Tommi Schneefuß ist mit seinem Studio „sound of snow“ in Berlin die Adresse für emotionale, mitreißende Sprachaufnahmen für Hörbuch und Hörspiel. Im Interview gibt er interessante Einblicke in seinen Arbeitsprozess.
von Dr. Moritz Hillmayer
Die meisten Studiobetreiber kommen über die Musik zum Ton und bleiben im Herzen immer Musikproduzenten, auch wenn ihr Hauptgeschäft dann vielleicht eher aus Werbung, Film oder Sprachaufnahmen besteht. Tommi Schneefuß ist mit voller Leidenschaft beim gesprochenen Wort, von Synchronaufnahmen bis zu Hörbüchern und Hörspielen.
Zwar begann alles mit Musik, doch schon vor der SAE Hamburg war bereits klar, dass Tommis Herz für Sprache und Geräusche schlägt. Im Praktikum arbeitete er an „Durch den Monsun“ von Tokio Hotel mit, später folgten Bachelor und ein Synchron-Praktikum. Dann kam ein schicksalhafter Anruf. „Eines Wochenendmorgens bekam ich einen Anruf und dachte, dass mir die Stimme bekannt vorkommt. Es hat sich herausgestellt, dass es sich um Oliver Rohrbeck handelte – die Stimme von Justus Jonas von den Drei ???, der fragte, ob ich mich nicht mal in seinem Studio vorstellen möchte. So habe ich letztendlich angefangen als Freiberufler.“
Professional-Audio: Hallo Tommi. Wie kam es, dass du dich mit einem Studio selbstständig gemacht hast?
Tommi Schneefuß: Mich hat immer ein Gedanke über all die Jahre begleitet: Ich wollte es irgendwie anders machen. Nur leider hatte ich dafür nicht genug zu sagen. Daher habe ich dafür gesorgt, dass ich was zu sagen habe. Mit sound of snow startete ich dann mit den damals noch recht unbekannten Hörspielen von Ivar (Ivar Leon Mengers „Monster 1983“ – Anm. d. Autors.). Dafür haben wir mittlerweile eine Goldene Schallplatte bekommen. Tatsächlich war das nicht nach einem halben Jahr vergessen, sondern hat bis heute eine unfassbare Fanbase.
Professional-Audio: Du schreibst auch die Übersetzungen selbst. Wie kamst du als Audio-Engineer dazu?
Tommi Schneefuß: Erstmal sollte man hier erwähnen, dass ich in der Schule eher ein Ausreichend-Kandidat war. Über die Jahre habe ich aber mit so vielen tollen Leuten zusammengearbeitet, die sprachlich unfassbar versiert sind – David Nathan, Luise Helm, Simon Jäger und viele andere. Durch sie durfte ich extrem viel lernen. Inzwischen ist das mein Steckenpferd geworden und ich mache das sehr gerne und mittlerweile texte ich auch gerne und führe Regie – aber angefangen hat das mit dem Aufnehmen.
Professional-Audio: Wo liegt für dich in der Produktion der Unterschied zwischen Synchron und Hörspiel?
Tommi Schneefuß: Das Arbeiten auf Bild macht viel Spaß, es ist aber auch immer ein bisschen wie Malen nach Zahlen. Das Bild gibt viel vor. Beim Hörspiel hingegen kann ich freier sein. Wenn ich meine, es wäre jetzt passend, dass es regnet, dann lasse ich es regnen. Solange die Szene draußen spielt, passt das fast immer. Am Ende ist meiner Meinung nach allerdings das Timing entscheidend. Da sitze ich in der Regel recht lange in der Postproduktion dran und mache mir Gedanken, wer wann was sagt. Das ist ein Prozess, in dem es auch nicht nach Geschmack geht, auch da gibt es Regeln. Die kann ich aber selber nicht erklären. Die Auftraggeber können da auch gerne noch Einfluss drauf nehmen, sobald ich mit meinem Entwurf fertig bin, aber für die erste Runde muss ich allein sein. Ich glaube, in 20 Jahren hatte ich bislang zwölf Korrekturen bezüglich Timing.
Professional-Audio: Timing ist dir besonders wichtig?
