
Tascams neuer Fieldrecorder FR-AV2 ist nur handtellergroß, punktet aber mit einer besonderen Ausstattung, die ihn zu einem ganz Großen macht.
Text und Fotos von Harald Wittig
Tascam ist ein anerkannter Spezialist für Mobil- und Fieldrecorder und bringt in regelmäßigen Abständen neue Recorder auf den heiß umkämpften Markt, die eigentlich immer überzeugen. Nach dem besonders kleinen, gleichwohl professionellen Tascam DR-10L Pro, den wir in Ausgabe 9/2023 mit einem ausführlichen Testbericht gewürdigt haben und von dem nicht nur wir nach wie vor vollauf überzeugt sind, haben die Japaner letzthin ihr Produktsegment „Mobile Aufnahme“ um einen weiteren mobilen Aufnahmezwerg bereichert: Der FR-AV2 ist gerade mal handtellergroß und soll vor allem für den professionellen Film-, TV- und Videodreh im Innen- und Außenbereich Audioaufnahmen mit herausragender Klangqualität ermöglichen. Doch auch für reine Audio-Anwendungen bietet der Neue einiges auf, das auch den auf die Tonkunst konzentrierten Anwender überzeugen könnte. Was der FR-AV2 alles mitbringt und drauf hat, werden wir in Kürze ausführlich erläutern und klären. Zuvor sprechen wir übers liebe Geld: Für knapp 400 Euro ist der in Japan bei TEAC entwickelte und – Wen wundert´s noch? – in China gefertigte Mobilist zu haben. Ob das Geld gut angelegt ist, beantworten wir euch ab dem nächsten Absatz.
Offen für Topmikrofone
Der FR AV-2 ist als Mobile-Recorder für hochwertige Stereoaufnahmen konzipiert worden. Wir haben es also mit einem Zweikanaler zu tun. Wer mehr Kanäle braucht, findet im Tascam-Portfolio Alternativen, die zwangsläufig größer als der FR-AV2 sind. Das FR im Namen steht für „Field Recorder“ und dementsprechend ist der FR-AV2 etwas anders ausgestattet als die sogenannten „Handheld-Recorder“. So verfügt der Tascam wie die meisten Mitbewerber mit Profianspruch nicht über eingebaute Mikrofone. Stattdessen lassen sich allerdings hochwertige Mikrofone anschließen. Aus bestem Grund: Denn bekanntlich steht und fällt die Qualität einer Audio-Aufnahme mit den Schallwandlern als solchen, ihrer Konfiguration sowie ihrer Positionierung. Der FR-AV2 bietet zwei XLR/Klinke-Combobuchsen und ist damit offen für den Anschluss verschiedenster Mikrofone – vom einfachen dynamischen Mikrofon bis hin zu Kondensatormikrofonen der Spitzenklasse. Folgerichtig bietet der Recorder für seine beiden Kanäle eine getrennt anwählbare Phantomspeisung – zur Auswahl stehen 24 und 48 Volt –, sodass es ein Leichtes ist, verschiedene Mikrofontypen zu kombinieren. Wir denken dabei beispielsweise an Kondensator- und Bändchenmikrofone, deren Kombination sich, wie wir später sehen werden, besonders anbietet. Damit höherempfindliche Kondensatormikrofone mit den leisen Dynamikern von Anfang an gut zusammenarbeiten, haben die Tascam-Ingenieure den FR-AV2 mit ihren eigenen und patentierten Ultra-HDDA-Preamps ausgestattet. Die können mit einem besonders niedrigen Eigenrauschen von gerade mal -127 dBu aufwarten. Der Kanal, an den das flüsterleise passive Bändchen angeschlossen ist, darf also getrost aufgedreht werden. Der Preamp selbst wird die Aufnahme bestimmt nicht mit Störgeräuschen verhunzen.
Wenn es ganz einfach sein soll und muss, bietet der FR-AV2 auch die Möglichkeit, gängige Lavalier-Mikrofone anzuschließen. Dafür ist der „EXT/TC IN“ Stereo-Miniklinkeneingang vorgesehen. Ein Mehrfachkönner, der neben Mikrofonsignalen auch den Line Ausgang eines Audiogeräts akzeptiert und sogar auch externe Timecode-Signale annimmt. Damit werden wir uns später noch ausführlich befassen. Denn die Timecode-Erzeugung gehört zur Freude aller Filmer zu den Spezialitäten des FR-AV2.

