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Januar 5, 2025

Test: Mobiles Recording 2.0 mit Tascam Portacapture X8

Der Tascam Portacapture X8 zählt mit zu den besten mobilen Recordern auf dem Markt und wird ­regelmäßig mit Updates ausgestattet. Vor kurzem ist Version 2.0 ­erschienen, die einige spannende Neuerungen mitbringt. Welche das sind, erfährst du in diesem Testbericht.

von Stefan Hofmann

Das Produktportfolio von Tascam erstreckt sich unter anderem von Mischpulten über Audio-Interfaces und Mikrofone bis hin zu (Field-)Recordern in allen Varianten. Dass der bekannte Hersteller bereits seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich Kreative mit passendem Equipment beliefert, hat mitunter den Grund, dass die Entwicklungsarbeit immer am Puls der Zeit stattfindet.

Mit der Portacapture-Serie gibt es seit einiger Zeit auch professionelle mobile Field-Recorder zu erwerben, die kaum Wünsche offenlassen. So ist auch unser Testkandidat perfekt auf die aktuellen Bedürfnisse Kreativer ausgelegt. Egal ob Podcasting, Live-Streaming, Field-Recording, Musikproduktionen oder Nachvertonungen – der Portacapture X8 bringt alles mit, um professionelle Aufnahmeergebnisse zu erzielen.

Und sollte es doch fehlende Funktionen geben, die die Arbeit mit dem kleinen Begleiter verbessern, werden diese einfach mit regelmäßig erscheinenden Updates auf die schicken Gerätschaften gebracht. So nun geschehen mit dem vor kurzem erschienenen Update auf Version 2.0. Bevor wir näher auf die Highlights des neuen Updates eingehen, gebe ich dir noch einen kurzen Überblick, was der kompakte Field-Recorder auf dem Kasten hat. 

Der Tascam Portacapture X8 ist ein vielseitig einsetzbarer Field-Recorder, der zudem sehr einfach zu bedienen ist.

Portacapture X8 – Ein Überblick

Mobile Field-Recorder sind in der Welt der Musikproduktion nicht mehr wegzudenken. Mit dem X8 bekommst du ein Stück Equipment an die Hand, das alles mitbringt, um professionelle Aufnahmen und auch Mixes zu erstellen. Ja, du hast richtig gehört, du kannst problemlos über den Touch-Screen ganze Mischungen realisieren, doch dazu später mehr.

Das Highlight ist der 50 x 75 mm große Touchscreen, über den du den Recorder ganz einfach bedienen kannst. Zudem gibt es noch weitere, logisch angeordnete Bedienelemente in Form von Tastern sowie Schiebe- und Drehreglern und einem großen Jog-Wheel auf der Vorderseite und den Seiten zu entdecken. Ein Slot für eine Micro-SD-Karte, ein Kopfhörer-Ausgang und USB-C-Anschluss sind ebenfalls im X8 verbaut.

Ausgestattet mit vier XLR/Klinke-Kombibuchsen sowie einem Stereominiklinken-Eingang und einem Line-Out können auch komplexe Aufnahmesituationen gemeistert werden. Recordings lassen sich mit 32 Bit Floating Point erstellen und du kannst das flexible Gerät auch als Audio-Interface nutzen. Im Lieferumfang sind, neben dem Recorder, vier Batterien und zwei Aufsteckmikrofone mit der Richtcharakteristik Niere enthalten. Ein passender Windschutz kann separat erworben werden. Doch kommen wir nun zu den neuen Funktionen, die uns das Update auf Version 2.0 auf den Recorder bringt.

Update 2.0 – Neue Features

Das Highlight des neuen Updates ist die Pocketstudio-App. Speziell für Musiker entwickelt, ermöglicht die Software über eine für Musiker vertraute Nutzeroberfläche mit Fadern, EQ, Panning und vielem mehr das einfache Aufnehmen und Abmischen von Audiospuren. Besonders gefallen hat mir die übersichtliche Strukturierung der Funktionen.

Nach dem Öffnen von Pocketstudio bekommst du sofort einen Überblick über alle verfügbaren Spuren. Diese sind mit Fadern, Panning, einem 4-Band-EQ und, je nach Spurtyp, einem Gain-Regler ausgestattet. Auch die Einstellungen für den Master kannst du hier vornehmen.

Um den Anzeigebereich übersichtlich zu halten, öffnen sich die jeweiligen Einstellungsmenüs erst, wenn du auf die gewünschte Sektion tippst. Öffnest du beispielsweise den EQ, erscheint ein Untermenü mit allen Bändern und deren Einstellmöglichkeiten. Nun kannst du auf den gewünschten Regler tippen und entweder mit deinem Finger oder über das Jog-Wheel den Parameter verändern. Das funktioniert auch mit allen weiteren ­Funktionen und geht sofort in Fleisch und Blut über – prima.

Oben Links findest du ein Hamburger-­Menü, das weitere Untermenüs bereithält. Hier kannst du beispielsweise allgemeine Einstellungen für die Recording- und I/O-Settings treffen. Auch die schnelle Verfügbarkeit der Input-Select-Sektion erleichtert das Arbeiten ungemein, da du schnell die Spuren mit den von dir gewünschten Inputs versehen kannst. Klickst du auf einen Track, öffnet sich eine Grafik des Recorders mit einer Abbildung der verfügbaren Inputs.

Punch it!

Dass die Software-Entwickler von Tascam genau wissen, worauf Musiker Wert legen, sieht man an Features wie der praktischen Punch-In/Out-Funktion, die es dir erlaubt, schnell Fehler zu korrigieren. Auch Overdubbing ist möglich. Außerdem lassen sich dank der Mix-Down-Möglichkeit alle verfügbaren Spuren zu einer Stereodatei zusammenfassen, die dann wieder importiert werden kann. So schaffst du Platz für neue Aufnahmespuren. Bist du mit den Aufnahmen fertig, kannst du entweder einen Real-Time Mixdown realisieren und alle Parameter wie EQ, Lautstärke und Panorama in Echtzeit aufzeichnen oder klassisch Mixen und das Resultat anschließend bouncen. Ach ja, das Update erlaubt es dir nun auch in den Apps „Manual“ und ­„Pocket Studio“ auszuwählen, ob du bei der Aufnahme von Multitracks einen Mastermix recorden möchtest.

Richtig cool finde ich, dass sich eine Stereospur mit dem USB-Port belegen lässt und so beispielsweise Einspieler von einem Computer aufgenommen werden können. Das Update ist selbstverständlich auch für den Tascam Portacapture X6 verfügbar und kann kostenlos auf der Webseite des Herstellers heruntergeladen werden.

Fazit

Der Tascam Portacapture X8 ist an sich schon ein hervorragender Field-Recorder mit klasse Sound und allerlei Funktionen, die kreative Herzen höher schlagen lassen. Durch regelmäßige Updates, die nicht nur kleine Fehler ausmerzen, sondern auch neue Apps mitbringen, zeigt der Hersteller, dass ihm seine Kunden und Produkte wirklich am Herzen liegen. Die neue App Pocket Studio dürfte für viele Fans des mobilen Recordings die perfekte Ergänzung sein, um nahezu alle Einstellungen In-The-Box erledigen zu können – und das mit einem Bedienkonzept, das einen schnellen Workflow erlaubt.

HerstellerTascam
Vertriebhttps://tascam.eu
Preis [UVP]kostenlos (V2.0-Update), Portacapture X8: 550 Euro
KategorieOberklasse
Ausstattungsehr gut
Verarbeitungsehr gut
Bedienungsehr gut – überragend
Klangsehr gut
Gesamtnotesehr gut