Tommi Schneefuß: Das Timing ist wesentlich – ich denke da in Millisekunden. Also: Wann sagt wer was, welche Information braucht beim Gegenüber wie lange, um verarbeitet zu werden. Was sind die Hintergründe, die eine Figur hat und in welchem Zustand befindet sie sich. Ist sie alkoholisiert, abgelenkt, in Panik oder Angst und so weiter. Das ist auch das, was mich so gepackt hat, denn da steckt so viel Leben drin.
Beim Hörbuch arbeitest du sehr viel mit dem Wort, das ist gerade für den Schauspieler unfassbar anstrengend, weil er der Alleinunterhalter ist. Wenn du nicht attraktiv lesen kannst, dann wird es floppen.
Professional-Audio: Beim Hörspiel kommt viel Leben auch aus den Geräuschen. Machst du auch Foley selbst?
Tommi Schneefuß: Ich arbeite seit 20 Jahren mit dem gleichen Geräuschemacher zusammen: Jörg Klinkenberg – meiner Meinung nach der Beste in Deutschland. Beim letzten Termin konnte er leider nicht und ich musste das selbst machen. 20 Jahre habe ich zugeguckt und plötzlich musste ich selbst ran. Ich saß also da, nachts nach der Arbeit – und ich habe es geliebt, allerdings war ich auch unglaublich langsam. Jörg ist zwar extrem routiniert, aber natürlich hat auch er immer wieder Ideen für bestimmte Geräusche, was auch die Qualität der Ergebnisse ausmacht. Eine Anekdote dazu: Für „Monster 1983“ bin ich zu meiner Floristin des Vertrauens hier in der Nähe gegangen und wollte „die größten Blätter die du hast“. Dann kam sie erst mit Eukalyptus oder sowas zurück, aber das war nicht groß genug. Ich wollte Bananenblätter oder so. „Ich muss Schüsse im Dschungel vertonen. Ich muss Blattwerk zerschießen!“ Da hat sie mich nur verständnislos angeschaut. Am Ende stand ich jedenfalls im Studio und habe mit einer Reitgerte Blätter durchgepeitscht. Ja, das ist absolut mein Ding: Sprache und Geräusche. Kein Oscar, aber eine goldene Schallplatte.
Professional-Audio: Geräusche können manchmal die Magie eines Hörspiels mit ausmachen.
Tommi Schneefuß: Das ist ein bisschen wie die Verbindung von Chassis und Karosserie beim Autobau. Wenn sich also die arrangierte Sprache mit den Foleys verbindet, dann haucht das dem Hörspiel das Leben ein und man bekommt Gänsehaut. Das ist ein extrem schöner Moment. Eigentlich schade, dass Foley-Arbeit in dem Bereich mittlerweile selten stattfindet. Viele Produktionen, gerade aus Amerika, sind durch sehr starke Lizenzen beschützt. Auch die machen viel Spaß beim Produzieren, aber Foley findet da wenig statt. Das tut mir schon ein bisschen weh im Herzen. Skurril ist auch, dass sich ganz viele Leute einfach aus der Dose bedienen. Die Arbeit mit dem Geräuschemacher ist zu teuer, zu aufwendig oder sie glauben einfach nicht daran. Ist vielleicht auch einfach eine Frage der Philosophie.
Professional-Audio: Ein Unterschied zwischen dem US-Markt und hierzulande?
Tommi Schneefuß: Eine deutsche Produktion von uns wurde in Amerika veröffentlicht, um sie auf dem englischsprachigen Markt zu etablieren, und da kamen Reaktionen wie: „Warum sind denn da so viele Geräusche drunter? Das ist völlig irritierend!“ Ich hingegen denke, das ist doch das Wesentliche, das muss doch so sein. Das Lustigste, was ich bisher erlebt habe, war bei einer größeren Produktion: Da wurde die Sprache auf den Center gelegt und die Geräusche im Panorama platziert. Das ist für bestimmte Hörgewohnheiten etwas schwierig – das haben Leute aus dem Filmbusiness gemacht, die sonst für Kino mischen. Mit Dolby Atmos kommen da natürlich ganz neue Überlegungen ins Spiel: Da wäre der Center-Speaker zum Beispiel super für die Off-Stimme zu nutzen.