Kaum vorstellbarer Dynamikumfang
Doch zuvor müssen wir uns unbedingt mit einer technischen Besonderheit befassen, die für die Mobile-Recorder von Tascam inzwischen zum guten Ton gehört und ihr Markenzeichen wurde: Die Digital-Aufnahme mit 32 Bit-Fließkomma-Auflösung. Wie ihr wisst, bestimmt die Wortbreite/Bitttiefe den Dynamikbereich. Also wie laut ein Audiosignal aufnehmbar ist, ohne dass es zu hässlichen, gänzlich unerwünschten digitalen Verzerrungen kommt. Bereits 16 Bit bieten einen Dynamikbereich von 96 dB, die noch immer verbreitete Wortbreite 24 Bit bringt es schon auf etwa 144 dB, was enorm ist und an und für sich für die Aufnahme aller erdenklichen Klangquellen ausreicht. Aber 32 Bit Fließkomma bieten einen kaum mehr vorstellbaren Dynamikbereich von 1.680 dB, der dem Praktiker gegenüber 24 Bit ein erheblich geringeres Grundrauschen beschert. Es ist also überhaupt kein Problem, ein leises Signal im Rahmen der DAW-Nachbearbeitung lauter zu machen. Denn anders als bei einer 24 Bit-Aufnahme führt die Pegelanhebung nicht zu unerwünschtem Rauschen. Insgesamt ist die Klangqualität der 32 Bit-Aufnahme, auch wenn Störsignale nicht ohrenfällig sind, in diesem Falle besser.
Doch schon bei der Aufnahmevorbereitung hilft die 32-Bit-Fließkomma-Auflösung Zeit zu sparen. Langwieriges und sorgfältiges Einpegeln mit den üblichen Kompromissen ist nicht vonnöten. Denn dank des unfassbar großen Dynamikbereichs, den der FR-AV2 als 32-Bit-Recorder bietet, erfolgt die Aufzeichnung der Audiodateien stets weit oberhalb des Grundrauschens. Verzerrungen als Folge zu hoher Eingangspegel sind praktisch ausgeschlossen.
Der Anwender bekommt also verlässlich rausch- und übersteuerungsfreie Audio-Dateien, die sich zudem bestens nachbearbeiten lassen. Richtig, der FR-AV2 lässt sich wie seine Anverwandten Portacapture X6 und X8 oder DR10L Pro handhaben: Sobald das Gerät eingerichtet ist und die Mikrofone angeschlossen sind, darf direkt der rot markierte „Rec“-Knopf gedrückt werden. Einfacher geht’s nimmer.

Abtastratengipfelmarke
Technisch wird die 32 Bit-Fließkomma-Aufnahme bei allen Tascam-Recordern, so auch beim FR-AV2, mit einem Wandler-Duo realisiert: Die beiden AD-Wandler arbeiten im Tandembetrieb. Einer mit geringer Verstärkung kümmert sich um hochpegelige Signale, der zweite mit hoher Verstärkung ist für niedrigpegelige Signale zuständig. Damit weisen die aufgenommenen 32 Bit-Dateien weder digitale Verzerrungen in sehr lauten Passagen auf, während leise Abschnitte weit über dem Grundrauschen liegen. Die Nachbearbeitung in der DAW ist dann besonders einfach: So genügt es, laute Signale, die „optisch“ verzerrt sind, einfach leiser zu machen, während sich leise Stellen ohne Not isolieren und lauter machen lassen. Dass die 32-Bit-Auflösung zurzeit so was wie der Stein der Weisen in der digitalen Audio-Technik ist, zeigt sich auch darin, dass DAWs wie Logic Pro die Aufnahme und Bearbeitung von 32-Bit-Audiodateien schon länger gestatten und immer mehr, auch kostengünstige Audio-Interfaces die 32-Bit-Aufnahme ermöglichen.
Der FR-AV2 kann insoweit noch einen drauf setzen: Als erster Mobile-Recorder überhaupt gestattet er die Aufnahme mit 32-Bit-Fließkomma-Datenwort und einer höchstmöglichen Abtastrate von 192 Kilohertz. Die bezeichnen eher ahnungslose Mitmenschen aus der HiFi-Szene als „Hochbit“-Auflösung, aber wir wissen es besser und begrüßen die 192 kHz-Abtastraten-Option. Ihr, die ihr aufmerksame Leser seid, fragt selbstverständlich: „Und was ist mit dem Speicherplatz?“ Ja, es entstehen richtig große Dateien in diesem Modus. Deswegen nimmt der FR AV-2 auch auf Micro-SD-Karten auf. Der Recorder akzeptiert SDXC-Karten mit einer Speicherkapazität von maximal 512 Gigabyte. Das ist keineswegs heiße Marketing-Luft, die TEAC in die Welt geblasen hat. Ausweislich unserer Tests mit verschiedenen Speicherkarten sagen die Japaner die reine Wahrheit. Wichtig ist nur – und im sehr guten, auch deutschsprachigen PDF-Handbuch wird dies betont –, dass die Micro SD-Karten im Gerät formatiert werden. Wobei wir mit Karten geringerer Kapazität auch ohne vorheriges Formatieren direkt aufnehmen konnten.

