Kilohertz, der MID Control-Regler auf +2 dB, das HI Band macht es sich bei zehn Kilohertz bequem, wobei sein Control-Regler auf vollen -10 dB steht. Im Klangergebnis tönt es deutlich nach analoger Bandsättigung, wobei, wie schon bei unserer noch immer nachklingenden Begegnung mit den Carnaby 500-Modulen, einmal mehr die dynamische Reaktion des Harmonic EQ gefällt. Diese besondere Wärme, die an gute Röhrengeräte oder auch Germanium-Transistoren erinnert und besonders markant bei Transienten einsetzt, ist einfach ein hochkalorisches Leckerchen, das auf digitalem Wege sicherlich mitunter sehr gut emuliert werden kann. In dieser analogen Farbenpracht aber ganz eigen leuchtet.
Ein so vielklangversprechendes Gerät wollen wir dann auch bestimmungsgemäß einsetzen: So soll der Carnaby HE2 zwei DAW-Projekte klanglich veredeln beziehungsweise finalisieren. Es handelt sich um zwei Kompositionen für mehrere Akustikgitarren – Nylon sowie Steelstrings –, die von der bekannten Animations-Filmreihe „Ich – Einfach unverbesserlich/Despicable Me“ inspiriert sind. Sie tragen den passenden Titel „The World is Yours PT I/II“ und sind als imaginäre Akustik-Soundtracks gedacht. Beide Projekte kommen mit vergleichsweise wenig Plug-ins aus: Lediglich die bx-console SSL 4000E und der TR5 CRS Hall von IK Multimedia darf nicht fehlen.
Zunächst bearbeiten wir die Stereo-Summe mit dem Carnaby HE2 im Stereobetrieb, wobei wir eher zurückhaltend vorgehen und vor allem im Hochmitten- und Höhenbereich etwas Carnaby-Farbe zugeben. Tatsächlich ist eine eine analoge Luftigkeit zu hören. Hinzu kommt die wunderbare Dynamik, mit der der Harmonic EQ die Transienten, in diesem Fall die Anschlagsimpulse von Fingernägeln beziehungsweise Plektrum, anpackt und formt.
Fast noch eindrucksvoller sind die Ergebnisse, die das M/S-Processing liefert: Durch gezieltes EQing wirken wir direkt auf die Stereobreite und den Raumklang ein. Das kann regelrecht süchtig machen, dabei – Ihr wisst es alle – ist aber Vorsicht geboten, damit der Klang nicht löchrig/phasig wird. Doch kein Problem, lässt sich alles dank der durchdachten Carnaby HE2 Control-Software geschwind zur Kontrolle gegenhören. Selbstverständlich lässt sich im M/S-Betrieb mit dem Carnaby HE2 ohne Mühe ein Vinyl-Master erstellen: Den dafür notwendigen LO Cut für die Seitensignale haben die weisen Cranborne Audio-Entwickler, wie schon beschrieben, eingebaut. Auf dass die Nadel auch ja nicht aus der Rille springen kann. Am Ende zweier sehr langer Praxistage wissen wir: Der Carnaby HE2 ist ein Klassegerät, das auch Tonschaffenden, die ansonsten voll auf Plug-ins setzen, sehr viel Freude macht. Denn die Klangmacht der Harmonischen, zusammen mit den wertvollen Betriebsoptionen dieses einzigartigen Harmonic EQ macht süchtig. Ganz ohne üble Nebenwirkungen. Dafür mit ganz viel Mehrklang-Vitaminen.
Fazit
Der Cranborne Audio Carnaby HE2 überzeugt als durchdachte Weiterentwicklung des bereits eindrucksvollen Carnaby 500. Zum besonderen Klangfarbenreichtum des Harmonic EQ gesellen sich wertvolle Betriebsoptionen und die komfortable Steuerung via Rechner, sodass sich der Carnaby HE2 optimal ins rechnerbasierte Studio einbinden lässt und eindrucksvoll analog klingende Mischungen und Masters ermöglicht.
Carnaby HE2
Hersteller | Cranborne Audio |
Vertrieb | https://megaaudio.de |
Typ | Harmonic Equalizer |
Farbe | Schwarz |
Maße | 483 x 89 x 236 mm (B x H x T) |
Gewicht | 6 kg |
Preis [UVP] | 2.420 € |
Ausstattung
Kanäle | 2 |
Betriebsarten | 4x Stereo |
Eingänge | 2x XLR, 2x Klinke (TRS) |
Ausgänge | 2x XLR, 2x Klinke (TRS) |
Sonstige Anschlüsse | je 2x 6,3 mm Klinke für Insert Send und Return, USB-C, Ethernet |
Anzahl Bänder | 3, zzgl. LO-/HI Cut pro Kanal |
Höhen | Shelving-Filter, 5 bis 25 kHz, +/- 10 dB |
Mitten | Peak-Filter mit festem Q, 200 Hz bis 6,2 kHz, +/- 10 dB |
Tiefen | Shelving-Filter, 20 bis 420 Hz, +/- 10dB |
Sonstige Funktionen | Input- und Output-Regler,True Bypass pro Kanal und für jedes Filter |
Bedienelemente | 20 Drehregler (gerastet), 17 Druckschalter, 1 Netzschalter |
Anzeige | Status-LEDs für alle Schalter, farbige LED-Kränze um sämtliche Regler, 2x 12-Segment-LED-Meter |
Lieferumfang | Netzkabel, Handbuch |
Besonderheiten | Einzigartige Schaltung, die harmonische Sättigung zur Klangstellung in drei Frequenzbändern nutzt, digitale Steuerung, Fernsteuerung und Recall über USB/Netzwerk mittels Steuersoftware/DAW-Plug-in |
Bewertung
Kategorie | Spitzenklasse |
Ausstattung | sehr gut |
Bedienung | sehr gut |
Verarbeitung | sehr gut |
Klang | sehr gut |
Gesamtnote | sehr gut |