Professional-Audio: Wie gestaltet sich die Arbeit mit den anderen Beteiligten an einer Produktion?
Tommi Schneefuß: Das macht alles einen wahnsinnigen Spaß, allerdings müssen alle an einem Strang ziehen: Die Leute müssen bereit sein zu arbeiten, egal ob Profi oder nicht. Ich nehme jeden Tag drei Dinge mit zur Arbeit: Demut, Dankbarkeit und Respekt. Ich meine, ich habe hier sehr lange gesessen und mir eigentlich „nur“ sechs Stunden am Tag vorlesen lassen – habe nur sowas gesagt wie: „Mach den letzten bitte nochmal. Danke dir.“ Wer da nicht dankbar ist, der ist selbst schuld. Leider glauben viele, die neu dabei sind, dass das jeder könnte. Meistens kommt man mit dieser Einstellung nicht wirklich weit. Es kann eben nicht jeder.
Professional-Audio: Wo würdest du sagen, liegen für dich in der Produktion die entscheidenden Unterschiede zwischen Hörbuch und Hörspiel?
Tommi Schneefuß: Zunächst mal können auch Hörbücher mehrere Schauspieler haben und sind dann entsprechend besetzt. Wir hatten Hörbücher mit vier oder fünf Sprechern. Eine typische Konstellation wäre zum Beispiel Mann, Frau und Mörder. Dann gibt es auch drei verschiedene Schauspieler. Die wechseln von Kapitel zu Kapitel, beziehungsweise so wie sich Autor, Verlag oder Regisseur das gedacht haben. Manchmal muss man sich bei der Besetzung aber auch etwas einfallen lassen. Wenn zum Beispiel der Vater auch der Mörder ist, sollen die Hörenden das ja nicht an der gleichen Stimme erkennen. Da muss man sich dann Kniffe überlegen.
Professional-Audio: Das haben Hörspiele und Hörbücher aber wohl gemein, oder?
Tommi Schneefuß: Richtig. Vom ganzen Prozedere ist das aber eine ganz andere Arbeit. Beispiel Pausen – die sind ja heilig. Beim Hörspiel werden schon mal mehrere Takes am Stück gemacht. Ich sage: „Lies dir bitte die Parts der anderen Sprecher bei der Aufnahme leise durch, oder, wenn du möchtest, spreche ich sie dir auch auf den Kopfhörer, aber sei anwesend, räuspere dich, atme mal, reagiere auf das, was sie sagen.“ Ich kann es später wegschneiden, aber ich will es nicht missen müssen. Die Schauspieler lesen das dann in einem Tempo, da merke ich sofort, dass das viel langsamer sein muss. Aber da sind trotzdem so viele gute Reaktionen drin, ich schiebe mir die nachher dann dahin, wo ich sie haben will, das funktioniert wunderbar.
Professional-Audio: Das hast du beim Hörbuch nicht?
Tommi Schneefuß: Beim Hörbuch arbeitest du sehr viel mit dem Wort, das ist gerade für den Schauspieler unfassbar anstrengend, weil er der Alleinunterhalter ist. Wenn du also nicht attraktiv lesen kannst, so dass man dir zuhören möchte, dann kannst du lesen, was du willst, es wird floppen. Beim Hörspiel hat man die Möglichkeit, dass der Gesprächspartner einen auffangen kann. Andersherum können die einen aber auch an die Wand spielen. Aktuell wird viel mit Leinwanddarstellern gearbeitet. Die dann auf ein Level mit den professionellen Sprechern zu bringen, ist hochspannend. Ich habe lange gesagt, dass ich nicht so gerne mit Leinwanddarstellern arbeiten möchte, da die oft keinen Schwerpunkt mit dem Mikrofon gehabt haben. Die Sprache ist dann nicht präsent genug, unsauber oder vernuschelt. Dann kam aber eine Produktion, die ich unbedingt machen wollte, und es waren zu 90 Prozent Leinwanddarsteller. Das hatte plötzlich einen ganz anderen Drive, ein ganz anderes „Leben“ – ich muss zugeben, dass es großartig war.
Professional-Audio: Wie gestaltet sich generell die Entwicklung im Sprecherbereich?