M/S-Decoder eingebaut
Verkomplizieren ist ohnehin kein Thema für den FR-AV2. Das farbige und scharfe Display gibt hinreichend und zuverlässig Auskunft. Die Einstellungen sind über die Funktionstasten F1 bis F4 sowie über die bekannten Steuertasten für Audio-Geräte vorzunehmen. Sicher, es gibt verschachtelte Menüs und Untermenüs. Aber jeder, der mit seiner Digital-Kamera zurecht kommt, kann auch den Tascam bedienen. Uns gelingt es nach sehr kurzer Zeit. Dabei bietet der Recorder aufnahmetechnische Spezialitäten, die ganz und gar nicht alltäglich sind. Beispielsweise einen M/S-Decoder, um Stereo-Aufnahmen im Mitte-Seite-Verfahren anzufertigen. Dazu bedarf es lediglich eines Druckgradientenempfängers mit Achtercharakteristik fürs Seitensignal und eines beliebigen Mikrofons – Druck- oder Druckgradientenempfänger – fürs Mittensignal. Soll die Aufzeichnung im M/S-Verfahren erfolgen, empfiehlt es sich, die beiden Kanäle mittels STEREO LINK zu einem Stereopaar zu koppeln. Die Breite ist einstellbar, wobei sich mit der Werkseinstellung 50 % bereits gut arbeiten lässt. Dank der 32-Bit-Fließkomma-Auflösung und der erfreulich rauscharmen Preamps lassen sich laute Kondensatormikrofone wie das Sennheiser MKH-40P fürs Mittensignal ohne Weiteres mit einem passiven Bändchen wie dem Beyerdynamic M 130 fürs Seitensignal kombinieren. Selbstverständlich sind auch alle anderen Stereo-Aufnahmeverfahren wie AB, XY, Blumlein oder ORTF – um nur die Bekanntesten zu nennen – realisierbar. Allein damit übertrifft der FR-AV2 seine Handheld-Cousins um etliche Klangoptionen. Dass TEAC an etliche Eventualitäten gedacht hat, zeigt sich auch daran, dass es zudem eine Eingangsverzögerung im Bereich von 0 bis 300 Millisekunden zum Ausgleich von Laufzeitunterschieden zwischen den Mikrofonen gibt.
Auch eine Effektsektion, bestehend aus Tiefenfilter, Kompressor, Limiter und Noise Gate, die aber ausschließlich auf die Eingänge wirkt, fehlt ebensowenig wie ein vierbandiger parametrischer Equalizer, der sehr gutes Klangstellungs-Potenzial bietet. Unerfahrene freuen sich hingegen über praktische Presets wie „INTERVIEW“ oder „MUSIC“ für Gesprächsaufnahmen oder die Aufzeichnung von Live-Musik.

Monitoring auch kabellos
Ausgangsseitig finden wir einen traditionellen und regelbaren 3,5 mm Stereoklinkenausgang zum Anschluss eines Kopfhörers vor. Der Kopfhörerverstärker ist vergleichsweise kraftvoll und akzeptiert auch mittelempfindliche Hörer fürs Monitoring oder zum Abhören der Aufnahmen. Es lassen sich auch Aktiv-Lautsprecher wie beispielsweise die iLoud Micros von IK Multimedia zwecks Monitoring/Abhören mit dem Recorder hierüber verbinden. Empfehlenswerter ist dafür indes der Ausgang „LINE/TC Out“ mit fixem Ausgangspegel. Alternativ lässt sich auch Bluetooth fürs Monitoring – beispielsweise mit einem mobilen Endgerät – nutzen. Dafür bedarf es aber des optionalen Bluetooth-Adapters Tascam AK-BT2, der zusätzlich mit rund 60 Euro zu Buche schlägt. Verbunden ist er mit dem Recorder sehr schnell und die Einrichtung der Bluetooth-Verbindung gelingt weitestgehend mühelos. Dennoch sind wir froh, dass TEAC weiterhin auch Verbindungen mittels Kabeln beibehält.
Perfektes Timing
Die dienen auch dazu, Timecode von einer Kamera oder einem externen Timecode-Generator zu empfangen. Als Eingang dient immer der bereits erwähnte Mehrfach-Eingang EXT/TC IN. Wenn sich der Recorder auf den Timecode einer angeschlossenen Kamera – DSLR oder spiegellose Systemkamera – synchronisieren soll, gilt es, den Audio-Ausgang der Kamera mit dem Recorder zu verbinden. Dabei erkennt der FR-AV2 lediglich das Timecode-Signal, nimmt also kein Audiosignal, das die Kamera mit ihren eingebauten Mikrofonen empfängt, auf. Bevor ihr anfangt, lange Gesichter zu ziehen: Das ist nur konsequent, soll doch der Tascam mit den angeschlossenen hochwertigen und sorgfältig positionierten Mikrofonen im Verbund mit der 32-Bit-Fließkomma-Auflösung bestes Audiomaterial zum optimalen Bild liefern. Folgerichtig kann der Recorder auch einen „SLATE TON“ – das berühmte Klappensignal, übrigens auch automatisch – für Anfang und Ende der Sequenz ausgeben. Auch ein Testton zur Überprüfung des Pegels der angeschlossenen Kamera ist generierbar. Da der Recorder so wunderbar klein ist, lässt er sich ohne Schwierigkeiten ins Rig integrieren und es lässt sich mit Topton filmen. Wir haben es sowohl mit einer vergleichsweise betagten Nikon D810 und der großartigen Hybrid-Kamera Z9 ausprobiert: Das kann sich alles sehen und eben auch hören lassen.
Apropos Timecode: Der FR-AV2 versteht sich auch bestens drauf, selbst Timecode zu generieren. TEAC hat den Recorder mit einem temperaturkompensierten Quarzoszillator, kurz TCXO, ausgestattet, der auch bei hohen Umgebungstemperaturen eine konstante Synchronisation mit sehr hoher Präzision gewährleistet. Die Einrichtung ist einmal mehr, im Zweifelsfalle unter Zuhilfenahme des Handbuchs, denkbar einfach und geschwind erledigt. An die Kamera wird der generierte Timecode über den LINE/TC OUT-Ausgang mit 3,5 mm-Kabeln ausgegeben. Alternativ lässt sich der Timecode auch drahtlos mit unterstützten UltraSync-Geräten von Atomos, beispielsweise den für etwa 144 Euro erhältlichen AtomX UltraSync Blue, synchronisieren. Selbstverständlich bedarf es hierzu wieder des Bluetooth-Adapters AK-BT2.
Audio-Interface-Option
Als wäre das alles noch nicht genug, lässt sich der FR-AV2 auch als Audio-Interface mit einem Smartphone, Tablet oder Rechnern – Mac oder Windows-PC – verwenden. Zumindest mit Apple-Geräten ist das überhaupt kein Problem: Die Verbindung wird praktischerweise über USB-C hergestellt und ist keine Micro SD-Karte eingelegt, ist auch nichts mehr zu tun. Befindet sich eine Karte im Recorder, müssen die Abtastraten abgestimmt werden. Der Tascam gestattet als Audio-Interface nur Abtastraten bis maximal 96 Kilohertz. Darauf weist der Recorder selbst direkt hin. Geht es nur darum, die auf der SD-Karte befindlichen Aufnahmen mit dem Rechner auszutauschen, muss im Menü die Funktion „SD CARD READER“ aktiviert sein. Dann ist es ohne Umstände möglich, die Audio-Dateien zur weiteren Bearbeitung in die DAW zu importieren.
Guter Ton im Knopfumdrehen
Der Recorder selbst ist in puncto Dateibearbeitung eher zurückhaltend, ermöglicht aber das nachträgliche Setzen von Markern in die aufgezeichneten Dateien. Es gibt die Markertypen MANUAL für manuell gesetzte Marker, TIME für Marker, die in einem vorgegebenen Zeitintervall automatisch gesetzt werden sowie die ebenfalls automatischen Marker PEAK und BUFFER OVERFLOW/BOF. PEAK erzeugt Marker, wenn die Eingangssignale übersteuert sind, BOF beim Auftreten von Schreibfehlern. Damit wären wir mit den wesentlichen Ausstattungsmerkmalen und den Funktionen soweit durch.
Kommen wir zum Praxis- und Klangtest: Der FR-AV2 wird entweder über den optionalen Wechselstromadapter Tascam PS-P52OU Netzadapter – kostet rund 22 Euro – oder drei AAA-Batterien mit Energie versorgt. Ein Batteriesatz reicht bei höchstmöglicher Audioqualität mit 32 Bit/192 kHz-Auflösung ausweislich unserer Erfahrungen für gut sechs Stunden. Da moderne Digital-Kameras inzwischen sehr lange filmen können, sind so auch fern von Steckdosen im Felde lange Aufnahmen machbar. Im Zweifel lässt sich der Recorder auch über USB-C und eine angeschlossene Powerbank mit Strom versorgen.
Für den Outdoor-Einsatz empfiehlt sich der kleine Recorder nicht zuletzt auch wegen seiner Robustheit: Das stabile Glasfaser-Gehäuse hat auch drei Stürze auf Steinboden ohne eine Schramme überstanden und auch das empfindliche HighTech-Innenleben des Geräts hat keinen Schaden genommen. Der FR-AV2 ist uns weiterhin für Aufnahmen zur Verfügung gestanden.
Reine Audio-Aufnahmen haben wir dann auch im Studio erstellt: Dabei nutzen wir den M/S-Decoder des FR-AV2 und nehmen mit einem Sennheiser MKH-40P und einem Beyerdynamic M 130 ein wenig Konzertgitarre auf. Die Aufnahmen können direkt überzeugen, denn störendes Rauschen ist definitiv nicht zu hören. Stattdessen dienen die Ultra-HDDA-Preamps beiden Mikrofonen und verfälschen deren Klangcharakteristika nicht. Sehr schön. Wir schließen danach den Recorder ans MacBook Pro an und nutzen ihn als zweikanaliges Audio-Interface unter Logic Pro. Diesmal machen wir Gitarrenaufnahmen mit zwei Bändchen, dem eben schon erwähnten Beyerdynamic sowie einem bereits betagten, aber immer noch zuverlässigen MXL R144 in Blumlein-Konfiguration. Selbstverständlich nutzen wir wieder die 32-Bit-Fließkomma-Auflösung, die Abtastrate setzen wir auf 96 Kilohertz. Jetzt erweist sich, dass 32 Bit-Float in der Nachbearbeitung das reine Vergnügen ist. Denn wir sind praktisch frei beim Anpassen der Pegel. Verzerrungen oder Rauschen bleiben stets außen vor. Das ist klasse, erhöht den Spaß beträchtlich und am Ende des Tages sind zehn Takes im Kasten und der FR-AV2 hat immer gut geliefert. Doch, der Kleine ist ein Könner, ein Profi, der das, worauf es ankommt, richtig macht.

Fazit
Der Tascam FR-AV2 ist ein ausgezeichneter Fieldrecorder, der dank 32-Bit-Fließkomma-Auflösung bis maximal 192 kHz sehr gut klingende Stereo-Aufnahmen ohne Mühe ermöglicht. Dank seiner pfiffigen Timecode-Optionen, der praxisgerechten Ein- und Ausgänge, seiner Robustheit und der geringen Größe ist er der Tonprofi-Partner für aktuelle Hybridkameras der Spitzenklasse.
FR-AV2
Hersteller | Tascam |
Vertrieb | https://tascam.eu |
Typ | Fieldrecorder |
Maße | 99 × 80 × 40 mm (B x H x T) |
Gewicht | |
Preis [UVP] | 399 Euro |
Technische Daten
Maximale Auflösung | |
Formate | |
Speichermedien | |
Stromversorgung | 3x AAA-Zellen (Alkali- oder Lithium-Batterien/NiMH- oder Lithium-Akkus, USB-C oder optionaler Netzadapter PS-P52OU |
Maximale Laufzeit |
Ausstattung
Eingänge | |
Phantomspannung | |
Effekte | Tiefenfilter, Kompressor, Limiter und Noise-Gate für die Eingänge, vierbandiger, parametrischer Equalizer, Ein- und Ausgangsverzögerung 0 – 300 ms |
Slate-/ Klappensignal | ja, optional auch automatisch |
Timecode- Generator | ja |
Timecode In/Out | ja/ja |
Audio In | |
Kopfhöreranschluß | 3,5 mm Klinke, regelbar |
Anzeige | 5 cm Farb-LCD |
USB-Anschluß | |
Sonstige | Monitoring über Bluetooth mit optionalem AK-BT2-Adapter, drahtlose Timecode-Synchronisation über Bluetooth und kompatible Atomos Geräte |
Besonderheiten | 32 Bit-Fließkomma-Technologie für übersteuerungsresistente, hochaufgelöste Aufnahmen, Dual-AD-Wandler-Konzept, rauscharme Ultra HDDA-Preamps, M/S-Decoder, Timecode-Generator mit TCXO |
Bewertung
Kategorie | Oberklasse |
Ausstattung | sehr gut |
Verarbeitung | sehr gut |
Bedienung | sehr gut |
Klang | sehr gut |
Gesamtnote | sehr gut |