Tommi Schneefuß: In den letzten Wochen sind leider viele verstorben, mit denen ich die Ehre hatte, arbeiten zu dürfen. Das ist echt erschreckend. Da sind einige dabei gewesen, bei denen ich mich erstmal hinsetzen musste. Jürgen Kluckert hat mich hart getroffen, Eckart Dux auch. Der saß vor drei Jahren noch hier. Auch bei „Darkside Park“ war er schon dabei und hat sehr beeindruckt.
Professional-Audio: Und wie steht es mit dem Nachwuchs im Sprecherbereich?
Tommi Schneefuß: Da fragst du mehr oder weniger den Falschen. Ich arbeite gerne mit den Leuten zusammen, die ich seit Ewigkeiten kenne und schätze. Aber natürlich gibt es Nachwuchs, und da sind auch wirklich gute Leute dabei. Ich meine zu beobachten, dass sehr viele Menschen zurzeit gerne in den Beruf des Sprechens möchten. Mit der Stimme Geld verdienen boomt. Es gibt auch diverse Kurse, die da eine Einführung anbieten. .Und dann haben wir ja noch das Thema KI. Da kommt eine interessante Zeit auf uns zu. Ich persönlich glaube an eine Parallelexistenz. Qualität wird hoffentlich weiter gefragt sein.
Professional-Audio: Die Nachwuchsbildung ist also ein langsamer Prozess?
Tommi Schneefuß: Natürlich gibt es auch die Leute, die es einfach „können“. Neulich erst hatte ich einen jungen Mann hier, den kannte ich nicht. Meine Disponentin meinte, der sei schwer zu bekommen, weil er sehr gefragt sei. Dann habe ich mir ein paar Samples angehört, die fand ich ganz nett und ich wollte das mal ausprobieren. Der hat mich anschließend schwer beeindruckt. 21 Jahre alt, ein unfassbar guter Mann, ehrlich. Ich dachte mir nur, „Okay, es gibt guten Nachwuchs“.
Professional-Audio: Ein solches Talent ist aber eine Ausnahme?
Tommi Schneefuß: In den letzten Jahren waren etliche Leute hier, da waren natürlich einige dabei, die Hauptrollencharakter haben, aber eben nicht alle. Was ich übrigens absolut normal finde. Die anderen waren auch gut, aber man muss sich bei solchen Produktionen auch innerhalb des Budgets bewegen. Wenn man dann weiß, dass man unter Umständen die doppelte Zeit benötigt, ist die Entscheidung eigentlich schon gefallen. Ein Problem könnte auch die Überschwemmung des Marktes sein. Es gibt so viel Arbeit durch internationale Podcasts, Hörbücher, Computerspiele und Streaming-Dienste – das muss ja alles „deutsch“ gemacht werden. Da ist qualitativ so einiges dabei.
Professional-Audio: Arbeitest du ungern mit Quereinsteigern?
Tommi Schneefuß: Ich habe nichts gegen Quereinsteiger. Nur weil man einen Beruf nicht klassisch ergriffen hat, heißt das ja nicht, dass man ihn nicht beherrscht. Natürlich gibt es da auch Unterschiede in der Qualität. Problematisch finde ich eher, wenn Leute eine Gage aufrufen, der sie nicht gerecht werden.
Professional-Audio: Du arbeitest viel für und mit Audible, richtig?
Tommi Schneefuß: Ja, es gibt meiner Meinung nach niemanden auf dem Markt, der eine Lizenz wie Marvel an Land ziehen kann. Meines Wissens macht audible sogar Harry Potter als Hörspiel neu – endlich macht das jemand, nach 20 Jahren! Audible macht das. Ich bin denen auch persönlich sehr dankbar. In den nun mehr als 20 Jahren waren die irgendwie immer an meiner Seite.
Professional-Audio: Lass uns mal kurz auf technische Aspekte kommen. Wie bist du zu den Neumann-Mikrofonen gekommen?
Tommi Schneefuß: Die Neumann TLM 170 benutzen wir überwiegend wegen des recht linearen Frequenzverlaufs. Ich mag die ehrliche Abbildung und die Präsenz. Für einige weibliche Stimmen sind sie etwas zu spitz, aber da gibt es ja Alternativen. Gekommen bin ich auf die durch die Arbeit für Ubisoft, die waren damals Vorgabe für Assassin’s Creed.
Professional-Audio: Und wie bist du zu den Neumann-Monitoren gekommen?
Tommi Schneefuß: Bei den Monitoren bin ich ursprünglich mit Klein + Hummel eingestiegen. Die Neumänner führen da ja die Tradition der Klein + Hummel weiter fort. Im Vergleich hab ich aber dann gedacht, dass die doch noch eine ganze Ecke besser sind. Da war sofort klar, dass ich die tauschen musste. Besonders in den höheren Frequenzen klingen die Neumann-Monitore einfach viel besser, wirklich großartig. Falls wir auf Dolby Atmos upgraden sollten, denke ich, dass wir da ebenfalls Neumann treu bleiben.
Professional-Audio: Ihr plant also ein Upgrade auf Dolby Atmos?
Tommi Schneefuß: Man darf nicht vergessen: Ein Großteil hört Hörspiele über Kopfhörer oder im Auto – beides funktioniert mit Dolby sehr gut. Ich persönlich bin großer Fan von Dolby Atmos bei sämtlichen Produktionen – es braucht gar nicht immer wilde Action-Szenen, damit ein schöner Dolby Atmos Effekt zur Geltung kommt. Dolby ist auch bei viel einfacheren Storys schon ein Mehrwert. Es wäre unfassbar schade, wenn sich das nicht durchsetzte.
Professional-Audio: Worauf legst du Wert in deiner Aufnahmekette?
Tommi Schneefuß: Ich arbeite im Studio eigentlich grundsätzlich mit Kondensatormikrofonen. Wir haben für Foley-Sachen ab und zu noch ein Kontaktmikro, um untenrum richtig was mitzunehmen, aber um ehrlich zu sein, ist das mehr für unseren Spaß. Später hören das nur noch die Wenigsten. Das Wichtigste ist für mich, ein sauberes Signal zu haben, das ich ohne Verfälschung möglichst originalgetreu, so wie es aus dem Mund kommt, aufzeichne – ohne Eigenrauschen selbstverständlich. Meiner Erfahrung nach, auch wenn viel passiert ist, kann man im Nachhinein annähernd alles reindrehen, aber man kriegt nicht alles raus.
Professional-Audio: Wie handhabst du es mit dem EQ?
Tommi Schneefuß: Der Low Cut ist bei Sprachaufnahmen immer drin, das finde ich wichtig. Aber ich würde niemals ein Signal im Aufnahmeweg vorher EQen, da hat man meiner Meinung nach nichts von.
Professional-Audio: Du willst also keine spezielle Färbung mit dem EQ erreichen?
Tommi Schneefuß: Genau, und wenn doch, kann ich das immer noch danach machen. Was ich zum Beispiel mache ist, dass ich bei einer Telefonszene schnell einen Filter drauflege. Aber auch das nur hinterband, das wird also so nicht mit aufgenommen und dient allein dem Gefühl für den Sprecher. Da nutzen wir auch noch andere diverse unterstützende Dinge wie Musik oder Geräusche. Aber das Signal muss immer so sauber wie möglich und mit so viel Dynamik wie möglich aufgenommen sein. Das ist mir wirklich sehr wichtig.
Professional-Audio: Was ist denn deine bevorzugte Hardware beim Produzieren?
Tommi Schneefuß: In Sachen Hardware vertraue ich zum größten Teil auf die Produkte von Lake People. Wir machen die A/D-Wandlung mit dem F44 und mit dem F399 die ganze Kopfhörerabmischung für die Schauspieler. Der F355 Class A ist unser Vorverstärker zum Aufnehmen. Die D/A-Wandlung wiederum mache ich mit dem Grace Design, weil ich diesen Monitor Controller unbedingt haben wollte. Ich habe in 20 Jahren keine anderen Geräte gefunden, über die ich auch nur nachdenken würde. Ganz im Gegenteil, ich kaufe immer mehr von Lake People. Da ist wirklich nichts auf dem Signal, was stört. Ich nehme mit ziemlich viel Headroom auf, damit die Sprecher die ganze Dynamik ausreizen können, und es gibt nie Probleme mit Rauschen oder Verzerrungen. Verkabelt ist das alles mit Mogami Gold.
Professional-Audio: Tommi, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg.